Ich war in Köln und hab mir die 3 Jungs angesehen und gehört.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich ordentlich Dresche dafür einstecken muss:
Von Ralf Gustke war ich mehr als enttäuscht.
Doch zunächst mal von vorn:
Felix Lehrmann ist der Hammer, wie der groovt und schiebt...Wahnsinn.
Er spielt sehr innovativ, den "Einhändigen" treibt er zu Perfektion.
Es handelt sich dabei übrigens "nur" um schnell gespielte Doubles mit einer Hand abwechselnd mit Doubles eines Fußes. Meine Güte, was man aus scheinbar einfachen Sachen machen kann...
Er spielte ausser einem kleinen Solo nur Songs von seiner Band Rivo Drei....und das war gut so! Man erinnere sich: Das Thema des Abends war: World of Groove
Spätestens seit diesem Abend bin ich absoluter Lehrmann-Fan.
Wolfgang Haffner:
Was soll man dazu noch sagen. Der Groovemeister ohne Schnörkel und Technik-Wahnsinnigen-Fills. Die haffnerische Konsequenz, entweder überhaupt kein Fill zu spielen oder nur 2 Viertel Bassdrums als Fill find ich megageil.
Interessant war, dass er erzählte, dass er sich sehr gefreut hat, dass die Fa. Meinl eine Workshoptour zum Thema Groove macht und nicht wie es sonst im moment mode ist, technik-wahnsinnige mit 5 Fußpedalen auf jeder Seite zu präsentieren, die fast besser stick-tricks können als nen ordentlichen "Boom-Chack"-Groove zu spielen (so hat er es nicht gesagt, aber so hat man´s verstanden).
"Damit verdient man kein Geld" so Haffner. Ich konnte mich nicht erwehren, sofort an Minnemann und den Herrn Lang zu denken.
Respekt vor diesen Solokünstlern, auf alle Fälle, aber es sind eben für mich Solokünstler, das hat teilweise mehr mit Zirkus, denn mit Schlagzeugspielen zu tun.
Haffner erzählte dann noch, dass er eine Extended-Version von einem JAmes Brown Song geil findet, bei der der Drummer in 12 min Songlänge kein einziges Fill spielt und der trotzdem (oder gerade deswegen) tierisch geil ist.
Dazu konnte man nur Amen sagen.
Dann kam Gustke:
Fing mit Solo an, dann gings weiter mit seltsamen Songs, die man auch auf seiner aktuellen DVD hören muss.
Sehr viel computer, sehr nervig einfach! Groove fand da für meine Begriffte nie statt.
Vielmehr waren die Songs eine aneinderreihung von technikgespickten Soli.
Technisch sehr beeindruckend und auch sauber gespielt.
Aber was hatte W. Haffner nur wenige Minuten zuvor erzählt???
Das ist für mich Themaverfehlung, setzen, sechs!
Der Abend stand unter dem Motto "Word of Groove" und nicht "World of Technikfratzen"
Dabei ist es ja nicht so, dass R. Gustke nicht groovt.
Ich hätte mir für das Thema des Workshops ein paar geile Songs von Xavier oder den Söhnen oder so gewünscht, wo Gustke ja wirklich megageile Grooves aufs Parkett gelegt hat.
Naja, nach 2 Songs bin ich dann rausgegangen, weil ich es mir echt nicht mehr antun konnte, und scheinbar waren mehr leute meiner meinung, denn es folgten immer mehr leute dem geruch der frischen luft.
Zum Ende wieder rein und das duett und trio-solo gehört. Sehr schön, gute Ideen.
Wolfgang mit den Gummihämmern, einfach nur geil!
greets