Preissenkungen generell sind nicht unmöglich. Für Preiserhöhungen oder eben Preissenkungen spielen diverse Faktoren eine Rolle, wie wir alle wissen.
Abgesehen von steigenden Preisen (um beim Threadthema zu bleiben) erleben fast alle Musiker immer stärker das Heranzüchten von Hausmarken in großen Shops oder Shopketten. Ich kenne zig Shops, die an Produkten namhafter (ihrer Meinung nach viel zu wenig - teilweise bei kleineren Shops kaum noch was) nicht so prall verdienen.
Der Trend der (meist günstig angebotenen) Hausmarken (also ich suche mir irgendeinen Produzenten von Produkt X und lasse mir mein Badge darauf bügeln) greift immer mehr um sich. Man hat dann als großer Shop mitunter sogar "Direktimporteur-Konditionen" und kann mit fiktiven UVP´s und angeblicher oder tatsächlicher? Preisersparnis für den Endkunden fantasievoll jonglieren wie man will und macht damit mehr Gewinn als durch den Absatz von Produkten der Markenhersteller die ja meist nur über Inlands-Vertriebe (die ja auch verdienen wollen) an den Handel weitergereicht werden. Dieser Trend, wird von diversen großen Markenherstellern im Ausmaß der Wirkung auf ihre mittelfristigen- und langfristigen Umsätze und Absatzzahlen nachweislich völlig unterschätzt.
Im Verkennen und Übersehen dieses strategischen gefährlichen Ausmaßes der Folgen dieser Entwicklung für manchen Markenhersteller "gehört da mancher Funktionsträger entlassen" da er seinen Pflichten (insbesondere so simplem wie der "Marktbeobachtung" etc.) nicht nachkommt, - was aber garnicht nötig ist, weil er durch seinen Tunnelblick mittelfristig ohnehin den Abbau seines eigenen Arbeitsplatzes herbeiführt! Traurig, tragisch oder eine Ironie?
Wer sich die Mühe macht mal Music Store, Musik Service, Thomann, Musik Produktiv, Drums Only etc. etc, genauergesagt deren Produktlisten die 10 + X Jahre alt sind mit dem Angebot und DEM PRODUCT-PLACEMENT (also wie häufig, wie groß, wie augenfällig) mit Hausmarken geworben wird und welche Platzierung die etablierten Firmen haben vergleicht, kann zu keinem anderen Urteil kommen.
Und dieser Trend hat die letzten 3-4 Jahre geradezu eine schwindelerregende Dynamik angenommen. Man findet schon diverse große Kataloge oder üppige Websites wo wichtige Markennamen nur noch mit viel Suchen zu finden sind, während die Hausmarken einen direkt zur Begrüßung ins Gesicht klatschen!
Parallel dazu findet man immer mehr Markenhersteller die Hardware oder Teilebereiche ihrer Produkte genau bei jenen OEM-Firmen die auch oben erwähnten Hausmarken im Auftrag produzieren, fertigen lassen. Damit schneiden sie sich wiederum ein 2. Mal mittel- bis langfristig ins eigene Fleisch, da so der Mehrpreis, den man als Kunde für den Markennamen zahlen soll -faktisch zur Farce verkommt. Im Zeitalter des Webs halten sich auch manche Zwecklügen ("nein, unsere Hardware machen wir selbst, die wird nicht bei XY gefertigt") nur noch kurz bis sie entlarvt sind und die breite Öffentlichkeit durch die Szenemultiplikatoren davon erfährt. Wie gerne würde ich auf ein neues 2009 Doppelpedal verweisen, dass so ganz zufällig bis auf die Trittplatten exakt! dem "Schmusi-Store" Hausmarken-Doppelpedal "Same 9001" entspricht. Aber als totale Neuheit eines Herstellers vorgestellt wird - und noch dazu deutlich teurer - Holla! Aber ich darf nicht.
Wenn dann zum dritten (Dolch im Nacken Nr.3) auch noch auf die billigsten OEM-Klitschen mit branchenbekanntem zweifelhaften Ruf als Produktionsstätten gesetzt wird - nur (oder eben) WEIL SIE AM BILLIGSTEN PRODUZIEREN "KÖNNEN" - dann ist der Schaden für die "Marke" umso größer. Und das tun leider in den letzten Jahren auch "2-3" ehemals renommierte Markenfirmen - sich bei den billigsten OEM-Firmen andienen.
Ungeachtet dessen, was ich von manchen Hausmarken halte (da ist ja einiges durchaus gut) -ihr immer häufigeres Vorhandensein ist ein Stück weit auch die Quittung für das Agieren mancher (NICHT ALLER) namhafter Firmen - aber eben (das ist mindestens genauso wichtig) auch Folge des Kaufverhaltens und der Bedürfnisse der Kunden.
edits: Viel Rechtschreibung korrigiert, dann Fettdruck, inhaltlich nichts geändert.