Guten Abend,
ich hatte neulich etwas gekauft und dabei genau das, was jetzt jubiliert wird,
vermieden.
Es ist aber etwas anderes, wenn man sein Set für den gesitteten Rundumeinsatz möchte
oder ob es um ein Jubiläum geht. Viel mehr als diese ganzen Farb- und Beschlagsdiskussionen
würde ich da die gleiche Frage wie beim Superstar stellen wollen: ist das meine Konfiguration
und falls sie es werden soll, wie bekomme ich da noch ein Tom-Tom dazu. Und das wäre für
mich der Hauptgrund, von der Sache Abstand zu nehmen.
Dass man beim Jubiläum eben nicht auf den schnöden, aber allerweltstauglichen Chrom, dafür
auf Schwarz und Gold setzt, nun ja, das ist doch naheliegend. Und dass es kein Phonic werden
konnte, ist doch auch irgendwie klar, wer damals etwas auf sich hielt und seinen Geldbeutel
leicht öffnen konnte (ja, es war damals schon scheiße teuer und es konnte sich schon damals
eigentlich keiner der Teenager leisten, die mit dem Katalog im Bett schliefen und ja, man konnte
auch damals stattdessen einen Kleinwagen oder ein paar Fahrräder oder ganz viele Kisten Bier
zur Kummerbewältigung kaufen).
Ich finde die Idee stimmig und im wesentlichen auch die Gestaltung.
Und für die Freunde der alten Gussformen sei gesagt: die waren es, die das Zeug wirklich
schwer gemacht haben. Die heutigen Trommeln sind viel leichter, selbst in der "heavy"-Version.
Irgendwo muss man ja Historie und Moderne verbinden, denn die Galvanik in Berleburg ist
schlichtweg nicht mehr da.
Natürlich ist auch die Einzeltrommel nicht diejenige von damals, aber die Parallelabhebung, so
gut sie auch war, will man nicht wirklich unbedingt haben, zumal man so etwas heutzutage
noch weniger bezahlen könnte, ich schätze, die Trommel würde alleine deswegen wohl ein bis
zwei Tausend Euro mehr kosten müssen. Umso mehr bin ich positiv angetan, dass man mit
Hella doch noch etwas von damals bekommen hat. Die Schlitzschrauben sind dagegen wohl
eher so ganz leicht gemogelt und leider hat man auch die Zwölfer-Teilung nicht mehr aufge-
griffen.
Der Gusskessel ist allerdings einzigartig auf dem ganzen Markt. Die Form gab es zuletzt nur
bei der Artist, dort eben in 6 statt 8 Zoll Tiefe und die gesammte Konkurrenz hat nur 3 mm
ohne Verstärkung. Und alleine diese Herstellung mit den 5 mm oben und unten ist eine
Heidenarbeit, die richtig Geld kostet. Das ist echter Glockenguss mit echter Nachbearbeitung
und das leisten sich meines Wissens hierzulande ansonsten nur die Kirchen.
Es wundert mich nicht, dass das Ding schon jetzt praktisch ausverkauft ist.
In der Tat hat Maintal seit heute Mittag keine mehr im Angebot, da waren die frühen Vögel
sehr schnell unterwegs.
Grüße
Jürgen