So,
frisch ausgeschlafen wollte ich kurz vom gestrigen Konzert in Mannheim berichten.
Es war meine erstes und vermutlich auch letztes Live-Erlebnis mit POLICE, denn ich gehe stark davon aus, dass sie danach nicht mehr auf Tour gehen werden. Ich hoffe, die Tracklist kann noch jemand nachschieben - ein/zwei Songs kannte ich auch nicht. Es waren aber alle Klassiker dabei. Spielzeit ca. 1h 50 Min.
Ort: Sitzplatz rechts oben, 2. Ebene im hinteren Drittel der Halle...(leider)
Sound: relativ bescheiden und ziemlich mittig, matschig, was ich aber schon vermutet hatte; Gitarre etwas zu präsent, Drums bis auf die Snare zu leise
Die Band:
Insgesamt muss ich sagen, war ich sehr positiv überrascht, wie gut die drei Jungs die Lieder umgesetzt haben. Die Qualität der Darbietung war zu Beginn sehr gut und erst die ca. letzten 4 Songs empfand ich dann als etwas unkonzentrieter und irgendwo hastig gespielt - die Kräfte waren wohl dahin. Die Leistungskurve ging also insgesamt zum Schluss nach unten.
Sting:
Seine Stimme war absolut toll und gerade bei POLICE finde ich das sehr wichtig, da die Instrumentenbasis häufig dünn ist. Bis auf einen Song, konnte ich keine schiefen Töne entdecken. Er hat mich also sehr überzeugt. Hatte zudem auch spürbar gute Laune.
Stewart Copeland:
Wenn Bilder mehr sagen, als 1000 Worte, dann bleibt vor allem sein verbissenens Gesicht während des Spielens in Erinnerung (Großleinwand). Er war unglaublich konzentriert, gut gelaunt und mit vollem Einsatz dabei. Auch die beiden Einlagen auf dem Percussionpodest waren gelungen. Wenn ich es richtig gesehen habe, waren beide Splashes über den Toms total verbogen .
Andy Summers:
Hier weiß ich nicht, wie es früher war, aber er schien mir insgesamt der schwächste der drei gewesen zu sein. Mir sind häufig kleine Unsauberheiten (speziell auch bei den wichtigen Soloparts) aufgefallen und manchmal hatte man das Gefühl, dass die Hände nicht unbedingt das machen, was der Kopf eigentlich möchte. Zudem war der Gitarrensound häufig viel zu laut im Verhältnis - hätte aber auch der Mischer merken müssen. Im Großen und Ganzen war er und sein Backgroundgesang aber ok. Er ist aber ebenfalls sehr symphatisch und gut drauf.
Die Songs an sich:
Viele Lieder klangen wie eh und jeh, grundsätzlich wurden alle Lieder im Vergleich zu früheren Liveversionen langsamer gespielt, was den meisten Songs auch gut tut. Die oft extrem überhastete Copelandmaschine hatte sich also gut im Griff (damit meine ich nicht seine charakteristische, vorgezogene Time) . Einige Songs wurden auch neu interpretiert z.B. Roxanne, King of Pain. Bei King of Pain (meinem Lieblingssong) hat mir dies aber nicht ganz so gut gefallen - es klang irgendwo unharmonisch und zu dünn. Ansonsten waren die Songs aber überzeugend.
Fazit:
Insgesamt ein tolles Erlebnis und ich bin froh, dass ich die Jungs zumindest einmal live erleben konnte.