Hallo,
eigentlich ist das Thema ja durchaus interessant, deshalb mal ein kleiner Nachtrag:
Als ich noch nicht angefangen habe, hatte ich mal 5A, ganz einfach, weil es die irgendwo gab.
So oder so ähnlich geht es wohl meistens, man nimmt halt etwas aus der Standard-Abteilung,
früher waren die Standards 7A für die Zarten, 5A für die Normalen, 5B für die etwas Kräftigeren, 2B für die Harten.
Die Überheblichen hatten dann schon SD1.
Das alles ist so grob wie die Tatsache, dass da noch nichts über das Holz, den Hersteller (der die Größen durchaus individuell interpretiert) und die Fertigungsgüte erzählt ist, schon gar nichts darüber, was einem in der Hand gut liegt, was wiederum individuell auch etwas unterschiedlich ist.
Dann ist ja noch die Frage, ob man der Fraktion "one stick for all" oder "for everybody a new stick" angehört.
Das hat auch mit der Art und Weise, was man musikalisch so treibt zu tun, aber nicht nur.
Ich hatte schon beide Phasen.
Als damaliger Rockmusikant in der Schülerkapelle anno ungefähr ab 1986 als auch in der Schul-Big-Band hatte ich grundsätzlich Stäbchen (7A) für den Jazz und Stöcke (5B) für den Rock. Die 7A lagen mir nie so richtig, mit den 5B bin ich lange sehr zufrieden gewesen, jedenfalls mit denen von Promark und Vic Firth.
Mit der Zeit bin ich ein Freund von runderen Köpfen geworden, deshalb hatte ich dann 808 (Promark, Hickory). Für den zarten Bereich entdeckte ich die Vic Firth SD4 Combo, die mir sehr gut lagen.
Die Rundkopforgie nahm ihren Lauf, irgendwann schwenkte ich zu Rohema, weil für mich die Devise gilt:
a) warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah,
b) wenn der Laden verkauft ist, wird es meist nicht besser (früher war noch der Chef von Promark auf der Musikmesse und auch den von Vic Firth konnte man mal erblicken, später sind sie altersbedingt gestorben und ihre Unternehmungen wurden verkauft),
c) das Beste ist für mich gerade gut genug, vor allem, wenn es erschwinglich ist
Da probierte ich RT2B für harten Rock und Funk, RT5B für Rock, WZ707 für Pop und Soul, LY737 für Blues. Interessanterweise lagen mir WZ707 nicht so gut und für die ganz Harten war der Anwendungsbereich recht eingeschränkt, passenderweise sind die auch nicht mehr im Programm.
Geblieben sind für mich RT5B für Rock und LY737 für Universal.
Man sieht hier schon: anprobieren ist das Mittel der Wahl, das ist wie mit Schuhen oder Armbanduhren oder was auch immer. Die Wahrheit steht nicht im Internet und nicht auf dem LCD-Bildschirm.
Da ich dann auf den Orchestertrip geraten bin, kamen neue Modelle hinzu:
Tango Hornbeam für ältere Werke, die gerne filigran und zärtlich behandelt werden wollen,
MSD3 als Ersatz für die Vic Firth SD2 Bolero, die mir aber irgendwie nicht so richtig liegen,
Concert 5 im Test, die gegen die General A etwas abfallen, wobei mir letztere für klassische Arbeit auf der Kleinen Trommel bislang am allerbesten gefallen,
Silent Rods, wenn Knecht Ruprecht dezent sein soll,
JB1, wenn es staubig wird,
Wahan Rebounce Medium Combi, wenn man nicht so recht weiß, wo es lang gehen soll,
dito Rohema WZ FK für die zärteren Musiken,
Sonor Sch60, wenn es paukenartig werden soll.
Und daheim zum Üben auf den Gewebefellen liegen mir größere Stöcke besser, nebenbei meine ich auch, dass man lieber hart übt und zart spielt als umgekehrt, deshalb:
Vic Firth Thomas Lang Signature, die mir sehr gut in der Hand liegen,
Promark Oak 3S, die ich gerne für Übungen auf der Kleinen Trommel (dort auf der Gummischeibe) einsetze.
Für Jam Blocks nehme ich Tonkin Schlägel mit Gummikopf, derzeit hart,
für die Triangeln habe ich auch noch eine kleine ausbaufähige Schlägelsammlung und
für die klassische Beckenarbeit (Wirbel auf dem hängenden) muss auch noch etwas kommen.
Das Leben ist ein Fluss.
Ich würde einfach mal in den Laden gehen und (an-)probieren.
Abraten würde ich von allem, was billig ist.
Es gibt zwar Gemüter, die schmerzfrei sind, aber der Spaß ist bei schönen und guten Produkten höher, jedenfalls bei mir. Und Trommelstöcke sind ja noch das, was man sich am Schlagzeug noch am Ehesten leisten kann.
Grüße
Jürgen
Dem Wahren Schönen Guten