Beiträge von kuttner

    was mich ernsthaft beruhigt ist, dass zwar ein pfunde weg sein mögen, sein groove aber dadurch keinen meter gelitten hat. im gegenteil. wahnsinnstrommler mit einer eigenen form von freude verschaffender schallinszenierung. wer kann das schon von sich behaupten.

    Vinnie und Hakim findest du bei Sting so toll, weil sie viel mehr rumdengeln, und da du Schlagzeuger bist hörst du das sehr gerne. Weil Manu jetzt allerdings in ner minimalistischen Weise nur für die Musik trommelt, und man dafür eben nicht rumdengeln muss (er hält es anscheinend auch nicht für nötig sich in Szene zu setzen), ist er deswegen noch lange nicht "stink langweilig". Das liegt wohl eher daran, dass du Sting langweilig findest und das alles nur wegen dem getrommel hörst ;)


    hier kommt der eindruck einer dichotomie auf, die so keineswegs stimmt. was minimalismus angeht, müssen sich weder hakim und vinnie verstecken und "daddeln" kann katché auch. es kommt immer darauf an, wie man das empfindet. wenn es um's thema "für die musik trommeln" geht, muss sich meiner meinung nach keiner der genannten trommler hinter dem anderen verstecken, zumal was ihr werk bei sting angeht. der rest ist geschmackssache.


    on topic: carlock würde ich zu gerne mal live sehen, eigentlich egal in welcher formation. was mich mal interessieren würde: ich hab neulich ein youtube-video gesehen, da sah er recht schmal aus im vergleich zu seiner dvd. weiß da einer was? vielleicht hängt es ja auch mit der dame an seiner seite zusammen...

    Zum Thema Live - Live spielt man nur das was man im Schlaf und 39°C Fieber kann.


    das ist ein berechtigter einwand, nur dürften dann eine menge leute nie live spielen. ;)


    spielen ist für mich immer eine frage von kontrolle über die stöcke und koordination zwischen den gliedmaßen, um auch in sachen timing in der lage zu sein, ein gutes ergebnis abliefern zu können. je schneller man spielen will, desto besser sollte in meinen augen die kontrolle über stöcke und koordination aller gliedmaßen sein. was die stockontrolle angeht, ist das m.e. eine frage von technik. ein practice pad und (mindestens) eine halbe stunde am tag, in denen man singles, doubles, flams, singlestrokerolls, paradiddles und sowas auf dem pad rödelt, könnte helfen, wenn man seine technik kritisch beäugt und (in niedrigen geschwindigkeiten startend) zu verbessern versucht. ansonsten gibt es fachpersonal, das einem gegen geld die nötigen tipps gibt.

    So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Wenn ich mir anhöre, wie Colaiutas Vincent den Herren Corea und Pattitucci im Blue Note zu Tokyo anno 91 (oder 92!?) so richtig Feuer unterm Hintern macht, dann klingt für mich das Wecklsche Werk mit dieser Band geradezu unterzuckert. Gleiches gilt wie gesagt für Gary Novak. Weckl klingt hat eine ebenso perfektionierte Technik und einen super Sound. Insgesamt klingt er dann wiederum so rund, ja beinahe rundgelutscht, dass sich keine Ecken bieten, an denen ich mich festhalten kann. Das macht für mich aber den Reiz aus und deswegen lässt er mich zumeist kalt, auch wenn er ohne Frage ein Wahnsinnsschlagzeuger ist.


    Allerdings kommt die 3ergezimmer-Sache ganz gut und auch die Brassband-CD sollte ich mir nochmal genauer besehen. Vor allem letztere verspricht eine Menge Spaß und Groove.

    chick corea elektric band II - paint the world


    chick corea gefällt mir immer ohne dave weckl am besten. komisch, ist aber so. ich mag immer die sachen, bei denen weckl nicht dabei ist: "return to forever" mit airto moreira , ein paar sachen mit gadd, "live blue note tokyo" oder die "five peacae band" mit vinnie. oder eben diese platte. nachdem ich auf youtube mal "space" gesichtet hatte, dessen dichte mich einfach umwarf, musste ich nach der "paint the world" ausschau halten. nicht gerade einfach zu bekommen, vor allem nicht immer zu einem ordentlichen preis. jetzt aber doch. inspirierter fusion mit einem gary novak, der schon fast an vinnie heranreicht. schade, dass "space" auf der cd etwas kurz geraten ist. ansonsten frage ich mich, warum corea nach diesem superben werk dann doch wieder auf die elektric band I zurückgegriffen hat. naja, egal, ich erfreue mich an diesem einzigen tondokument der eb II.

    Neuerdings funktionieren für mich die Peter Erskine "Ride"-Stöcke von Firths Vic ganz gut. Im Gegensatz zu den bis dato von mir bevorzugten SD10-Modellen aus Ahorn um einiges schmaler, was den Durchmesser angeht. Der SD10 ist dagegen ein echter Prügel. Auch die Kuppe des Ride-Sticks kommt sehr schlank daher; den Beckensound finde ich klasse. Der Ping ist ausgeprägter als beim SD10, Rideattacken klingen diffenziert und das Aufschwingen lässt sich meiner Meinungen nach mit dem Erskine-Modell wesentlich besser kontrollieren. Sehr guter Hickory-Stock für mittellaute Musik ohne Berserkereinlagen in der gewohnten VF-Qualität.

    pat metheny - day trip


    mein zweiter schritt ins pm-universum, ergänzend zur "tokyo day trip" liveplatte. manchmal ist mir metheny zu im vergleich zur "tokyo" zu schwelgerisch, zu lahmarschig, zu säuselnd. wobei auch die livescheibe hier und da solche momente hat. jazzrocker wie sco, oz noy, werner neumann oder wayne krantz geben mir deutlich mehr. aber das ist auch 'ne andere baustelle. antonio sanchez ist aber grandios und das auf beiden platten.


    john scofield - en route - live in nyc, 2003


    wo ich gerade von sco sprach: der sound von sco/swallow/stewart ist ja mal sowas von tierisch trocken! präzise wie ein uhrwerk jazzrocken die drei meister durch den abend. ein richtig schöner livemoment, auch wenn scofield manchmal ein wenig übertreibt. das katzengejammer sei ihm aber angesichts des überaus positiven gesamteindrucks verziehen. bill stewart überrascht mich immer wieder aufs höchste. dass einer mit vier trommeln und drei (oder vier oder ... egal, wenig halt) becken klingt wie ein halbes trommelorchester ist große kunst.


    mars volta - frances the mute


    lief noch nicht so oft, bisher ist "de-loused in the creamtorium" immer noch mein tmv-liebling.


    wynton marsalis - standard time vol. I


    ich kann zwar mit der jazzattitüde von herrn marsalis nichts anfangen aber sein musikalisches produkt kann man ja gottseidank erwerben, ohne sich vorher mit ihm unterhalten zu müssen. eine überzeugende kombo mit "tain" an der batterie.

    marc johnson's bass desires - second sight


    gab's in der ecm sonderaktion. kein klassiker, aber eine für meinen geschmack homogene platte ohne zu viele schnörkel. mit "twister" ist sogar so etwas wie ein funkiger popsong ohne stimme enthalten. auch "prayer beads" vermag zu überzeugen. das quartett um marc johnson (b) mit den herren frisell und scofield an den saiten sowie peter erskine an den drums präsentiert charmanten, dynamischen rockjazz.

    u2 - joshua tree
    john coltrane - a love supreme
    miles davis - kind of blue, in a silent way
    sting - mercury falling
    rhcp - blood sugar sex magik
    pearl jam - ten
    manu katché - neighbourhood
    genesis - nursery cryme
    art blakey & the jazz messengers - moanin'
    kenny werner trio - with a song in my heart
    steely dan - aja
    michael jackson - thriller
    john scofield - en route live 2004

    Eine Menge Jazztrommler spielt ungedämpfte Sets. Zu den bekannteren Drummern, die weitgehend auf Dämpfung verzichten oder sie eher sparsam einsetzen, würde ich Leute wie Ari Hoenig, Bill Stewart oder Matt Wilson zählen. Brian Blade hat früher auch ein altes Sonor Set gespielt, das total ungedämpft daherkam und einen sehr knalligen Sound hatte. Ich gehe mal davon aus, dass die Herren einlagige (un)beschichtete Felle spielen, denn bei mehrlagigen Fellen ist das mit der Dämpfung eigentlich witzlos.

    triosence - when you come home


    deutsches jazz-trio, nicht ganz unbekannt. sehr schön stimmungsreiche, melodische musik mit einem fabelhaften drummer/percussionisten. über weite strecken sogar bekömmlicher als außerirdische.