Beiträge von kuttner

    Ich weiß nicht, ob der Thread jetzt auf bekannte Bands bezogen ist oder eher auf den Untergrund oder den Amateurbereich.


    Im Profibereich oder sagen wir mal dem Sektor der Populärmusik, die durch die Plattenfirmen "verteilt" oder bekannt gemacht wird (und die im Radio/Fernsehen auf den einschlägigen Musikkanälen gespielt wird) erscheint es mir so, als dass insgesamt mehr Livegigs durchgeführt werden als früher. Die Künstler können einfach nicht mehr davon leben, dass sie ins Studio gehen, eine Platte aufnehmen, diese sich verkauft wie Bolle, dann eine kleine Tour in den ausgewählten Großstädten der nördlichen Hemisphäre gespielt wird und dann erstmal ein paar Jahre Ruhe ist. Diese Künstler touren wieder vermehrt und spielen auch in "kleineren" Städten. Daran hat m.E. das Internet mit den Tauschbörsen und dergleichen einen großen Anteil. Um sich zu erhalten brauchen die Künstler die Livekonzerte. Steve Gadd spielt auch mehr live denn je. Ich glaube, dass es in seinem Alter sich besser wäre, sich früh ins warme Studio zu hocken, eine Platte nach der anderen einzutrommeln und abends wieder nach Hause zu fahren. Scheinbar gehen aber die Studiojobs zurück und er muss mit Clapton und anderen um die Welt fahren.


    Anders siehts meiner Meinung - je nachdem, wo die Musiker herkommen, wie weit sie es treiben wollen mit Ihrer "Karriere" - im Amateurbereich aus. Die älteren Semester, die ihre Band zum Zeitvertreib neben Job und Familie haben, werden genausowenig wie ihrer jüngeren Kollegen nur im Keller sitzen wollen um dort ihre musikalischen Errungenschaften zu feiern. Als Effekt der o.g. Entwicklung im Profisektor - der steigenden Anzahl von Livekonzerten - kann man auch vielleicht eine steigende Akzeptanz für handgemachte Musik bei den Leuten im Allgemeinen feststellen. Demzufolge wird eine Coverband, die die Hits aus dem Radio spielt - insofern sie gut ist - sehr gerne angenommen.
    Hinzu kommt m.E., dass es als Jugendlicher heute wesentlich einfacher ist, an ein Instrument zu kommen. Alles ist nicht mehr sooo teuer. Vor allem, was Gitarren, Bässe, Schlagzeuge angeht. Zudem gilt es neuerdings als "hip", in einer Band zu spielen, solange man gewisse Klischees bedient und sich gut produzieren/verkaufen kann. Es ist ausserdem nicht schwer, in einer Kombo zu spielen, weil es mittlerweile dermaßen viele davon gibt, dass einige Leute gleich in 3 oder 4 Projekten spielen. Kommt dann immer ganz darauf an, welche Ansprüche die Musiker an sich stellen, vor allem musikalisch. Damit meine ich vor allem, inwiefern eine wirklich intensive Beschäftgung mit dem Instrument erfolgt (Übungsintensität, Noten, Equipment-Wissen, ...). Niemand ist verpflichtet, Unterricht zu nehmen oder so etwas. Das führt dann zu weit ;). Vorwiegend spielen die Bands hier recht einfach gestrickten Punk, Emo, Metal, (Rock ist recht selten). Das wird akzeptiert und kommt gut an. Die Konzerte laufen oft in Jugendeinrichtungen oder werden von jenen veranstaltet. Die stellen meist auch die Technik. Diese Einrichtungen machen mit dem Getränkeverkauf und Einnahmen beim Eintritt ein recht ordentliches Geschäft, mit denen sie sich erhalten können, denn vom Staat bekommen sie kaum noch Unterstützung. Ist ja auch besser so. Zudem bieten sie den Bands Proberäume und Equipment für wenig Geld, dass sich die meisten Jungmusiker nicht leisten können (PA, einfache Beleuchtung, ...)
    Was die Musiker des mittleren Alters angeht, so weiß ich nur, dass Kneipen in meinem Umkreis zwar nicht immer begeistert sind, wenn eine Band spielen will - meist geht es um GEMA-Sachen, da die Bands selten eigenes Material spielen - aber das Publikum für Livemusik immer offen. Es ist einfach ein anderes Gefühl als die "Konserve". Es ist auch nicht verpönt, dass alte und junge Mucker zusammenspielen, wenn die Musik nicht allzusehr unterscheidet.


    Das sind Erfahrungen, die ich gemacht habe und die nur einen minimalen Teil dieser Entwicklung erfassen, weil mein Blickwinkel begrenzt ist. Aber das ist für der plausibelste Weg, vieles zu erklären. Erfahrungen, wie sie hier im Thread bisher beschrieben wurden, macht man sicherlich auch in Zeiten, wo Livemusik eine große Akzeptanz hat als auch wenn sie nicht so angesagt ist. Es ist aber je nach Musiksparte anders. Ein Orchester hat kaum Zulauf, das ist auch Livemusik. Da gilt diese Entwicklung freilich nicht. Aber es geht mir ja um "Rock/Pop/Jazz und was draus geworden ist".

    Zitat

    Original von chesterhead
    Handwerklich gut sind die sicherlich alle, aber wenn schon den ganzen Tag Musik kommt, dann würde ich mir etwas mehr Mut in der Auswahl wünschen und nicht die visuelle Kopie von WDR 2.


    Da stimme ich zu.


    Ich finds vollkommen idiotisch fast das ganze Jahr im Fernsehprogramm wie nach der Nadel im Heuhaufen nach Konzert-Mitschnitten suchen zu müssen um dann an Silvester an einem Tag lang mehrheitlich (die genannten Künstler sind für mich nicht dabei - sei es wie es sei) dröge Durchschnittskünstler an den Kopf geworfen zu bekommen.


    Es gibt ja immer noch Arte und ab und an mal einen vernünftigen Rockpalast... und youtube :)

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    Original von arrowfreak
    Was für Felle hast du auf der Bassdrum? Und was für ein Rockstar ist das genau?


    Spielst du 2002er? Klingt irgendwie so...


    Guckstu hier! Da gibts alle Infos zu ipo und seinem Gerödel.


    Finde den Sound ansprechend, ipo. Das Set klingt klasse ab 2:45 wirds interessant. Ab da kommt nicht nur Herumgehaue, sondern auch ganz nette Grooves. Wackelt alles bisschen aber was solls. Mir gefällts.


    Weitermachen. Und gesundes neues Jahr. :)

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    Original von chesterhead
    Oh mein Gott. Livemusik im deutschen Fernsehen. Will irgendwer diese Ansammlung von Belanglosigkeiten wirklich sehen?


    Cream
    Elton John
    Pink Floyd
    U2
    Depeche Mode


    Vielleicht nicht gerade der Inbegriff von Indie oder stilbildend aber belanglos sicher nicht. Das hat nichts mit Alter oder Geschmack zu tun.


    Ich fand es gut. 8)


    Langsam wird auch diese Firma sympathisch. :] Ich bin mehr als arg gespannt auf die "Zwanzig".

    Ich kenne das Problem mit der Sehne auch. Ich habe mir nach einem Gig mal ein Video angeschaut, auf dem ich mich spielen sehen konnte (mit 5B und 5A Stöcken) und musste feststellen, dass ich den Rebound des Stockes nicht genutzt, bzw. falsch genutzt habe - wenn ich diesen Aspekt mit Videos anderer/professioneller(er) Drummer vergleiche.
    De facto heißt das für mich: Es liegt nicht am Stick, ob mir etwas weh tut. Es liegt anscheinend an der Technik, welche ich seit jeher zu verbessern versuche. Anstatt die Energie des Stockes mit meiner Hand "aufzufangen" versuche ich sie in einem runderen, besser koordinierteren Bewegungsablauf bestmöglich so "umzuleiten", dass ich keine Schmerzen davon trage.


    Ich hoffe, man versteht, was ich damit meine. Viele Drummer - ich war letztens mal wieder im örtlichen Jugenhaus - "hacken" auf die Drums anstatt den Ton "rauszuziehen". Und jene Kerle weisen dann solche Symptome auf wie du und ich früher auch.


    Edith flüstert: Aufwärmen gehört natürlich dazu. Vorm normalen Spielen vielleicht 2-5 Minuten Singles, Doubles, Paradiddles und vor einem Gig nehme ich mir etwa 10 Minuten Zeit. Mehr bleibt meistens nicht. Aber ohne Aufwärmen - das mache ich selten.

    Und wer hats unter die Leute gebracht... :] :D


    Kathrin, das Bild als auch das Soundexempel funktionieren leider noch nicht - kann am "falschen" Forum liegen. ;) Gut dass ihr die Versuchskarnickel macht, jetzt kann ich so ein Ding auch kaufen :)

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    Original von maddel
    ich wollte nur aufzeigen das ein drummer der bevorzugt schnelles zeug spielt trotzdem sehr wohl grooven und auch anständiges zeug spielen kann was in diesem forum immer bemängelt wird


    derek roddy mag das können; man sieht und hört es.


    nimms mir nicht übel aber diese argumentation zieht nicht. natürlich kann der roddy auch einen blues spielen. dass das nicht ganz seine baustelle ist sieht und hört man auch aber handwerklich macht er das sauber. an seinem solo sieht man auch, dass er nicht aus dieser ecke kommt. aber gut, dass er sich seinen horizont offen hält. aber diese fähigkeiten hat dem derek roddy auch keiner abgespochen. dave lombardo kann sicher auch einen swing spielen.


    ich hab nix gegen den roddy. und soll ich ich jetzt deine obige aussage verallgemeinern auf alle "drummer, die bevorzugt schnelles zeug spielen"?

    Bei mir war es so, dass sich eine Band neu formieren wollte. Wir waren alle quasi komplette Vollpfosten, was das Musikmachen anging. Wir haben einfach losgelegt und gecovert - erst einfachere Songs und dann langsam nach ein paar Wochen anspruchsvollere Sachen. Mit dem ersten Auftritt haben wir uns lange Zeit gelassen, weil wir realistisch bleiben wollten, was die Vorzeigbarkeit unserer Ergebnisse anbetraf.


    Diese Vorgehensweise finde ich auch heute noch gut, denn nur alleine daheim vor sich hinzutrommeln hat mir zwar immer Spass gemacht aber es ist nie mit der Verantwortung zu vergleichen, die man als Drummer in einer Combo hat.


    Such dir eine Band. Wozu ist man sonst Drummer? Und geh nicht gleich zu einer heftigen Kapelle, die von dir schon einiges verlangt, sondern versuche Leute zu finden, die auf deinem Level oder ein klitzekleines Stück darüber sind.

    18" thin, wenn es das gibt und gut.


    Edith hat die rs verbessert; nebenbei mal in vajas Profil geschaut und fragt sich, wie man mit 7A-zahnstochern "ordentlich" bolzen will. ;)

    Gefällt. Keine Frage, du hast echt gute Ideen und es rollt und groovt größtenteils. Technisch wirklich schon ausgereift und schön anzusehen und auch anzuhören. Der Sound ist für so ein Video auch einwandfrei - man hört alles sauber.


    Aber man hätte auch in der Hälfte der Zeit alles sagen können. Imho wiederholst du einige Dinge immer mal wieder leicht abgewandelt.


    Respekt, das ist super!


    Viel Erfolg bei deinem Vorhaben, Drums zu studieren.

    Bitte keine hier deplatzierte Tomgrößendiskusse. :)


    "Normal" sollte es sein, dass die Felle das Coating etwas länger behalten. Ihr wollt doch nicht sagen, dass ihr alle täglich mit dem Besen hantiert?! Für mich als jemand, bei dem es auf seinem Set eher wenig Sinn macht, mit Besen zu spielen, geht es vor allem um die reduzierten Obertöne. Ambas leisten das. Solange dieses Ziel erreicht ist, ists für mich gut.


    Man kann nun mal nicht erwarten, dass bei täglicher Beanspruchung von in den meisten Fällen technisch nicht wirklich ausgereiften Trommlern (sry für die Unterstellung, es mag falsch sein, dass ich von mir ausgehe) das Coating jahrelang erhalten bleibt. Da wird bei Rock richtig reingeleuchtet aber für die Besenarbeit aus dem Unterricht soll dann alles auch noch funktionieren? Geht nicht.


    Entweder insgesamt moderat auf das Fell hauen, egal, welcher Stock/Besen benutzt wird oder damit leben, dass das Coating sich verabschiedet. Wenn man mal eine zeitlang wirklich moderat spielt und mit dem Stick keine seichte Seitwärtsbewegung, die die Beschichtung "abreisst" - zusätzlich zum eigentlichen Schlag macht, bleibt das Coating auch länger drauf - meine Erfahrung. Egal ob 10" oder 16" Tom.

    Was mir gut gefällt ist euer Können am Instrument. Jeder von euch hat da unbestritten etwas drauf. Den Beginn des Videos trommelst du sehr geil und groovig. Dann fuddelst du aber irgendwas mit Doppelhuf und co. rein - das wirkt für mich überladen; das machst du aber anscheinend gerne ;). Ich hab das Gefühl, dass die Band den Einsatz ein wenig verpennt - das krachende "BANG! - es geht los" kommt irgendwie nicht. Euer Sänger ist auch der Aussprache englischsprachigen Gesangs nicht wirklich mächtig, sorry. Ich dachte beim ersten Anhören, ich höre da einen Ausschnitt aus einem Musical :D. Singen kann der Sänger sicher - mehr Material von euch kenne ich nicht und jetzt zu sagen, der Mann könnte es nicht wäre voreilig.


    Das "Klinische", was erwähnt wurde, stelle ich auch fest. Und da möchte ich noch anfügen, dass die Sache auf mich deswegen klinisch wirkt, weil du bspw. ein recht kleines Set und kleine Becken spielst. Die Crashes blenden fix wieder aus, jede Trommeln knackt (die Snares gefallen mir sehr gut) und blendet auch gleich wieder aus. Aber das ist dein Stil und vor der Bühne stehend hat sich das alles sicher auch anders angehört. Genauso die Verzerrung der Gitarre: Die wirkt zu "lieb". Der ganze Sound ist zu "unmatschig" - zumindest auf dem Video. Ein bisschen mehr Verzerrung oder mal ein Quietschen aus den Amps oder sowas würde schon mehr Atmosphäre machen. Mir erscheint das alles zu sauber und abgeklärt.


    Nichtsdestotrotz Respekt an die Band. Der Song ist gut strukturiert; der Instrumentalteil wirklich super. Ihr seid schon auf einem recht hohen Niveau aber es fehlen mir die Ecken und Kanten.


    aua.


    Wissen raufschaffen.


    Ich find es immer ganz interessant, wenn wieder die örtlichen sich selbst so betitelnden Hard- und Metalcorebands 'nen Gig mit Bierflaschenarmee auf der Bühne und prall gefüllter McDonalds-Tüte auf den Verstärkern für den kleinen Hunger zwischendurch (da werden wohl kaum Salate drin zu finden sein) abfeiern. ;)


    Mit den ursprünglichen Gedanken der Szene/der Subkultur hat das meistens nicht mehr viel zu tun. Die Wenigsten - man merkt es - wissen um die Anfänge der Stilrichtung und wo bestimmte Sachen herrühren. Wieder ist eine ehemalig rebellische Subkultur zu einem massentauglichen Trend geworden, finde ich. Dass dabei das Äußere Erscheinungsbild der "Anhänger" mehr zur Erkennung untereinander dient als die ehemalige Verbundenheit durch die gemeinsamen "Ideale" ist normal aber es ist eben wieder nur eine Masche.


    Stay Hardcore.

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    Original von Spinne
    Beim klassichen Studium ist Drumset nicht unbedingt dabei:-)


    Seh ich nicht so. Studiert man Rock/Pop/Jazz und als Instrument "Schlagzeug" studiert man schon am Drumset. Zumindest in Leipzig ist das so.


    Zitat

    [...] Snare, Pauken, Mallets und Percussioninstrumente. Eben all die Instrumente die man auch in nem Synphonieorchester spielen muß/darf. Und dort kommt üblicherweise keine Drumset vor.


    Dann studiert man imho klassischen Schlagwerk. Und ob im Orchester Drumsets vorkommen. Musik, die vom Orchester gespielt wird, spielt sich nicht nur zwischen Bach und Mozart ab.


    Man muss ja nicht den "klassischen" Weg einer Uni gehen. Es gibt ja viele renommierte Schulen. Wer es sich leisten kann, geht da hin und erlernt da etwas. Drummers Institute, Drummers Focus, Drummers Collective und so weiter.