Ich benutze beim Proben und Üben seit ewigen Zeiten normale Baustellenmickymäuse. Bilsom Comfort hieß das früher, jetzt hab ich ein etwas moderneres Gerät, wie sie im Schützenhaus auch gerne genommen werden. Diese Teile dämpfen sehr stark und nicht linear, aber genau dafür will ich sie, schließlich machen dir die klirrenden Höhen das Gehör kaputt, nicht die Bässe. Was die DF-Akustikpolizei dazu sagen würde, ist mir völlig wurscht. Für mich persönlich funktioniert das wunderbar, ich höre von allen Teilen des Sets genug und sehr viele störende Höhen sind natürlich unnatürlich stark rausgefiltert. Ich meine, darauf kommt's auch an beim Gehörschutz. Aufpassen halt, dass man zur Kompensation nicht die Becken zu stark hernimmt, aber daran gewöhnt man sich mit etwas Erfahrung. Ich brauch keinen Hi-Tech-Gehörschutz für teuer Geld, der mir die Bässe und unteren Mitten übermäßig beschneidet, wie ich das bei den Alpine-Dingern oft empfand. Auf Live-Konzerten waren die, egal ob selbst gespielt oder angehört, nie ein Hörgenuss, da fand ich den Sound mit Tempos oder den dicken Zigarettenfiltern im Ohr noch besser!
Wer von euch hat mal längere Zeit und ernsthaft mehrere Gehörschutzarten mit und ohne Band getestet? Die Baustellendinger bringen definitiv das beste Verhältnis in Sachen Sound zu Preis. Besser klingen werden sicher die persönlich angepassten Teile, deren Kosten dafür auch weit im dreistelligen Bereich liegen. Für mich kommt das nicht infrage aus einem einfachen Grund: Ich würde die Dinger eh viel zu schnell verlieren. Live benutze ich die Alpine-Dinger aus dem blauen Etui. Fliegen halt gern mal ausm Ohr raus. Wenn ich's mir raussuchen könnte, wäre mein bevorzugter Sound live auf dem Ohr genau das, was rauskommt, wenn man die Alpine-Teile drin hat und einen fetten Baustellengehörschutz oben drauf. Das sollten die ganzen Anfänger mal probieren, die ihr Set PHAT und PUNCHY haben wollen. Live natürlich allein wegen der Optik indiskutabel.
Noch ein Punkt: Selbst im richtigen, bezahlten Studio ließ ich mir den Clicktrack immer auf Walkmanohrstöpsel in Kombination mit dem Baustellengehörschutz geben. Mit normalem Kopfhörer, auch dem, den die dort sonst für die Drummer benutzen, braucht man den Clicktrack so laut, dass dir die Ohren wegfliegen. Mit meiner Methode sind die Drums so weit gedämpft, dass das Ganze erträglich bleibt. Mach ich seit Jahren so und ich würd's nicht machen, wenn nicht was dran wär.