Beiträge von moschus

    Sologeigen sollten rein technisch kein Problem sein. Grossmembran oder Kleinmembran Mic, das ist egal. Nix qualitativ unterhalb nem Rode NT2A oder NT5 nehmen. Schön sauber in mono recorden, ohne fx, und gegebenenfalls durch nen Autotune jagen - welcher Geiger spielt schon so perfekt in tune, als daß es innerhalb einer Pop/Metal/Rockband passt. Da muss man oft viel nachbearbeiten, sofern die Streicher nicht gewohnt sind mit Kopfhörer zu spielen, und deshalb nicht mehr richtig intonieren können. Die haben schliesslich keine Bünde:) Bei Folk sieht das ja völlig anders aus...


    Danach ggfl. vorsichtig komprimieren (damit sie zwischen den Bratgitarren etc. nicht absäuft) und mit gutem Hall effektieren. Das kann klappen, sofern man nicht versucht, einen Orchestereindruck zu simulieren. Den sollte man lieber den Plastikgeigen überlassen.


    Das Mic von oben auf die Violine richten (Niere), Abstand so etwa 50cm. Das Foto hier im Thread passt schon.
    VORSICHT mit dem Kopfhörer-Playback!!! Das knallt da voll rein, Click leakage ist tödlich! Vielleicht besser Ohne Click im Playback arbeiten, oder InEars benutzen - sofern die Intonation dann noch klappt. Wer an der Geige viel nachbearbeiten muss, muss sie sehr sauber und ohne Leakage recorden.

    Auch wenn ich mich jetzt nun bei Dir evtl. unbeliebt mache: nur mit 1 Geige und ungeeignetem Raum wird es nichts werden. Da ich mir vorstellen kann, was Du gerne am Ende hören möchtest, gebe ich Dir folgenden Tip: benutze eine amtliche Sample Libary wie East West Quantum Leap oder NI Komplete 7 oder was auch immer. Mache damit den ganzen Kram per Midi fertig und recorde dann die echte Violine als Overdub dazu, lass sie die Hauptmelodien spielen. So fügst Du zumindest etwas "besonderes" in die "Plastikgeigen" ein, sofern die Violine auch gut spielt. Ansonsten wirst Du wahrscheinlich äusserst enttäuscht sein, weil man bei Klassik nicht um ein Orchester herum kommt. 10x die gleiche Geige in mono kannst Du noch so sehr im Pan oder zeitlich versetzen. Nachher klingt es einfach nach 10x der gleichen Geige (weil die Obertonstrukturen immer gleich sind), die ausserdem alles andere als in tune spielt. Schlimmstenfalls ergibt sich ein regelrechter ätzender Choruseffekt. Ohne stereo Mikrofonie (xy, ORTF etc) einen guten Raum und Positionswechsel des Musikers samt verschiedener Instrumente ist eine solche Simulation aussichtslos.


    sorry, aber Du wirst diese Erfahrung selbst machen müssen.

    was macht Ihr bloss mit Euren Mics Leudde? Ich hab die Dinger noch niemals *so dreckig* bekommen


    Wie auch immer: "pusten" bitte nur bei dynamischen Mics. Bei Condensern ist das gefährlich, speziell wenn 48V anliegen. Alte Grossmembran-Schätzchen können durch pusten auf die Membrane sogar kaputt gehen, wenn es zu einen Kurzschluss zwischen den beiden Membranfolien kommt (deren Oberflächen damals nicht elektrisch isoliert waren). Auch dynamische Mics grundsätzlich abklemmen vor dem Pusten.


    Ansonsten bietet sich in schweren Fällen eine Ultraschallreinigung vom Fachmann an. Für ein 57 wird sich das jedoch kaum lohnen...


    Und bei dem Kabel ist sowas oft nur der XLR Stecker schuld, dessen Pins mit der Zeit verdrecken. Es muss kein Kabelbruch vorliegen. Wenn es ein Kontaktproblem zwischen XLR Stecker und Mic gibt, dann ergibt sich bei jedem Anschlag der Trommel ein kurzer Wackelkontakt, und das klingt ähnlich einer Übersteuerung. Darum öfter mal mit Wattestäbchen und Kontaktreiniger (einem der rückstandsfrei verdunstet) die 3 Pins am Mic reinigen, als auch die im XLR Male Stecker. Die Kontaktzungen innen im female Stecker (der schwerer zu reinigen ist) leiern ebenfalls irgendwann aus - oft in Abhängigkeit von der Qualität der Stecker. Dann muss halt ein neuer angelötet werden.

    Ohje. Version Nummer 5? Hört sich irgendwie noch komplizierter an . Ich gurke ja momentan mit Version 1.08 von 2005 rum ...
    Ich liste mal auf, was ich alles unter Geräte -> Geräte konfigurieren eingestellt habe.

    Ich würde auch sagen, tu erst mal wenigstens auf LE3 oder 4 updaten. Die 5er ist ja nett, aber bei mir läuft beispielsweise immer noch SX3 in der Vollversion, und ich habe keinen Grund daß für mein System zu ändern. Man muss schliesslich nicht jedes update mitmachen. Eine 1er ist in der Tat recht obsolet.


    Die Geschichte mit dem "emuliert" macht mich stutzig. Hast Du die aktuellsten RME Treiber installiert?


    Im Prinzip muss sichergestellt sein, daß Dein TD Midi raus tut, und das Signal muss sich dann auch aufnehmen lassen. Bevor das nicht klappt, erübrigt sich jeder weitere Diskussion um anderes. Die Verkabelung ist eigentlich so simpel, da kann man kaum was falsch machen.

    leider machen sich viele gedanken über so koffer. ich hab mir auch fast mal so einen gekauft

    ich hab sogar nen Koffer... *schäm* Der ist zum Glück von Sennheiser, aus etwa 1996, und die BF504 daraus benutze ich heute noch.


    sollte auf einem gewissen Niveau tight ZUSAMMENspielen, das reicht schon

    Insofern richtig, als das es natürlich völlig ausreicht, wenn die einzelnen Bandmitglieder "ihre" Musik spielen können. Das ist die Hauptsache. U.u. würden spielerische Profis manches sogar "zu sauber", will sagen ohne den nötigen Rotz spielen, und das ganze käme nicht mehr rüber. Bei dreckigem Rock and Roll höre ich nun mal lieber ein ebenso dreckiges Melker-Gitarrensolo, als irgend ein 100m Griffbrett/sec Gefiddel von irgendeinem spinnenfingrigen Petrucci Jünger. DM etc. entsteht heutzutage meist zu Hause mittels Superior Drummer 2.0, weil manchen Trommlern Midi Drums inzwischen besser gefallen als ihr echtes Getrommel. Das kann man so schön editieren, man macht keinen soundmässigen Fehler (weil sowieso alle die gleichen gerade angesagten Samples benutzen), und es kostet keine Studiokohle:) Praktischer Nebeneffekt: man braucht auch nicht mehr gross zu üben. *wegduck ob des Sturms der Entrüstung, der nun über mich hereinbricht*

    Ich sehe daß Du als VST Ein- und Ausgänge ADAT Ports ausgewählt hast. Aber sollten dort nicht jeweils die analogen Eingänge (analog in 11+12) und Ausgänge (analog für BUS 1) gewählt und eingeschaltet werden, oder benutzt Du ein zusätzliches ADAT Wandlerpack? Wie hast Du denn Deine Abhöre angeschlossen? Dir ist klar, daß Du die Abhöre an die analogen Outputs der RMW hängen musst, wenn Du irgendetwas von Cubase hören möchtest? Den Fehler machen viele, weil sie denken, alles käme weiterhin aus den Outputs der Onboard Karte...


    Ansonsten versuch mal statt "All Midi Inputs" explizit die Midi In´s und Outs der RME auszuwählen. Wenn Du die Midispur auf Record schaltest, und ein Pad anschlägst, solltest Du einen hereinkommenden Midi-Pegel angezeigt bekommen, falls nicht, stimmt bereits etwas nicht mit der Midi Verkabelung.

    am EQ währen der Aufnahme sollte man nur drehen, wenn man eine gute Abhöre hat, selbige kennt, und weiss was man tut. Wer z.B. mit einem Kopfhörer arbeitet, hat da schlechte Karten.


    Ich empfehle daher lieber alles erst mal "flat" zu recorden, gute Mics vorausgesetzt. Später hat man dann keinen u.U. schlecht klingenden EQ verewigt, der sich im Mix-Studio als "falsch" herausstellt.


    Üblicherweise wird man bei der Kick den Anschlag bei 4-5k schmalbandig anheben, evtl auch die Höhen. Da Du ein Grossmembran Condenser und kein Kick Mic mit dahingehend "optimiertem" Frequenzgang hast, könnte das schon einiges sein, was man da später rein drehen muss.


    Auf den OH´s werden gerne die Präsenzen um die 12 k angehoben, weil heutige Aufnahmen generell sehr höhenreich sind. Das Anheben der Höhen gelingt am besten mit analogen Class A Filtern.


    Für wirklich gute Recordings, die vor allem stereo sein sollen, benötigst Du ein Interface mit mindestens drei XLR Inputs. Da kommst Du irgendwann nicht drum herum. Wenn Du nur stereo "rein" kommst, geht nicht mal die Glyn Johns Methode, und Deine Aufnahme wird eng und schmal (mono) klingen. Da helfen auch keine künstlichen Räume in der DAW, um dieses Dilemma zu kompensieren.


    Einzige denkbare Chance: kleinen analogen Mixer (ca. 40 Euro) hinzu nehmen, 3 Mics anschliessen, Kick in die Mitte, 2 OH Mics laut Glyn John´s Methode aufbauen und dazu mixen. Das ganze als stereo file recorden. Danach hast Du noch gewisse Möglichkeiten, die Summe durch EQ/Compressor zu bearbeiten. Bei nur drei Mics sollte man nach einigen Tests durchaus einen zufrieden stellenden Sound erreichen können.


    Zur Erinnerung: Glyn Johns Methode bedeutet 1 Kickmic mono in die Mitte, dazu 2 OH in stereo: 1 OH 3 Stocklängen senkrecht über der Snare, OH 2. in Schulterhöhe des sitzenden Drummers 3 Stocklängen von der Snare oberhalb des Standtoms positionieren, es zeigt ebenfalls genau in Richtung Snare. Sodann das 1. OH nach links pannen, und das 2. ganz nach rechts. Die Snare wird zwar ein wenig linkslastig sein, aber man erzielt einen ganz erstaunlich echten natürlichen Sound, gute Mics vorausgesetzt. Wer jetzt noch einen super Raum und 3 U-87 zur Verfügung hat...

    aber das ist heilbar.

    MATZ: WIE??? Dann könnte ich diese Medizin einigen Leuten verabreichen, die es auch nach Dekaden noch nicht gelernt haben...

    ich stimme Dir in allen Punkten zu, ausser Metallica - da kämest Du mit 3 Wochen niemals aus.


    Ich habe mir zwischenzeitlich ebenfalls die betreffende Band angehört, und habe gelernt, daß die Version live-Aufnahme mit nachfolgend erhobenen Zeigefinger "und jetzt fleissig weiter üben" wahrscheinlich tatsächlich am ehesten hinkäme. Das wäre dann aber echte Basisarbeit, die wirklich *jedes* semiprofessionelle Studio oder ein guter Homerecordler leisten können sollte. In Anbetracht nicht zuletzt des Durchschnitts-Alters der Musiker wäre der Job für jemanden wie mich dann doch eher etwas zu sehr "back to the roots".

    bei manchen ist "das Beste" leider nicht gut genug, was sich manchmal erst im Studio heraus stellt - je nach den persönlichen Fähigkeiten, selbiges zu erkennen. Sein Spiel oder seine Band für "gut" zu halten, ist leider ein subjektives Gefühl, welches oft direkt proportional zu den eigenen Fähigkeiten ist.


    Will sagen, je schlechter jemand spielt, für umso besser hält er sich möglicherweise...


    und hinterher sollte es möglichst so klingen, wie alle beteiligten sich verhalten haben.

    Matz hat völlig Recht, ich (wir) sind offenbar mal wieder ins off-topic und Grundsatz Diskussionen abgeglitten.


    ... ich kannst ja nicht lassen - wobei ich obigen Satz dahingehend umformulieren würde:


    ...und hinterher sollte es möglichst so klingen, als wenn alle beteiligten ihr Bestes gegeben hätten.



    siehe Signatur... komplette Bandwohnung vorhanden, Entfernung somit *fast* egal.


    Auch hier recordeten bereits Leute von Death, Pestilence, Transport League, B-Thong.
    Weitere Referenzen auf der Studio Website.
    Ich leiste lt. Aussage meiner Kunden ausgezeichnete Produzenten-Arbeit.


    Edith: ergänze hiermit um ein Flyer-Bildchen + Ortsangabe: 514 km von Ulm.
    Hoffentlich wird das keinem der Mods zu viel der Eigenwerbung...



    Tagespreis EUR 200,- zzgl. 19%MWSt.

    @witteka


    "deterministisch" klingt mir aber zu geschwollen:) Natürlich rede ich ausschliesslich von Rock/Pop/Metal/Alternative ect. Produktionen, und nicht von Jazz bzw. klassischen Recordings. Meine Aussagen sind ausserdem nicht deshalb plötzlich falsch, nur weil "Du" das sagst. Sie beruhen im Gegenteil auf Erfahrungen in meinem Arbeitsbereich innerhalb der letzten 14 Jahre.


    Professionelles Recording bedeutet nicht, eine Methode zu wählen, die die Unfähigkeiten einzelner Musiker verschleiert. Die von Dir beschriebene Methode einer einfachen Liveaufnahme einer fragwürdigen Amateurband würde ich mal böswillig so umschreiben: alle versuchen den gleichen Song zu spielen, aber jeder spielt irgend etwas falsch oder unsauber, trotzdem klingt alles irgendwie nach Musik:) Um Kohle zu sparen, scheissen alle auf eine vernünftige Qualität, und genau darum handelt es sich am Ende um eine Amateurband und eine amateurmässige Produktion. Eine solche Band sollte lieber noch eine Weile im Proberaum üben, bevor sie ins Studio geht.


    Mag sein, daß man beim live recording wenigstens eine angebliche Energie einfangen könnte, aber ich frage mich gerade, ob ich das möchte, wenn sämtliche Musiker spielerisch erst auf niedrigem Level sind: Wenn der Drummer nicht groovt, die Klampfen nicht in tune zu bekommen sind, dem Sänger die Luft ausgeht, dann bleibt das alles schön verewigt auf einer von mir aus "ehrlichen" live-Aufnahme, die man keinem fühlenden Wesen vorspielen kann = Kohle im Studio erst recht versenkt. Dann lieber weniger recorden, aber dafür bitte vernünftig.


    Im Vergleich zu anderen Produktionen stellt man zudem fest, daß die Aufnahme von einer fähigen Band, die im Overdub Verfahren alles super sauber recorded hat, wesentlich druckvoller und tighter rüber kommt - weil alle mal zusammen das gleiche Lied spielen. Ich persönlich komme nur bei ausgezeichneten Musikern zum live recording zurück. Da spielt dann aber auch die ganze Band supertight zum Click, und alles groovt wie Sau. Die wenigen Profis die ich kenne bevorzugen im Übrigen, grundsätzlich alles zum Click einzuspielen, und trotzdem ist da nix von wegen "klingt nicht mehr natürlich weil zum Click" - das ist ja ein gerne benutztes Argument von Leuten, die nicht zum Click spielen können, und ihn deshalb ablehnen *wegduck*


    Ein Orchester klingt vor allem deshalb nach Orchester, weil sehr sehr viele Instrumente zusammen in einem Konzert Saal sitzen, und ein Dirigent den Haufen zusammen hält. Jeder spielt tonal ein bisschen daneben, aber gerade deshalb klingt es nach Orchester. Viel hilft viel.


    Im Falle einer Rock-Band gibt es aber nun mal bloß dr, bs, git, voc, und dazu maximal noch git2 und keys. Wenn da auch nur einer Scheisse spielt, dann fällt das im Kontext einer guten Aufnahme sofort auf. Man kann auch kaum etwas im Mix "verstecken", drums oder vocals schon mal gar nicht.


    Ich bin gespannt: Woher beziehst Du Deine Infos, wie "Profi-" Produzenten "immer" arbeiten? Kennst Du welche persönlich, und wenn ja, wen?


    Ich behaupte im Gegenteil: Ein erfolgreicher Profiproduzent wird sich erst gar nicht mit einer Band abgeben, wo nicht alle Musiker ihr Handwerkszeug insofern beherrschen, als daß die von Dir beschriebenen Probleme erst gar nicht auftauchen. Profi=gut=verdient sein Geld damit=ist KEIN Amateur. Wirklich schlecht spielende Bands haben da keine Chance.


    Das ursprüngliche Woodhouse Studio war 1992 in Dortmund, danach ab ca. 1993 in Hagen. Ich habe gehört, Siggi sei inzwischen erneut umgezogen, ich habe auch schon einige Bilder davon gesehen. Ich müsste Ihn mal fragen, wohin.


    peace

    Entgegen landläufiger Meinung spielt die Kapselgröße keine Rolle, was die unterste Grenzfrequenz angeht. Ein schönes dickes Bassdrum Mic mit grosser Kapsel suggeriert halt einen dicken fetten Sound. Bei Lautsprechern ist das übrigens völlig anders.


    Wichtig ist, daß Du den maximalen Schalldruck beachtest, manche Grossmembran Kondenser gehen da frühzeitig in die Knie. In die Kapsel blasen sollte man bei denen eh niemals, das mögen die überhaupt nicht, denn dann gibt es bei manchen (gerade Oldies) einen Kurzschluss zwischen den beiden Membranen. Position hängt von gewünschten Sound ab. Aussen vor dem Reso oft dumpf und undifferenziert. Das Mic sollte auf Niere eingestellt sein, -10db Pad muss wahrscheinlich aktiviert werden, da sonst Pegel zu hoch.


    Ich empfehle die Kapsel in der Kickdrum, und zwar so: Loch im Reso auf 13 Uhr (von vorne gesehen) drehen! Mic genau bis zur Hälfte der Kessellänge einführen. Kapsel ganz nach oben rechts (13Uhr) ganz nah heran an die Kesselwand. Nun die Einsprache genau auf den Punkt ausrichten, an dem der/die Schlegel das Fell berühren. Die Kapsel "blickt" quasi auf einen Punkt am Boden, der sich irgendwo unterhalb des Standtoms befindet.


    Dadurch, daß die Kesselwand sich zwischen Kapsel und Snaredrum befindet, und den ebenfalls abgewandten Winkel nach links und nach unten (ist ja eine Niere), ergibt sich üblicherweise eine ausgezeichnete Übersprech-Dämpfung des Snareteppichs auf dem Kickdrum Mic. Fast immer muss man bei der BD die Mitten anheben (4-5k) oder auch die Höhen (um den Klick zu verstärken), und sammelt sich dabei sehr gerne den ekligen Snareteppich mit ein.


    Das Fell sollte noch schwingen können, und nicht tot gedämpft sein. Ein PS3 clear klickt hervorragend bei tiefen Stimmungen, und klingt auch bei leisen/lauten Schlägen recht ähnlich. Aber spätestens hier fängt der geschmackliche Bereich an.


    Wenn Du nun noch 2 weitere gute Kondenser übrig hast, und diese nach der Glyn Johns Methode aufbaust, kannst Du bereits hervorragende natürlich klingende Aufnahmen mit insgesamt nur 3 Mics machen...

    Es gibt profibands bsp. Rolling Stones, die live in mehreren Räumen aufnehmen.

    Ja klar gibt es die, das sind oft alte Hasen, die Musik spielen, welche sich teilweise nicht zum Click spielen lässt. Oder deren Timing ist so gut daß sie es nicht mehr nötig haben. Oder... Wie auch immer, solche Aufnahmen sind gerne teurer als Overdub Verfahren, weil das Studio mehrere akustisch getrennte Räume haben muss, und eine wesentlich größere Anzahl an guten Mics, Preamps etc. Beim Overdub Verfahren hingegen benötigt man nur wenig gutes Equipment (was man dafür permanent einsetzt), und es genügen sagen wir ein guter Recordingroom und 1-2 Booths. Und solche Bands recorden auch nicht in einem Mittelklasse-Studio, das haben die nicht nötig. Die verkaufen sogar noch physikalische Tonträger, anstatt ihren Kram bloss für nöppes zum Download anzubieten:)


    BTW "Profibands" kenne ich persönlich nicht. Mit solchen hat man im normalen Studioalltag nicht zu tun, das sind IMMER Leute die einem Dayjob nachgehen, und Musik als Hobby machen. Manche davon (Delain) sind zwar auf dem Weg nach oben... Ich kenne lediglich ein paar Studio Mukker, die 100% davon leben, andere geben vielleicht noch Unterricht. Covertruppen oder Galabands (die leben tatsächlich gut von Gigs) produzieren aber in der Regel keine Tonträger.


    Liveaufnahmen... werden ab einem gewissen Level der Band-Bekanntheit einer exzessiven Post Production unterzogen, im Zuge derer garantiert ALLE Parts/Instrumente neu eingespielt werden, die "live" verkackt haben. Auf dem Level von Sting oder PG findet derartiger fake aufgrund der Fähigkeiten der einzelnen Top-Musiker allerdings kaum statt. Hier ist alles recht, was die Produktion "besser" macht, und es gibt gelinge gesagt kaum einen Unterschied zu einer Studioproduktion, ausser daß man ein paar zusätzliche Tracks mit dem Publikum hat.


    Es hängt sehr von der Musik ab, ob man die zum Click produziert oder nicht. Wie will man Zeit sparen im Studio, wenn nicht alles zum Click recorded wird, und man deshalb leicht und schnell Parts im Timing korrigieren kann. Oder wie sollten die 4-stimmigen Backing vocals aus Chorus 1 in Chorus 2+3 kopiert werden, wenn dort das Timing ein anderes wäre - stimmt, geht nicht. Darum geschehen die absolut meisten recordings 1) zum Click und 2) im Overdub Verfahren.


    Ich hab in 1992 und 1994 im Woodhouse unsere ersten beiden Everon Alben komplett analog + ohne click eingespielt. Auch in 1 Stück, ohne punchen - geht alles wenn man sein Zeug drauf hat. Man benötigt jedoch eine hervorragend eingespielte Truppe. Wir probten 5x die Woche, und hatten "mal eben" 8-10 Wochen Studiozeit zur Verfügung, dann braucht man auch nix zu kopieren:) Mal eben nen ganzen Tag Zeit bloss für die Basics von 1 Titel... Nen Kumpel von mir war mit seiner damaligen Band mal 13 Monate (kein Witz) in Dänemark im Studio (Blind Guardian). Alles kein Problem, wenn man genügend Zeit und Geld hat. War eine schöne analoge Zeit, aber die ist lange vorbei. Seinerzeit hätte man sich geschämt so zu arbeiten, wie es heute die absolute Regel ist....


    Heutzutage soll JEDE Albumproduktion in 3, maximal 3 1/2 Wochen komplett eingespielt und gemixt sein, *weil es sich sonst nicht rechnet*. Brauchbares Budget von Label findet im Indiebereich kaum mehr statt, weil nicht genug CD´s oder Downloads verkauft werden. Schaff das mal ohne Click und Overdub Möglichkeiten inclusive kopieren was die DAW hergibt. Das geht doch gar nicht bei halbwegs komplexer und moderner Musik. Spätestens im Metal ist das eh vorbei - weil den aktuellen brutalo-Sound kein A-Set hergibt, darum wird mit Samples angedickt was das Zeug hält. Jeder der was anderes erzählt - sorry, da kommen wir meinungsmässig nicht zusammen. Also hilft nur so viel wie möglich zu Hause vorproduzieren: alle Keys final fertig machen, bs+git als astreine DI Spuren recorden, danach für die Vocals, A-Drums, zum reampen der DI Spuren und zum final Mix noch ins Studio gehen. Genau so entstehen ein Grossteil der aktuellen Produktionen, nicht mehr nur aus dem Hause Massacre, Roadrunner oder Nuclear Blast.


    btw Schlumpf: Mit "timingmässig kritisch" meinte ich, daß der Drummer eben perfekt zur "finalen" Gitarre spielen muss - wehe die eine oder andere Stelle ist keine "100" im Timing. Üblicherweise spielt man ja den ganzen Rest "neu" über die Drums, und kann dann kleinere Schlampereien kompensieren... Oder man rückt vorher die Drums ein wenig, damit alles schön zum Click passt. Letzteres würde ich empfehlen, um späteren Problemen aus dem Weg zu gehen. Drums rücken mag hier bei manchen verpönt sein - ich glaube daß heute bei beinahe jeder Produktion irgendwo etwas herum gerückt wird, und niemanden stört es. In Zeiten, wo die Drums überall programmiert werden (bloss mal das Radio anmachen...) ist man ja schon froh, wenn überhaupt noch einer seine Bude in ECHT recorded.


    Gruß Moschus

    Ich wollte nur mal schnell los werden wie wir an die Sache rangehen. Um Zeit zu sparen, nehmen wir, statt einer Schweine-Gitarrenspur gleich eine richtige Gitarrenspur auf. Danach kommt darauf eine Schweine-Gesangsspur.
    Auf die zwei Spuren spiele ich dann das Schlagzeug ein. Klappt prima!!!
    Alles weitere baut dann auf den zwei "finalen" Spuren (Gitarre und Schlagzeug) auf.

    Klar, reicht auch. Man *muss* ja schliesslich nicht alles haben zum trommeln. Ist halt schöner wenn alles da ist, neben dem erwähnten Kontroll-Faktor. Finale Git Spuren bedeuten natürlich daß das Timing des Trommlers kritisch ist. Üblicherweise spielt man halt alles übers fertige Drumkit. Ich gehe auch bei Schlumpf davon aus, daß alles zum click gespielt wird.

    So solltet Ihr es probieren. Alles bühnenmässig aufbauen, und aufgrund des mono-Richtrohr Mics sehr nah zusammen. Vom Standpunkt des Richtrohr Mics müssen alle Lautsprecher direkt sichtbar sein, und in diese Richtung strahlen. Also Git + Bass Amps in Richtung Mic ausrichten.


    1 Testaufnahme nur Drums. Wenn es jetzt schon übersteuert, Prost Mahlzeit. Euer Mic ist für den Pegel dann nicht geeignet, wobei ich sowieso sagen muss, daß sowieso KEIN professionelles Mic mit einer 3,5er Miniklinke daher kommt. Euer Ding ist zur Verwendung mit einer einfachen Videokamera gedacht.


    Falls die Drums jedoch sauber klingen, Bass dazu, Testaufnahme 2. Bass in Pegel und Klang an Drumkit anpassen.


    Testaufnahme 3 mit Rhythmusklampfe, danach weiter mit der nächsten etc.


    ...am Ende müsst Ihr das Mic Signal so laut wie möglich, aber *garantiert ohne analoge oder digitale Übersteuerungen* recorden. Da Ihr nur den üblen 16bit Miniklinken-Input am Schlepptop zur Verfügung habt, ist das ungemein wichtig, denn der übersteuert sehr schnell, und wenn man alles *zu leise recorded, kann man aufgrund der schlechten 16bit Dynamik nur schlecht nachbearbeiten/lauter machen (=mastern, was Ihr unter Garantie am Ende in irgend einer Form machen müsst). Wesentlich besser wäre ein Rechner oder eine Recording Lösung die in 24bit recorden kann, damit der Recordingpegel keine so grosse Rolle mehr spielt.


    Wenn Ihr die Gesänge extra drüberlegt, frage ich mich allerdings warum Ihr nicht gleich die Musik ERST komplett fertig macht, und das Video DANACH quasi zum "Vollplayback" dreht. Wäre wesentlich einfacher und klänge wahrscheinlich besser. Das machen im Prinzip alle genau so, *auch die Profis:)* Ich dachte ursprünglich, der Witz wäre wirklich alles "live" zu recorden und zu drehen. Hätte ich Deine vorherigen Postings vielleicht mal besser durchlesen sollen.