Beiträge von Wolle S.

    2+ Semester Soziologie und evtl. Filosophie?
    Gestelzt am Thema vorbei reden will ja schließlich auch gelernt sein.
    Mit Ontologie hat das auch nicht wirklich zutun, aber klingt ja ganz nett, so an sich.


    Hier geht's nicht darum, wie man sich als Langzeitstudent seinen Frusstkonsum an Mary-Jane mittels sich im Wandel befindlicher gesellschaftlicher Normen schönreden kann,
    sondern wie entsprechende Substanzen sich konkret auf die Physis des Drogies auswirken. Da spielt die Psyche auch eine Rolle, aber objektiv verbriefte motorische- sowie
    Wahrnehmungseinschränkungen sind damit nicht aus der Welt zu labern.


    Wie man gewohnt ist, zu üben, so soll man auftreten. Die wenigsten werden sich 'n Sixpack in die Birne kurbeln, bevor sie an's Rudimentieren gehen...


    Edith nimmt nochmal Stellung bzgl. eigener Erfahrungen: ich habe sowohl betrunken wie auch bekifft gespielt und studiere selber Philosophie und Sozialgeschichte,
    ich weiß also tendenziell, wovon ich hier rede...

    Das Problem dabei, halbgare Sachen zur Schau zu stellen, ist nunmal, dass dies - wenn es genug Leute machen - irgendwann Salonfähig wird;
    dadurch sinkt dann die kollektive Qualität aller Darbietungen. Dieses Phenomen ist im Internet überall verbreitet; nirgendwo sonst findet
    Mittelmaß solch eine bereitwillige Plattform. Wenn dann unzählige Leute halbgares Zeug bei bspw. Youtube reinstellen, gewinnt man eben den Eindruck,
    dass besagte Halbgarheiten vorzeigbar sind. Das sind sie nicht.
    Dann kommt man in's Drummerforum voller Leute mit Qualitätsstandarts von vor den Zeiten der Web-o-tubes und kriegt entsprechend die Meinung gegeigt.


    Tough tits, da muss man dann durch, und dabei hilft, was man landläufig als "Testikeln besitzen" bezeichnet...


    ...und mal die persönlichen Vorstellungen davon revisiern, was an die Öffentlichkeit gehört, und was im Privaten bleiben sollte.

    Wenn man nämlich nicht tight spielen kann bzw. überhaupt kein Gefühl für Tightness hat, bringt einem der Klick, der primär (wenn nicht sogar ausschließlich) für das Halten eines konstanten Tempos da ist, auch nix mehr.


    Der Klick ist hauptsächlich erstmal dafür da, dass man reinkriegt, wo man die Schläge setzen muss, das kann man ohne garnicht richtig effektiv üben.
    Wenn man das macht, braucht man den irgendwann (idealerweise) nicht mehr, und hat ein festes Timinggefühl, mit dem man dann sicher in dynamischere Regionen eintauchen kann.


    Zudem kann man auch mit Klick auf'm Ohr dynamisch im Microtiming sein, man wird ja nicht (direkt) gezwungen, genau auf die Signale zu spielen.
    Vor- und hinterm Klick sein muss man dann natürlich erst recht mit Metronom üben, versteht sich ja von selbst.


    Dass der Klick primär für's halten eines Tempos da ist, halte ich für einen neuzeitlichen Mythos; heute wird man halt meist genötigt, auf'n Klick zu spielen, damit
    die Digitaljongleure im Zweifelsfall Spuren rumschubsen und am Raster ausrichten können.

    - Was noch gut aussieht wenn man Sticktricks rein baut.
    In Deiner (Threadstarter) Klasse würde ich Sticktricks nicht einbauen, weil es an den Basics mangelt. Das git im übrigen für meine Wenigkeit aus meiner Sicht genauso.
    Ist aber auch wieder nur meine bescheidene Meinung diesbezüglich.

    Meine bescheidene Meinung diesbezüglich: Sticktricks gehören in die Tonne. Es gibt nichts, was man spieltechnisch aus dem Schwachsinn ziehen kann, soweit ich weiß.

    Sowas läuft dann wohl unter dem Label "konstruktive Kritik". Wenn dieser Irrglaube weiter verbreitet ist,
    wundert mich so einiges in der Welt nicht mehr...

    Ich denk mir manchmal auch, dass Leute, die sagen, dass es ihnen egal ist, wie ihr Set aussieht, gerne mal den Intellektuellen mimen wollen. Das sei mal so dahingestellt.

    Steht aber auf tönernsten Füßen, möchte ich behaupten. Man könnte jetzt auch Henne-Ei-Diskussionen darüber führen,
    ob gewisse ansprechend aussehnde Aufbauformen nicht erst nur der Funktion gedient und dann mittels visueller Gewöhnung
    in den Bereich des optisch Ästhetischen getragen wurden.
    Würde man heute Metal mit Doublebass-Sets identifizieren, wenn Ende 60er/Anfang 70er schon Doppelpedale weite Verbreitung gefunden hätten?


    So, das darfst du jetzt dahingehend einstufen, dass ich den Intellektuellen mimmen wollte.


    Es ist auch durchaus vorstellbar, dass die Form zumindest ein Teil der Funktion ist; in diesem Fall der Funktion dient, entsprechend auszusehen.

    Internet ist echt eine tolle Sache, aber es entbindet einen nicht vom Nachdenken. Und wenn das letztere nicht erfolgt ist, muss man mit den Konsequenzen umgehen können.

    Das hätte ich persönlich deutlich (kultur-)pessimistischer ausgedrückt, Stichwort Mittelmaß-Schwemme, etc pp.

    da kannst du dich vor jeden proberaum jeder x-belibigen band stellen, bei dem der drummer 3-4 Jahre trommlererfahrung hat. Wenn die tür zu ist und der drummer ist gerade allein, klingt das genaus so.

    ich wiederhole mich: auf den Punkt.

    Halbwegs zusammenhängendes Gejamme mit Extraaufschlag Fills wird gerne mal als Solo bezeichnet, ist es aber nicht.


    Das sind 'n paar gute Ideen zusammengetrommelt und mal mehr, mal weniger (zu) weit nach vorne gespielt.
    Ich will's nicht so vernichtend ausdrücken wie Psycho, aber er bringt's leider recht gut - und kompromisslos - auf den Punkt.

    Das kann man sicherlich aus der Brille betrachten, keine Frage.


    Man könnte auch sagen: Es ist legitim, er war nun mal dabei. Bei anderen steht auch gerne dabei "Ex-Member of". Davon abgesehen, dass in der Nummer mehr GNR drin ist als in der kompletten UYI, aber das nur am Rande.

    Musikalisch finde ich das auch durchaus ansprechend, keine Frage... aber diese Art der Selbstdarstellung finde ich generell eher peinlich.
    Carmine Appice ist auch so ein Fall; ein Mann, der kaum eine Gelegenheit auslässt, klarzustellen, dass eigentlich er der wahre Bonzo hätte sein sollen...


    Ist eben überhaupt nicht mein Stil, sowas.

    doch, doch glaub mir.


    Alkoholiker mal ausgeschlossen, wärst du damit der erste Musiker den ich "kenne", der unter Einfluss besser ist als in sauberem Zustand.


    Du wärst allerdings längst nicht der Einzige, der in seiner Benebeltheit geglaubt hat, besser zu sein, als sonst.


    Also glaub ich dir trotzdem nicht... ;)


    On Topic: groovinHIGH hat's schon angerissen: Das ist nichts. Handwerklich guter Hard Rock, der nach vorne drückt und an sich auch gefallen mag.


    Aaaaber der Kontext... Dass da rücksichtslos 'ne heilige Kuh gemolken wird, die schon geraume Zeit tot ist, drüfte wohl keiner bestreiten können.
    Quasi Alles - von der Musik bis hin zu den Artworks - schreit himmelhoch: "Hey, ich war auch mal dabei, wisst ihr nocht? wisst ihr noch...?! ...bitte hört mir doch auch mal zu...!"


    Irgendwie finde ich das doch sehr arm...