Guten Morgen,
was das "neue" Gerät betrifft:
das hat ja eigentlich mit der Sache nichts zu tun.
Das Ding wurde offensichtlich nur produziert, um Geld für eine Sache zu erwirtschaften.
Davon auf irgendetwas zu schließen, ist völliger Unfug. Der Auftraggeber hat genügend auf dem Konto,
was er da hineinpumpen kann, den Rest können die Sponsoren beisteuern.
Der Musikindustrie geht es ansonsten ganz anders.
Diese interessante neue Schlagzeugschmiede kann eigentlich gar nicht existieren. Dass sie es dennoch tut,
liegt faktisch daran, dass in sie von einem Investor Geld hinein gepumpt wird. Wer das sein könnte, ist
meiner Meinung nach nicht schwer zu erraten.
Ich habe das schon bei anderen auffälligen Projekten erlebt: vor einigen Jahren kam ja "Session" auf den Markt,
eben mal versucht, alles aufzukaufen, was geht und dem T. zu trotzen. Faktisch rudern die inzwischen kräftig
zurück. Meine Meinung: das Finanzamt hat dem Laden klar gemacht, dass man nicht nur vom Verlustgeschäft
leben kann und die Abschreibungsorgie irgendwann mal aufhören muss.
Auch bei D-Dingsbums von über dem großen Teich hat man sich immer gefragt, ob die vom Sponsoring leben,
da hat mit Sicherheit auch jemand still und heimlich hineingepulvert, bis der Laden verkaufsreif war.
Auch in der Musik verkennt der gemeine Dorfrocker in seinem Kellerprobezimmer gerne, dass ohne Investition
nichts läuft. Manche bescheißen sich selbst und nennen sich "semi-professionell", was eigentlich nur heißt, dass
sie tagsüber genügend verdienen, um abends ihre teure Gitarrensammlung vorführen zu können und dann
noch behaupten, sie hätten beim Gig etwas verdient (was betriebswirtschaftlich meistens Blödsinn ist).
Zur Musikdarbietung:
Auch diese ist natürlich dem Sinn und Zweck geschuldet und eigentlich eine Werbeveranstaltung.
Ein Orchester ist ein grundsätzlich schwerfälliger Klangkörper, ein einzelner Trommler grundsätzlich beweglich,
ich kann sehr gut verstehen, dass man hier koordinativ schwer konzentriert sein muss und eben nicht eben mal
locker-flockig alles abfeuert, was gehen könnte, sondern eher auf Sicherheit und Kontrolle geht. Und allzu oft
wird man ja auch nicht geprobt haben. Dafür ist das Ergebnis sehr ordentlich.
Musikalisch ist so etwas natürlich kein Highlight, das Publikum ist aber auch eher dafür da, nachher den Geldbeutel
aufzumachen, um zwecks Steuerersparnis und gutem Gewissen eine ordentlich Spende zu hinterlassen.
Ich kenne diese Leute aus der (Alte) Oper, manche sind Kunstfreunde, manche einfach nur da, weil man da halt
zu sein hat, genauso wie auf dem Golfplatz.
Grüße
Jürgen
Soll ich jetzt die Daytona oder die Submariner zu dem Drum-Set anziehen?
Ach, alles Dreck, Richard Mille natürlich, da ist der Name Programm.