Also ICH wollte im Alltag kein Schlagzeug spielen, was 30 Jahre oder älter ist... gerade bei den Vintage-Teilen ist die Verarbeitung und die Endfertigung ab Werk! oft echt grottig: schief sitzende Spannböckchen, versetzte Snarebeds, verzogene Spannreifen, mieseste Verchromung, abblätternde Folien, unrunde Kessel, verhunzte Gratungen, miese Lackierung usw usf. Das erklärt sich dadurch, dass viele ganz alte Drums (grad während irgendwelcher Weltkriege) nebenberuflich von Hausfrauen o.Ä. zusammengedengelt wurden. Warum werden solche Teile so hoch gehandelt? ICH weiss es nicht, ich kann es mir aber entweder durch Darwinismus (nur die am besten klingenden Drums haben überlebt ) oder duch Liebhaberei/Sammlertrieb erklären. Der Hype um diese Teile ist ähnlich wie die Vorliebe für alte Harleys, deren Alltags-Nutzwert ja durchaus auch angezweifelt werden kann.
Ich habe ab 1975 selber mitgekriegt, wie Schlagzeuge z.T. verarbeitet waren - da lob ich mir die Fertigungsmethoden heute. Klar ist auch - wer billig kauft, muss Einschränkungen hinnehmen - das ist ja überall so. Aber ich hab mal für einen Schüler ein No-Name-Set neu beim Musik-Service gekauft: 22" Bassdrum, 10", 12", 14" Toms, 14" Snare mit (grottigen) Becken, Sitz und Sticks - für 200€. Mit Markenfellen klangs richtig gut... nur die Becken waren Schrott, die HW war schlicht und sicher nicht nachhaltig einsetzbar, aber funktionell und erstmal ausreichend. Für einen Anfänger hats gereicht. Mein erstes Set (Royal Star) war schief und krumm (teilweise bekam ich neue Felle nicht drauf) und verranzt, Schrauben drehten sich durch, Beckenständer fielen in sich zusammen, Bassdrumfüsse hielten nicht, Nieten rutschten raus usw usf.
Wie sagt Jochen Malsheimer? Früher war nicht alles besser, früher war vieles früher...