Das ist hier mal wieder ein richtig gutes Thema mit tollen Beiträgen. Obwohl ich dieses Problem so noch nicht hatte, kann ich mich reinfühlen. Ich denke, das meiste ist schon gesagt worden. Nochmal zurück zur eigentlichen Problematik: Musik mit einer Band machen und dabei einen Kompromiss finden zwischen Selbstverwirklichung (eigenen Ansprüchen), "songdienlichem" Spiel (Musikalität), Eingängigkeit (gewisser Opportunismus dem Publikum gegenüber), Verspieltheit und nicht zuletzt dem Spass sowohl am eigenen Spiel als auch, und da setze ich persönlich meinen Schwerpunkt, dem Zusammenspiel als Band, so dass eine Art musikalischer Organismus entsteht. Vielleicht hilft es, sich mal in diesem Komplex einzuordnen - was ist am wichtigsten? Wo liegt der Schwerpunkt.
Ganz praktisch betrachtet könnte es auch helfen, wenn ihr einfach mal öfter jammt, ohne vorgefertigte Strukturen, die Musik einfach passieren lassen, ohne über die nächsten Takte, das nächste Fill, diese verdammte Fuß-Hand-Kombination nachdenken zu müssen.
Mir selbst macht Musik spielen desto mehr Spass, je weniger ich über irgendwelche Licks und Abläufe nachdenken muss. So ist zu erklären, dass viele Drummer am liebsten äußerlich stupides Phil-Rudd-Geklopfe spielen. Je weniger ich über Gimmicks nachdenken muss, desto besser kann ich grooven. Ohne Spass und dieses organische Gefühl mit der Band ist alles nichts. Bei mir ist das so extrem, dass ich kaum alleine für mich übe - natürlich nicht zu empfehlen.