1. Sorry, ich habe nicht versucht, irgendjemandem das Wort zu reden, sondern einen Tatbestand, nämlich eine bestimmte hier angesprochene Mentalität, aufzugreifen und einen Erklärungsversuch unternommen. Wenn man die ach so üble "Sauger-Mentalität" nämlich angehen will, wäre es sinnvoll , sich über die Ursachen und die Identität dieser Gruppe Gedanken zu machen. Die Zielgruppe der Sauger, nämlich die 12 - 25 jährigen kannst du mit Floskeln über das Urheberrecht nicht beeindrucken, zumal, wenn exakt diese Zielgruppe als Werbezielgruppe von Geburt an mit Musik zum Schleuderpreis zu jeder Tages- und Nachtzeit vollgepumpt wird. Wenn die Werbeindustrie und die Musikindustrie in ihrem Bestreben, sich möglichst eine junge, hippe und zugängliche Käuferschicht heranzuzüchten, eine entsprechend tumbe Nachwuchsgesellschaft gebiert, die inhaltsleer dem goldenen kalb "Geiz ist geil" hinterherhechelt, exakt diese Zielgruppe nun aber das Zaubermittel "www" in die Hand bekommt, so müssen wir einfach feststellen, dass das Sprichwort von den Geistern, die man rief, recht passend ist.
2. Der Unterscheid von Kaffee und Musik als Konsumgüter liegt doch auf der Hand, dafür braucht man auch keinen Wirtschaftsstudium: Kaffee musst du morgen wieder erneut kaufen, wenn du ihn heute verbraucht hast, ne CD kannst du auch in 20 Jahren noch hören. Das ist doch grade das Problem des geistigen Eigentums, dass es jederzeit erneut nutzbar ist, ohne es wieder erneut erwerben zu müssen (daher ja auch der Umstand der "Lizenz"). Einmaligkeit gibts nur (solange auch das nicht mitgeschnitten wird) beim Live-Erlebnis.
Im übrigen bin ich nun auch raus aus der Disku, hier nur noch eine Knobelei von Zweistein für die GEMA-Verfechter:
Das musikalische Urheberrecht gründet sich in erster Linie auf den Schutz der Musik- bzw. Tonfolge. Diese Folgen sind endlich und von einem heutigen Computer von der Rechenleistung locker produzierbar. Wenn nun alle diese Daten bei der GEMA angemeldet werden, ist fortan keine Musik mehr urheberrechtlich frei. Das musikalische Urheberrecht wäre in sich erschöpft. Es könnte keine Tonfolge mehr erfunden bzw. komponiert werden,die nicht schon geschützt ist. Und mehr noch: allein die Bearbeitung der entsprechenden Anträge würde die GEMA auf Jahre hinaus lahm legen. Verbunden mit dem gesetzlich normierten Kontrahierungszwang und der sich daraus ableitenden Verpflichtung, Verstössen zwingend nachzugehen, würde es bei der GEMA sodenn nur noch eine Direktive geben "Der Letzte macht das Licht aus". Schon das Abschließen kann ausfallen.
Abschließend kann ich jedenfalls nur sagen, dass es schön ist, dass die alten Sumerer nicht schon ein Urheberrecht auf ihr Rad engerichtet hatten mit einer - na sagen wir - 7000jährigen statt 70jährigen Geltungsdauer. Wir wären heute alle pleite.
See