In den etablierten Musikschulen sitzen in aller Regel Leute mit meist breitangelegter Kompetenz und Erfahrung. Die wissen auch, wie man jeweils schnellstmöglich das richtige Maß an Spaß und Herausforderung ermittelt(was natürlich ggf. auch immer wieder nachjustiert wird). Insofern stellt sich dann auch seltenst die Chemie-Frage (vor allem bei Kindern). Aus mehrjähriger Praxis heraus entwickeln sich dann natürlich auch jeweils brauchbare, nachhaltige Konzepte. Den "Masterplan" gibt es wegen der unterschiedlichen Entwicklungen und Neigungen eher nicht. Die einen kommen vielleicht bald mit einem Songbook der Lieblingsband, die anderen spielen in den Schulbands, wieder andere begleiten ein paar Lieder bei einem Klassenvorspiel der Kollegen usw. Insofern muss man da immer reagieren und bestenfalls pädagogisch sinnvolle Verknüpfungen zum eigenen "Lehrplan" basteln. Improvisationstalent ist also von Vorteil, aber auch hier hilft eben die Erfahrung.
Schlagzeugunterricht dürfte heutzutage in aller Regel wohl gleich ab der ersten Stunde "komplettes Set" bedeuten und es ist eben Aufgabe des Lehrers, dieses in der ersten Stunde unfassbar große Angebot an Möglichkeiten durch geeignete Übungen schnell überschaubar werden zu lassen. Nach einigen Unterrichtseinheiten können dann im Normalfall schon kleinere Groove/Fill Patterns vom Blatt gelesen und ausgezählt werden und auch eigene Fills sind nach bestimmten systematischen Vorgaben möglich und Ziel dieses Blocks.
Der Wahrheit seis geschuldet, dass man auch auf die "Musiksschule" von Herrn, Frau, Kind und Onkel Mustermann aufmerksam macht. Hier darf man gelegentlich Schüler übernehmen, die nach knapp 2 Jahren mit einem "Bummtschak" mit unberechenbaren Variationen, einem verfrickelten 6 bis 7/8 und einer stark einsturzgefährdeten "Mühle" um "Fortsetzung des Unterrichts" bitten. Da möchte man am liebsten den Hypnose-Kurs an der VHS belegt haben, um Kind und Eltern die geleisteten Zahlungen und die verlorene Zeit vergessen zu machen.
Bei wirklichem Interesse könnte man als Elternteil sicher mal einigen Lehrern bei 2-3 Unterrichtseinheiten mit verschiedenen Schülern zusehen. Das sollte sehr hilfreich sein - passiert aber komischerweise quasi nie. Die meisten schauen sich die erste(n) Stunde(n) mit dem Sprössling an - was im Idealfall dann ja auch ausreicht.