Hat jemand von Euch schon mal sowas gemacht und wie waren Eure Erfahrungen?
Habt ihr euer gutes Set mitgenommen oder falls vorhanden doch eher das Zweit-Set (mann weiss ja nicht was beim Flug kaputtgehen kann).
Reichen Stoffbags als Transportschutz aus?
Hattet ihr Probleme beim Transport?
Hattet ihr die eigene PA mit?
Welche Überraschungen habt ihr erlebt?
Musstet ihr vielleicht in irgendwelchen Baracken hausen,
oder tagsüber Kartoffeln schälen, Kinder schminken oder als Animator
am Pool aushelfen?
Hi Kuki,
Ich habe einschlägige Erfahrungen mit meinen Bandkollegen auf diesem Sektor sammeln dürfen.
Fast durchweg positiver Natur, was nicht zuletzt unserem ziemlich gefestigtem Zusammenhalt innerhalb der Band und unserer relativ professionellen Einstellung zu verdanken war und ist.
Wir haben bereits etliche ein bis zweiwöchige Aufenthalte in verschiedenen Aldiana Clubs auf dem Buckel und gastierten auch insgesamt zwei mal auf dem Clubschiff Aida Cara. (jeweils für acht, bzw. sechs Wochen)
Im November geht es mal wieder für eine Woche nach Djerba in den Club Aldiana Atlantide. Für die Vorstellung des Sommerprogramms 2007 werden dort in dieser Woche ca. 1400 Reiseverkehrskauffrauen (und zum Glück nur recht wenig Kauf-Männer :D) erwartet. Wir haben das Vergnügen dieses Happening musikalisch "untermalen" zu dürfen.
Kreuzfahrt/Clubschiff lasse ich jetzt mal aussen vor, das ist ein spezielles paar Stiefel. Falls es von interesse sein sollte, kann ich mich darüber aber gern auch noch auslassen.
Zu deinen konkreten Fragen:
Ein Drumset ist i.d.R. vor Ort vorhanden. Marke, Modell, Kesselgrössen, Zustand, Vollständigkeit etc. sollte vorab genauestens erfragt werden.
Ich nehme meistens einen kleinen Beckensatz, einen Satz angespielter Felle in den gängigen Grössen, meine Fussmaschine und Snare, sowie Stickbag, Ersatz-Snareteppich, Gaffertape (vieeeeel) Moongel, sowie Werkzeug, Ersatzschrauben, Beckenfilze, ein bis zwei Mutilklammern und ein oder zwei Beckenarme mit. (Stimmschlüssel nicht vergessen!!)
Rechne dazu noch das Geraffel deiner Kollegen (Gitarren, Keyboards, Stimmgerät, Ersatzsaiten, Effektgeräte etc..) alles selbstverständlich in Flightcases verpackt, dann kommt ein Durchschnittsband bei den astronomischen Übergepäckraten ratzfatz auf zwischen 2500,- bis 3500,- Euro für Übergepäck PRO STRECKE!
Wir strecken das i.d.R. vor und bekommen es dann vom Clubchef erstattet.
Unbedingt vorher schriftlich bestätigen lassen, genau wie sonstige Transferkosten für Mietwagen bzw. Flughafentransfer etc..
Die vor Ort befindlichen Verstärker, Mischpulte, Instrumente etc. können von der Qualität her stark differieren von Club zu Club sind aber in nahezu KEINEM Fall so in Ordnung oder so toll, wie sie euch vorher beschrieben werden.
Einerseits ist Kommunikation zwischen euch und dem Club im Vorfeld sehr wichtig, andererseits müsst ihr trotzdem auf die bösesten Überraschungen gefasst sein und unter widrigsten Umständen improvisieren und zaubern können.
Wir nehmen grundsätzlich unseren Mc Gywer ....äh Techniker mit.
Kurzes Resumee: -Kein eigenes Set mitnehmen.
-Nicht unbedingt euer neuestes und bestes Material mitschleifen.
-Stoffbags könnt ihr vergessen, wir sind jedes mal froh wenn unser Zeug in den Cases halbwegs heil ankommt. (Kein Scherz! Diese Gepäckfuzzies an allen Flughäfen dieser Welt haben einen IQ von allenfalls Raumtemperatur. Ergo ist eine Instrumentenversicherung ein absolutes MUSS. Die Fluggesellschaften ersetzen im Schadenfall einen bestimmten Maximalwert pro aufgegebenem Kilo gepäck, egal ob da nun schnöde Seife im Case war, oder eine Noble&Cooley.)
-Eine "PA" ist meist vor Ort, man darf allerdings nicht mit dem gewohnten Standard rechnen, sprich: Ein guter Techniker kann auch aus einem Behringer Powermischer mit 3 defekten Kanälen einen tollen Sound zaubern!

-Ja, es gibt IMMER Probleme beim Transport! Das Check-In Personal von Condor, Air Berlin, Hapag etc... unterscheidet sich IQ-Technisch nur marginal von den sogenannten Gepäckfuzzies.
SEID EINFACH MINDESTEN 3 STUNDEN VOR ABFLUG AM SCHALTER!! KEIN JOKE!!
-Nein, wir mussten nicht in Barracken hausen, wir wurden und werden genau wie alle anderen Gäste behandelt, teilweise sogar bevorzugt, da wir mittlerweile mit dem Clubmanager befreundet sind.
Wie das in eurem konkreten Fall abläuft gälte es vorab zu klären.
Nicht alle Clubs verfahren da identisch.
Bei uns läuft das intern unter Band-Urlaub, wir bekommen zwar keine Gage, aber es entstehen uns keinerlei Kosten, Transfer, Flüge, All Inclusive Saufen und Fressen und gute Unterbringung wird komplett vom Club getragen und JEDER darf eine Begleitperson mitnehmen für die das Gleiche gilt.