Beiträge von cameo

    Gelegentlich stolpere ich in Kleinanzeigen über Phonic-Sets, die weder traditionelle noch Plus-Maße haben,
    sondern dazwischen liegen - also z. B. ein 12x10er und 13x11er Hängetom haben. Gekürzt scheinen die
    Kessel aber nicht zu sein. Die Spannböckchen und Tomrosetten sind schon die neueren, mit großem
    Sonor-Logo bzw. eckig, und als Badge habe ich sowohl goldene Centenials als auch die späteren
    Silbernen mit schwarzer Schrift gesichtet.
    Als Kuriosum haben die Bassdrum dieser Sets eckige Tomrosetten als Halterung für den Tomarm.


    Das Sonormuseum macht mich nicht schlauer.


    Sind das irgendwelche Pre- oder Semi-Plus-Sets aus einer Übergangsperiode oder was war da los?

    Gund satzlich eine metal snare zu holz vergleich zu spielen is no indication wie eine metal drum set zu einem holz drums set plays.
    Und besonders weil viele metal snares here auf dem market billig budget snares sind.
    Und metal drum set/bass&toms nicht in dieser quality category gebaut werden.


    Das sollte man in der Tat bedenken. Hier hört man z. B. ein gegossenes Ocheltree-Set. Irgendwelche Assoziationen zu "metallisch" und nasal klingenden Low-Budget-Stahl-Schnarren kommen da in der Tat nicht auf. Aber bestimmte Klangeigenschaften von gegossenen Snares wird man auf den Toms und der Bass dann vielleicht doch wieder finden. Auf einem Brady-Jarrah-Set zum Beispiel lassen sich ja auch Gemeinsamkeiten im Attack der Trommeln ausmachen. Egal ob Snare, Bass oder Tom.

    Ich meine da einen Widerspruch zu entdecken. Bezüglich der Klaviersaiten schreibst du:

    Allerdings ist das Ergebnis dann, daß die tiefere Saite dann diejenigen Töne abgibt, die gemeinsamen Obertönen entsprechen. Klingt dann so ein bisschen wie Flagolet ;)...

    Das heißt dann aber auch, dass eben keine Anregung des eigentlichen Grundtons der tieferen Seite statt findet. Ich fürchte, an einer Trommel wird es wohl genau so sein. Wenn eine Kesselresonanz einen bestimmten Oberton verstärkt, findet keine "freundliche Weiterleitung" an den Grundton des Fells statt. Also leider nix mit "Satter Sound durch Obertonanregung", sondern halt nur eine Verstärkung genau dieser Obertöne, was dann halt mehr oder minder erwünscht sein kann.


    Wenn Trommeln jetzt auf einen Unterton gestimmt werden, müßten sie ja den Grundton - der dann ja quasi einem Oberton der Fellstimmung darstellt - ebenfalls zu mehr Eigenschwingung anregen.

    Nur um Verwirrung vorzubeugen: Dieser Satz macht nur Sinn, wenn du mit "Grundton" den "Kesselgrundton" meinst. Es würde bedeuten, dass ein bestimmter Oberton des Fells die Kesselresonanz anregen kann, wenn man die Stimmung des Fells tief genug wählt. Richtig?


    Verändern Threads im DF eigentlich automatisch die Hintergrundfarbe, wenn ein bestimmter Nerd-Faktor erreicht ist? Muss bald soweit sein ;)

    Wow. Da ist gedacht worden.


    Leider ist aber die Obertonreihe unserer heiß geliebten Membranophone keine so schön lineare wie z. B. bei Saiteninstrumenten oder Flöten. Von daher scheitert die angedachte physikalische "Rückkoppelung" auf den Grundton an den frei nach Schnauze schwingenden Obertönen, die nun so gar nicht harmonisch resonieren wollen. Da macht jeder seins und überträgt wohl auch nur ungern Energie auf andere.


    Aber schlau gedacht. Auch wenn ich's drei mal lesen musste :)
    Wobei: Können höhere Töne überhaupt tiefere zum Schwingen anregen? Am Klavier regen zwar die Basssaiten den Diskant an, aber nicht umgekehrt...


    PS: Ich hatte das schon mal wo anders gepostet, hier noch mal weil's so schön ist:
    Die Physik der Kesselpauke

    Ich stehe den Orgelpfeifen auch skeptisch gegenüber. Bzw. ich würde mal für Orgelpfeifen argumentieren, bei denen die Tiefe proportional zur Fellfläche und nicht zum Durchmesser ansteigt. (Wir erinnern uns: Der Inhalt einer Kreisfläche steigt mit dem Quadrat des Durchmessers.)


    Begründung: Man holt ein gleichbleibendes Timbre aus mehreren Fellen am ehesten, wenn man die Stimmung proportional zur Fellfläche steigen oder fallen lässt. Klingt zu akademisch? Machen aber intuitiv viele so:


    Z. B. stimmt man zwischen 14er und 12er gerne eine Quarte.
    Das 14er hat 962 cm² Fläche, das 12er 706 cm². Macht ziemlich genau ein Verhältnis von 4 zu 3. Wie ist das frequenzverhältnis einer Quarte? Richtig: 4 zu 3. Bingo. (Hätten wir das 12er lediglich proportional zum Durchmesser gestimmt, wären wir bestenfalls eine kleine Terz vom 14er weg. Den meisten ist das zu wenig, das 12er "sumpft dann ab".)


    Wenn nun die Schallwellen im Verhältnis 4 zu 3 länger geworden sind, warum soll dann nicht auch der Kessel im Verhältnis 4 zu 3 länger werden? Immerhin breitet sich der Schall ja als Druckwelle innerhalb der Trommel in genau dieser Richtung, entlang der Länge, aus.


    Klingt das nicht wahnsinnig vernünftig? :)

    Ich glaube das liegt an unterschiedlicher Ausprägung des Fellkragens bzw. der Fellrundung. Hier passen bestimmte Felle einfach "von Natur aus" besser auf bestimmte Gratungen als andere. Wenns "von Natur aus" nicht so funzt hilft das oft beschworene "Fell hochknallen und über Nacht stehen lassen".


    Auf meinen Snares habe ich mit Evans Felllen eigentlich immer mehr Probleme als mit Remo: Auf einer Hilite z. B. sind die Obertöne eines frisch aufgezogenen Evans G1 unter aller Sau. Remo Amba oder CS Dot funzt dagegen sogar ohne die nächtliche Wartezeit.


    Auf Toms ist das ganze irgendwie unkritischer. Da finde ich G1 teilweise sogar besser als Ambas. (Ist etwas weicher, bringt mehr Singsang ins Sonor Phonic.)

    Klar ist das von mir sehr pauschal.


    Aber nicht grundsätzlich falsch. Wenn ich z. B. aus 10 Lagen Ahorn auf eine bestimmte Weise eine Snare baue, und noch eine zweite nach selben Rezept aus 20 Lagen,
    so kommt der Leitsatz schon hin: Der dünne Kessel wird tiefer schwingen. (Oder?)


    Wenn ich bei der zweiten Snare aber die Dicke der Furniere / die Richtung der Maserung in den einzelnen Lagen / die Holzsorte / den Leim etc. etc. etc... ändere, ist es
    vielleicht mit dem Leitsatz nicht mehr so weit her.


    Bezüglich der Eigenspannung: Wenn ich richtig informiert bin, baut DW z. B. diese X-Kessel aus dem Grund, um die Eigenspannung zu reduzieren und damit
    den Grundton des Kessels tiefer zu bekommen. Je weniger Spannung in den einzelnen Lagen, desto tiefer wird der Kesselton in einer Ply-Konstruktion. (Oder?)


    Wenn man eine nur 6 mm dünne Snare aus Ahorn in Fassbauweise bauen könnte, so würde diese deutlich tiefer schwingen als eine 6 mm Snare aus mehreren
    Lagen Ahorn, eben weil das Holz nicht unter Spannung steht und in einen Kreis gezwungen wird. Eine 25 mm dicke Ply-Snare wird vermutlich deutlich
    höher schwingen als Bennis Fassbau-Snare. Deshalb gildet Fassbau nich. :)

    Fassbau gildet nich. (Glockenbronxe gilt übrigens auch nicht.)


    Wenn eine Konstruktion keine Eigenspannung aufweist (wie Fassbau oder Guss), dann ist das schon rein physikalisch eine andere Baustelle, und das schlägt sich natürlich auch akustisch nieder.


    Wenn überhaupt, dann sind die Leitsätze erstmal nur innerhalb einer Konstruktionsweise gültig. Hugh!

    Bestimmt ist da vieles möglich.
    Aber als ich mal eine vergleichsweise dickhäutige DW Maple mit Verstärkungsringen mit einer Sonor Delite im A/B Vergleich hatte, hatte ich doch den Eindruck, dass an den postulierten Leitsätzen irgendwas dran ist. Beide Modelle waren übrigens 14 x 6er, und die Gußspannreifen der Sonor hatte ich fairerweise gegen flanged Hoops getauscht.


    Kannst du dich erinnern, bei welchen Trommeln du konkret diese "Überaschung" erlebt hast? Die G-Maple scheint ja laut Avedis ein Kandidat zu sein.

    Ich vermute mal: Das ist ein weites Feld.


    Ob es sinnvoll ist, die Kesseldicke proportional oder anti-proportional zum Kesseldurchmesser zu gestalten, würde ich von den eigenen Stimmvorlieben abhängig machen.
    Ein Besipiel bezogen auf meine aktuelle Phonic-Tom-Kombi in 12-13-15:


    Wenn man auf dem 15er und 13er Tom vom Fell her das gleiche Timbre haben will, müsste man eigentlich eine Quarte reinstimmen - und auf dem 12er Tom dann nochmal eine kleine Terz höher gehen.
    Macht insgesamt eine kleine Sexte Klangumfang. Nun hat aber das Phonic überall gleiche Kesseldicken, und da passiert mit dem Kesselgrundton folgendes: Er wandert zwischem dem 15er und 13er eine Quinte und zum 12er nochmal eine Quarte nach oben. Das macht insgesamt eine ganze Oktave, also erheblich mehr als die Sexte, die man doch eigentlich reinstimmen wollte. Da würden jetzt Kesseldicken proportional zum Durchmesser Abhilfe schaffen. Sie würden bewirken, dass das 12er einen dünneren Kessel hätte und "runterkäme" - oder eben das 15er dickere Kessel und "rauf".
    Vermutlich wäre ein angeglichenerer Sound die Folge - was aber wiederum nicht heissen muss, dass es auch subjektiv geiler klingt.


    Meine Stimmvorlieben sehen aber ohnehin anders aus: Ich will bewusst eine anderes Timbre auf jedem Tom und stimme die Kombi nach den Kesselgrundtönen. Man muss das natürlich mögen, so ein jazziges 12er über einem rockigen Standtom. Normal ist das nicht. Jedenfalls bräuchte ich für meine Stimmvorlieben demnach keine proportionalen Kesseldicken. Ist ja schon alles "Timbre matched" :)


    Wenn dann Herr Carey soweit geht und sogar umgekehrt-proportionale Kessel ordert, wäre interessant zu wissen, in welchen Intervallen er seine Toms stimmt. Bei "normaler" Stimmweise wäre wohl der von Nille beschriebene Effekt zu beobachten.


    Das wir hier letztlich über Nuancen reden, ist hoffentlich jedem klar!

    Aha! Also doch Amba ungedämpft, nix PS3. Hm, vielleicht muss ich einfach mal mehr mit dem close-miking experimentieren.


    Hier ist mal ein etwas älteres Soundschnippsel von einer Bandprobe, bei der ich versucht hab, wie oben beschrieben den Sound zu kopieren.
    18er Mapex Saturn Bassdrum, Schlagfell Aquarian @hochgestimmt, Reso geschlossenes Amba coated @flatterig.
    Aufgenommen nur mit nem AT-822 als Raummic. Bitte vom verzerrten Banjo nicht stören lassen...


    Der Kritische: Danke übrigens für den Link!

    Rein akustisch sieht mein maximaler Erfolg beim Versuch mich an diesen Sound anzunähern, zur Zeit so aus:


    - Schlagfell Aquarian Studio-X (kann wie das Super-Kick oder das Emad frei schwingen, ist aber weniger gedämpft), eher hoch gestimmt, hat richtig Ton
    - Resofell Remo Ambassador, sehr tief und flatterig gestimmt, das übernimmt dadurch auch das verkürzen des Sustains und erzeugt beim Nachschwingen dieses "Flattern" und eben nicht ein "Booom". Ansonsten keinerlei Dämmung.


    Aber mikrofonfreundlich ist das irgendwie noch nicht. Und Herr Carlock hat doch da sogar eine D112 VOR dem Resofell. Kann dat? Oder innendrin noch ne Grenzfläche? Oder wie oder was?

    Herr Carlock fährt ja immer einen sehr offen klingenden, Sustain-lastigen Bassdrum-Sound, der trotzdem nicht "Boooom" macht, sondern eher so nachflattert.


    Gut zu hören z. B. hier, besonders ab etwa der Mitte des Videos - sonst aber auch überall. (Wayne Krantz etc.)


    Wie genau macht er das wohl? Reso flattern lassen und Schlagfell abdämpfen? Umgekehrt? Gated Reverb aufs Bassdrum-Mikro? Auf seiner Website stand mal zu lesen,
    er benutze angeblich Powerstroke 3. Dieses Flattern klingt aber eher nach was Ungedämpften.
    Any Ideas?
    THX.

    Naja, die Beobachtung lässt sich zunächst mal schon übertragen. Warum nicht? Aber natürlich werden andere Faktoren auch eine Rolle spielen.


    Bezüglich der Böckchen: Finde es heraus! Vielleicht lassen sich ja irgendwo einmal besonders leichte und einmal besonders schwere Exemplare auftreiben.
    Die klanglichen Resultate bitte aufnehmen und hier posten. Natürlich in verschiedenen Stimmungen. Wo kämen wir denn sonst hin... ;)

    Ich hab nur den Kessel ohne Felle und Hardware auf einem Finger balanciert und mit dem Handballen von der Seite angeschlagen.
    Dann den Ton nachgesummt und auf dem "Klavier" (Synth) gesucht. Selbes Procedere dann mit Hardware, natürlich noch immer ohne Felle.