Aus eigener Erfahrung als Drummer und Techniker kann ich sagen: Alles kann funktionieren, muss es aber nicht.
Es gibt verschiedene Faktoren, die die Mikrofonwahl beeinflussen:
- Klang des Drumsets im Raum mit Publikum (Möglichkeiten zur Veränderung: Platzierung, Podest)
- Bühnensound (Gitarren/Bass-Amps, Monitore)
- Spiel-Technik (Becken zu laut - Trommeln zu leise? oder umgekehrt)
- verwendetes Material (Trommelgrößen, Stimmung, Dämpfung)
Sind im Kontext die Becken zu laut, die Snare und Toms zu leise, freut sich jeder FOHler über einzelne Mikros an den Trommeln.
Hat man ein ausgewogenes Klangbild durch richtige Spieltechnik, halbwegs leisen Bühnensound und richtige Platzierung im Raum können Overheads reichen.
Eine allgemeine Aussage ist schwierig. Sicher und flexibel fährt man mit einer kompletten Mikrofonierung, je nach Bedarf kann man die einzelnen Mikros dazumischen.
Die Minimal-Lösung mit BD+SN+OH oder sogar nur BD+OH geht, wenn die oben genannten Faktoren stimmen. Das ist mitunter keine ganz leichte Sache.
Ob man nun ein oder zwei Overheads verwendet, hängt eher davon ab, wie groß du dein Kit aufbaust.
Eine breit angelegte Stereoabbildung fährt man im Live-Betrieb üblicherweise nicht, da auch derjenige, der direkt vor der linken(rechten) Box steht noch das ganze Kit hören soll.
Für die Stereophonie sollte man immer auch auf mögliches Übersprechen von Monitoren/Amps achten - ORTF/XY/OSS ist da manchmal etwas ungünstig, kann aber auch gut funktionieren.
Der Klassiker ist bei Live-Anwendungen im Rock-Bereich sicherlich AB-Stereophonie.
Erlaubt ist, was klingt. Manchmal tuts auch nur ein BD-Mikro.
Als Kleinmembran-Kondensator-Mics kann ich noch ergänzend die MXL603 im Stereopaar empfehlen, kosten auch um die 290€.
Viel Erfolg beim Ausprobieren!
volkerklee