Also war es eine rationale Entscheidung? Oder gibt es da noch was tieferes?
anfangs war es wirklich nur mit der Intention was für mein Hirn zu tun, was auch Spaß macht, einfach was Neues zu lernen. Erst eine spontane Idee, die immer konkretere Formen angenommen hat. Ziemlich bald (sehr schnell!) wurde es eine Art Sucht und in meinem Leben drehen sich seither 90% meiner Zeit irgendwie um Trommeln und Becken
Ja Schlagzeug ist eine Sucht. Sehe ich auch so
Ich hab erst mit 18 angefangen.
Meine ganze Jugend hindurch hab ich verschiedenes ausprobiert. Doch dann war ich bei einem Freund daheim, der hieß Alex und spielte Schlagzeug.
Und er hatte seinen Proberaum ganz in der Nähe.
Da sagte ich: "Alex, zeig mir was am Schlagzeug!"
Das tat er, es waren Paradiddles und "Back in Black", was ich an diesem Tag spielte und mich nicht dumm anstellte.
Und irgendwie war das so was innerliches. Es war einfach klar, ab diesem Tag: "Ich bin Schlagzeuger".
Zum Leidwesen der Mitbewohner des Internats damals, da ich die erste Zeit ungekonnt das Bigband-Schlagzeug der Schule malträtierte
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Kannst du dieses "innerliche" bisschen beschreiben?
Ich dachte ich könne als Drummer ‘nen Haufen Frauen abschleppen. Hat aber nicht funktioniert. Keine Zeit mehr für Dates, muss üben.
haha
...
Genetisch muss es wohl durch meinen Vater und meinen Onkel zu mir durchgesickert sein. Beide waren Berufsschlagzeuger. Nur mein Dad hatte wohl damals im Frankfurter Bahnhofsviertel den Bogen mächtig überspannt und nicht immer war sein Instrument Hauptdarsteller der Sessions. Davon will er aber heute nicht mehr all zuviel wissen In seiner nebenberuflichen weiteren musikalischen Laufbahn nahm er mich öfter mit ins Tonstudio und zu Proben. Das tat er später dann nicht mehr so oft, denn ich belagerte mit starker Willenskraft jedes Drumset was ich erobern und erklettern konnte.
...
Der Einfluss deiner Familie in Bezug auf Musik war sicherlich prägsam. Wie verstehst du es, dass dein Vater dich nicht Schlagzeugspielen lassen hat?
@Arams Fragerei, find ich durchaus Interessant, könnte Also ein Interessantes Thema werden.
teils auch selber, nochmal gefragt, Was man sich bisher selber nicht selbst gefragt hatte.
Ist mir sogar wieder ein Detail in Erinnerung gekommen, in meiner Kindheit was ich so gar nicht auf dem Schirm mehr hatte.
Einen Teil des Hintergründigen auch schon zurecht gelegt - ich vermute also auch einen Wissenschaftlichen Aspekt, hinter den Nachfragen.
Danke! Magst du diese Erinnerung mit uns teilen?
Besonders sein Tanz und sein Ausdruck
Aram, aufgrund dieser Aussage hättest du wohl eher Tänzer (oder Choreograf) werden sollen.
Die Brücke von Michael Jacksons Tanz zu der Tatsache, dass du Schlagzeuger geworden bist, bleibt mir verborgen. Vielleicht kannst du das ja mal genauer erläutern?
Kannst du diese "unbekannten positiven Gefühle" noch ein bisschen genauer beschreiben?
Fast jedem, der dir geantwortet hat, hast du eine derartige Frage gestellt. Warum willst du das denn wissen?
Mir kommt es meist recht befremdlich vor, wenn jemand so stark in persönliche Bereiche anderer Menschen eindringen will, ohne den Grund/Sinn/Zweck dafür auch nur ansatzweise preiszugeben.
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Alles an MJ hat mich geprägt, inspiriert und beeinflusst, weil er mich so fasziniert hat.
Ich kann ein paar Tanzschritte von ihm und tausche regelmäßig mit einem Freund ein paar Tanzschritte aus, der ebenfalls großer MJ Fan ist.
Am meisten hat mich aber die rhythmische Perfektion und der Ausdruck bzw. die Dynamik fasziniert.
Für mich sind das ausreichende Gründe, dass ich Schlagzeuger geworden bin. Halt nur etwas ungewöhnlich, weil mein erstes Vorbild oder mein erster Kontakt eben kein Schlagzeuger war.
Es interessiert mich und ich merke, auch in Gesprächen mit anderen, dass viele sich diese Frage nie gestellt haben.
Wir alle können also voneinander etwas Einblicke bekommen. Jeder teilt soviel er möchte. Fragen darf ich ja trotzdem und manchmal ist eine Frage sogar eine Einladung.
Ich habe mich in der 2. Klasse mal ans Schlagzeug gesetzt, da mich das sehr fasziniert hat.
Dass ich nen Einlauf bekomme war mir schon vorher klar, war mir aber egal, ich musste da drauf schlagen.
...
Was genau hat dich fasziniert? warum musstest du da draufschlagen?
Da ich bemerkt hatte, dass ich bei Sendungen im TV oder bei Liedern im Radio, oft mit geklatscht oder auf den Oberschenkeln mitgespielt habe. Da habe ich halt gemerkt, dass mir das nicht so schwer fiel. Laut meiner Mutter hatte sich das beim auf Töpfe etc. schlagen schon als kleines Kind angebahnt. Ich habe aber keine Erinnerung daran, wann und wo ich zum ersten Mal ein Drummset bewusst wahrgenommen habe.
Schreibst du ne Bachelor- oder Masterarbeit - nur wegen der konkreten Nachfragen?
Ist für eine Doktorarbeit in Analyse von rhythmischer Koordinationsfähigkeit in Bezug auf neuronale Verbindungen im Gehirn und Auswirkung dessen.
Ne Spaß, ist einfach nur für mich und vielleicht kann jemand was mitnehmen.
Ich hab als Kind auch immer die Töpfe aus dem Schrank geräumt und zusammen mit Kissen vor der Stereoanlage ein Schlagzeug zusammen gebastelt. Mein Cousin spielte selbst und wenn wir einmal im Jahr zu Besuch waren, hab ich ihn immer so lange genervt, bis wir ein wenig spielten. Auch bei Musikvideos oder Konzerten haben mich immer die Drummer bzw. deren Schießbuden am Meisten interessiert.
Trotz langer Bettelei bekam ich aber nie ein Schlagzeug von meinen Eltern, worauf ich mich dann konsequenterweise auch weigerte, ein anderes Instrument zu lernen. Nicht mal die obligatorische Blockflöte hab ich angefasst.
Mit 17 bekam ich von meinem Patenonkel seine alte E-Gitarre, aber das machte nicht so viel Spaß wie ich im ersten Moment dachte. Deshalb wanderte sie recht bald als Deko an die Wand. Und so gingen 40 unmusikalische Jahre ins Land, obwohl täglich mehrere Stunden Metal aus der Anlage ballerten.
Der richtige Auslöser war dann meine neue Kollegin, die mit mir unheimlich viele Gemeinsamkeiten teilt - unter Anderem den Kindheitswunsch, Schlagzeug zu spielen. Weihnachten 2019 bekam ich von ihr ein kleines Fingerschlagzeug, was zwar eher als Scherzartikel gedacht war, mir aber tatsächlich ziemlich Spaß machte. Als ich mit meinen befreundeten Kollegen dann im ersten Lockdown ein Teams-Meeting hatte, lag zur späteren Stunde wie durch Zauberhand ein E-Drum im Thomann-Warenkorb. Nach 5 halbe Bier und zwei Flaschen Wein war dann der Punkt erreicht, bei welchem sich der rechte Zeigefinger nicht mehr vom Drücken des Bestellbuttons abhalten lies.
Im Mai wurde nach 4 Wochen endlich geliefert und seit dem spiele ich jeden Tag min. eine Stunde. Bereut habe ich es keine Sekunde.
Zum Einjährigen gab es nun auch ein gebrauchtes Mapex Mars, welches allerdings erst mal nur das Wohnzimmer verstellt verschönert.
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Haha schöne Geschichte. Interessant, dass du erst den nächsten Schritt sozusagen gemacht hast, als jemand es dir "erlaubt" hat, dadurch, dass ihr Gemeinsamkeiten hattet und sie gesagt hat, hey du auch? ja geil.
Ich zitiere mich mal selber aus meinem eigenen Vorstellungsthread:
(...) ca. 1989 hatte ich (...) in der Schule eine vernünftige Musiklehrerin, die uns einfach verschiedene Instrumente ausprobieren lies. Unter anderem stand da ein altes Schlagzeug in Orange Sparkle rum, an dem man sich versuchen durfte. Und zwar ganz frei nach Schnauze, d.h. die Klasse sang ein Lied, die Lehrerin begleitete am Klavier, und jeder, der wollte, durfte irgendwie im Rhythmus mittrommeln.
Als wir dann kurze Zeit später bei einem Schulfest vor versammelter Elternschaft ein paar Lieder zum Besten gaben, hatte ich meinen ersten Auftritt vor gefühlten 1.000.000 Leuten!! Ich hatte ja keinen Plan was ich spielen sollte, aber ich tat es trotzdem. Ufff...Kurze Zeit später hatte ich dann die Möglichkeit, an demselben Schlagzeug einen Beat-Rhythmus zu lernen. Ein Klassenkamerad zeigte ihn mir, der wiederum hatte ihn von seinem Cousin gelernt. Eigentlich hatten wir alle da überhaupt keine wirkliche Ahnung vom Schlagzeugspielen, deshalb kam einfach nur ein Beat-Rhythmus dabei raus und ein einfacher Lauf über die Toms, danach Crash-Becken — fertig. Aber immerhin, es hat Spaß gemacht, und wir waren alle stolz drauf.
Zu Hause fing ich damals an, mir ein Schlagzeug selber zu konstruieren. Der Klassiker halt: Waschmitteltrommeln. (...)
So, danach dauerte es bis 1991, bis ich endlich tatsächlich in der Städtischen Musikschule (...) Schlagzeugunterricht bekommen sollte. Ein anderer Schulfreund, der selber dort unterrichtet wurde, hatte mich dorthin gebracht. Für die folgenden eineinhalb Jahre sollte ich an dieser Musikschule dann die nötigen Grundlagen für das Schlagzeugspielen erlernen.
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Das ist jetzt mehr so eine Aufzählung von Ereignissen. Magst du bisschen erzählen, was dich an dem Orange Sparkle z.B. oder an Rhythmus generell fasziniert hat damals oder heute noch?
Irgendwie wusste ich wohl schon als kleines Kind: Schlagzeug spielen ist geil.
Und heute, Millionen Jahre später, sehe ich das immer noch genauso.
Warum ist das geil für dich?
Wie alles begann?
Ich glaube es ist einfacher die Dinge zu nennen, die nicht ausschlaggebend dafür waren, dass ich mit dem Schlagzeug angefangen bin.
War es ein spezieller Musikgeschmack der mich auf den Weg gebracht hatte. Nö!! Ich hatte nämlich keinen. Dieser entwickelte sich erst durch das Instrument.
Hatte ich ein Vorbild dem ich nachgeeifert bin? Möööpp...Hab ja nicht mal heute welche
Gab es eine Person die mich dazu überredet hat mich an ein Schlagzeug zu setzen?
Zählt Bestrafung auch dazu? Wenn ja, dann ist klar meine Grundschul-Lehrerin diejenige gewesen, die den Grundstein gelegt hat.
Sie war eine Begnadete Chorsängerin und wollte aus uns anscheint auch welche machen. Konnte man auch eins der gängigen Instrumente spielen,
so war man ihr Liebling. Gängige Instrumente waren: Gitarre, Klavier und Geige. Konnte man mehr als Hänschenklein auf der Blockflöte spielen, dann gehörte man zum erlesenen Kreis.
Hatte man falsch gesungen oder den Liedtext nicht gelernt und konnte obendrein "kein" Instrument bedienen, so musste man auf die Perkussion-Strafbank.
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Glaubst du, wenn dein erster Kontakt ein Schlagzeug anstatt Bongos gewesen wäre, dass deine Geschichte anders verlaufen wäre?
Kannst du diese "unbekannten positiven Gefühle" noch ein bisschen genauer beschreiben?
Boah. ich versuche es.
Wenn man geboren wird hat der Liebe Gott uns ja Gefühle mitgegeben. Aber manche davon lernt man erst später kennen.
Als 4 jähriger z.b. kennt man die liebe zu den Eltern aber das erste mal verliebt sein als Teenager ist noch mal was ganz anderes.
Es hat sich für mich ne Tür oder ne neue Welt geöffnet. staunend stand ich da und sagte mir in Gedanken...so etwas gibt es ?
Das weiß ich noch so gut wie heute.
Vergleichbar mit
- Erste eigene Wohnug, hab ich gemacht.
- bestandene Gesellenprüfung, hab ich gemacht .
- Geburt meines Sohnes, hab ich gemacht.
- Das erste mal besoffen sein, hab ich natürlich nicht gemacht
Kurz um: ich war überwältigt, und sehr euphorisch als ich zum ertsen mal ein Schlagzeug gesehen und gehört habe.
Anders kann ich es nicht beschreiben. Das kannte ich bis dato nicht in dieser Form.
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Würdest du sagen, es ist so eine Art ursprüngliches Gefühl, wo wir Menschen nicht unsere verbale Sprache einsetzen, sondern die Sprache der Musik, welche älter als das gesprochene Wort ist?
Vielleicht muss oder besser sollte, vielleicht auch könnte, man auch die Fragestellung oder Threadüberschrift,
je nach Erwartung , Ziel, der(s) Fragestellung(s)(TS), etwas genauer Präzisieren.
Als da wären zwei Begriffe SchlagZeug die in dem Zusammenhang ja recht häufig Fallen.
Und Trommeln.
Die meisten reden vom Schlagzeug oder Schlagzeug spielen, insofern passt das schon finde ich.