Beiträge von Daniel

    Hallo,


    ich hatte doch sowas in Erinnerung, dass irgendeiner der uns bekannten Drummer jener Zeit ein Statement bzgl. der Bassdrumgrösse abgegeben hat.


    So kam eins zum anderen: Die kleinen Sets klangen nicht nur legitim, sie erlaubten auch ein besseres "Vorwärtskommen" und sparten Platz (der allerdings VOR Auftauchen der kleinen Bassdrums in ausreichender Form auch schon vorhanden sein musste).


    Die komplexen Bassdrumfiguren liessen sich genauso (oder leichter?) realisieren und prägten den Drumsound jener Zeit.


    Ich erinnere nochmal in diesem Zusammenhang an Steve Gadd, der Mitte bis Ende der 70er aus klanglichen Gründen als einer der ersten anstatt seiner Floortoms grosse Hängetoms verwendete. Viele machten es nach und prägten zusätzlich mit Verwendung von kleinen Toms den "Fusion-Sound". Die Konfiguration 22/12/13/16 gab es sogar einige Zeit nur als Einzeltrommelbestellung. Heute heisst diese Konfiguration wieder "Standard".


    So ähnlich kann es sich damals mit den kleinen Bassdrums zugetragen haben. Allerdings wie ich meine zunächst aus der Not heraus Platz zu sparen (sowohl im Taxi als auch im Club). Die klanglichen Aspekte folgten später.


    Gruss
    Daniel

    Also mit "komplexem BD-Comping" meinte ich die Bassdrumfiguren ausserhalb des "Four-On-The-Floor" Beats.
    Natürlich nicht die von Elvin, Tony usw., die man eben sofort in Verbindung mit einer hochgestimmten kleinen Bassdrum bringt. Also natürlich auch alles "diesseits" von Tempo 300 b.p.m.
    Von Elvin gibt's mit Coltrane sogar eine Aufnahme in Tempo 400 b.p.m.


    Eine grosse BD ab 22" wummert ganz und garnicht und klingt in Verbindung mit einem Kontrabass immer noch toll. Gerade in der Zeit in der man halt die (grosse) Bassdrum Four-On-The-Floor spielte hört man sie doch zeitgleich mit einem Kontrabass.
    Die meisten Big Band Drummer spiel(t)en eine grosse Bassdrum. Allerdings gibt es doch innerhalb der Big Band Stücke immer wieder Stellen ausserhalb der Ensemble Parts wo lediglich Rhythmusgruppe mit Solist zusammen spielen. Auch modernes Zeug. Denkst Du dann auch "Es klingt nicht, weil die Bassdrum zu gross ist weil sie wummert"? Ich persönlich habe auch im Big Band Kontext noch nie eine kleinere Bassdrum für "passender" gehalten. Aktuell spielen "Combo-Drummer wie z.B. Jeff "Tain" Watts, Joey Barron, Marvin "Smitty" Smith und Tony Williams bis kurz vor seinem Tod Bassdrums über 20".


    Ich denke oft, dass sich die Entwicklung der Bassdrumgrössen im Jazz so zugetragen hat, dass ein oder mehrere Drummer aus o.g. logistischen Gründen Anfoderungen an ihre Hersteller gestellt haben ihnen doch kleinere Bassdrums zu bauen. Diese wurden dann natürlich populär gemacht und in Katalogen präsentiert.
    Viele folgten, sei es aus geschäftlichen (Endorser!) oder idealistischen Gründen. Bis man feststellte, dass so eine kleine Bassdrum insbesondere mit den komplexen BD-Figuren (wie Du sie meintest) und im Zusamenhang mit einem Kontrabass ganz gut klingt. Willkommen war diese kleine Bassdrum natürlich auch in Clubs. Da dieser Sound nun immer häufiger zu hören war, prägte dieser wohl seine musikalische Ära bis heute. Ob es nun um Reproduktion von Sounds oder tatsächliche Soundvorstellungen geht lässt sich nur schwer abschätzen.


    Ein überaus interessantes Thema über das es Spass macht mit jemandem wie Dir zu diskutieren :))


    Viele Grüsse
    Daniel

    Zitat

    Ich kenne eigentlich nur drummer, die 18er wegen des Sounds spielen. Die tun das auch, obwohl sie problemlos auch ne 22er in ihr Auto bekämen.


    Das tu ich auch! Um damit dem traditionellen Sound näher zu kommen.
    Insbseondere in New York war es so, dass die damals populären Drummer sich zwar natürlich ein (oder mehrere) Autos leisten konnten, es aber aufgrund des damals schon chaotischen Verkehrs vorzogen sich mit dem Taxi fortzubewegen. Alles einfacher mit einer "kleinen" Bassdrum.



    Zitat

    Klar es gibt diese Geschichten mit dem Schlagzeug von Ampel zu Ampel, aber war das, auch bei Trendsetter, wirklich so verbreitet, dass damit ein Trend gesetzt wurde, den man dann später nachamte, so dass das Ergebnis heutzutage nur mit der Nachahmung des damals aus der Not gebohrenen Sounds zu tun hat?


    Ich denke in der Tat, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang gibt.


    Zitat

    Stell dir mal vor, wie komplexe Compingpatterns bei 300 bpm in nem Club mit nem Trio oder Quartett auf ner 24x14er Kenny Clark BD klingen.


    Kenny Clark und alle anderen Drummer seines Kalibers hätten dies hingekriegt. So wie Tony Williams auf seiner 24er Gretsch Bassdrum in den 70ern, gell??


    Zitat

    Jedenfalls kamen die kleinen BDs erst in den 60ern. Vorher gabe es die praktisch kaum, auch nicht von Gretsch. Zufall, dass in der Zeit die ersten Leute anfingen, komplexeres Zeug auf der BD zu compen?


    Dass die kleineren Bassdrums erst in den 60ern kamen hab' ich wahrscheinlich nicht richtig erwähnt, meinte dies aber. Auf der Bassdrum wurde schon in den 50ern komplex gecompt. Es gibt m.E. keinen Zusammenhang zwischen den Instrumenten und der Entwicklung des Jazz. Will sagen, dass damals die Drummer nicht wegen der musikalischen Entwicklung und den Anforderungen an die Bassdrumarbeit kleinere Bassdrums spielten (siehe Beispiel Tony Williams).


    Gruss
    Daniel

    Das Erscheinen und die Benutzung von 18er Bassdrums
    hatte so viel ich weiss eher logistische als klangliche Gründe. So wie bei Steve Gadd mit den aufgehangenen Standtoms (oder sagen wie eher die grossen Hängetoms anstelle der Standtoms) in den 80ern wurde mit den kleineren Bassdrums ein neuer Trend gesetzt. Viele Jazzdrummer sind dann auch aufgrund ihrer Endorsements (in den 60ern meistens Gretsch) dazu übergegangen diese kleinen Bassdrums einzusetzen.
    Big Band Drummer sind meist aufgrund des doch grösseren klanglichen Volumens bei ihren 22er bzw 24er Bassdrums geblieben.
    Modernere Jazzdrummer setzen nach wie vor diese 18er Bassdrums ein um diesen Sound der "Vorbilder" zu reproduzieren. Daher auch die erhöhte Nachfrage nach Gretsch Sets in der beliebten Konfiguration 18/12/14FT.
    10er Toms wurden bis Ende der 70er so gut wie überhaupt nicht verwendet.


    Gängige Konfigurationen waren (und sind)


    18/12/14FT
    20/12/14FT (hiess bei Gretsch "Progressive Jazz")
    22/12/13/16FT


    Letztere bei Aufkommen des Jazzrock/Fusion ergänzt durch dann immer häufiger eingesetzte 10er und 14er Hängetoms und/oder 18er Floortoms.


    So kommt es, dass oft durch nur einen populären Drummer Trends gesetzt werden, dem dann einige Drummer Jahre nach und nach folgen. Oft geht es dabei natürlich auch um die Reproduktion von Sounds. Die "geraden" Tomgrössen wurden beispielsweise von John Good während seiner Workshoptouren Ende der 80er Jahre proklamiert.....


    Gruss
    Daniel

    @ groovemaster


    Sicherlich hast Du recht, wenn Du sagst, dass man mit Dieter Blahak erstmal warm werden muss. Seit ich ein Yamaha Set dort gekauft habe lässt er mich allerdings in Ruhe Becken, ja sogar Stöcke testen, ohne dass ich mir die Handschuhe zur Vermeidung von Abdrücken auf den Becken anziehen muss (obwohl ich das jedesmal dennoch tue). In der Tat ist es jedoch ein Nachteil, dass man die teureren Sets nicht ausgiebig testen kann. Bei den Preisen sollte das allemal drin sein.



    Music Store íst dagegen ein Supermarkt. Du musst wissen, was Du willst, dann bekommst Du auch die besten Preise.
    Auf Beratung musst Du leider verzichten, Allerdings hat Chester mir beim Kauf einer Snare sehr helfen können, da er einfach mal mitgehört hat und die zur auswahl stehenden Snares selbst auch mal angespielt hat.


    ich denke einfach, dass die Verkäufer (bitte jetzt OHNE jemanden beurteilen zu wollen) merken, wenn jemand Ahnung hat oder lediglich zum Zeitvertreib einen solchen Laden aufsucht.
    Und wie gesagt: der Ton macht die Musk. Scheissspruch, aber nunmal wahr

    Sehr richtig.
    Sollten die Preise daher so bleiben (was ich für sehr wahrscheinlich halte, denn GÜNSTIGER sind Becken noch nie geworden) gehe ich persönlich zu ebay und investiere 100-200 € auch für ein Becken, das ich noch nicht gehört habe. Eine Zeitlang spielen und bei Nichtgefallen wieder verkaufen.


    Zum Beispiel:


    http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAP…0174&item=2528988228&rd=1


    Geht noch 4 Stunden! Viel teurer wird das Becken nicht.
    Da ich z.Zt. mit Becken ganz gut versorgt bin, brauche ich es nicht. Zuschlagen! Den Preis bringt's jederzeit wieder. Wie wir angesichts der jüngsten Preiserhöhung alle wissen, nach einiger Zeit sogar noch mehr.


    Gruss
    Daniel

    Hallo Selim,
    sollte es beim Vertrieb und Verkauf bei PPC bleiben, und solltest Du selbst zukünftig keine Becken mehr anbieten können,
    gibt's zum "RELAXEN" absolut keinen Grund.
    Worf' Idee ist in der Tat sehr gut.


    Gruss
    Daniel

    Hallo,


    als Besucher der diesjährigen Frankfurter Musikmesse und stolzer
    Besitzer einiger zu wirklich hervorragenden Preisen erstandenen
    Bosphorus Becken muss ich mich über die im aktuellem PPC-Flyer
    abgedruckten Preise doch sehr wundern.


    Insbesondere die Jeff Hamilton Becken sind leider preislich schon in
    Regionen jenseits von Gut und Böse geraten. Oder sollte es sich (so
    hoffe ich insgeheim) um einen Fehler handeln?
    Wie kommt's? Wurden im letzten PPC-Flyer in der letzten Drums & Percussion
    bzw. STICKS die "Hammer" Becken noch zu sehr guten Kursen (20" = EUR
    270,-) angeboten, rücken diese jetzt in völlig überteuerte K-Zildjian
    Constantinople Regionen (20" = EUR 469,-).
    Das China kostet gar EUR 774,-!!
    Tja,ausgerechnet heute wollte ich noch ein 20" Hammer Ride anfragen.
    Selbstverständlich zum im d&p Flyer angegebenen Kurs von EUR 270,-.


    Mir ist diese neuerliche Preisgestaltung völlig unverständlich und
    spiegelt in meinen Augen lediglich eine Anpassung an den amerikanischen
    Markt wieder.
    Schade....so werden jetzt doch immer weniger Leute in den Genuss kommen
    Bosphorus Becken zu spielen, da diese neuerdings (!) unerschwinglich
    geworden sind.
    Habr Ihr vielleicht nähere Infos zu diesem unsäglichen Schwachsinn??


    Viele Grüsse
    Daniel

    Hallo Hochi,


    "unbrauchbar" würde ich nicht gerade sagen.
    Insbesondere die 20er Bassdrum erweist sich als echtes Allround Instrument. Diese Konfiguration ist ganz besonders für "modernere" Stücke auch innerhalb der Big Band interessant (Latin, Pop, Rock).
    Da ich aber eh schon ein Yamaha Recording in 22/8/10/12/14 mit kurzen Kesseln besitze, spricht wieder alles für 22/12/13/16 o.ä.


    Wohlgemerkt: ich rede hier von den meisten "anderen" Herstellern neben Gretsch. Deren grössere Toms kommen wie Du schon goldrichtig bemerkt hast erst in höheren Stimmungen richtig zur Geltung.


    Mal sehen, was sich so ergibt.


    Viele Grüsse
    Daniel

    Tja,
    aufgrund der immer schwierigeren Verfügbarkeit meiner gewünschten Grössen überlege ich ernsthaft daran, meine Suche nicht doch auf eine Konfiguration wie 22,12,13,16 zu erweitern. Dieses Set kommt wahrscheinlich sogar im Big Band Kontext noch besser.


    Hier übrigens ein interessanter Link zur MC Spannreifen Thematik:


    http://talk.sticks.de/talk-cgi/read.cgi?ID=45559&Re=16&Ru=15


    Stammt vom Chefredakteur von STICKS.


    Leider passen unsere Beiträge nicht mehr so ganz in das Forum An- und Verkauf :]


    Übrigens: tolle Sets, die Du da hast. Und phantastische Fotos! Kompliment!


    Gruss
    Daniel

    Ein Maple Custom Absolute im Vintage Finish hab' ich sogar mal einige Zeit besessen.


    Die Bassdrum klang um Klassen besser als die des MC.
    Ich hab's auch nur wegen der Powerkessel weggetan. Ein Freund hat mir fast den Neupreis dafür gegeben und schwärmt heute noch davon.
    Danach bin ich dem Gretsch-Wahn nachgegangen, eins gekauft und wiederum gegen ein DW getauscht. Das Gretsch war einfach nicht gut.
    Das DW steht auch wieder zur Veräusserung.
    Neuerdings muss ich mich jedoch wohl damit abfinden, dass ein Gretsch in 20x16, 10x8, 12x8 und 14x14FT ab den 80 Jahren innerhalb der nächsten Monate zu einem vernünftigen Preis (keine "Magic-Drum-Preise"!!) wohl nicht auf dem Markt auftauchen wird. Daher suche ich zusätzlich nach "gretsch-ähnlichen" Alternativen. Sowohl die Starclassic Maple Kessel als jetzt ja auch die Yamaha Absolute Kessel mit Gussreifen weisen ja von sämtlichen Herstellern die ähnlichsten Konstruktionsmerkmale zu den Gretsch Kesseln auf.
    Daher bin ich bei den aktuellen Yamaha Sets schon sehr neugierig was die Gussreifen angeht.

    Ich hatte beim Maple Custom immer den Eindruck, dass die Toms ganz passabel klingen, die Bass jedoch eine der "flachsten" ist, die sich auf dem Markt befinden.
    Auch meine MC-Snare hab' ich damals verkauft. Klang in jeder Stimmung einfach scheisse.

    @ groovemaster


    Das Maple Custom hatte noch nie Gussspannnreifen. Lediglich die Snares waren mit Gussspannreifen (nicht Alu) ausgestattet.
    Die neuerliche Ausstattung mit Gussspannreifen ist eh nur eine Sache des Trends.


    @00 Schneider
    Ich verlass mich lieber auf die Aussage des Yamaha Mitarbeiters. Vielleicht gilt die Option nur für die USA?
    Frag doch am besten selbst bei yamaha-europe mit dem Hinweis auf den Widerspruch der Yamaha Homepage nach. Dann haben wir wenigstens 'ne aktuelle Aussage.

    Im aktuellen Flyer sieht's auch danach aus.


    Laut Aussage von Yamaha-Europe in Hamburg werden die Trommeln mit den Stahlspannreifen und den bisherigen Spannböckchen jedoch aus dem Programm genommen.


    Leider habe ich die eMail von Yamaha nicht mehr.


    Gruss
    Daniel

    Diese neuen Spannböckchen sind gaaaaaanz toll!


    Die Spannschrauben müssen zum Fellwechsel jetzt nicht mehr ganz herausgeschraubt werden. Nach Lösen der Spannschrauben kann das Spannböckchen einfach abgenommen werden. Ähnlich dem Ayotte System, aber noch genialer-für den, der täglich seine Felle wechselt :D
    Für allle anderen lediglich formschön und zweckfrei ;)
    Die Sache mit den Gussreifen und deren Auswirkungen auf den Sound wiederum finde ich nicht so uninteressant. Angeblich werden die Preise nicht angehoben.


    Gruss
    Daniel