man sollte noch hinzufügen, dass das Orgelstück die Vorschrift "as slow as possible" hat, also kann das Stück auch sogar noch länger dauern. Es müssen halt dann die Zeitpunkte für Ton- und Akkordwechsel neu berechnet werden.
Das ist halt typisch für Cage,... das ist durchaus intendiert, dass das Orgelstück also je nach dem wer es wie schnell interpretiert erklingt. Im Prinzip wäre es auch möglich das Stück ganz schnell zu spielen, wenn man argumentieren würde, dass "so langsam wie möglich" eben auch heißt, dass wenn ein Interpret zu wenig Zeit hat, er es eben in der für ihn möglichen Langsamkeit gespielt hat.
Bezüglich 4:33
Punkt 1: ich hab mal gehört, dass bei dem Stück, bei Aufführungen auch Nebengeräusche (Hüsteln, etc.) zur Komposition dazugehören, bzw. zum Klangeindruck. Zwar wird das Stück von Seiten der Musiker tacet gespielt. Aber die Zuhörersituation ist gleich. Der Unterschied, wenn es denn einer ist, ist, dass man praktisch als Mensch, der instinktiv (evolutionär) auf Laute achtet nun erst darauf achtet, was sich eigentlich während eines Konzertes abspielt. Der Mensch hört selektiv, hier wird seine Selektionsfähigkeit im Prinzip ausgetrickst, da seine Sinne durch Klänge von Instrumenten als Schallproduzenten sozusagen freigestellt sind.
Punkt 2: ist es Musik?
a) in der neuen Musik ist das Kunstverständnis sowieso ein anderes (ich meine da nicht Schönberg und Co). Ein Kunstwerk ist nicht zwangsläufig eine handwerklich ausgeführte kreative Idee, sonder die Idee allein zählt, als "kunstwertig". Der Aspekt des Fachmannes im Sinne des Komponisten als Handwerker, der seine Ideen mithilfe seiner handwerklichen Fähigkeiten ausdrückt tritt zurück.
Es gibt sogar Musik-Zeichnungen. Da sind dann einfach Striche drauf. Idee dabei ist, dass der ausführende Musiker, also der Interpret Teil des Schaffensprozesses ist. Man hat sich damals viel davon versprochen, den Interpreten zu emanzipieren, aber hat dann festgestellt, dass die Musiker doch immer auf gewissen "patterns" zurückgreifen, die sie im Laufe ihres Lebens so angesammelt haben.
b) das Stück ist 3-geteilt. Bereits zu Brahms Zeiten gab es einen heftigen Streit darüber, wie die Musik weiterzuentwickeln sei. Die einen (Alfred Brendel als Publizist und Musikwissenschaftler und Liszt, Wagner, Strauss) sahen dies z.B. in der Auflösung der Form (Form meint hier die 3 oder 4-Sätzigkeit der Sinfonie etwa) oder Anreicherung mit außermusikalischen Inhalten (Programmmusik) die anderen auf publizistischer Seite Eduard Hanslick und Hans von Bülow (letzterer weil Wagner ihm die geliebte vor der Nase weggeschnappt hat. Ja so einfach kann Musikwissenschaft sein) und als Komponist Brahms, der eher von den beiden vereinnahmt wurde. Berühmt ist der Satz Hanslicks "Musik ist tönend bewegte Form", dies heißt so viel wie, innerhalb der Form die Musik auf Ebene des Materials weiterentwickeln. (Man muss sich um das zu verstehen in die Art und Weise wie Brahms vs. die anderen komponiert haben, mal reindenken. Bezügl. der Behandlung des musikalischen Materials)
Auf Cage übertragen heißt das: das Material, Stille, bleibt einerseits in der Form der strengen 3-Sätzigkeit. Andererseits könnte man sagen, dass er die Form sprengt, denn, durch die Pausen wird ja die 3-Sätzigkeit beim hören aufgelöst.
Es ist auch noch zu bedenken, ob für die Aufführung nicht nötig ist, dass ein Dirigent den Takt durchdirigiert oder zumindest die Einsätze für die Pausen am Anfang jeden Satzes gibt und ein Orchester "einfach da sitzt". Naja, bei der Aufführung mit Klavier, was glaub ich auch das Instrument ist, für das 4:33 geschrieben wurde, müsste der Pianist konzentriert die Pausen mitlesen und nach jedem Satz, sofern sie nicht attacca (ohne Unterbrechnung) aufeinander folgen, kurz innehalten. Ich habe auch mal gehört, dass in der Partitur steht, dass man nach jedem Satz den Klavierdeckel zumachen soll. Wenn das stimmt, wäre das auch ein gliederndes Element. Ich würde gern mal die Partitur sehen 
Übrigens hat Hugo Egon Balder mal mit jemand anderem zusammen ein Stück für Schlagzeug mit Pausen bei der GEMA anmelden wollen (die hat es abgelehnt). Das "Stück" hatte Taktwechsel, und Anweisungen für Agogik und Phrasierung (es tauchten darin Vorschriften wie "affengeil" auf). Nun spiel mal jemand affengeil... 
Edit: Matthew war mit den Nebengeräuschen (Räuspern, Hüsteln...) schneller...
Edit2: Strukturierung durch Fettmarkierung von Schlüsselstellen