Der Grundton ist der tiefste Ton, der bei freiem Schwingen entsteht (und dieser ist für Reso und Schlagfell immer gleich). Wenn Du das gegenüberliegende Fell abdämpfst, entsteht dieser nicht mehr, sondern die erste Oberschwingung des nicht gedämpften Fells, die deutlich höher ist. Nur über diese erste Oberschwingung kann man bei einer zweifelligen Trommel die Tonhöhe des jeweiligen Fells einzeln bestimmen - darauf basiert das ganze Prinzip von Tunebot und Co.
Wenn Du das gegenüberliegende Fell abgedämpft hast, dürfte es keinen Unterschied von der Frequenz machen, ob Du mittig oder am Rand anschlägst.
Das ist mir schon klar. Deswegen schrieb ich ja auch, dass ich den Grundton des einzelnen Fells durch Anschlagen in der Mitte mit gegenüberliegend abgedämpftem Fell ermittle, statt am Rand. Wie schon gesagt:
Die "Lug Frequency" als Referenz für den gesamten Grundton des Fells herzunehmen erscheint mir immer noch unlogisch. Mit gegenüberliegend abgedämpftem Fell (in der Mitte angeschlagen) kommt das selbe raus und geht viel genauer.
Und auch ein Fell in Stimmung mit sich selbst zu bringen - wofür man ja am Fellrand bei den Spannschrauben abklopft - geht definitiv genauer, wenn das gegenüberliegende Fell abgedämpft ist.
Unabhängig von mathematischen Formeln und Tabellen ist es meiner Meinung nach nicht notwendig, Reso- und Schlagfell auf Komma-genaue Frequenzen zu stimmen (sofern das mit der Messtechnik überhaupt möglich ist). Vielmehr nehme ich das als Anhaltspunkte, als grobe Richtwerte für die Stimmungsverhältnisse. Genauer nehme ich es dann beim absoluten Grundton, wofür man ja sowieso eins der beiden Felle wieder höher oder tiefer stimmen muss.
Ich war zeitweise nur überrascht, weil die Angaben in der App zumindest bei einem Tom mal sehr genau gestimmt haben, als ich die Felle mal genau auf diesen Frequenzen hatte.