Madmarian, du bist forumsweit und auch bei mir anerkannt als absolute Kompetenz in Sachen Trommelbau. Deine Adoros sind optisch und ganz sicher auch akustisch (hab noch nie eins gehört) wunderbare Sets. Dein Konzept gerade kleinerer Größen in Verbindung mit auch leise angespielt "groß" und voll klingender Trommeln ist vielleicht sogar etwas weltweit Neues.
Aber wenn du über "den" Heavy Metal redest, ist das wahrscheinlich ein bisschen wie die Kuh vom fliegen. Möglicherweise trifft deine Ansicht auf alles Mögliche zu, was man HEUTE so landläufig unter Metal versteht. 20-10-12-14 passt wunderbar zu Black Metal und all seinen modernen Spielereien, möglicherweise auch zu anderen schnellen modernen Stilen. Es gibt nun aber noch ganz viel andere Spielarten, und ob du's glaubst oder nicht, da geht es keineswegs immer ums schnellere, kompliziertere Spiel. Der Bereich, in dem ich mich musikalisch bewege, erfordert mittelgroße bis große Trommeln. Traditioneller Heavy Metal, im Besonderen Doom Metal und seine Derivate funktionieren nicht mit einer 20er Bassdrum, mikrofoniert KANN man das machen, aber es wird sich immer komisch anFÜHLEN, und es geht hier nicht um irgendeine Kompensation und auch nicht ums Optische. Mit einer 10er Tom fängst du da nix an (bei einem 2-Tom-Setup, wie es auch in diesem Bereich oft bevorzugt wird), außer du hast noch mindestens zwei Trommeln, die deutlich größer sind. Ich spiele in diesem Bereich seit 8 Jahren regelmäßig Konzerte auch im Ausland und habe noch NIRGENDS auch nur einmal ein Set mit kleiner als 22" Bassdrum gesehen oder wo das 16" Floor Tom gefehlt hätte (doch, einmal in Ungarn, der spielte oben 12er, unten 13er Toms und das hörte sich auch entsprechend seltsam an). Keiner tut das und das hat seinen Grund.
Man muss doch dabei gar nicht über Metal reden, bleiben wir doch bei konventioneller Rockmusik. Ian Paice, John Bonham, Cozy Powell mit 20" Bassdrums und 14" als kleinstem Tom, ich bitte dich, was wäre das?
Deine letzten beiden Passagen würde ich persönlich nehmen, wenn ich geartet wäre wie viele Menschen allgemein und im DF, die nicht zwischen der Sache und der Person unterscheiden können. Ich bin völlig deiner Meinung, dass man die Proberaumlautstärke begrenzen sollte. Bei meinen Bands ist das der Fall und trotzdem kommt sogar meine 22" Sonor Phonic Plus mit CS-Schlagfell - der lautestmöglichen Variante - an ihre Grenzen. Mit einer 20er, am besten EMAD drauf und dünner Kessel mit V-Ringen brauche ich dort gar nicht anzutreten, da könnte ich auch gegen ein Übungspad treten. Und wie gesagt, übermäßig laut ist das nicht bei uns im Proberaum.
Und ICH jammere nicht, mein Schlagzeug sei nicht laut genug. Ich habe Trommeln, die groß genug sind und nicht totgedämpft. Nach oben wäre immer noch Luft, denn ich könnte mir auch ein 24-14-18 Set zulegen. Was das mit Minderwertigkeitskomplex und "ewig gestrig sein" zu tun hat, soll mir mal einer erklären.
Ach je, und "besser klingen die kleineren Größen", also bitte, das ist ja wohl 100% Geschmackssache. Ich behaupte das Gegenteil. Und jetzt?