Ein klassisch ausgebildeter und studierter Jazzpianist in meinem Bekanntenkreis hat mal gemosert: "Die Schlagzeuger sind wirklich die einzigen, die sich einbilden, wenn man etwas anderes tut, als Schlagzeug zu üben, könnte man davon ein guter Schlagzeuger werden."
Der war ja nur neidisch, so dachte ich damals, dass er immer Klavier üben musste, 5-6 Stunden am Tag, weil ihn Zementsäcke schleppen am Instrument einfach nicht weiter gebracht hat. Aber im Ernst: schnell wird man vom üben - Sport kann allenfalls einen Ausgleich bieten, um irgendwelche durch schlagzeugerische Zwangshaltungen entstandenen orthopädischen Probleme zu beseitigen. Und wenn man nach 5 Minuten Ride-Groove den Arm hängen lässt, weil die Schulter müde wird, muss man natürlich mal über Muskelaufbau nachdenken. Schließlich spielt man nicht Panflöte.
Aber einen Zusammenhang aus Fitness, sportlicher Figur und Schlagzeugspiel gibt es nur scheinbar - man muss da die Augen eher in die Musikszene richten, als auf die "Alles ist möglich" verheißenden Clinicians, die komischerweise auf keiner wichtigen Platte je mitgespielt haben.
Ein Michael Bland mit ordentlichem Übergewicht hat beispielsweise auf den Prince-Platten, die er gespielt hat, trotzdem ein ordentliches Pfund an Power hingelegt. Und ein ebenfalls sehr schwerer Poogie Bell hat auch tolle Scheiben eingespielt (z. B. mit Marcus Miller).
Erfahrung, Style (Geschmack) und Technik sind halt immer noch die wichtigeren Schlüsselqualifikationen.
Aber das Argument von Drum-Maniac ist nicht von der Hand zu weisen.....