Ich habe vor einigen Jahren Kontakt zu Luciano Pacchioni aufgenommen, der sozusagen Spizzichino-Becken vertreibt.
Ein äußerst zuverlässiger und freundlicher Geschäftspartner, der mir auf meine Beschreibung hin zwei Soundfiles zugesendet hat, anhand derer ich ungefähr ausmachen konnte, ob die Becken was für mich sind oder nicht.
Ich stellte mir einen Satz, bestehend aus einem 20er und einem 22er Ride vor, den ich sowohl für Big Band als auch für Combo-Arbeit einsetzen kann. Die Soundfiles trafen auf meine Wunschbeschreibung "Mischung aus Mel Lewis und Toy Williams" (wenn man so will, eine Mischung aus "Türkisch-Traditionell" und "trashig") ziemlich genau zu.
Selbst bei Nichtgefallen hätte ich die Becken tauschen können. Ich hab sie aber letztendlich genommen und bin bei jedem Schlag auf die Dinger auf's Neue begeistert. Ein dermaßen komplexes Klangspektrum habe ich bisher bei noch keinem neu erhältlichen Becken (deren Preise offiziell ja sogar noch höher liegen) gehört.
Sicherlich hatte ich den Gesamtbetrag von €1100,- nicht einfach so auf der Tasche: Ein 22er K Custom Dry Complex Ride, ein 22er Constantinople Medium, ein 21er Special Dry Ride und ein 20er Istanbul AGOP Signature Ride blieben damals auf der Strecke. Zugegebenermaßen handelte es sich dabei auch um tolle Exemplare (die ich teilweise für modernere Stilistiken wieder suche); klanglich im Vegleich zu den Spizzichinos jedoch eine andere Liga.
Man hört und fühlt tatsächlich die Leidenschaft, die Kunst, das Handwerk und die Seele die in jedem dieser Becken steckt.
Obwohl ich zum genannten Preis Dutzende von Dirils hätte bekommen können (und noch bekäme) würde ich keinesfalls tauschen. Was nützt mir eine riesige Anzahl von Becken, wenn ich doch nur die besten davon mitnehme und spiele, während die anderen in der Beckentasche vermodern?
Wenn die Zeit zur Verfügung steht: Ab in die Toskana und Spizzichino Becken aussuchen. Abgesehen davon, scheint auch die Begegnung mit dem Meister höchstpersönlich ein einmaliges Erlebnis zu sein.
Gruß
Daniel