Beiträge von benji68

    Beim Entziffern vom komplexeren Takten (da gehört der nicht wirklich dazu, ist aber ein gutes Übungsbeispiel) ist es oft hilfreich, "hinten" zu beginnen. In diesem Fall:


    Du weisst, dass es sich um einen 3/4 handelt. Am Ende des Taktes stehen zwei Viertelnoten (dazwischen und danach nix) - es ist also schon mal klar, dass die Zählzeiten 2 und 3 dadurch "besetzt" sind.
    Also:



    ? X X


    Gleich vor der "2" steht eine einzelne Sechzehntelnote, dabei muss es sich folglich um die vierte 16tel der Zählzeit 1 handeln (wenns eine andere wäre, müsste da eine Pause oder eben keine 16tel stehen).



    ???X Xxxx Xxxx


    Und davor steht nur noch eine einzige Note (und keine Pause), also muss das die "1" sein. In 16tel ausgedrückt also:



    XxxX X(xxx) X(xxx)


    Für dieses Beispiel sind das zugegebenermassen zuviele Zwischenschritte, aber wenn Du mal nicht weiterkommst, versuchs so rum.

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    Original von seppel


    ich möchte dich davon auch nicht abhalten.
    wir tauschen hier lediglich sichtweisen aus.
    richtig und falsch gibts da für mich nicht.
    ich bin hier um aus den meinungen aller schreibenden mitglieder meine schlüsse zu ziehen und daraus zu lernen.


    Hast Du Dir denn wenigstens das Video angesehen? Die Jungs haben (mal ganz abgesehen vom Thema "rumgucken") schon was drauf... ;)

    Zitat

    Original von seppel


    bei jazz ist die musik zwar recht improvisiert, die reihenfolge der solisten ist aber vorher festgelegt.


    Dem kann ich aus eigener Erfahrung widersprechen.


    Zitat

    Original von seppel
    standard jazz läuft bei den solos über die form, die das thema vorgibt. a a b a meinetwegen. das ändert sich auch nicht. meist sind das 32 takte.
    bei jazz wird vorrausgesetzt, daß jeder die form blind beherrscht.


    Das hat aber nichts damit zu tun, wieviele Solos und von wem sie gespielt werden.


    Das hier müssen ja komplette Anfänger sein, wenn man sich so ansieht, wie die dauernd rumgucken:
    http://www.youtube.com/watch?v=r_i_tGalFUY



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    Original von seppel
    was bei den improvisationen über die form passiert ist ganz allein mit dem ohr auszumachen. da geht es um dymanik und um zuhören können. zu hören auf welchem trip der solist grade ist und dies hörend aufzugreifen und darauf zu reagieren. wenns einer mal nicht peilt wird dann auch gerne mal gewunken. dann ists natürlich schlecht, wenn der schläfer die augen zu hat. dann bekommt er halt ne trompete auf den kopp gehaun.


    Das wäre tatsächlich ein adäquates Mittel. Aber "ganz allein über das Ohr" mag ja im prinzip alles auszumachen sein, aber warum freiwillig auf einen weiteren Sinneseindruck verzichten? Also bei mir selber macht sich die Dynamik sicher nicht nur akkustisch bemerkbar.



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    Original von seppel
    wenn du dir die richtigen checker anhörst, dann bekommst du schon schwierigkeiten, selbst wenn du mitzählst, noch die form verfolgen zu können. das tempo variert da schonmal gerne.
    das alles kannst du mit hilfe des auges nicht erfassen. da nützt nur sicherheit durch erfahrung und immer wieder dieses verdammt ohr.


    Ich bleibe dabei - besser ist beides (ich halte mir beim Gucken ja nicht die Ohren zu!).

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    Original von randalica
    das war nur der erste aussagekräftige link bei google. ich könnte natürlich alle treffer die relevant sind ( keywords blinde + gehör") hier reinstellen,


    Nö, das brauchts nicht - deswegen hab ich ja gefragt, ob jemand eine Studie kennt. Wenn niemand antwortet heisst das, das niemand eine kennt. Ich habe niemanden dazu verdonnern wollen, für mich zu suchen.


    Um anderen gutmütigen Forumsteilnehmern die Suche zu ersparen habe ich mittlerweile das hier gefunden:


    http://www.dvbs-online.de/horus/2004-1-3.htm


    Hochspannend! Das bei von Geburt an Blinden brach liegende Sehzentrum wird umfunktioniert, so dass dem Gehirn mehr Rechenpower fürs Gehör zu Verfügung steht. Kurzfristige Effekte (mal kurz die Augen schliessen, weil Blinde ja auch besser hören) sind diesbezüglich allerdings nicht zu erwarten (zumindest nicht mit dieser Begründung), und "Superleistungen" auch nicht, weil die Kombination aus allen Sinnen einem kompensierten insgesamt doch noch überlegen ist.


    Vorteile gibts tatsächlich dort, wo eine isolierte Leistung (eben nur das Gehör oder auch der Tastsinn) verlangt sind.


    Aber in Bezug auf das Schlagzeugspielen sehe ich die Relevanz nicht wirklich - oder spielt hier wirklich jemand dermassen unhörbar dezent??


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    Original von randalica
    aber das wäre dann glaub die grösste linksammlung die je hier erstellt wurde. bischen selbst was tun musst du schon...


    Hab ich hiermit getan. Danke trotzdem für den guten Willen. Wen's nicht interessiert soll sich nicht nerven und einfach nicht lesen.



    PS: Sehen eigentlich Taube besser?

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    Original von seppel



    vor allem, wenn du nicht weisst wo du grad bist im song und nach hilfe ausschau hälst. kennt jeder, aber das hat eher was mit taubsein zu tun oder mit unsicherheit oder mit pennen während des songs.



    .. oder mit der Verbindung anderen Musikern. Gerade in der jazzigeren Sparte läuft auf der Bühne während eines Stücks so einiges in Sachen Kommunikation ab. Wer spielt das nächste Solo, wann spielen wir den Übergang.. "Blindflug" kommt da nicht wirklich gut...


    In anderen Stilen ist das zugegebenermassen weniger ein Thema.

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    Original von randalica
    @ benji68,


    z.b.: http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/242936.html


    das gehör bei einem blinden ist besser als bei einem sehenden, natürlich antrainiert (bei leuten die rel. spät erblinden bewusst, bei von geburt an blinden unbewusst). es wird das gehör geschärft um den verlust des augenlichts ein wenig zu kompensieren.



    Ja, das ist diese eine "Studie" mit gerade mal 2x7 Personen. Die hatte ich bereits erwähnt, aber sorry, unter dem absoluten Minimum von n=30 (pro Zelle) sind keine gesicherten Aussagen möglich, das wissen auch die beteiligten Forscher. Umso mehr frägt man sich, warum sie bei 14 Personen aufgehört haben...

    Zitat

    Original von randalica
    benji68,


    die so genannte "pseudowissenschaftliche" diskussion ist doch gar keine. wer auch nur ein bischen lust hat sich mit der thematk auseiander zu setzte kann gern mal google anschmeissen und mit entsprechenden schlagworten wissenschaftlich fundierte studien nachlesen in denen bewiesen wird, das der menschliche körper nach verlust des augenlichts das gehör besser ausprägt (kompensation).


    Hab' ich versucht - aber keine gefunden. Wenn Du da einen Tip hast...


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    Original von randalica
    natürlich nicht in gleichem maße, das ginge gar nicht, aber blinde hören differenzierter, da das gehör sich mehr auf die wahrnehmung konzentriert.


    Du meinst die Wahrnehmung konzentriert sich mehr auf das Gehör. Das ist zweifellos so. Aber das bedeutet nicht, dass das Gehör besser wird. Seine Daten werden vom Gehirn nur stärker beachtet. Die Frage ist, ob diese Leistung durch (wahrscheinlich jahrelanges Training) besser ist als jene eines Sehenden, der die Augen schliesst. Dann würde nämlich das "Augen schliessen beim Spielen" nicht damit vergleichbar sein (da wären wir dann wieder beim Thema). Und andernfalls wäre die Aussage "Blinde hören besser" falsch.


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    Original von randalica
    aber das war ja gar nicht die frage, hier ging es um augen zu und aua und wie man das abstellt.


    Richtig. Wie man das abstellt weiss ich auch nicht. Ich weiss aber, dass in einem Bandkontext das Spielen mit offenen Augen wohl sinnvoller ist, und sei es ganz pragmatisch um vielleicht den einen oder anderen Wink mitzukriegen...

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    Original von GrafDaniel

    Ich reg mich grad ein bischen auf wenn man aus einem normalen Thema eine Spezialdiskussion machen will.


    Entschuldige vielmals, dass Dir meine Interessen nicht genehm sind. Wie kann ich mir nur erlauben hier etwas zu fragen, das Dich möglicherweise aufregen könnte...


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    Original von GrafDaniel
    [now topic]
    Ich guck meistens konzentriert nach rechts. Irgendwie sucht sich jeder die Haltung in der er mental am Besten konzentriert ist. Meine Frau sagt immer: Du guckst total verkrampft :D


    ja stimmt. Die Frage, ob jemand beim Spielen nach rechts oder links guckt ist sehr viel interessanter als so eine grundsätzliche "pseudowissenschaftliche" Diskussion ... und so unglaublich relevant.
    Wozu sagtest Du nochmal ist der Kopf rund?

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    Original von Jölle
    also das mit dem gehör glaube ich schon,


    Ich möchte es aber lieber WISSEN.


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    Original von Jölle
    zumindest trifft es auf viele blinde zu.


    Woher weisst Du das? Kennst Du so viele?


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    Original von Jöllevllcht hat ja jemand die wette bei "wetten, dass" gesehen, wo der blinde fahrrad gefahren ist und anhand von schnipslauten durch einen parkur gefahren ist...


    Das würde sicher auch ein Sehender schaffen, wenn er übt. Ausserdem beweist "einer" noch viel weniger als "vierzehn".


    Zitat

    Original von Jölle
    (selbe technik wie bei den fledermäusen)..


    Das nun definitiv nicht! Fledermäuse verwenden Ultraschall. Würde mich sehr erstaunen, wenn ein Blinder damit ausgerüstet wäre.

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    Original von jane
    Du hast mich vielleicht falsch verstanden. Ich meinte nicht, dass einen organischen Unterschied gibt, sondern einfach, dass das Gehör besser ausgebildet ist. Schonmal den Film "Ray" gesehen? Dann wüsstest du was ich meine.


    Das wäre nun wirklich mal interessant. Gibt es zu dieser Frage irgendwelche Studien die belegen, dass die Gehörleistung von Blinden(nicht nur die Aufmerksamkeit) tatsächlich höher ist? (sorry, aber den Film "Ray" würde ich nicht akzeptieren. Ich habe auch Harry Potter gesehen und glaube nicht, dass man auf Besen fliegen kann).


    Deine Aussage:

    Zitat

    Blinde hören generell besser als Sehende, weil sie ein Sinnesorgan weniger haben und das ausgleichen müssen/können. Wenn wir die Augen zu machen kann sich der Körper mehr auf das Hören konzentrieren.


    Würde ja auch bedeuten, dass es einfach um die Konzentration geht, und nicht um das "besser hören" an sich.



    Ich habe hier eine Studie gefunden, die das ganze offenbar zwar etwas differenzierter angeht, aber...


    http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/242936.html


    ... allerdings wurden dort gerade mal 14 Versuchspersonen untersucht, wobei es eigentlich jedem Forscher klar sein sollte, dass unter 30 Vpn nichts läuft. Warum nur 14? Die Studie kann man also auch entsorgen. Kennt jemand weitere (ernsthafte) Quellen?

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    Original von drum-maniac
    HR auch wenn es dir nicht gefällt, aber ich habe es in meiner 25 Jährigen Drummerlaufbahn schon sehr oft erlebt ,daß talentiertre Musiker (nicht nur Drummer) nach erreichen der Famielienplanung keine Zeit, zum Proben oder keine Lust mehr haben zu üben und nach einer weile das ganze Gelumpe bei Ebay oder Privat verkaufen.


    Das ist doch durchaus legitim. Zeiten und Prioritäten ändern sich. Nur weil jemand talentiert ist und eine Zeitlang gern Musik gemacht hat, muss er doch dasnicht für den Rest des Lebens tun. Es mag sogar Wichtigeres (wenn auch nur wenig Schöneres ;o) im Leben geben als Drummen....


    Zitat

    Original von drum-maniac
    Ausserdem war ich noch nie ein Fan von schreienden Gören und so lebe ich auch bestens zufrieden ohne Kids......


    Eine ähnliche Einstellung hatte ich bis vor 2,5 jahren auch noch. Mittlerweile habe ich (ja, ich gehe auch gegen die 40) eine goldige kleine Tochter, für die ich auf der Stelle das Schlaugeugspielen aufgeben würde, wenn ich vor die Wahl gestellt würde. Glücklicherweise werde ich das nicht - im Gegenteil. Die Kleine haut mit ihren 2,5 Jahren liebend gerne selber auf meine Kübel, und ich habe in meiner bisherigen "Hobbydrummerlaufbahn" noch nie so intensiv und zielstrebig geübt wie jetzt.

    Was jetzt folgt dürfte eine untypische Liste sein, aber so isses nun mal...


    Vor 1'000 Jahren (mein allererstes live-Konzert):
    - Erste Allgemeine Verunsicherung


    Danach in mehr oder weniger regelmässigen Abständen immer mal wieder:
    - Jethro Tull


    Und ausserdem:


    - Billy Joel
    - Joe Cocker
    - Diana Krall
    - Norah Jones
    - Dee Dee Bridgewater
    - Louis Bellson



    Und als nächstes:


    - Wise Guys

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    Original von Slartibartfass
    Geil, Geil, geil.....mach schön weiter, habe vor einem halben Jahr mit knapp vierzig angefangen und bin völlig infiziert.


    DANKE, DANKE, DANKE!
    Das muss am Jahrgang liegen, dass Du "infiziert" noch ohne "s" schreiben kannst. Das scheint ja für Generationen nach uns ein Ding der Unmöglichkeit geworden zu sein ;) .



    Ansonsten: Tolle (Erfolgs-)Story. Weiterhin viel Spass!

    Zitat

    Original von C.Christiansson
    Ha,ha...bin ich schon. Wollte dich nicht kränken. Du verstehst bestimmt Spaß... :D


    Es geht nicht ums kränken. Ich finde es nur etwas bedenklich, einem offenbar motivierten Anfänger zu erzählen, dass er Notenlesen sowieso nicht braucht und alle die Noten lesen sowieso Spiesser seien. Das stimmt ganz einfach nicht (beides nicht ;) ), aber ein Anfänger kann sich dann mit solchen Aussagen immer schön rausreden... "Die im Drummerforum haben ja auch gesagt, das muss ich nicht können"...


    Persönlich haben wir zwei absolut kein Problem. Viel Spass weiterhin ;)

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    Original von MadMetalMatty

    ja ich denke mit "merken" war hier "festhalten, damit es nicht verloren geht" gemeint


    Wie dem auch sei.. Notenlesen ist wohl die einzige schlagzeugrelevante Fähigkeit, die man nach Ansicht einiger Leute offenbar besser NICHT haben sollte, die überflüssig und uncool ist.
    Man fragt sich, warum das wohl so ist? ;)

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    Original von C.Christiansson
    Ja, Noten bracuht man gelegentlich zum behalten bzw. merken.


    Nö. Das Gedächtnis braucht man zum "merken". Noten kann man lesen, damit man sich Dinge eben NICHT merken muss.



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    Original von C.Christiansson
    Kannst aber genausogut die Ideen auf nen ollen Kassettenpate mitlaufen lassen und aufnehmen.


    Ja klar. Macht sich auf der Bühne besonders gut: "Moment mal, wie ging das Intro von dem Song nochmal ? Wartet mal alle schnell, ich hörs mir mal eben kurz an...

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    Original von MadMetalMatty
    Ach ja, Noten gibt's. Aber eher um sich Sachen zu merken und festzuhalten (und zu lernen). Vom Blatt direkt abgespielt is eher die Ausnahme.


    Das stimmt, aber da er ja noch "Beginner" ist, habe ich mich vor allem auf den Lernaspekt bezogen.
    Und da finde ich die Fähigkeit, Noten lesen zu können, sehr wichtig. Nicht nur, um sich später Dinge "merken" zu können (das muss man ja dann nicht mehr, wenn man sie aufschreibt), sondern gerade für Anfänger auch, um eine Figur (Groove oder Fill oder was auch immer) auch zu "verstehen" - was z.B. später dann auch fast Voraussetzung zum selber "generieren" von komplexeren Grooves ist. Aber auch sonst ists sehr von Vorteil, wenn man sich mal eben ein Stück "Chart" notieren kann (ohne alles im Detail niederzuschreiben).