Beiträge von ThomasTrommelt

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    Original von fwdrums
    Seconds Out im CS, ja? Ist der andere Trommler Christian Koch mit seinem schicken Maple Custom Absolute und den besten Tellern, die für Geld nicht zu kaufen sind?f


    Genau, CS rules! Danke für die Blumen, ich kämpf mich so durch - Herr Koch ist halt eine Granate für sich, da muss ich mich auf all meine "inneren Werte" konzentrieren :D
    aber seine "besten Teile" sind alle gegen Bares zu erwerben - wenn man´s hat ...

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    Original von Xian01
    Rechtfertigen musst Du dich nicht, aber an deinem Wissen teilhaben lassen darfst Du uns! :)


    Oder: halt net. Wenndegleichbeleidigtbist :D


    Generell gilt: Schnelligkeit in diesen olympischen Ausmassen geht auf den Druck, deshalb kann man sich im Proberaum neben blastenden Drummern oft noch gut unterhalten... ohne PA sind die so laut wie die Schlagzeuger beim Tanztee im Kurhaus.

    Manchmal hasse ich auch die ganze Welt - aber verlassen möchte ich sie (noch) nicht :D


    Eine band besteht aus Menschen, von denen jeder unterschiedliche Vorstellungen hat, was die Band, das Leben, das Universum und den ganzen Rest angeht. Da, wo sich dieses Ansichten überschneiden, entsteht ein gemeinsamer Nenner, der als Basis für eine Teamarbeit dienen kann.
    Wenn die Überschneidungen zu klein sind, ist keine Zusammenarbeit möglich, alles Andere ist (wie immer) Verhandlungssache.

    *ROFL*


    Als Schlagzeuglehrer kann ich beitragen, das Kinder, die noch keine Bruchrechnung bzw. Mengenlehre hatten, mit dem Verständnis von Notenwerten echte Probleme haben - das betrifft aber nur die MUSIKTHEORIE, denn hören/spielen können sie es wohl!

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    Original von Reed311
    10 bekannte Trommler am Stil zu erkennen, ohne zu wissen wer wo mitspielt, beinhaltet schon einiges an Beschäftigung mit den Leuten- und da ist es unerheblich, ob die aus den 60ern, 70ern oder 2000ern sein mögen. Hier weht für meinen Begriff der "Früher- war- alles- besser, da- war- alles- aus- Holz- Wind" zu heftig.
    LG


    Du kannst es glauben oder nicht, meine Musik-Sozialisation begann Anfang der 70ger, und da konnte ich - durch Abwesenheit der "Alles-gerade-rück" Aufnahmetechnik - sehr wohl am Groove UND am Sound unterscheiden, welcher Drummer gerade spielt. Diese Individualität geht mir heute halt verloren - dafür gibts halt im Leistungsbereich super Fortschritte.
    Ich stehe auf dem Standpunkt, dass Musik von Menschen für menschen gemacht werden sollte, und Menschen sind nun mal alles andere als perfekt - wär ja auch schlimm, denn perfektion bedeutet Stillstand. Musik ist etwas dynamisches und muss sich bewegen, der Drummer sollte eine Band leiten und zusammenführen und nicht versuchen, dem Metronom Konkurrenz zu machen.
    Natürlich war früher nicht alles besser - es gab ja auch ganz fürchterliche Drummer mit nem Scheisssound, nicht umsonst hat Uncle Frank den guten Chad die Aufnahmen aus den 60gern neu eintrommeln lassen.
    Ich weine der zeit auch nicht nach, habe sie aber erlebt und das prägt nun mal mein Musikverständnis.

    @DS1: Es gibt immer Probleme mit Menschen, wenn übermenschliches verangt wird.
    Ich hab hier was Interessantes dazu
    Natürlich verschieben sich die Grenzen des Machbaren immer weiter, als vor 30 Jahren hiess es, Schlagzeuger, die versuchen "Toad" von Ginger Baker nachzuspielen, würden verrückt werden... genauso geht es mir heute, wenn ich Virgil Donati höre - auch der wird irgendwann ne alte Suppe sein.
    Es sind die Hörgewohnheiten, die heute bei Aufnahmen Musiker wie Maschinen klingen lassen. Deshalb muss man auch strikt trennen zwischen Tonträger- und Live-Mucke - da gibt es kaum noch Berührungspunkte.
    Ein Projekt, wo ein Drummer heute eine CD einspielt und dessen Spiel unverfälscht 1:1 auf dem Tonträger zu hören ist, gibts höchstens noch im Jazz.


    Ich bevorzuge daher Live-Recordings (von guten Bands), da ist vielleicht nicht alles so superexakt, aber es ensteht eine Stimmung, eine Athmosphäre, die ich viel wichtiger finde und die mich mehr berührt als alles "Korrekte".

    Blllooootwooorschddddd....


    ... gestrig bin ich zwar auch - einige meinen sogar "vorgestrig" - trotzdem rührt sich Kiss-mässig bei mir irgendwie nix - mit oder ohne Runen fand ich die schon immer eher optisch - dh.: ohne Ton - unterhaltsam. Und dass die Vorbands sich aus dem 80er GlamRockGrab rausgeschaufelt haben, macht sie auch nicht wirklich erträglicher.


    Wieder eine Ruinunion, die an meinen Bedürfnissen vorbeigeht - wann kommen Gentle Giant? Camel? Renaissance?

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    Original von Nille
    Was mir bei vielen Trommlern auffiel, war deren Präzision in Sachen Timing, doch nicht nur das: Bei manchen scheint wirklich jeder Schlag - dazu gehören sowohl Ghost Notes als auch Akzente und Fill-Ins - exakt einstudiert und ausgeführt zu sein. Diese Exaktheit und Überlegtheit fiel mir bisher vor allem bei Drummern wie z.B. Steve Gadd, David Garibaldi oder Gavin Harrison auf, in deren Verbindung gelegentlich die Worte "akademisch" oder "linear" fielen.
    Nils


    Genau diese Lernideale sind ja Gründe dafür, dass es immer weniger Drummer gibt, die man vom blossen "Hören" sofort erkennt. Die sogenannte Perfektion führt dazu, dass sich alle Drummer gleichförmig anhören.
    Nimm dir 10 Aufnahmen aus den 70gern, und du findest 10 hörbar unterschiedliche Drummer. Heute? Vergiss es.
    Dasselbe gilt für den Unterschied "Projekt" und Band. Projekte werden konzipiert, Bands wachsen organisch und sind auch nicht beliebig personell besetzbar.
    Ich persönlich finde es schade, dass sich die Uniformität der Perfektion gegenüber dem organischen Wachsen so dominant durchgesetzt hat. Es gibt genügend Platz für beides in Kunst und Musik. Schuld daran ist m.E. eine Leistungsorientiertheit, die eigentlich im musischen Bereich nur einen Teil des Gesamtanspruchs ausmachen sollte.
    Auszugsweise ein interessanter Artikel:


    Musiker und Sänger im Teufelskreis des Perfektionismus
    Hi-Fi-Technik setzt Musiker unter Druck
    Wenn Angst die Finger verkrampfen lässt, hilft nur rechtzeitig kognitive Psychotherapie
    VON GOTTLIEB SEELEN


    Der Mediziner leitete am 27.07.2000 den Themenbereich "Kunst und Gesundheit" des Kongresses. Das Problem für die meisten Musiker und Sänger sei der hohe Erwartungsdruck, ausgelöst auch durch die scheinbar perfekte und oft nachbearbeitete Musik auf der CD.


    Der Perfektionismus erzeuge Angst und diese wiederum sei ein Risikofaktor für Bewegungsstörungen wie den Musikerkrampf, sagte der Direktor des Instituts für Musikphysiologie und Musiker-Medizin an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Heute leide je nach Schätzung einer von 200 bis einer von 500 Profimusikern unter dieser Bewegungsstörung. Tendenz steigend. Zunächst bekomme der Musiker das Gefühl, die Kontrolle über die Finger oder bei Holz- und Blechbläsern über die Lippen zu verlieren. Die Finger bewegen sich unwillkürlich. Oft beendet das Leiden eine Musikerkarriere.


    Besonders gefährdet seien Gitarristen und Klavierspieler, wie Altenmüller in einer Studie mit 189 Erkrankten herausfand. Meist trete das Leiden schon vor dem Alter von 40 Jahren auf. Ein erhöhtes Risiko haben Profimusiker klassischer Orchester. Bei zehn Prozent bestand eine familiäre Veranlagung. Die Heilungsaussichten seien gering. Bei 20 von 54 Musikern, die mit Botulinum-Toxin behandelt wurden, zeigte jedoch sich eine Besserung. "Gymnastik hilft leider nicht."


    Das feine Zusammenspiel von Bewegungen bei Berufsmusikern ist das Ergebnis intensiven Trainings über viele Jahre hinweg. "Wird dieses Zusammenspiel durch länger dauernde angstbedingte Verkrampfungen nachhaltig gestört, kann zwar das phobische Denken der Betroffenen noch verändert werden, die gestörten Bewegungsabläufe sind dann oft jedoch schon so verfestigt, dass Betroffene sie nicht mehr zu beheben vermögen", beobachtet der Psychotherapeut.


    Die Mehrzahl der betroffenen Musiker und Sänger stünden einer erfolgreichen Behandlung selbst im Weg. Die Scheu, ihre ihnen selbst erst an den körperlichen Symptomen erkennbare Problematik als psychisch - z.B. durch Angst - verursacht anzuerkennen, lässt sie von Arzt zu Arzt wandern, womit die Somatisierung sich mit der ärztlichen Fokussierung auf den Körper oft verhärtet.


    Insbesondere bekannte Vertreter des Genres seien nach Luchmanns Erfahrung in dieser Hinsicht doppelt gefährdet. Zum einen sei der permanente Erfolgsdruck für sie noch stärker, zum anderen glaubten viele, weder sich noch anderen psychische Probleme, eine unbewältigte Vergangenheit oder gar "Denkfehler" eingestehen zu dürfen. Dabei sei das viel einfacher als gemeinhin angenommen, erläutert Luchmann: "Wir begehen jeden Tag Denkfehler. Sie sind eine permanente Quelle unseres Lernens, unserer Entwicklung. Sie können uns voran bringen, erfahrener und vollkommener machen, wenn wir sie erkennen und überwinden. Sie können uns aber auch behindern und zerstören, wenn wir uns weigern, sie wahrzunehmen und zu korrigieren." Viele zerbrächen an der Fassade, die um sie herum aufgebaut wird, und verlieren mit ihrer Authentizität das Wertvollste - sich selbst.

    Nach ganz viel Proberaum-Checkerei und Zeitnot/Zugzwang (Gigs) haben wir jetzt auf vollelektrisch umgestellt: Wir proben zu fünft beim Keyboarder zuhaus (wohnt über seiner Kneipe) mit Kopfhörer und E-drum, das langt für Arrangement-Proben allemal. Vor Gigs mit neuem Programm machen wir zwei Tage Probe in einem Saal mit voller Ausrüstung (sprich Backline/Monitoranlage, keine PA). Da stören wir niemand und können proben, wann immer wir wollen/können.


    Ich finde See´s Rat gut, ihr solltet eine Rechtsberatung konsultieren.

    Den eigenen Ansprüchen nicht zu genügen ist eine weitverbreitete Krankheit... ich selber bin ein ganz passabler Drummer, fühle mich auch im Live-Bereich recht zuhause, bin aber mit Studio-Aufnahmen von mir NIE zufieden - das ist ein bischen der Effekt, wenn man seine eigene Stimme nicht auf Aufnahmen hören mag...
    Blöd ist, wenn man sich messen lässt, da gibts immer viele, die "besser" sind - das sollte aber kein massstab sein...
    Ich habe bei meiner Genesis-Band ein echtes Drummertier abgelöst, der steckt mich technisch 10x in den Sack - trotzdem klingt die Band mit mir am Schlagzeug besser (finde ich).
    Wir haben auch ein Konzert mit 2 Drums gespielt, da hätte ich mich mit einem geringen Selbstbewusstsein NIE drauf eingelassen - aber es gibt immer Raum, um die eigene Musikalität auszuleben, wo überragende Spieltechnik nicht immer das Mass aller Dinge ist. Klingt komisch - isses auch :D
    Ohne diese "wirren" Gedanken, die scheinbar keine Gültigkeit haben im Zeitalter von höher - schneller - weiter, würde ich heute als Semiprofi schon lange keine drums mehr spielen.