Zitat
Ich konzentriere mich auf Rock Musik, also Heavy Metal. Bin aber auch bereit andere Sachen zu spielen habe dort zwar etwas weniger Erfolg aber auch Spaß!
zu den praktischeren Gebieten
Geh mal zu einem Dozenten für Schlagzeug an einer Uni oder Musikhochschule. Die haben Sprechzeiten. Studienberatung kannst du vergessen (die können dir meist noch nich mal mehr sagen als die ersten fünf Sätze auf einem allgemeinen Info-flyer).
Bei diesem Dozenten kannst du dann vorspielen und dich erkundigen wie die Anforderungen sind, wo dein Stand ist und unter welchen Umständen du bis wann mögliche Defizite aufholen kannst. (z.B. bringt es als einjährige Vorbereitung auf eine Aufnahmeprüfung manchmal mehr Unterricht bei einem Dozenten zu nehmen, der gezielt an dir arbeiten kann. Der steckt drin und weiß auch was auf dich zu kommt. Außerdem ist es nie schlecht schon Kontakte zu knüpfen. So dumm sich das mit dm Vitamin B anhört).
Dann kannst du entscheiden, ob du:
1. Musikschullehrer (Musik-Diplompädagoge)
2. staatlicher Musiklehrer (Musiklehrer Staatsexamen, sprich die Leute, die an Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien rumlaufen. Da musst du außer deinen 2 Instrumentenfächern (Haupt- und Nebeninstrument. Eines davon muss ein Harmonieinstrument sein. Meist Klavier, einige sehr wenige Hochschulen akzeptieren auch Gitarre.), also daneben noch Pädagogik/Erziehungswissenschaftliches Begleitstudium als Beifach und ein weiteres "Schulfach" wie Englisch, Deutsch,... was auch immer studieren.
Hinzu kommt an den meisten Unis/Hochschulen, dass du neben spezieller Musikdidaktik noch im Chor singen musst.
3. Orchestermusiker etc. (Gesang) ... wenn du dann keine Anstellung als Orchestermusiker findest kannst du nebenher privaten Musikunterricht geben, so wie der Nachbarsjunge das auch ohne Studium macht, nur weniger Geld verlangt (bei dir zuhause, denn die meisten Musikschulen, wollen eben, dass man auch Pädagogik studiert hat).
4. Jazz- und Popularmusik
a) Studiomusiker
b) als sozialpädagogisches Beifach
6. Musikwissenschaftler.
Was das Klavier angeht, reicht es nicht, wenn du gut Keyboard spielen kannst und dann grad für die Prüfung mal ans Klavier gehst. Das ist ne andere Welt. Allerdings kann ein Lehrer natürlich, sofern du ordentlichen Keyboardunterricht hattest darauf aufbauen, wenn er dir einen 1 Jahres-Crashkurs in Klavier geben soll. Die Anforderungen an den Hochschulen sind unterschiedlich. Allerdings wäre ja Klavier bei dir Nebenfach, von daher ist das zu schaffen in einem Jahr, aber man muss es auch Ernst nehmen.
Zudem wäre gut, wenn dein Lehrer auch Gehörbildung und etwas Harmonielehre (oder ergänzend etwas Kontrapunkt) mit dir macht. In deiner Aufnahmeprüfung musst du nämlich auch ein Hördiktat absolvieren. Sprich man spielt dir was vor und du musst es in Noten niederschreiben (mehrstimmig, tonal, atonal).
Bei den aller meisten Unis musst du bei Musikwissenschaft keine Aufnahmeprüfung machen (ist ja auch theoretischer und du spielst eher in Projekten als direkt für das Studium). Allerdings kommt eine Zwischenprüfung auf dich zu, bei der du (in Mainz zumindest) 2 Stücke mittleren Schwierigkeitsgrades vorspielen musst, eins davon muss Klavier sein (das hat den Vorteil, dass du neben dem Studium noch deine Kenntnisse in Klavier aufholen kannst).
Es ist auch wichtig, dass du dir vorher mal bei allen Studiengängen die Studien(gangs)ordnung ansiehst. Denn da siehst du was auf dich zukommt.
Ich nehme mal von den oben genannten Fächern das mit den geringsten künstlerischen Anforderungen, Musikwissenschaft, als Beispiel:
In Mainz, musst du 2 Scheine in Partiturspiel machen. D.h. du musst mehrstimmige Partituren in zum Teil seltenen Schlüsseln am Ende des Semesters einigermaßen vom Blatt spielen können (wie beim Dirigierstudium, nur ist es da viel härter - das kannst du auch mit Schlagzeug studieren). Desweiteren 2 Generalbassscheine, also spielen nach Zahlen für den Bass, wobei du die fehlenden Akkordtöne beim spielen selber ergänzen musst, grob gesagt. Beides ist mit Keyboardkenntnissen machbar, sofern man lernt die Partitur mit dem Auge zusammenzufassen und den Generalbass ad hoc auszusetzen.
In Frankfurt gibt es das nicht, während es in Witten-Herdecke jeweils 1 Schein ist.
Nun kannst du dir vorstellen, dass du dich unbedingt mit der Studienordnung und den Studienanforderungen auseinandersetzen solltest und auch einen Dozenten kontaktieren solltest, der kann dir eine bessere Einschätzung geben. Das mit dem Partiturspiel hört sich erstmal auch wild an, aber ist machbar.
Bezüglich Musikwissenschaft gibt es auch Unis, die das ganze praxisnäher machen, also nicht nur theoretisch. Aber es sollte dir klar sein, dass du in Musikwissenschaft eher (sehr) viel über Musik liest und darüber reden musst, als, dass du an deinem Instrument bleibst.
Es gibt Versuche dem gegenzuwirken, deshalb auch wiederum Studienordnung lesen. Wegen der Umstellung auf Master und Bachelor ist das ganze nochmal blöder geworden. Es gab in Deutschland auch mal Musikwissenschaft als Diplomfach (da war sehr viel Praxis drin), normalerweise war es Magisterfach (sprich ein Fach bei dem du noch ein oder zwei andere Fächer dazustudieren musst, aber am Ende kein Musikschulleher bist, sondern wissenschaftlicher Halbfachidiot auf zwei Gebieten).
Dann gibt es noch so Sonderformen wie Kulturwissenschaften in Hildesheim, mit Hauptfach Musik, Nebenfach wahlweise Bildende Kunst oder Literatur/Theater/Medien (als ein Fach) und ein wissenschaftliches Beifach mit geringer Stundenzahl (das kann alles sein von Philosophie bis VWL). Da gibt es eine Aufnahmeprüfung, zwar schwerer als Musikwissenschaft, aber leichter als Musik.
Oder etwa "Drama, Theater, Medien" in Gießen. Da gibt es ein Aufnahmeprüfungsverfahren in drei Runden (1. Einsendung von Material: Demos, Skripte, Regieexpose, Musikkritik...., wenn du da weiter kommst, wirst du mit 59 anderen dazu eingeladen 2. einen Essay über einen 15min. Ausschnitt aus einer Theaterproduktion zu schreiben, davon dann noch 40 Leute ins 3. Gespräch, mit Vorspiel o.ä., davon werden dann letztlich 20 genommen) Am Ende studierst du im Grundstudium alles, was mit Theater/Film/Klanginstallationen zu tun hast. Lernst ein bisschen von allem von Beleuchter bis Regisseur und im Hauptstudium musst du dich dann festlegen,was du genau machen willst. Das Studium läuft zum Teil in Projekten ab, bei dem jeder Student eine Aufgabe der Produktion etwa eines Films oder Theaterstückes übernimmt, Musiker/Klangtüftler/Tontechniker braucht es dabei auch. So die Studienordnung, wie sich das im wahren Leben wirklich umsetzt hab ich nich am eigenen Leib erfahren.
zu alternativen, die auch irgendwie was mit Musik/Trommeln zu tun haben
Der letzte Abschnitt würde zwar auch schon dazu passen. Aber wie die anderen schon sagten:
1. Tontechniker (der Traum ist natürlich, davon auch im privaten Bereich bei Aufnahmen mit der eigenen Band zu profitieren)
2. Instrumentenbauer (an Hochschulen musst du da auch Gehörbildung machen, ich schätze mal dass ist in außer Akademischen Ausbildung in einem Betrieb nicht anders).
3. Kaufmannslehre o.ä. und dann bei einem Musikladen arbeiten. Da is es aber wohl besser eins von den oben genannten Sachen zu studieren, denn als Verkäufer kannst du dich auch ohne Kaufmannslehre bewerben.
4. Presse/Funk/Fernsehen/Verlage, da musst du aber auch irgendwas studiert haben.
4. (und das ist nich das schlechteste): irgendwas studieren oder ne Lehre, wo du nachher morgens zur Arbeit gehen kannst, Nachmittags nachhause kommst, dann deine Ruhe hast und Feierabends, wenn du nicht zu müde bist, Hobbymusik machen kannst oder eben am WE (naja, heute muss man ja auch am WE überall arbeiten).
In dieser Situation kannst du immer noch mehr mit Musik nebenbei machen, wenn dich die Materie tiefer interessiert, einfach unangemeldet in Univorlesungen setzen (sofern keine Anwesenheit kontrolliert wwird, denn sonst musst du als Gasthörer zahlen), in Mainz ist das Musikwissenschaftliche Institut so klein, dass es denen sogar egal is, wenn du dich in Übungen setzt, ohne es zu studieren.
Privat Unterricht geben kannst du auch, allerdings nicht mit dem Anspruch und Gehalt eines ausgebildeten Lehrers, aber eben nicht offiziell und auch nicht haupttätig, das hat gesetzliche Gründe.)
Die meisten Leute, die hauptberufliche (Orchester-)Musiker sind, geben nebenbei zusätzlich Unterricht, da das Gehalt manchmal nicht reicht und auch wenn du in einem Orchester spielen willst musst du bei deiner Bewerbung nochmals vorspielen und wenn du dich grade so durch das Musikstudium geschleppt hast kann es da mit Stellen eng werden, weil der Markt gesättigt ist, beziehungsweise keine Landesregierung mehr viel GEld für vielee Orchestermusiker ausgeben möchte und die Orchester zunehmend verkleinert werden. Bei größeren Aufführungen werden dann aus fremden Orchestern Gastmusiker hinzugeholt.
Allerdings gibt es im Zeitalter von Ich-AG und Quer-und Seiteneinstieg heute alles mögliche (auch Musikwissenschaftler, die an staatlichen Schulen, aber mit halbem Gehalt unterrichten dürfen).
Ich hab so viel über Musikwissenschaft erzählt. Das kann ich allerdings wirklich nur empfehlen, wenn man sich allgemein eher theoretisch für alles interessiert. Wenn du gerne mit deiner Band spielst, ist ein Musikwissenschaftstudium, genauso wie ein BWL-Studium, außer, dass du vielleicht noch etwas mehr darüber lernst wie Musik funktioniert. Hobbymusik kann man immer machen. Einige nutzen Musikwissenschaft auch als Ausgangspunkt, um später Musik zu studieren.
Wenn du irgendwas ensthaft mit Musik machen willst, such dir einen studierten richtigen Lehrer, der dir nebenbei auch noch ein bisschen über Musik (sprich Gehörbildung/Harmonielehre) erzählen kann. In der Schule geht sowas ja im Musikunterricht zwischen Mozarts Zauberflöte und Lieblingsband-Referaten eher unter.
Instrumentenbauer, wäre für mich auch interessant gewesen damals, aber eventuell findest du keine Arbeit... aber damit kannst du ja auch Verkäufer werden (wo dein Wissen dann auch nicht unnütz ist).
Ansonsten kannst du natürlich auch einfach das studieren/lernen, was dir Spaß macht, dann gucken, ob du eine Arbeit findest und wenn nich, ALG beziehen oder als ungelernter irgendwas arbeiten. Da hast du dann auch wieder die Möglichkeit in der Freizeit Musik zu machen und vorher hattest du wenigstens während deiner Ausbildung Spaß.