Dann stellst Du also auch jeden einzelnen Impuls (also z.B. eine Kickdrum) so wie ich per "Stille suchen" (Shortcut "Ä") aus der kompletten Spur automatisch frei? Versuch da mal folgende Parameter (für Kickdrum): PreRoll 2ms (damit der Attack nicht beschnitten wird) PostRoll 60ms (jeder Impuls bleibt exakt 60 millisekunden offen), minimale Öffnungszeit: 60ms, Pause zwischen den Events: 0ms. Nun muss eigentlich nur noch die Threshold so eingestellt werden, das möglichst alle gewünschten Impulse einen einzelnen Event ergeben, und alle unerwünschten keinen. Zwangsläufige Fehler werden von Hand (Maus) korrigiert. Wenn alle Events perfekt sind, *alle auswählen*, und jedes Event hinten über eine Zeit von ca. 40 ms ausfaden (dann gibts praktisch keine Doppeltrigger mehr). Wenn das grundsätzliche Timing ebenfalls "editierbedürftig" sein sollte, kann man nun sogar per "Audio quantisieren" alle Kickdrum-Events automatisch geraderücken. Besser ist allerdings (weil natürlicher), nur problematische Stelen nachzubearbeiten. Überflüssige Kicks werden gelöscht, fehlende eingefügt.
Tipp: je eine Spur für die linke, und eine für die rechte Kickdrum nehmen, weil Drumagog ab einer gewissen Geschwindigkeit "nicht mehr mitkommt", auch nicht auf einem P4 3,2 GHz. Dann das linke Kicksample um vielleicht 30% (in Drumagog) herunterstimmen, damit man z.B. keinen Maschinengewehreffekt im Blastpart bekommt. Wer überall fixe Levels auf der Kickdrum haben will, normalisiert zusätzlich einfach alle Events auf z.B. -3 bis -1dB. Als Sample am besten ein Random-Multisample auswählen, dann wird per Zufall immer ein ähnliches, fast gleich klingendes Sample getriggert.
Snare geht im Prinzip gleich, allerdings bietet Drumagog den Parameter "Stealth Mode", der dazu führt, das Anschläge, die leiser als die eingestellte Threshold (in Drumagog) sind, als Originalsound durchgeschliffen werden, ideal für ganz leise Rolls, Ghostnotes usw. Setzt natürlich voraus, daß das Sample ähnlich der akustischen Snare klingt, sonst fällt das auf. Am besten Multi-Velocity Samples benutzen, die die Dynamik einer echten Snare am besten nachbilden. (DFH Samplelibrary lässt grüssen, oder auch BFD Drums)
Im Drumagog Fenster "Visual Triggering" gibt es oben rechts eine Möglichkeit, das Decay zwischen zwei Triggern einzustellen, also die Zeit einzustellen, die nach einem Auslösen eines Samples verstreichen muss, bis erneut getriggert werden kann! Ganz wichtige Einstellung, auf Bassdrums immer nur gerade so kurz machen wie für den entsprechenden Song nötig, bei zwei getrennten Kickspuren etwa 60 ms, das reicht dann auch bei 190 bpm für Doublebass. Bei Snare jedoch unter Umständen bis runter zu 23 ms, sonst sind die Flams weg... Überhaupt bei der Snare vorsichtig sein mit dem automatischen Freistellen, denn sonst funktioniert der Stealth Mode nicht. Zur Not zwei oder mehr Spuren mit verschiedenen Settings/Thresholds/Samplesets für die Snare aufmachen!
Da muss man eigentlich erst mal den Führerschein machen, auf dem ganzen Krempel. Es gibt natürlich auch immer eine Latenz zwischen dem originalen Signal und dem ausgelösten Sample, welche auf meinem System z.B. standardmässig bei 7ms beträgt. Um die loszuwerden ziehe ich die komplette Spur per Track Delay um 7ms nach vorne, weil es innerhalb Drumagog scheinbar nicht 100%ig möglich ist, die Latenz ganz loszuwerden. Jedenfalls gelingt es MIR nicht:)
Vielleicht helfen Dir die Ansätze ja weiter, und Du kannst durch Ausprobieren etwas erreichen? Ich will nicht verhehlen, das eine ganze Menge Handarbeit zusätzlich erforderlich ist, aber am Ende bekommt man es immer amtlich hin, gute Samples und das Ohr eines Drummers vorausgesetzt. Allerdings ziehe ich diese Bearbeitung trotzdem der eines MIDI Tracks vor, welche auch mit NI Battery o.ä. PlugIns eine echte Frickelei ist.
Bye Moschus