Beiträge von Jürgen K

    Guten Nachmittag,


    man sieht schon: bei der eisernen Jungfrau herrscht nicht gerade der Schmalhans.

    Was geht, wird gemacht, egal, ob das wirtschaftlich und umweltmäßig zweifelhaft ist.

    Man könnte fast glauben, diese neue Gesellschaft von der Insel könnte einen Geldgeber haben, der einfach jede Menge Spielgeld hat.

    56 Paiste-Becken

    O nein, es sind ... - nein, auch nicht sechshundertundsechsundsechzig, sondern: - ... dreizehn ...


    Was man wirklich mal lernen kann für daheim: eigentlich tatsächlich von der ganzen Deko abgesehen ist es immer die gleiche Bude. Ok was man auch lernt: einen Gong braucht man. Sonst sieht das hinten so leer aus.


    Grüße

    Jürgen

    Guten Nachmittag,


    diese immer mal wieder in den verschiedensten größeren Musikhäusern auftauchenden Sondermodelle haben Vor- und Nachteile, oftmals versteckt.

    Man kann pauschal sagen: geschenkt bekommt man nichts.


    Dann ist es so, dass ein hochwertiges Instrument gerne auch hochwertige und hochwertig verarbeitete Hölzer beherbergt, was gelegentlich auch so beworben wird. Bei nicht so hochwertigen Instrumenten werden die nicht so hochwertigen Hinweise oft verschwiegen. Bei Fernostware ist grundsätzlich das Holz auch woanders her und ob die Birke quasi down under genauso gewachsen und gedeiht ist wie die bei mir daheim, das wird man bezweifeln dürfen.

    Beim Ahorn gilt dasselbe. Wenn nicht dabei steht, dass der aus Nordamerika kommt, dann kommt er meist auch nicht daher.


    Zum Force 3007 kann ich sagen, dass ich ein 3001 mal hatte, das war durchaus brauchbar. Ob man das Mittelklasse nennt, mögen, die Klassenexperten einschätzen. Bei aufgerufenen 700 zuckt bei mir auch das Geldbeutelverschlussschloss.

    Das Spezialgerät in der Bucht vom Kölner Musikantenzentrum für genau 1 € unter dem Budget würde ich nehmen, wenn ich genau diese Farbe und diese Größen haben wollte.

    Das Niveau dürfte einem aktuellen AQ1 entsprechen (Fernostbirke).

    AQX-AQ1-AQ2-SQ1-Vintage-Prolite-SQ2 ist die Reihenfolge vom Einstieg bis zum Gourmet, Birke gibt es nur bei AQ1, SQ1 und SQ2. Bei dem Budget ist meiner Meinung nach nur gebraucht mehr drin, dann ist aber die Frage, ob und wann man gewünschte Größen, Farben und ggf. Marke findet.

    Man kann natürlich auch das alte Force 3007 nehmen (Preis herunter handeln) und vom gesparten Geld ein Eis kaufen.

    Aber aus meiner Sicht muss man sich das Ding (das Eis ist ja dann irgendwann mal gegessen) jeden Tag ansehen und dann sollte es einem auch gefallen, das hebt die Stimmung und dann spielt man gleich etwas höher.


    Grüße

    Jürgen


    PS

    Wenn man irgendwann aufrüsten und abspalten will, dann sollte man lieber gebraucht kaufen wegen des Wertverlustes.

    Guten Nachmittag,


    ich werde ja "selten" "gebucht", aber mein Senf: es kommt darauf an.


    Was wird denn "gebucht"?

    Wenn ich als Künstler angefragt werde, dann bin ich Künstler. Meine Instrumente sind meine Instrumente und die habe ich halt dabei (in der Regel keine anderen).

    Wenn ich als Vollidiot gebucht werde, um anderen Idioten als Boxsack herhalten zu dürfen, sollte schon ein angemessenes Schmerzensgeld im Raume stehen.


    Ich ziehe im Wesentlichen die Grenze: Instrumente sind mein Bereich, Mikrofone sind technischer Bereich. Werden Instrumente gestellt, dann ist das etwas anders. Ich kann ein Handtuch über meine Trommel oder meinen Kopf legen, aber eine neue Trommel kaufe ich natürlich nur dann, wenn die auch der Besteller bezahlt. Tatsächlich hat man ja so das ein oder andere Mittel im Werkzeugkasten (Gaffa, Tempo, Stöcke, Besen, Schlägel).


    Im Orchester ist der Diri ja so etwas wie der Publikumsersatz, er hört halt noch am ehesten, was vorne wirklich ankommt, von daher ist das beachtlich. Bei einer Combo finde ich es etwas irritierend, wenn der Herr Kapellmeister meint, über Beckengrößen sprechen zu müssen. Das ist dann doch ein recht klares Indiz für eine nicht ganz so optimale (Möchtegern-) Führungskraft.


    Ich sage mal: gelber Alarm.


    Grüße

    Jürgen

    Gude Morsche,


    ähm ja, also ...

    ich habe mir die Big Beat-Becken noch mal angehört (im Internetz), irgendwie werde ich damit nicht warm, mir ist da zu viel Gerausche untenrum.


    In der letzten Zeit hatte ich tatsächlich im Wesentlichen mit Bordmitteln gearbeitet, also

    meine 900er Multi mit 20" Medium oder 20" Crash und optional 10" Alpha Splash in F-Griesheim,

    2002er SE Hi-Hats mit 18" Crash und 505er 20" Ride in Mühlheim a. M. und

    bis Frühjahr 2022 2002er Heavy-Hi-Hats 14", Crash 18", Ride 22" in Sulzbach (Ts.).


    Aktuell überlege ich mal hin und wieder und bin bei Giant Beat nicht mehr ganz abgeneigt.

    Die alte Alpha-Serie (in der ursprünglichen Ausgabe) finde ich auch noch interessant und über sauteures

    FO602 und so Gedöns könnte man auch mal nachdenken, wenn demnächst mal Weihnachten wird ...



    Das Publikum applaudiert eigentlich immer bei guten Schlagzeugern. Es ist ja im Zweifel immer einer von den Akkordeonisten, der daneben spielt. ;)

    Und wem es zu laut ist, der gehört halt nicht in die Küche. Oder so ähnlich.

    Mal sehen, was noch passiert.


    Grüße

    Jürgen

    Guten Nachmittag,


    "der liebe Gott hat dir keine Stimme verliehen".


    Tja, meine MusikGesangskarriere war schon in der Grundschule beendet.

    Lustigerweise hatte ich Musik dann als viertes Prüfungsfach im Abitur.


    Man soll nicht auf jeden Schwätzer hören.


    Grüße

    Jürgen

    Guten Nachmittag,


    die Frage ist ja: wie oft wird man wieder in so eine Situation geraten?


    Ich hatte schon öfter enge Bühnen und das hat auch bei ordentlicher Lautstärke geklappt.

    Fehlerquellen sind:

    1. Hat der Sänger die Stöpsel richtig drin?

    2. Dämpfen die richtig? (=> Otoplastik ist für Profis)

    3. Ist auf seinem Mix gar noch Schlagzeug drauf?

    4. Nimmt sein Mikro alles auf oder nur ihn? (was hat das Gerät denn so für einen Charakter und wie geht der Herr damit um?)

    5. Ist Inn-Ihr immer die richtige Lösung oder vielleicht auch mal In-Irr?


    Ansonsten:

    so ein Schild ist halt ein Schild.

    Wer schon mal im Krieg war, weiß, dass das gut ist und hilft, aber es sind auch schon Krieger mit Schild gestorben.


    Was das Budget betrifft: solche Ausrüstung gehört in den Bereich P. A., denn es geht darum, die Mikrofone zu schützen (das verkennen die Laien stets und sehr beliebt immer wieder), also dem Mischer (der, der mischt) das Leben zu erleichtern, damit er nicht an seinem Pult verzweifelt.


    Ich würde das nicht kaufen, ich bin ja nur der Trommler.


    Grüße

    Jürgen

    spielt mit zwei Stöcken, keine Hand frei für Schild

    Hallo,


    es gibt auch gruselige B20-Bleche, mit dieser ganzen Material-Religion hilft man dem Unkundigen nicht, sondern führt ihn auf den falschen Weg.


    Bei einem eingeschränkten Budget muss man eingeschränkte Ware kaufen.

    Es wird also nicht das letzte Instrumentarium sein. Entscheidend ist, ob man das, was man vorhat, damit ausführen kann.

    Eine halbwegs stabile Bude in ausreichendem Umfang und auch mal nicht so optimale (ja, sogar die "bösen" Messing-Bleche) können da erst mal helfen.

    Und die Befellungsfetischisten würde ich auch erst mal ignorieren, man kann mit uralten Fellen gut spielen, wenn man Glück hat. Gerade Jazzer und Klassiker sind da interessanterweise gar nicht so kauflustig wie manche Hobby-Popper.


    Ich würde versuchen eine halbwegs komplette gebrauchte Trommel-mit-Ständer-Bude für 300 bis 400 zu schießen (Bass Drum 22, Snare Drum, zwei bis drei Tom-Toms, ob hängend oder stehend ist Geschmackssache) und mir dazu einen Beckensatz (Hi-Hat, Ride, Crash) für 150 bis 250 dazu gönnen. Dazu noch Stöcke, evtl. Hocker, Metronom und Notenständer und es kann erst mal los gehen.
    Mir hat meine Bude damals gar nicht so gut gefallen wie sie mir heute gefällt. Komischerweise klingt sie heute viel besser als damals. ;)


    Grüße

    Jürgen

    Hallo,


    ganz grundsätzlich zu den Eingangsfragen:


    "Kann wirklich jeder Schlagzeugspielen lernen?" - Grundsätzlich ja.


    "Wenn nicht, woran liegt es?" - Das kann sehr verschieden sein.


    "Wer sollte es lieber sein lassen?" - Wer nicht will oder keine Freude dabei empfindet.


    "Soll man ein Kind, das am Schlagzeugspielen Spaß hat, auch ohne Talent weitertrommeln lassen?" - Ja.

    Was soll denn dagegen sprechen? Wenn ich unter der Dusche singe, nehme ich dafür auch keinen Belcanto-Unterricht.


    Aber: das Wort "Talent" finde ich in der Laiensphäre komplett überbewertet und überall oft falsch verstanden. Viele Leute, denen man "Talent" zuspricht, haben Vorkenntnisse (haben also (evtl. heimlich) geübt). "Talentfreie" Leute können das ändern, wenn sie wirklich wollen oder aber konsequent sagen, dass es ihnen zu blöd ist, den ganzen Tag wie ein Depp mit Besenstielen auf Plastikfolien einzuschlagen.


    "Wenn nicht, welches andere Musikinstrument sollte man vorschlagen oder lieber gleich ein anderes Hobby?" - Das, was Freude macht, kann alles Mögliche sein. Einfach ausprobieren, wenn es nichts ist, halt das nächste.




    Zu den weiteren Ausführungen:


    "Er meint, er lernt da gar nichts und Spaß macht es auch nicht."

    Dass mann im Unterricht wirklich gar nichts lernt, finde ich etwas merkwürdig.

    Dass es keinen Spaß macht würde mich zu der Frage reizen, warum.


    "Er kann nicht mit Metronon oder Klick üben, das stört seine Konzentration."

    Daran könnte man arbeiten, wenn man will. Wenn man nur so vor sich daddeln will, mag es egal sein.

    Wenn man das Ziel hat, das zu tun, was man als Schlagzeuger üblicherweise tut, nämlich mit anderen zu spielen, dann sollte man unbedingt das Thema Metronom ernst nehmen, schon allein deshalb, dass man später merkt, wenn andere, die nichts können, sich damit herausreden wollen, man (der Schlagzeuger) wäre es, der es nicht kann.


    "Der Musiklehrer hat ihm schon vor Ostern mitgeteilt, daß er überhaupt kein Talent hat und nur den Musikschulplatz blockiert, den ein talentierteres Kind gern hätte."

    Das ist eine harte Aussage, wo es mich auch reizt zu fragen, was damit konkret gemeint sein soll.



    Ganz grundsätzlich davon weg:

    Erste Frage: was ist das Ziel?

    Ich wollte anfangs in einer Band spielen und ab und an mal einen Auftritt haben.


    Zweite Frage: wie kann ich das erreichen?

    Wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass Unterricht nötig oder wenigstens hilfreich ist, dann sollte man nicht vergessen, dass es nicht umsonst die freie Arztwahl gibt. Nicht mit jedem kommt jeder klar. Wenn es nicht passt, passt es halt nicht und dann gibt es die Kündigung. Hier ist die Diskussion diesbezüglich ja nicht wirklich relevant, da der Vertrag ohnehin in gut einem Monat ausläuft.


    Die Situation mit den unterschiedlichen Meinungen der Eltern ist nicht optimal, sollte aber auf Dauer kein Hindernis sein.

    Wenn die Mutter gerne etwas Anständiges mag, kann sie ja selbst gerne Kla4, Jaulholz oder vielleicht gar Marimba, Glockenspiel oder Vibraphon lernen.


    Zitat

    Als möglicher gelegentlicher Lehrer fällt mir nur der ursprüngliche Schlagzeugbesitzer ein.

    Das wäre mein nächster Versuch.

    Punk hin oder her, heutzutage ist das ja auch Musik und australischer old school Hard Rock ist keine Zauberkunst - aber hartes Handwerk.


    Grüße

    Jürgen

    Guten Nachmittag,


    ich würde nur gerne die flecken wegbekommen, aber das geht wohl nicht, ohne dass sie dann so an gelb/gold-farben verlieren

    ja, erst mal schon, aber "goldig" werden die von alleine wieder.


    Ich putze meist mit dem Paiste-Rest, habe aber auch schon mit Zahnpasta und anderem Zeug hantiert. Spülmittel für Geschirr geht auch, aber längst nicht so gut. Bei meinen roten Becken gab es damals sogar einen Zettel dazu, dass man da nicht mit "Beckenreiniger" dran soll. Ich weiß auch nicht so recht, was am Schönsten ist.

    Vielleicht gehe ich doch mal wieder üben. Immer nur Putzen ist ja auch keine Lösung.


    Grüße

    Jürgen

    Guten Nachmittag,


    ich habe irgendwo so ein Band, das ist so scharfkantig, dass ich es schon vor Jahren mal wegen Unfallgefahr austauschen wollte.

    Die baugleiche andere Trommel hat Schnüre. Die mit dem Plasteband klingt mehr nach Messing, die mit den Schnüren mehr nach Ahorn. Beide klingen im Hintergrund ein bisschen nach Alu und ganz hinten nach Druckguss.

    Meine Haupt- (Kleine) Trommel hat Metallplättchen, die klingt tatsächlich nach Stahl, aber eher nach Ferromangan als nach Normal.


    Grüße

    Jürgen

    aus der Schnur und Band

    Hallöle,


    das arme Polizeipräsidium ...


    ... Süd-Ost-Hessen ...


    ... das gar nicht zuständig ist.


    Mal so ganz generell: es mag ja lustig sein, aber sich auf das Niveau von Kleinkriminellen zu begeben, kann nach hinten los gehen, insbesondere dann, wenn Dritte damit genervt oder gar geschädigt werden.


    Mein Rat ist: richtig oder gar nicht.

    Aber ich bin auch radikal und mache meistens nix.


    Grüße

    Jürgen


    PS

    Wo kann ich demnächst diverses Zeug anbieten?

    Vielleicht verkaufe ich ja Nahrungsergänzungsmittel.

    Hallo,


    ich würde ein bis zwei Rändelschrauben zum Kontern einführen, die gibt es im gut sortierten Zubehörhandel.

    Es wundert mich ein wenig, dass die zwei tellerartigen Dinger da nicht so etwas darstellen. Oder liegt es nur daran, dass sie einfach nicht benutzt werden? Mal nach oben gegendrehen, geht das?


    Grüße

    Jürgen

    Hallo,


    ich nehme im Zweifel ein Stück vom alten Fahrradschlauch, also Gummi.

    Wer es elegant will: gab es nicht mal von Tama so schicke Aufkleber für den Zweck?


    Und beim Dämpfen nehme ich Noppenschaumstoff, Filz, Kissen, Taschentuch, was gerade da ist.


    Kleben tue ich nur ein Stück altes Fell auf das neue (natürlich mit Universalklebeband vom Qualitätshersteller - ist trotzdem noch billiger als der schusshemmende Punkt vom Remo), da muss man halt eine Schere und minimalste Bastlerfertigkeiten haben. Ich forme das "Gaffa" einfach zu einem kleinen Röhrchen mit Klebeseite außen, das auf den ausgeschnittenen Fellpunkt und die andere Seite dann ans Fell. Mit dem Klöppel leicht andrücken, fertig ist das Patscheding.

    Bei Orchestern habe ich auch einfach schon Tempo drauf geklebt, da ging es dann aber weniger um Haltbarkeit als um nettes Geräusch ohne viel Anschlagsgeräusch.


    Grüße

    Jürgen

    Guten Morgen,


    gerade bei jungen Künstlern früher war es nahezu üblich, vollgepumpt aufzutreten, alte Aufnahmen der 1960er und 1970er Jahre sind voll davon.

    Es war halt auch die Zeit, wo Kettenrauchen und Saufen gesellschaftlich angesagt waren. Wenn man alte Filme oder Hörspiele von damals hört oder sieht, da kommt der ermittelnde Kommissar ins Haus und bekommt erst mal ein Bier hingestellt.


    Auch in den Büros war es früher üblich, dass da im Regal so Einiges herumstand, was auch angewendet wurde, jeder Geschäftsabschluss wurde begossen.


    Heute ist es selbst in Vereinen so, dass man neben Sekt sogar O-Saft pur bekommt, wenn mal wieder einer jubiliert hat.


    Was die jungen Künstler betrifft: manch einer hat die Kurve bekommen und es gelassen. Manche sind darauf hängen geblieben und der Club 27 spricht ja für sich. Aber selbst im Schlager soll es Leute geben, die das alles überlebt haben und nüchtern im hohen Alter schwer erträgliches Kunstwerk aufführen. Es ist immer eine Frage der persönlichen Einstellung. Wenn ich im Orchester Schlagernoten aufgelegt bekomme, sehe ich da denselben Gustav (Uff-Tschak) wie bei "anständiger" Musik. Soll ich mir dann erst mal einen hinter die Binde kippen? Nein, man muss das aushalten können oder man hat den Beruf (pardon: das Hobby) verfehlt. Wenn ich Profi bin, ekele ich mich vor nichts, wenn ich nur Hobbyist bin, kann ich es mir aussuchen, ob ich jede Woche im Keller saufen, rauchen, kiffen oder gar musizieren will.


    Zum Ausgangsfall J. J. kann ich wenig beitragen, bekannt ist, dass der Mann mit 46 Lenzen über den Jordan ging.

    Er litt unter einer Nervenkrankheit, die ihn letztendlich am Trommeln hinderte,

    Auch das ist bekannt, also er hat es wohl selbst gesagt. Allerdings führt diese Krankheit überlicherweise nicht zum vorzeitigen Ableben.

    Da es ja allgemein üblich ist, aus Herzinfarkt, Autounfall und Mord wenig Geheimnis zu machen, dürfte die Todesart wohl eher in den Bereichen liegen, wo tabu herrscht, das sind dann meist die weniger prestigeträchtigen Krankheiten aus dem Psychiatriebereich, also neben Depression in der Tat Sucht. Daher sind die Gerüchte natürlich verständlich.


    Umgekehrt werden ja recht eindeutige Fälle, es wurden ja schon Jeff P. und Taylor H. erwähnt, dann nicht so wirklich benannt oder gar mit fadenscheinigen Schutzbehauptungen beschönigt. Daran sieht man wieder, dass es tabu ist.


    Fakt ist aber, dass keiner mit Drogen mittelfristig bessere Leistungen bringen kann oder konnte. Manche Mittel wirken direkt ungünstig, andere dienen nur vorübergehend zur Erhaltung der Arbeitskraft und der Absturz folgt halt anschließend. Gesund ist das nicht, aber gesellschaftlich erwünscht, deshalb gehen ja Leute "erkältet" zur Arbeit, deshalb gibt es ja haufenweise mehr oder weniger wirksame Mittelchen von homöopathisch bis toxikologisch. Es soll ja auch besoffene Politiker geben und koksende und verstorbene. Die Problematik betrifft unsere komplette Gesellschaft. Und das war schon immer so. Heute geht der Trend zwar ein bisschen hin zu "gesund", aber faktisch wird weiter Leistung verlangt und es werden weiter (vorübergehend) "leistungssteigernde" Mittel (dann halt gerne anderweitig zusammengesetzt oder betitelt) beworben und angewandt. Wohl dem, der sich davon distanzieren kann.


    Grüße

    Jürgen

    holt sich jetzt mal 'nen Kaffee ...

    Guten Mittag,


    die Frage ist, wo fängt es an und wo hört es auf.


    Das beginnt schon bei der Frage "Vorbild".

    Was soll das eigentlich sein? Will ich jemanden verehren und alles nachmachen?

    Wer etwas nüchtern (!) an die Sache heran geht, wird feststellen, dass Vorbild nur punktuell Sinn macht. Deshalb versuche ich mir überall das heraus zu ziehen, was wirklich für mich förderlich ist. Und dann lasse ich aber das andere schön beiseite. Ich bin ja kein Abziehbild.

    So viel zur Theorie.


    Beim Thema "Drogen" ist auch die Frage, was das sein soll und dann auch noch "leistungssteigernd"?

    Ist das das Ritalin, was die Kinder angeblich essen, damit sie in der Schule mitkommen, ist es der Traubenzucker, den der Prüfling zur Prüfung schluckt, ist es mein Kaffee am Morgen?

    Oder sind es nur die "harten" Sachen oder das, was im BtMG (Betäubungsmittelgesetz) steht? Schon beim "Gras" ist ja gerade wieder fraglich, wo das hin gehören will.


    Fakt ist, dass nahezu jedes Medikament und jeder Stoff irgendwo irgendetwas erreicht, mal so, mal so und wenn es wirkt, hat es auch Nebenwirkungen.


    Zum Thema Doping sollte man aus dem Sport wissen: Ohne Übung läuft da auch nix.

    Das Doping nutzen die nur, um auf das Siegertreppchen zu kommen. Um überhaupt mitmachen zu können, ist Übung das Entscheidende.

    Wenn wir das übertragen auf unseren "Sport": wir machen zwar Musik, aber bewegen uns auch ein bisschen dabei. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir üben.

    Einfach jeden Tag eine Packung Koks hilft da gar nichts. Sie hilft aber (leider) tatsächlich, wenn man mal drei Tage Rave machen will. Dass man dann vielleicht sechs Tage danach Bett hat, ist ein anderes Problem. Und dass sich der ein oder andere an solche Sachen dann gewöhnt und letztendlich elendig verreckt, ist dann noch mehr Problem oder vielleicht auch nicht, es stehen ja genügend Nachwuchsleute in der Schlage, um zu folgen.


    Ich persönlich halte von dem ganzen Teufelszeug Abstand.

    Mein Alkoholkonsum auf der Arbeit ist Null. Es gab da früher schon mal die ein oder andere Ausnahme, aber aus der Nachsicht finde ich das heute eher gruselig oder gar gefährlich. Wenn ich Musik mache, mache ich Musik und ich bin ja auch nicht beim Leistungssport und kann es mir daher leisten, nicht der Beste, sondern nur der Zweitbeste (na ja ...) zu sein, dafür dann aber das 27te Lebensjahr locker zu überleben und auch noch das ein oder andere mitzubekommen, was man zugedröhnt gar nicht bemerkt.


    Es gibt bei "Vorbildern" (also bekannten Schlagzeugern) zwei Gründe für Drogen: einmal das Doping, weil sie sich im Hochleistungsbereich befinden und meinen, sie müssten alles geben (notfalls auch das Leben), und dann noch die Leute, die den falschen Beruf gewählt haben: wenn ich extremes Lampenfieber habe, das behandlungsbedürftig ist, sollte ich mir ernsthaft überlegen, ob ich auf die Bühne will (oder nicht doch lieber ins Studio oder den Zweitberuf). Ich habe selbst im Amateurbereich schon erlebt, dass da Leute sich "Mut" antrinken oder "Rescue"-Tropfen nehmen. Ich frage mich: was soll das? Gibt es keine anderen Hobbies?


    Wenn man hier in Frankfurt mal durch das Bahnhofsviertel wandert, kann man schön sehen, was aus Menschen werden kann. Da haben wir alles. Und Manches davon will man nicht gesehen haben.


    Aber auch unter Studenten habe ich schon die Folgen gesehen, nämlich bei der beliebten und umstrittenen Droge (ist die "hart" oder "zart"?) Cannabis: bei zwei Studenten habe ich erlebt, dass die regelmäßig konsumiert und nichts zu Ende gebracht haben. Immer schön locker-flockig dilletiert.


    Bei Musikern habe ich auch schon übermäßigen Alkohol auf der Bühne erlebt. Wenn das Mutantrinken dann erst mal aus dem Ruder gelaufen ist, klingen die Töne wirklich interessant. Für mich war das abschreckend. Und ich will mit solchen Leuten nicht auf der Bühne stehen und vermeide das auch tunlichst.


    Ich nehme mir die Leute zum Vorbild*, die zeigen, dass man auch nüchtern schöne Musik machen kann, vielleicht sogar schönere.


    Grüße

    Jürgen


    *) Zumindest versuche ich das, man kann sich natürlich nie ganz sicher sein, dass nicht doch mal einer heimlich etwas getan hat.