Natürlich ist da schwer, eine Verbindung herzustellen, aber es ist was Wahres dran: vor der sog. Pop-Revolution gab es in unzähligen Varietes und Theatern kleine Musikorchester, die - analog zum Sinfonieorchester - mehrere Musiker für die Percussion hatten: Becken, Snare, große Trommel usw. Rezession usw. zwangen zu Einsparungen, so dass Hilfsmittel ersonnen wurden, mit denen man Mitarbeiter einparen konnte (klingt vertraut, das Konzept ). Diejenigen, die diese neuen Konstrukte bedienen konnten, blieben im Geschäft. Hier was von Charlie Wambold http://www.charly-wambold.de/history_of_drums/index.php
Kurze Entstehungsgeschichte des Schlagzeug:
Im Mittelalter gelangte der Vorläufer der "Snaredrum" (kleinen Trommel) über die Kreuzzüge vom Nahen Osten nach Europa. Hier wurde sie als Soldatentrommel oder Schnarrentrommel bekannt. Im 16. Jahrhundert, mit den Türkenkriegen kamen die Becken und Pauken nach Europa. Sie bildeten vorher das Fundament in der türkischen Janitscharenmusik.
Im 19. Jahrhundert erfand man die ersten einfachen Fußmaschinen, die es einem Spieler erlaubten, die große Basstrommel und das große Becken mit dem Fuß zu bedienen und gleichzeitig dazu die kleine Trommel zu spielen. Statt drei Trommlern brauchte ein Orchester jetzt nur einen Schlagwerker. Im Jazz der 20iger Jahre des letzten Jahrhunderts entwickelte sich langsam das Schlagzeug, wie wir es heute kennen. Aus der 30 cm niedrigen Charleston-Maschine ("Low Boy"), entstand die heutige (High Hat) Hihat. Nun konnte man mit den Sticks auch auf der Hihat begleiten und spielen. Die ersten Toms waren chinesische Faßtrommeln an die Kalbsfelle festgenagelt wurden. Der nächste Schritt war das Anbringen von Spannreifen und Spannschrauben an verschieden großen Holzkesseln. Nun konnte man die Toms mit den Naturfellen bespannt, richtig stimmen.
Bei den ersten Schlagzeugen waren die Trommeln und Becken an einem fahrbaren Metallrahmen befestigt, der sogenannten "Swingster Console".
Auf der großen Bassdrum (die bis 28 Zoll maß) war eine Ablage befestigt auf der Effektpercussion wie: Cowbells, Woodblocks, Tempelblocks, Handglöckchen usw. angebracht war.
Das war die Zeit der großen Swing Ära mit Drummern wie Baby Dodds, Chick Webb, Sid Catlett, Dave Tough, Gene Krupa und Cozy Cole.
In den 50iger und 60iger Jahren begann die Zeit des Rock´n Roll und der Rockmusik. Die Musik wurde lauter und aggressiver. Die Schlagzeuge wurden robuster und innovativer. Ein Meilenstein in der Entwicklung war das legendäre Bassdrum Pedal "Speedking" von Ludwig, das bis in die 70iger Jahre das populärste Bassdrum Pedal blieb. Weitere Meilensteine waren die Swiv-O-Matic Hardware der Firma Rodgers und das populäre Ludwig Drumset.. Bis Ende der 60iger Jahre wurde die robuste, innovative Hardware von Rodgers, richtungsweisend für viele Hersteller .1953 wurde das erste Plastikfell erfunden. Es entstand aus Versuchen mit Polyester Filmmaterial ("Mylar"). Da vorher nur natürliche Kalbsfelle verwendet wurden, die sich bei Temperaturschwankungen schnell verstimmten, setzten sich die widerstandsfähigeren, preiswerteren und wasserfesten Plastikfelle Anfang der 60iger schnell durch.
Innerhalb von knapp 100 Jahren entwickelte sich so nach und nach das Schlagzeug wie wir es heute kennen.
Die Möglichkeiten dieses jungen Instruments sind, sowohl technisch als auch spielerisch, bis heute aber noch lange nicht ausgelotet. Drummer wie Terry Bozzio, Vinnie Colaiuta, Virgil Donati, Dennis Chambers oder Hernando Hermandez zeigen das es keine Grenzen der individuellen Virtuosität gibt.
Im Gegensatz zur gegenwärtigen eintönigen Musiklandschaft die immer auf altbewährte Hör-Erfahrungen setzt, bietet das Schlagzeug noch ungeahnte Klang und Rhythmusmöglichkeiten.