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Original von Luddie:
Somit nützt es nichts, noch nicht so erfahrene Drummer mit Tuningtipps zu versorgen, die möglicherweise ihrer Spielweise noch gar nicht entgegenkommen. Und wer noch nicht die Technik hat, darf auch dämpfen. Allerdings rate ich von Taschentücherbergen ab!
ich möchte noch hinzufügen, dass die noch unausgewogene Spieltechnik sogar dazu führen kann, dass man, wenn man eine Trommel abkreist und in der Nähe jeder Schraube einmal anschlägt, höhere Frequenzen zum Vorschein bringen kann, haut man noch mal auf die gleiche Stelle, aber mit anderer Intensität (oder so, schwer zu erklären), dann hört es sich plötzlich so an, als ob man Tomaten auf den Ohren hat und man mag sich fragen, wieso klingt das jetzt tiefer, vor ner halben Sekunde war's doch noch höher.
Hinzukommt, dass die Trommel in der Mitte anders klingt als an den Rändern... und wenn das Fell noch nachgibt, es passieren kann, dass man das Fell durch das Draufschlagen an einer (eben dieser) Stelle wieder herunterstimmt.
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Denn bevor man zu solchen Mitteln greift, sollte man sich vergewissern, dass die Snare OK ist.
Außerdem gibt es echt fiese "Snare-Technolgie", die eigentlich ganz lieb gemeint ist und auch ihren Sinn hat, aber grade einen Anfänger beim Stimmen überfordern kann. Ich denke da z.B. an die "snap-lock"-Sache von Sonor, Zitat von Matzdrums aus nem anderen thread: die gewindegänge sind seitlich abgeflacht damit sich die schraube nicht von selber lösen kann. an der gewindehülse selbst befindet sich ein passender schnapper. dadurch kann sich die stimmschraube maximal ne halbe drehung lockern. nachteil: schrauben reinschrauben ist etwas aufwändiger. dieses feature ist unter dem namen "snap lock" übrigens patentiert.
Tip: nicht wie in den FAQs drinsteht, mit den Fingern festdrehen bis nicht mehr geht, sondern so lange mit dem Schlüssel drehen, bis nur noch etwa 1,5-2 mm vom Spannreifen bis unter den Kopf der Schraube frei sind. Alle solten so sein, deshalb gegen Ende hin vorsichtiger und auch über kreuz wie überall geschrieben. Zwischendurch den Kopf der Schraube zwischen Zeigefinger und Daumen nehmen und (manchmal seitlich) dran wackeln.
Wenn es soweit ist, jede Schraube vorsichtig einmal soweit drehen bis sie einmal (halbe Umdrehung) fest war und dann wieder wackelt (volle Umdrehung). Dann in 1/4 Schritten weiterstimmen, die Schrauben sollten jetzt nur noch ganz wenig vom bloßen Finger bewegbar sein.
Zusätzlicher Tip: Die Trommeln, wenn man zwei Felle drauf hat und gerade das gegenüberliegende am stimmen ist, die untere Seite auf ein Handtuch legen (sollte schon etwas flauschig sein). Dann hört man hauptsächlich das oben liegende Fell. Man kann dann, wenn man das mal versuchen möchte, viel leichter nach Tönen, etwa vom Klavier stimmen. Man kann dann besser mit Tonabständen rumprobieren. (am Anfang finde ich es irgendwie einfacher beide Felle auf den gleichen Ton zu stimmen, weil man es dann subjektiv als nicht so lange nachhallend wahrnimmt. Aber vllt. nur subjektiver Fehleindruck. Könnte aber aufgrund der Naturtonskala Sinn machen).
Wenn das eine Fell abgedämpft ist, wird man auch nicht durch den Gesamtklang oder das entstehende Klanggemisch abgelenkt (denn der ist doch am Anfang noch nicht in beide Felle zu unterscheiden. Ein einzelner Ton ist ja ohnehin als Klang definiert. Das kann einen ja nur verwirren, wenn man dann zwei unterschiedlich gestimmte Felle vermischt hört).
Ich sabbel wieder zu viel.
Fazit: 1. Spieltechnik kann bei gleicher Stimmung unterschiedlich hoch wirkende Töne hervorrufen.
2. Es gibt pfiffige technische Ideen von Seiten der Hersteller, die aber dem Anfänger das Stimmen erschweren.
3. Mal versuchen beim Stimmen die Trommel auf ein Handtuch zu legen, um nur ein Fell zu hören. Dann auch mal nach Tönen zu stimmen versuchen.