Sehe ich ähnlich, obwohl ich mich persönlich nicht mit dieser Art des Spiels beschäftige, sondern mir nur ab und an sowas aus Interesse anhöre. Ich bin mehr "oldschool"
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Ich würde es auch mechanischer oder mehr an maschinenhaftes Timing, Phrasing orientiert mit durchaus reduzierte Dynamik beschreiben. Das ist jetzt gar nicht negativ gemeint. Es ist eine andere Ästhetik.
Würde man das Spiel eines Vinnie oder Dave Weckl graphisch darstellen, wäre es ein ständiges auf und ab, sowohl hinsichtlich Dynamik, Phrasing und das Timing "atmet" auf eine gewisse Art und Weise. In dem Spiel ist immer Luft, Platz für was "dazwischen". In den Gospel Licks ist es eher eine sehr gerade Linie, scharf geschnitten ohne grosse Ausfransungen und wenig Platz für Phrasierung drumrum. Entweder ALLES ist locked-in oder es klingt nicht.
Es ist ganz klar von der ganzen Sampling/Maschinengeprägten Musik beeinflusst. Ähnlch wie ein Questlove, der ja auch zuweilen so krass wie ein programmierter HipHop Beat klingt. Die Gospeljungs sind halt viel wilder, haben aber einen ähnlichen Ansatz.
Letztendlich ist das alles Geschmackssache bzw. gehört in den jeweiligen Kontext. Sting oder John Coltrane mit Gospelchops wäre z.B. grauenhaft
Vielen Dank für die Erläuterung. Es ist also in der Tat weitestgehend so, wie ich es gehört habe.
Erstaunlicherweise wird in einigen Foren neben Dennis Chambers u.a. Vinnie Colaiuta als "Vorlage" des Gospeldrummings genannt. Die beiden sind allerdings eigentlich kaum vergleichbar, und ich sehe da eher Dennis Chambers (bzw. Billy Cobham als Inspirationsquelle.
Typisch durchgängiges In-The-Pocket-Spiel halt.
Dennoch klasse und für mich (der ich permanent versuche meine Time, Energie und Phrasierung beständiger zu gestalten) sehr inspirierend. Es ist allein schon erfrischend zu sehen, wie die Jungs einen vermeintlich simplen Fill in den Dreiergruppen RLF auf das Kit verteilen und phrasieren. Der relativ trockene Drumsound trägt natürlich seinen Teil dazu bei.
Gruß
Daniel