Beiträge von Philippe

    Gutes Set, guter Kurs. Alles richtig gemacht!
    Ersatz für die Schrauben gibt es möglicherweise bei stdrums.de unter Hardware. Muss ja keine Originale sein, oder?
    Das Set ist ja ausgelaufen, neu kannst du deshalb kein 10" mehr bekommen. Dir bleibt nichts anderes übrig, als bei eBay die Augen offen zu halten.

    Chesterhead bringt es in seinem zweiten Satz gut auf den Punkt. Mit ein Grund dafür ist, dass verschiedene Charakteristika unterschiedlich empfunden werden. Trash z.B. wird einerseits als synonym für billig angesehen. Das mag vielleicht zum Teil in der Übersetzung/Bedeutung des Wortes begründet liegen als auch in der Tatsache, dass Billigbecken wie Staggs oder Wuhans häufig sehr trashig klingen. Aber ist ein Spizzichino mit einer ordentlichen Prise Trash jetzt ein beschissenes Becken zu einem völlig überteuerten Preis? Oder ist die Prise Trash jetzt genau das, was ich in dem Kontext hören will? Es kommt eben immer auf das jeweilige Empfinden an. Und so würde das Spizzichino wahrscheinlich im Blindtest auf ein Reaktionsspektrum von klarer Ablehnung bis zu spontanen Liebeserklärungen treffen. Und das, obwohl es das exklusivste ist, was man gegenwärtig neu erwerben kann.

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    Original von donstevano
    Macht diese Unikatproduktion nicht einen ganz besonderen Reiz an Zildjian aus?

    Kommt auf die Perspektive an. Grundsätzlich mag ich es, dass nicht jeden Teil gleich klingt. Das bedeutet nämlich, dass nicht nur durchschnittliche Becken und Gurken, sondern auch ein Schätzchen dabei sind. Die Jagd nach diesen Schätzchen ist für mich mit das spannendste.


    Aber wenn ich auf Unikate aus bin, dann suche ich zuerst da, wo sie auch mehr oder minder gezielt so produziert werden (sprich Türken oder wenn ich es mir leisten kann, Spizzichino) und nicht dort, wo sie eben mehr oder minder zufällige Resultate des Fertigungsprozesses und gar nicht erklärter Bestandteil des Konzepts sind.


    Auch hier wieder: Es gibt Unikate bei Zildjian, aber bei den meisten anderen eben naturgemäß(!) auch. Manche Firmen jedoch treiben das sogar gezielt voran. Da liegt für mich der Unterschied.


    Kommt mal runter von diesem Qualitätstrip. Du kaufst nicht Zildjian und Pearl, weil sie die besten sind, sondern weil du sie für die besten hältst. Das ist ein Unterschied. Gut sind die alle. Aber das war's auch. Welcher Hersteller, welches Produkt das jeweils beste Gesamtnutzenpaket darstellt, ist von Mensch zu Mensch verschieden, da wir heterogene Erwartungen haben.


    Wenn wir alle wüssten, was objektiv das beste ist, könnten wir diesen Laden hier zu machen. Und für mich selber soll es auch kein bestes geben. Ich lass mich gerne überraschen, lerne gerne dazu, freue mich, Dinge zu entdecken. Und wenn mir etwas gefällt, was objektiv gesehen scheiße wäre, wäre mir das auch latte.

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    Original von tomjunior
    @ Phillipe:


    Zum Thema Blindtest: Meinst Du damit, dass 99% der Mitglieder dieses schönen Forums die Klangunterschiede der Becken der unterschiedlichen Hersteller nicht hören können? Die Klangunterschiede der einzelnen Hersteller sind vorhanden und auch hörbar. Mit verbundenen Augen zu sagen: Ja das ist Hersteller „XY, 16 Zoll, Medium-Crash aus der Huschi-Puschi-Signatur-Serie„ können wohl die wenigsten. Das wäre wohl eher was für „Wetten dass…“. Aber die reinen Unterschiede werden doch wohl hoffentlich gehört.


    Ich meine, dass es schon schwierig genug ist, ein Paiste als Paiste zu identifizieren. Obwohl der Unterschied im Klang da ist. Ich glaube auch, den vernehmen zu können. Die Ursache mag u.a. darin liegen, dass Paiste bis auf die neuen B20-Teile nur Sheet-Bronze verarbeitet. Aber: In einer Vergleichssituation bewusst zu identifizieren, welches Becken ein Paiste ist und welches ein Zildjian, ich glaube, das werden die wenigstens leisten können. Ich würde mir zutrauen, ein Spizzichino zu erkennen, einfach, weil das über allem steht, was man heute an Becken neu erwerben kann. Aber das wäre es auch.


    Aber es ging mir weniger um den Markenvergleich, als um die Möglichkeit, Qualität am Klang zu erkennen. Hört der durchschnittliche Forenuser den Unterschied zwischen einem ZBT und einem Avedis? Und weiß er, welches Becken nun welches Modell ist? Ich wage mal, zumindest ein dezentes Fragezeichen dahinter zu machen. Die meisten wissen doch nicht einmal, was guten Klang, ein qualitativ gutes Becken, für sie ausmacht. Also bedienen sie sich der Heuristik "Was teuer ist, wird auch gut sein." und kaufen blind den Krempel, der in der Preisliste ganz oben steht. Auch ich mache mich davon nicht frei.




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    Und dann stellt sich die Frage: Können andere Hersteller ein ähnliches Becken mit einem ähnlich guten Klang für weniger Geld produzieren? Ich habe noch keine gefunden. Wenn ich Becken für weniger Geld mit den gleichen Eigenschaften bekommen könnte, würde ich mir diese kaufen. Sicher, zum Beispiel die türkischen Becken klingen toll und kosten weniger. Aber die Klangunterschiede sind nun mal da.


    Die Klangunterschiede sind da, ja. Aber im Mittel eindeutig zu Gunsten der Türken. Die klingen für mich viel schimmernder, nuancenreicher.
    Ich habe eine 20" Masterworks Jazz Pointer und ein 22" K Custom Dark. Das K ist gut (der Meinung bin nicht nur ich), aber verglichen mit dem Masterworks klingt es kühl, steril, eindimensional, leblos.

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    Original von donstevano


    Natürlich, weil die eben nicht DIE Qualität bringen wie es Zildjian tut.. Das Zildjian den guten Markennamen preistechnisch ummünzt ist natürlich wahr. Aber ihr müsst auch bedenken woher dieser gute Markenname denn kommt? Von schlechten Produkten sicher nicht! Jetzt wird einer sagen wegen den vielen Endorsern... Und wieso spielen viele Endorser Zildjian? Sicher nicht weil sie scheiße klingen.

    Ich bin der Meinung, das hat nichts mit Qualität zu tun als viel mehr mit einer starken Marke und gutem Image. Sprich: Marketing. Qualität als Argument lasse ich nicht gelten, weil doch 99% der Leute hier im Forum einen Blindtest nicht bestehen würden, jede Wette (und mich mal dicke eingeschlossen). Und wie lässt sich Klangqualität zudem messbar machen? Da gibt es keine objektiven Kriterien, die dem Endverbraucher helfen, herauszufinden, was ein gutes und was ein schlechtes Becken ist. Er trifft seine Entscheidung also auf Grund subjektiver Kritierien. Und da kommen u.a. "Referenzmeinungen" ins Spiel. Wenn also Endorser XY die Teile gut findet, müssen sie gut sein, deshalb kauf ich sie. Und "haltbarer" als andere sind die Z-Becken sicher auch nicht. Der Service im Schadensfall ist sogar eher mies. Was für eine Qualität meinst du also?


    Beckenkauf strikt nach Gehör würde so manche Überraschung an den Tag fördern. Zildjian produziert gute Becken, aber das tun alle anderen ernstzunehmenden Wettbewerber auch. Herausragend ist Zildjian sicher nicht wegen der Qualität der Produkte, sondern vielmehr auf Grund von Historie, geschickter Produktpolitik und Marketing.


    Meinl könnte den Laden zumachen, weil sie noch nicht diese starke Marke aufweisen. Aber sie arbeiten scheinbar daran. Aber auch die Produkte haben sich in den letzten Jahren doch merklich verbessert. Für mich haben die hinsichtlich des Leistungsvermögens schon zu den großen Drei aufgeschlossen. Aber wie gesagt, die Marke bleibt bislang deren Achillesferse.

    Nichts. Ich wollte nur mein Bedauern darüber ausdrücken, dass diese junge, talentierte, gute Band neuerdings auf Zielgruppen wie meine Mom losgelassen wird, die gregorianische Gesänge und Andrea Bocelli gut findet. Das war sicherlich nicht Ziel der Kooks.

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    Original von fwdrums
    Was ist die Konsequenz? Ich fürchte nichts, denn Zildjian wird sich wieder erholen und nach wie vor ihre Bleche zu absulot lächerlichen Preisen an den Mann bringen - leider.


    Ich sehe da kein Problem. Wir sind doch alle mündige Verbraucher und können Entscheidungen treffen. Klanglich gibt es überaus attraktive Alternativen zu Zildjian, und das zum deutlich kleineren Preis. Es liegt einzig an den Endkunden, die diese Preispolitik mittragen, was eben auch an der starken Marke Zildjian liegt. Würde Meinl so steil gehen, könnten die den Laden innerhalb eines Jahres zu machen. ;)


    Auf der anderen Seite kann man es Zildjian auch wirklich nicht verübeln, dass sie alles tun, um die größtmögliche Konsumentenrente abzuschöpfen. So sind nun einmal die Spielregeln. Das ist keine philantropische Stiftung, sondern ein Unternehmen mit herausragender Marktstellung und nach wie vor gutem Image in der Breite. Als Unternehmen mit Verantwortung den Stakeholdern gegenüber ist es auch deren Pflicht, daraus Kapital zu schlagen.

    Am wichtigsten sind diesbzüglich wohl die Gratungen, also die Kanten der Kessel, an denen die Felle aufligen. Die sollten schon plan verlaufen und nicht eingedellt sein, da sich die Kiste sonst schwieriger oder vielleicht kaum stimmen lässt. Das macht aus einem guten Schlagzeug noch lange keinen Schrotthaufen, denn man kann die Gratungen ohne Probleme professionell nacharbeiten lassen. Aber man hat ein gewichtiges Argument, um evtl. den Preis zu drücken. ;)


    Die Gratungen sind insofern tückisch, als das man sie erst dann beurteilen kann, wenn man die Felle abschraubt. Also, auch wenn es nervt und aufwendig ist, lieber einmal abschrauben (lassen) und gucken, dass sich darunter keine Kraterlandschaft wie auf dem Mond verbirgt.

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    Original von Dormicum
    ...arbeite seit 4 Jahren im Rettungsdienst ...

    Das erklärt schonmal den Nickname. Willkommen. :)



    Nun, wenn du dich ungern vom hart erarbeiteten trennen willst, solltest du mal Gebrauchtware checken. Da bekommst du einfach mehr für dein hart erarbeitetes Geld. Als Schlagzeug könnte ich mir für deine Musik ein klassisches kleines Kit in rockigeren Größen vorstellen. Kollege Zaphod verkauft grade ein Pearl BLX (gutes Teil!) in den Größen 22/12/16 in den Kleinanzeigen. Das wäre sicherlich eine sinnvolle Anschaffung, wenn du mit den Größen zufrieden wärest. Ein günstige, aber gute Snare wäre z.B. die Acrolite von Ludwig. Kostet so um die 150 bei eBay. Wenn wir weiter die minimalistische Linie fahren, könntest du bei Becken mit 14/18/20 hinkommen. Also eine Hi-Hat, ein 18" Crash sowie ein 20" Ride. Gebrauchte Zildjian Avedis gibt es an jeder Ecke für verhältnismäßig wenig Geld. Da wärest du mit ca. 350 dabei und hättest einen Satz, der qualitativ keine Wünsche offen lässt. Klar, Hardware brauchst du auch noch. Eine Hi-Hat-Maschine, ein BD-Pedal und zwei Beckenständer (gut, dass wir nur so wenig Becken spielen, nicht zuletzt hier zahlt sich das jetzt aus). Sowas gibts ohne Probleme auch gebraucht. Wichtiger wäre ein Hocker, der die taugt, damit du keinen Stress mit dem Rücken etc. bekommst. Der K&M Nick wäre da so ein Kandidat hinsichtlich Preis-/Leistungsverhältnis.


    Und mal angenommen, du bekommst das ganze Gerödel, welches ich grade aufgelistet habe, gebraucht, hat das noch einen Vorteil: Mal abgesehen von den Versandkosten, die du beim ersten Mal bezahlt hast, um das Zeug zu dir zu bekommen, bekommst du das ganze auch noch weitgehend verlustfrei wieder los, wenn du dich auf einmal entschließen solltest, doch lieber Trillerpfeife statt Schlagzeug spielen zu wollen. Den Wertverlust hat schon der Neukäufer für dich verbucht.

    Würde ich dir abraten, allein schon aus dem Grund, dass dieses Set schon einen Nach-Nachfolger hat, das 2007. Und bevor ich mir neu so eine (pardon) Gurke kaufe, schieße ich mir mit dem Budget gebraucht was richtig geiles.

    Der Herr ?uestlove (Questlove) wäre da sicher ein Paradebeispiel, wobei von "herausreißen" keine Rede sein kann. Ansonsten der Drumcomputer auf 50 cents "In da club", der ist auch gut.

    Mein Tipp, wenn du dich in Materie einarbeiten willst:


    "The Commandments of R&B Drumming - A Comprehensive Guide to Soul, Funk and Hip-Hop" von Zoro. Superbuch über die Evolution des R&B Drumming, Grooves, Plattentips und einer Menge Hintergrundinfos.

    Da gibt es nicht so viele Gemeinsamkeiten. Schon allein das in der Premier Series zur Verwendung kommende Ahorn wird hochwertiger sein als jenes, welches in den Artist Serien steckt. Diese Sets werden auch in Asien gefertigt, während die Premier Series nach wie vor im Stammwerk in Leicester gebaut wird. Die Liste ließe sich ohne weiteres fortsetzen.


    Das Artist ist sicher kein schlechtes Set, aber wenn du die Mittel zur Verfügung hast und dir etwas richtig gutes gönnen willst, nimm die Premier Series. Das Ding ist definitiv High-End, was richtig feines.