Tolles Thema, bin absoluter Splash Liebhaber, hier meine 5 Cent:
I. Ich unterteile für mich Splash-Becken in
- weiss-rauschend-zischend
- gläsern
- tonal
- trash: der Verkehrsunfall.
# Bei weiss-rauschenden Splashes ist der Rauschanteil des Beckens deutlich stärker als der tonale Anteil. Man hört in erster Linie ein Zischen. Der Vorteil dieser Becken liegt daran, dass die tonal nichts kaputt machen können, egal, in welcher Tonart das Musikstück gerade ist, indem man sich bewegt. Beispiele für weiß-rauschende Bleche sind beispielsweise sämtliche Aero Splashes.
# Die zweite Gruppe sind die gläsernen Splashes, bei denen schon eine bestimmte Tonhöhe ausmachbar ist, die sich allerdings relativ schnell in einem Rauschen auflöst, so als wenn ein Glas zerspringt. Beispiele für diese Kategorie wären Paiste Signatures Splashes und viele Ufip-Splashes.
# Bei den tonalen Splashes wiederum steht mehr eine deutlich definierte Tonhöhe im Vordergrund, der Rauschanteil tritt dagegen in den Hintergrund. Die meisten Zildjians sehe ich in dieser KateGorie.
# In der Kategorie Trash wiederum sammeln sich alle Splash Backen, die eine völlig Verquermischung aus Ton und Rauschen aufweisen, meist zudem vollkommen schräge Tonhöhen entwickeln und mehr oder weniger chaotisch daherkommen. Die meisten Wuhans und sehr viele Meinl-Splashes klingen so.
Dabei haben alle Becken aus allen Kategorien ihre Daseinsberechtigung, je nachdem, in welchem musikalischen Kontext sie gebraucht werden sollen.
II. Allgemein kann man sagen, dass je kleiner ein Splash ist, desto tonaler ist es, und je größer es ist, desto höher ist der Rauschanteil - es liegt in der Natur der Sache.
Dieses Verhältnis führt häufig dazu, dass man Schwierigkeiten hat, vernünftige Kombinationen aus Splashes hinzubekommen. Ein echter Splash-Spieler kommt ja hier nur mit einem lumpigen Becken aus, sondern braucht derer mindestens zwei.
# Die 12er sind dabei eh' meistens ziemlich doof. (Man kann sich ohnehin darüber streiten, ob es sich hier nicht lediglich nur um ein kleines Crashbecken handelt). 12er sind irgendwie nicht Fisch nicht Fleisch. Für einen kurzen Akzent zu groß, für einen deutlichen Akzent zu klein.
# Aber auch innerhalb einer Reihe 6,8,10 findet man selbst in der gleichen Linie häufig nur zwei Becken, die zueinander passen. Passen das 6er und das 8er oder aber das 8er und das 10er meist zusammen, klingen das 6er und das 10er zumeist wie zwei Becken von unterschiedlichen Planeten , da das 6er in der Regel zu tonal und das 10er zu rauschig ist, um hier eine charakterlich identische Reihe hinzu bekommen.
Oftmals stellt man fest, dass diese beide Becken eigentlich gar nicht so richtig viel miteinander zu tun haben. Hier ist man mit insgesamt tonaleren Splashes durchaus im Vorteil, da die in der Tonhöhe meist strenger aufeinander abgestimmt sind und keines der Becken charakterlich ausschert (Gut zu hören beispielsweise bei Vinnie C.'s A-Customs auf Seven Days).
III. Zuweilen kann bzw muss man schon etwas rumFuchsen oder eventuell sogar Linien miteinander kombinieren.
Als tolle Kombination habe ich bsp. immer empfunden das 6er A-Custom Zusammen mit dem 8er K. Custom (Dark) Splash. (Ich meine, mich zu erinnern, dass beide Stricker-Brüder diese Kombi gespielt haben).
Mein all time Favorite war seinerzeit jahrelang eine Kombination aus 8er 2002 Splash mit 'nem 10 Avedis Zildjian dabei. Tonal der Wahnsinn. (Ob die heutigen Ausführungen noch passen, weiß ich nicht)
IV. Aber egal, welches Splashes gespielt werden: auf die Dosierung kommt es an. Es gibt nichts schlimmeres, als Drummer, die meinen, dass Splashes keinen stören und deshalb alle zwei Takte irgendein Splash-Lick raushauen und damit das ganze Musikstück zertrommeln..