In den "guten, alten" Achtigern konnte man ordentlich große Bands (Whitesnake, AC/DC, u.s.w.) in Hallen für 2- 8.000 Mann sehen und irgendwo um die 20 DM bezahlen. Zum Ende des Jahrzentes mehr, Anfangs weniger. Selbst die Stones kosteteten in der Festhalle "nur" 40 DM. Oder 2 Tage "Rock am Ring 85" mit Joe Cocker, REO, U2, Foreigner, Saga, Westernhagen, MeatLoaf und 20 anderen kostete 45 DM. Als Kellerband konnte man bei Gigs ca. 3 DM verlangen und bekam bis zu 500 DM als Gage (manchmal legte der Veranstalter dann 400 DM drauf...). Das heißt das Verhältnis lag so ungefähr bei 1 zu 10.
Alles bewegte sich dann langsam ein bisschen nach oben, doch die Gagen für Kellerband blieben
fast gleich (nur mit Country bekam ich Ende 80 alleine bis zu 500 DM am Abend, normal waren 800 für die Band). Anfang 90 machten wir hardrockmäßig einige selbstorganisierte Allein-Gigs. Vor Beginn nahmen wir 10 DM, danach 7 und nach der Pause 5 DM. Manche dikutierten, manche gingen, die meisten zahlten abwer und fandesn es nachher gut.
Aber seit Euro-Zeiten ist das alles aus den Fugen geraten. Unter 50 Euro sieht man kaum eine Topband. Iin den großen Hallen kann es auch mal die 100 Euro schrammen. Ich glaube, die Tickets für die 3 Monrose-Girls lagen bei 40 Euro! Dann ist es doch kein Problem für kleine Bands 5 - 10 Euro zu zahlen und wenn Mehrere ein ordentliches Festival machen, dürfen es doch auch 10 - 15 Euro sein - wenn die Getränkepreise nicht abheben.
Gut, Instrumente sind heute günstiger, aber Fahrtkosten, Übungsraum, Verpflegung, u.s.w. kosten mehr als früher. Somit wären doch Gagen um 500 Euro angebracht, wenn 5 Mann auf der Bühne stehen und 100 km anfahren.
Sollte es nochmal eine Band mit einem Opa wie mir wagen, ginge es mir vor allem anfangs nur um den Fun. Sollte aber nochmals richtiger Stress mit regelmäßigen Konzerten, u.s.w. ablaufen, würde ich unter 100 Euro + Erstattung aller Kosten nicht mehr meinen Set aufbauen. Wer ein bisschen was weiß, kann und hat, sollte sich nicht unter Wert verkaufen.
Andererseits erkenne ich, genau wie auf dem "normalen" Arbeitsmarkt, dass immer mehr Billiglöhner aus dem Ostblock kommen. Ein Club in der Nähe hat fast nur noch Coverbands aus Ungarn...