Beiträge von Luddie

    Sehr schöne Figuren, sowas mag ich ja sehr gerne, wenn ein paar Toms am Start sind.


    Das Set an sich klingt sauber, allerdings stört das Clipping bei Snareschlägen und die starke Kompression. Ich würde die Cam eher vor das Kit stellen und zwar oberhalb der Snare, bzw. oberhalb auch der Becken (sonst passiert entweder dieser Phasingeffekt oder der Teppich ist zu scharf drin). Also vielleicht ruhig zwei Meter Entfernung von schräg oben aufs Kit gerichtet und hören, ab wann das Clipping verschwindet. Dann ist auch die Bassdrum besser hörbar und der gesamte Sound wird etwas natürlicher. Du könntest auch mit einer kleinen, mit dickem Teppich bespannten Wand hinter oder seitlich von der Cam arbeiten, um den Sound etwas trockener und fokussierter zu machen.


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    chevere: ich benutze die Bassfallen, Absorber und Diffusoren von denen: http://hofa-akustik.de/pages/startseite.php Was mir da wirklich gut gefällt, sind diese Wechselrahmen, mit denen man - in gewissen Grenzen - schnell die Akustik verändern kann.


    Da gibts aber noch diverse andere Hersteller. Für Absorber wird dabei meistens Basotect verwendet, welches gegenüber Noppenschaum den großen Vorteil hat, ab einer bestimmten Frequenz gleichmässig zu absorbieren. (Vergleichbar ist der Effekt mit einem Gehörschutz, der einfach nur dumpf klingt und die Höhen abschneidet und einem, welcher gleichmässig absenkt.) Solche Platten gibt es fertig in Stoff eingenäht oder auch "roh". Bei ebay, im Baumarkt usw. http://www.ebay.de/sch/i.html?…sotect&_sacat=0&_from=R40


    Es gibt bei diesen Maßnahmen aber immer nur das Gehör und die Ansprüche als Maßstab. Soll in dem Raum eine ganze Band spielen, geht die Tendenz möglicherweise eher in Richtung Absorbtion (Bassfallen in den Ecken plus Absorber an Decken und Wänden), ist es ein reiner Drum- und Percussionraum, der Spaß machen soll, wird ein stärkerer Raumanteil zB durch Bassfallen plus Diffusoren erreicht. Und es muss auch keinerfalls der ganze Raum ausgekleidet werden, es sei denn, man möchte eine Sprecherkabine bauen.


    Leider ist der Kram entweder recht aufwändig zu bauen oder relativ teuer. Aber der Effekt von 2-4 Bassfallen ist schon deutlich zu hören.


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    Immer in die Länge des Raumes aufbauen, denn Bässe/langwellige Frequenzen mögen es gerne, wenn sie sich entfalten können. Sie klingen dann sauberer und entwickeln weniger Energie in den berüchtigen Ecken - welche nach Möglichkeit mit Bassfallen ausgestattet werden sollten.


    Wenn es akustisch wirklich gut werden soll, dann ist (Standard-) Noppenschaum nicht gut. Es absorbiert schmalbandig die Höhen und macht den Sound somit dumpf und unausgewogen. Zumindest in der Tendenz. Dass viele Dinge im Raum den Raumanteil verringern, stimmt so nicht. Sie sorgen - je nach Gegenstand - allerdings für Diffusion oder zusätzliche Absorption.


    Allerdings sprechen die Maße des Raumes eigentlich für eine ganz gute Akustik.


    Teppich sollte auch nicht unbedingt in einen Raum, der primär fürs Trommeln genutzt wird. Holzboden und Sets auf einen Teppich bewahrt die Höhen und kann, zusammen mit anderen akustischen Maßnahmen, einen ganz großartigen Sound machen.


    Bei solchen Räumen gelten meistens zwei Dinge: wahlloses Anbringen weichen Zeugs bringt meistens einen netten Placebo-Effekt, aber keinen ausgewogenen Sound. Und das zweite ist leider: Arbeit und/oder Geld investieren und nach und nach herausfinden, welche Maßnahme was macht. Bassfallen (also breitbandig wirkende Absorber, meistens mit Steinwolle gefüllt) sind (fast) immer gut in den Ecken und man hört direkt einen tighteren BD- und Standtomsound. Absorberplatten aus Melaminharz und ggf. Diffusoren wirken dann tatsächlich in Setnähe gut, um Reflektionen zu brechen oder zu schlucken.


    Wirkungsvoll und weniger teuer sind auch mobile Wände vor dem Set. Die können Wunder wirken. Aber nur, wenn sie sinnvoll gebaut sind. Meine zig Jahre alten Eigenbauten aus Latexmatratzen in Holzrahmen haben sich nach Hör- und Aufnahmetests als praktisch wirkungslos erwiesen. Die Diffusoren eines Spezialherstellers dagegen haben einen komplett veränderten und viel schöneren Sound gemacht.


    Ich stecke gerade selbst im Umbau meines Raumes und muss sagen, dass die Aufforderung fast aller Akustiker (sofort den Noppenschaum raus!) tatsächlich richtig war. Ich konnte es selbst kaum glauben.


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    Thomas mit der Aussage mußt du mir mal erklären warum einer zu eueren Konzerten gehen sollte.
    Ich bin dabei wenn sie spielen.Und das Jason spielt ist ja nicht zwingend.Lg


    Ich habe gehört, dass Dave Lombardo demnächst nichts vorhat.


    Ich finde interessant, wie bei sowas immer spekuliert wird. Viele Musiker wollen auf große Bühnen und Aufmerksamkeit. Viele Menschen allgemein wollen das. Geld mögen auch viele. Und man sagt, dass diese Reunion die lukrativste überhaupt werden könnte. Wie bei den einzelnen die Gewichtung genau ist, weiß ich nicht. Aber man sagt, dass Jimmy Page sich immer gewünscht hat, LZ wieder zusammen zu bekommen. Offenbar, weil er nie wieder etwas annähernd so erfolgreiches gemacht hat. Im Gegensatz zu Robert Plant, der vermutlich auch deswegen abgesagt hat, weil er andere Sachen am Laufen hatte.


    Ich finde diese Motive alle sehr nachvollziehbar.


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    Wenn es dir wirklich wichtig ist, den Sound zu verbessern, dann liess dich doch einfach mal ein bisschen in die Thematik ein. Da gibt es Literatur zu, Foren (zB Gearslutz) und youtube-Videos, Tutorials, wie man Trennwände usw. baut, welche Frequenzen wie absorbiert werden usw.


    Ich schreibe hier u.a. deswegen was, weil ich deine Probleme sehr oft sehe, bei meinen Schülern und Studenten, aber auch bei Kollegen, die wenig Zeit und/oder Geld in diese Dinge investieren können oder wollen.


    Dass ein guter Sound eine ganzheitliche Sache ist, sollte ja schon klar geworden sein. Und gerade bei Musik wie eurer bekommt der Faktor des "gespielten" Sounds eine große Bedeutung. Würdet ihr Extreme Metal machen, dann würde der Fokus vermutlich tatsächlich auf starker Separation und dem Vermeiden von Übersprechungen liegen. Und zwar deswegen, weil bei härterer Musik viel in der Nachbearbeitung passiert und man für ein sauberes Ergebnis getrennte Signale braucht.


    Bei Musik wie eurer klingt starke Nachbearbeitung fast immer nicht dolle, weil es Musik ist, die der Hörer eher mit natürlichen Räumen assoziiert. Eine getriggerte BD wäre im Jazz wie ein Fremdkörper.


    Und jetzt zu deinen Konstruktionen und dem Matsch im Sound: bei der nächsten Probe machst du mal zwei Sachen. Du lässt deine Band spielen wie immer und setzt dir diesen Schaumstoffkarton auf den Kopf und checkst mal, ob der Sound sich verbessert.


    Danach lässt du deinen Bassisten alleine spielen, kniest dich einen halben Meter vor deiner Bassddrum auf den Boden (dorthin, wo dein BD Mic steht) und checkst, ob diese Akustikmauer mit dem 40mm Noppenzeug drauf irgendwelche tiefen Frequenzen abhält. Bei der Gelegenheit könntest du dich noch fragen, ob es sinnvoll ist, ein dynamisches Mikrofon (welches eher weniger empfindlich ist und zudem als BD-Mic auf ordentlich Impact hin konstruiert ist) mitten in den Raum zu stellen, um einen definierten Sound zu bekommen.


    Die Ergebnisse kannst du dann ja im Rahmen der "Dokumentation" hier beschreiben. Du wirst erstaunt sein.


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    Andreas, es ist witzig, aber an dich habe ich auch gedacht, als ich das hier geschrieben hatte. :)


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    Fussgeschwindigkeit ist eine deutlich andere Geschichte als Handgeschwindigkeit. Bei Fussgeschwindigkeit spielt Kraft in den (oberen) Muskelgruppen tatsächlich eine größere Rolle. Mit 1-2 Stunden wöchentlichem Üben wird sich da keine Verbesserung einstellen. Heel down ist zudem auch eine Technik, die mir in dem Zusammenhang noch nicht oft begegnet ist. Um da druckvoll und präzise mit zu werden, braucht es vermutlich wirklich sehr intensives Training und vor allem den Ansporn, den jüngere Drummer oft durch eine entsprechende Band und den Contestgedanken mit anderen haben.


    Ich würde mir Referenztempi in Form von Musik schnappen. Dieses Genudel im luftleeren Raum bringt wenig, das sehe ich regelmässig bei meinen Schülern über 30. Es gibt keinen Grund, bestimmte Geschwindigkeitsmarken zu knacken, es sei denn, man macht damit Musik.


    Fazit: man braucht ein musikalisches Ziel, eine Motivation. Etwas, was über den Zweck des reinen "ich kann jetzt 160bpm spielen" hinaus geht.


    Zum Thema Veranlagung: ja, es ist bestimmt Veranlagung. Aber nicht körperliche, sondern eher geistige. Wer heiss ist und etwas unbedingt erreichen will, erreicht das. Motivation s. oben. Habe noch nie einen Schüler dieser Art erlebt, der seine Ziele nicht erreicht hätte.


    Jüngeren Schülern rate ich, soviel zu spielen und zu üben wie möglich. Denn präzise Geschwindigkeit und Kontrolle ist meistens gleichbedeutend mit musikalisch nutzbarer Technik. Nur allzu oft sitzen Trommler dem Irrglauben auf, Metal sei schnell und alles andere gemütlich. Das ist absolut falsch, zumindest, wenn man sich irgendwann tatsächlich frei musikalisch ausdrücken möchte. Ein flüssiger Wirbel und schnelle Füsse sind immer gut. Aber eben nicht als Selbstzweck, sondern weil man mehr Spaß hat, in der Band mehr machen kann und tighter klingt.


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    Ich greife bei solchen - und nicht nur solchen - Sachen immer sehr zügig zum Telefonhörer oder verfasse eine Mail. Ich hatte in letzter Zeit auch ein paar Probleme mit solchen Geräten und dann festgestellt, dass Hersteller und Vertriebe meistens sehr schnell reagieren.


    Und Tatsache ist, dass erschreckend viele elektronische Geräte heutzutage Mängel haben. Was ich da im letzten Jahr alles zurück geschickt habe, macht schon nachdenklich. Die Sachen müssen schnell auf den Markt, damit sie möglichst lange alternativlos sind, die Produktion passiert fast immer in China und mit etwas Pech bekommt man ein Gerät, welches schon die ein oder andere Money-back-Prozedur durchlaufen hat.


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    Die Frage, welches Instrument bei so einer Aufnahme gespielt wird, ist zwar nicht falsch, wohl aber der Schluss, den man dann aus der Info zieht: nämlich diese Trommel kaufen zu müssen, um den Sound zu bekommen. Das wäre vielleicht vergleichbar mit der Frage, welchen Pinsel man kaufen muss, um ein bekanntes Gemälde nachzumalen. Sicherlich hat der Pinsel einen Anteil am Gesamtergebnis, aber so viel Anderes trägt eben auch dazu bei.


    Die richtige Frage lautet also, wie man dem Sound mit akustischen Mitteln nahekommen kann. Erfahrungsgemäß kann die man die im Original gehörte "Räumlichkeit" eines Sounds gleich mal abziehen vom Ergebnis, sofern man rein akustisch unterwegs ist. Nur die wenigsten Trommler haben einen Raum zur Verfügung, der in natürlicher Weise die beeindruckenden Räume zB einer Snare auf einer professionellen Aufnahme wiedergibt.


    Ich unterrichte momentan u.a. in so einem Raum: ca. 50qm, hohe Decken und professionell mit Akustikelementen ausgestattet. Klingt hammermässig, auch und gerade in natura. Ich würde behaupten, dass einige Studios (auch größere) diesen Raum sehr gerne als Drumraum zur Verfügung hätten.


    Aber leider kann man davon ausgehen, dass 99% der Trommler (egal ob Amateur oder Profi) nicht auf solche Räume zurückgreifen können und sich daher die Imitation bestimmter Albumsounds schlicht abschminken können. Was man allerdings machen kann, ist, zu versuchen, die gehörten Sounds "trocken" zu hören. Dann eröffnen sich neue Wege, denn das Fiese an der Imitation vieler Sounds sind nun einmal die Räume, die man nicht einfach herzaubern kann.


    Übrigbleiben würde für mich in diesem Fall eine mittelhoch gestimmte und leicht gedämpfte 14er Holzsnare, mit Rimshots gespielt. Eine ähnlichen Sound hört man in vielen Ska-stilistiken und Offbeat-orientierter Musik. Z.B. auch bei No Doubt. Recht stark komprimiert und "snappy" klingend, um sich gegen die oft reichhaltig vorhandenen Mittenfrequenzen (Bläser, Gitarren) zu behaupten.


    Kann aber sein, dass eine 13er Metallsnare in dem gegebenen Raum eine sehr gute "Kopie" erzeugt.


    Ich habe daher irgendwann aufgehört, Sounds zu kopieren. Es hat nämlich fast nie geklappt und wenn es geklappt hat, hat es nicht mehr zur Musik/zum Song oder zu meiner Laune gepasst. :)


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    Du solltest dich einfach mit den Grundlagen des Mixens und Aufnehmens vertraut machen. Ich höre da enorm viel Hall, der erstens nicht zur Musik passt und zweitens für ein indirektes und matschiges Klangbild sorgt. Und dann rate ich dringend, das Musikmachen und das Aufnehmen/Bearbeiten nicht zu trennen. Ein gutes Arrangement klingt auch besser als ein verworrenes. Spielen also mehrere Instrumente permanent im gleichen Frequenzbereich und sind dazu noch verhallt und gleich laut abgemischt, klingt es selbst mit bestem Equipment nicht gut. Das Ohr kann sich gleichzeitig nur auf 3 akustische Hauptdarsteller fokussieren, werden es mehr, schaltet das Gehirn ab. Diese Grundregel wird bei guten Produktionen immer gewahrt, achte mal drauf.


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    Der Kickport ist eine schwere Locheinfassung. Je kürzer ein kessel, desto schneller die Interaktion zwischen Schlag- und Resofell. Der Kickport bremst also das Resofell und erzeugt dadurch das, was das Marketing dann vielleicht als Fokussierung bezeichnet. Aber dass das System als Bassreflexöffnung arbeitet, ist so nicht richtig, denn eine Bassreflexöffnung hat die Aufgabe, den von einem Lautsprecher nach innen abgegebenen Schall nach außen zu bringen und so den Bass tatsächlich hörbarer zu machen. Bei einer Bassdrum passiert dies ja aber durch ein normales Loch sowieso schon.


    Ich habe mir mal diese "Analysevideos" auf der Kickportseite angesehen und was dort gezeigt und erzählt wird, erscheint mir irreführend. Denn erstens wird verschwiegen, dass der Anschlag ("initial attack" genannt) mitnichten in dem gezeigten Bereichen liegt, sondern viel höher (bei ca. 3000hz) und zweitens wird im richtigen Moment auf einen Teil des Spektrums verwiesen, der schon vorher da war. Dass 24Hz von praktisch keinem Speaker wiedergegeben werden können, die meisten Tonleute diesen Bereich sowieso per Highpassfilter wegnehmen (weil er sinnlos Energie frisst) und viele Menschen 24hz entweder nicht oder nur sehr leise hören, ist eine weitere Merkwürdigkeit. Übrig bleibt dann eigentlich (falls die Analyse so stimmt) nur eine erhöhte Resonanz nach dem Anschlag. Und die, da hat der Mann recht, wird dann tatsächlich als bessere "Presence" wahrgenommen.


    Dieses Video beschreibt es ganz gut: http://www.drummercafe.com/rev…-percussion-concepts.html


    Aber sorry, zurück zum Thema!


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    Eine Bassdrum erzeugt auch keine 20Hz, auch keine 26x16. Ich habe das nur angeführt, um zu verdeutlichen, dass spezielle Soundvorstellungen einfach persönliches Ausprobieren erfordern. Ich besaß im Verlauf der letzten Jahre etwa 15 Bassdrums unterschiedlicher Größen und habe Zugriff auf Bassdrums fast aller Größen.


    Dem Fredstarter würde ich sagen: kaufe dir die 24x14er, baue ein Subkick und vielleicht passiert, was du erwartest.


    Steve Miller: mit Verlaub, das ist...ein ganz hervorragender Vorschlag, wollte ich auch gerade sagen...wichtig ist auch die Holzsorte und die Form der Gratung. Für amtlichen Vintagesound dann einfach nur noch die 2 drücken!


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    Es gibt nur eine einzige Antwort! Du musst es SELBER ausprobieren!


    Ich beschäftige mich seit ca. 20 Jahren intensiv mit meinem Sound und dem meiner Schüler, Studenten und Seminarteilnehmer. Und sage dir, dass es nicht möglich ist, jemandem per Ferndiagnose einen Sound zu kreieren. Natürlich gibt es grundlegende akustische Gesetze, die immer passen, zB, dass ein großes Loch im Reso die Luft schneller entweichen lässt und sie so daran hindert, in der Trommeln hin und herzufliegen - und somit den Ausklang verkürzt. Und dass eine Trommel mit größerem Durchmesser einen tieferen Grundton hat. Und dass Masse (dickes Fell, Dämpfung) am Fell zunächst die hochfrequente Schwingung behindert und somit Obertöne killt.


    Aber bereits ein sehr kleiner Raum kann die Anschaffung einer großen BD sinnlos machen, weil dieser Raum womöglich nicht in der Lage ist, die tieferen Frequenzen der BD gut abzubilden (eine 20Hz Welle braucht 17 Meter, um sich einmal zu entfalten).


    Und vielleicht hast du gelesen, dass ein geschlossenes Reso mehr Boom erzeugt und wendest das an...und siehe da, dir gefällt überhaupt nicht, wie sich der Schlägel auf einmal anfühlt.


    Zu den meisten Sounds gehört zudem die passende Technik, ich lese hier gerade Keith Carlock und John Bonham. Live hängt es extrem am Mischer und der Qualität der PA. Auch kann es sich lohnen, sich mit der ganzen Band zusammenzusetzen, um die Bühnenlautstärke zu reduzieren und somit Übersprechungen. Das wiederum öffnet dann Mikrofonierungsoptionen, wie zB ein weiteres Mic vor dem Reso. Und auch das geht nur, wenn der Mischer versteht, was er da macht. Oft kommt bei sowas nur ein Haufen Bassmatsch heraus, weil viele Mischer sich leider eher als Techniker denn als erweitertes Ohr des Musikers verstehen.


    Ein Vintagesound ist übrigens meistens das Gegenteil von Closemiking (welches damals fast gar nicht gemacht wurde). So ein Sound braucht in der Musik auch eine gewisse Entfaltungsbasis, denn er besitzt mehr Raumanteile. Ob die vorhanden sind, liegt dann wieder an eurer Musik, der Bühnenlautstärke usw.


    Und so eine lange BD, a la 20x20 oder 22x20 tut folgendes: durch die erhöhte Laufzeit innerhalb der BD wird der Sound kürzer und dumpfer. Die größere Menge Luft macht zudem ein etwas weicheres und minimal behäbigeres Gefühl beim Spielen.


    All dies ist aber graue Theorie, solange du das nicht selber gecheckt hast. Und wenn ihr das ernst nehmt, ist das eine große und interessante Reise.


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    Es schrumpft auf eine einzige Frage zusammen: wollen die anderen dich in der Band haben oder stehst du - aus was für Gründen auch immer - vor dem Rausschmiss? Für Amateure wie für Profis gilt gleichermaßen der Grundsatz, dass es passen muss. Wenn ich merke, dass ein Mitmusiker Temposchwierigkeiten hat, sich keine Abläufe merken kann und wenig musikalisch klingende Ideen hat, dann ist für mich klar, dass das nicht lange hält. Ist das ein netter Mensch, dann versuche ich dem das schonend beizubringen. Aber das Leben ist zu kurz, um Musik zu machen, die man nicht genießen kann.


    Man muss man selbst sein können beim Spielen. Sonst wird es keine gute Musik. Kann ein Musiker nicht er selbst sein, weil er permanent das Gefühl hat, dass die Kollegen nicht mögen, was er spielt, kommt nix Gutes raus. Können die anderen nicht sie selbst sein und sich entfalten, weil sie sich unwohl fühlen, weil der Drummer nicht gut klingt und rumwackelt, dann hat das den gleichen Effekt.


    Konkret auf deine Situation gemünzt wäre jetzt zu klären, ob du den anderen vertraust. Sind deren Ideen dein Spiel betreffend einleuchtend? Stört dich also am meisten, dass sie recht haben? Denn wenn die Band dir gut gefällt, dann heisst es ja, dass die anderen gut zusammen spielen, bzw. etwas erzeugen, was du magst.


    Und dann gibt es wiederum Faktoren, die die Situation abmildern. Würde mich zB Trent Reznor oder Amon Tobin oder Dave Grohl oder Josh Homme anrufen und fragen, ob ich Lust habe, mit denen zu spielen, würde ich natürlich sofort zusagen und mir jeden Verbesserungsvorschlag mit offensten Ohren anhören, denn was die mir im Gegenzug bieten, würde ich als unbezahlbar bezeichnen.


    Lädt mich aber der Gitarrist von nebenan ein - der vielleicht sowieso den Ruf des notorischen Nörglers innehat und zudem als wenig kreativ gilt - und der fängt an, mich mit Korrekturvorschlägen einzudecken, die ich auch nicht nachvollziehen kann, dann würde ich das Projekt direkt wieder einstellen. Denn was will ich mit jemandem, der wenig drauf hat und mich zudem kritisiert?


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    Ich empfehle folgendes: schnell vorgehen! Drehen, hören, spielen, dämpfen, drehen...usw. Nicht zehn Jahre an jeder Schraube herumhorchen und sich fragen, ob das Gehörte wohl "erlaubt" ist oder nicht. Ab einem bestimmten Punkt können einem all die Bücher und Videos nämlich nicht mehr helfen. Die wissen nämlich weder, wie DU spielst, noch wie DEIN Raum klingt und vor allem wissen sie nicht, was DU hören möchtest. Sie wissen auch nicht, ob du vielleicht sogar noch dem schweren Missverständnis anheim gefallen bist, dass die meisten Videos und Soundfiles heutzutage bearbeitet sind.


    Und es ist in keinster Weise verboten, zu dämpfen, denn das gehört in vielen Fällen einfach dazu, insbesondere, wenn es irgendwann um Aufnahmen oder das Spiel mit Musik/Band geht. Mein Raum zB betont den tonalen Ausklang von Snares sehr stark, das liegt also nicht an mir oder der Trommel, sondern am Raum. (Der Grund sind sog. Raummoden, die durch Überlagerung bestimmter Frequenzen im Raum entstehen, insbesonders in Räumen mit parallelen Wänden)


    Wenn du verstanden hast, dass das gleichmässige Anspannen wichtig ist und den Tipp beherzigst, das Resofell knallhart zu machen (den dieses hat - im Gegensatz zu den Toms und dem Snareschlagfell KEINE tonale, sondern eher eine mechanische Funktion), dann hast du alles, was du brauchst. Spiele die Snare in verschiedenen Räumen, leihe dir andere Snares aus und schraube und bastel.


    Wenn du dann noch erkennst, dass viele störende Sounds durch benachbarte Toms entstehen, ist ein weiterer Schritt getan.


    Was du NICHT tun solltest: für viel Geld zig verschiedene Felle kaufen in der Hoffnung, die würden dir den Sound machen, den du suchst. Sie können deinen gefundenen Sound unterstützen aber sie sagen dir nicht, wie du zu deinem Sound kommst.


    Fazit: gehe schnell und intuitiv vor. Das Ohr funktioniert besser so und du hälst den Prozess kompakt und wirst schneller lernen. Und leg die Rückversicherungsbücher- und Videos jetzt zur Seite. Wenn du dich konzentrierst, dann hörst du, wie sie leise flüstern: "Hoeth...deinen Weg alleine gehen du jetzt musst..."


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    Ja, vor allem gab es das schon vor Jahren. Wie gesagt, die Hersteller bauen seit ca. 20 Jahren Variationen. Meine Erfahrung sagt mir, dass vieles auf diesen Messen gezeigte nichts mit Musik zu tun hat. Es sind Showeffekte, die zeigen sollen, was handwerklich geht. Dann kommen immer mal wieder kleine "Hersteller", die versuchen, mit relativ kleinem Aufwand etwas zu bauen, was in der Drummerwelt einschlägt (wie zB dieses Kickport). Meistens handelt es sich dabei um irgendwelche Plastik- oder Gummiteile, die auf einmal etwas tun sollen, was alle schon immer wollten (meistens ist es "more low end" und "resonance"). Der Kram wird dann auf Drummer losgelassen, die nicht richtig stimmen können und sich davon Erlösung erwarten. Auf einer der wenigen Messen, auf der ich war, gab es diese Kickports auch für Snares und Toms. Das tat das exakte Gegenteil von low end und resonance und wurde daher natürlich als unverzichtbares Studiotool angepriesen. Man spricht dann nicht von "low end" und "resonance", sondern dann heisst es "control" und "articulation". :)


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    ...und weil der Kleinkrieg sich um enorme Summen Geld dreht. Es ist einfach: Googles (und damit youtubes) Geschäftsprinzig ist es, Werbung an die Surfer zu bringen. Viele Leute begreifen noch gar nicht, was für ein Kampf im Netz mittlerweile um Werbeplätze und deren Wert tobt. Je interessanter und gewinnträchtiger ein Link wird, desto teurer bietet Google die Positionierung auf den ersten Plätzen an.


    Meine Vermutung ist, dass das bei den youtube-Videos genauso gemacht werden soll. Daraus entstehen nämlich auch für die Plattenfirmen ganz neue Geschäftsmodelle. Der Song/Video als Lockmittel für die davorgeschaltete Werbung. Je effektiver das Lockmittel (bekannte Band, skandalöser Inhalt usw), desto höher der Wert. Die Gema wird bei der ganzen Angelegenheit zwar eine Rolle spielen, aber die Geschäfte machen Google und die Plattenfirmen.


    Wer einen eigenen yt-Kanal hat, kennt ja schon das Angebot, die "Monetarisierung" anzuschalten. Selbstgemachte Inhalte sind natürlich auch besonders gut, denn es drohen keinerlei Urheberrechtsprobleme. Dass viele Leute Videos mittlerweile ausschließlich danach produzieren, was möglichst viele Klicks und somit Geld bringen könnte, ist somit auch klar. Und dass die Suchfunktion bei yt mittlerweile besonders die Videos begünstigt, die viele Klicks und eine davor geschaltete Werbung haben, finde ich auch nicht weiter verwunderlich.


    Und das Gerede von den Plattenfirmen, die den Zug verpasst haben usw. ist ja auch schon längst überholt. Kooperationen mit dem TV, Internet- und Werbefirmen haben gerade den großen wieder gute Gewinne beschert. Auf der Strecke geblieben ist der vereinzelte Berufsmusiker, der früher vielleicht zumindest einen Teil seines Einkommens mit "Herzblutmusik" bestreiten konnte und heute unterrichtet und sich einen verkleinernden Markt der Top40, Gala und Hochzeitsgigs mit Amateuren teilen muss.


    Das Rumgehacke auf der Gema mag zwar Spaß machen, lenkt aber von den wahren Akteuren ab.


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