Beiträge von Luddie

    Ich merke mal gaaaanz vorsichtig an, dass mich der Verdacht beschleicht, dass man hier für konstruktive Diskussion wirklich Ahnung haben sollte.


    Ich bin immer großer Freund von Systemkritik, aber nur, wenn sie wirklich sticht. Man sollte verstehen, wie die Musiker zur Gema stehen. Und man sollte verstehen, wie die Gema arbeitet. Und dann sollte man etwa wissen, wie die rechtliche Seite aussieht.


    Ich kenne nur - ein bisschen - die Musikerseite. Und dort sieht es momentan so aus, dass gerade die kleinen, aber geschäftigen Künstler gerne mehr Freiheiten bei der Selbstvermarktung hätten. Da höre ich viel Kritik an der Gema. Und dort scheint im Zuge der Veränderungen auch Handlungsbedarf zu bestehen. Weil den wirklich erfolgreichen Künstlern in der Gema (und das sind eher wenige) das nicht so wichtig ist, gibt es Reibereien. Die Kleinen sind nämlich auf flexible Selbstdarstellung angewiesen und müssen dafür das Netz nutzen, die Großen sind bereits etabliert. Die Kleinen wollen ihre Videos bei youtube sehen, die Großen lassen sie sperren, weil sie auch so genug verkaufen. Und weil es ihnen schadet, wenn es die Hits auf youtube gibt, wo diejenigen, denen Sound sowieso nicht so wichtig ist, sie dann umsonst runterladen und nicht mehr kaufen.


    Stimmt das so? Wie gesagt, ich kenne mich nicht wirklich aus, aber es sind die Eindrücke, die ich in den letzten Jahren so gewonnen habe.


    Als mafiöse Organisation, in der sich "Beamte" die Mitgliedsbeiträge der Künstler als "Schmiergelder" in die Tasche stopfen, hat noch kein ernst zu nehmender Kollege die Gema bisher bezeichnet.


    lg
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    :)


    Cool wäre, wenn das nicht so asynchron wäre. Der Beckenabschlag kommt ne gefühlte Dreiviertelstunde zu spät... bei euch auch? Ich habe mir nochmal meine Version auf dem Rechner angesehen, da gibt es eine minimalste Verschiebung (die von meinen eher rudimentären kenntnisse von Final Cut Express herrührt), aber diese krasse Lücke ist erst bei youtube entstanden. Kurioserweise nur bei den Seitenkameras.


    lg
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    Vielen Dank!


    Ich sehe gerade, dass der Kollege schlagsaite schon alles beantwortet hat!


    Vielleicht noch zur Verdeutlichung: der Hauptsound von BD und Sidesnare kommt aus den Trommeln selbst per Mics. Über die Trigger habe ich nur einen in Heimarbeit synthetisierten Sound beigemischt. :)


    lg
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    Man könnte die ganze Geschichte auf eine einfache Frage reduzieren: möchte eine Gesellschaft wie diese hier, dass es Menschen gibt, die von Kunst leben können, die "verlustfrei" kopiert werden kann?


    Im Gegensatz zum Oldtimerbesitzer hat der Musiker und der Schriftsteller nämlich gar keine andere Wahl als seine Sachen auf allen erdenklichen Kanälen (die er sich nicht ausgedacht hat) zu präsentieren.


    Vielleicht sollten alle Beteiligten hier etwas runterschalten, diese Lagerbildung entspricht doch gar nicht der Realität. Die Gema ist wie viele Vereine/Interessenverbände usw.: sie hat Schlagseite Richtung der mächtigen/einflussreichen Mitglieder. Aber sie ist die einzige Institution, die heutzutage vielen Berufsmusikern hilft, ein erträgliches Einkommen zu haben. Daher wird sie eben auch von denen verteidigt.


    Man kann sich über viele Dinge aufregen: über die Praxisgebühr (gesetzliche Zwangsgebühr), die Abwrackprämie (von Steuergeld bezahltes Päppelprogramm für die Autoindustrie), usw. Mich ärgern viele Dinge hier, zumeist die, die einfach zu offensichtlich diejenigen bevorzugen, die sowieso Geld und Macht haben. Banken, Autohersteller, Versicherungen usw. Und wenn die Mist bauen, hat es praktisch nie Konsequenzen, weil die nämlich "systemische Bedeutung" haben. Dagegen ist die Gema ein laues Lüftchen.


    Und man muss trotz allem feststellen: wir leben in einer der am besten funktionierenden modernen Gesellschaften, auch wenn es manchen geradezu Übelkeit bereitet, es vor lauter Übervorteiltseingefühlen zuzugeben.


    Ich bin weder in der Gema noch spiele ich momentan für Leute, die u.a. von Gemageldern abhängig sind. Aber ich möchte eine Gesellschaft, in der Kunst und Kultur geachtet wird und in der man davon leben kann, wenn man gut genug ist und hart dafür gearbeitet hat. Auch, wenn man das Pech hat, gut in etwas zu sein, was sich verlustfrei kopieren lässt.


    lg
    max

    Besser gefertigte Kessel haben einen höheren Output (Projektion) als eher weiche Billigkessel. Sie wandeln also die Schlagenergie effizienter in Schall um. Das ist tatsächlich so.


    Es gibt zwei fest stehende Grundsätze: druckvoller Pop/Rocksound braucht eine gewisse Lautstärke, denn das Schlagzeug in diesen Musikrichtungen lebt im Grunde von Attack-, also Anschlagssounds. Diese entstehen, wenn der Stick mit einer gewissen Energie auf das Fell trifft. Deswegen freuen sich viele Mischer live über einen "kontrollierten" Natursound in Verbindung mit einem eher kräftig-konstant spielenden Trommler. Die Signale sind dann dynamisch gut kontrollierbar.


    Die Erfahrung sagt, dass den meisten Trommlern (und nicht nur Amateuren) nicht wohl ist, wenn sie deutlich unter ihrer gewohnten Dynamik spielen müssen. Das ist nämlich nicht nur leiser spielen, sondern die Umkalibrierung der gesamten Bewegungsabläufe. Das Ergebnis ist oft wackliges Timing und inkonstante Backbeatlautstärke, was zu Grooveverlust und Stress führt.


    Wer also druckvoll "Highway to Hell" im 40qm Klub spielen möchte, muss sich was einfallen lassen. Ich persönlich würde ein kleines Kit aufbauen, es nach bedarf dämpfen und mit Rods spielen. Die Songs würde ich mit der Band als kräftige Semi-unplugged-Tracks umbauen. Handtücher auf Toms, abgeklebte Becken usw. sind auch kein Tabu. Wer seine 22x20 Rockbassdrum in solchen Miniclubs ausfahren möchte, wird Probleme bekommen. Und wer sich über das Sustain der großen, edlen Standtoms freut, ebenso. Das geht schlicht nicht in solchen Räumen. Große Trommeln enthalten viel Luft und diese möchte bewegt werden. Nicht umsonst weisen auch Leute wie der Benny Greb darauf hin, dass er für eine homogene innere Dynamik die großen Trommeln auch kräftiger anspielt.


    Man kommt leider nicht umhin, auch auf das spielerische Können hinzuweisen. Reine Equipmentdiskussionen führen da nie zum Ziel, zumindest nicht wirklich. Wem es an Kontrolle mangelt, muss u.U. stark dämpfen und dann klingt es wie ein 200-Euro Set. Das ist dann leider tatsächlich so. Wer viel spielt und auch in leiseren Dynamikstufen Kontrolle geübt hat, kann auf ein größeres spieltechnisches Arsenal an Möglichkeiten zurückgreifen.


    Ein weiteres Riesenset zu kaufen halte ich für vollkommen unsinnig. Sinnig wäre, mit der Band zu überlegen, wie man die Songs Miniclub-kompatibel machen kann.


    lg
    max

    Vielen Dank, Ubbo!


    Wer sich für diese Elektro/Akustik-Symbiose interessiert, der wird vielleicht auch das kommende - "richtig" - produzierte Video meiner neuen "Band" 2d.trio spannend finden. Da mache ich mit einem DJ Musik aus Fragmenten. Wird in den nächsten zwei Wochen wohl soweit sein, das stelle ich dann auch hier vor.


    maxPhil: Das Nord steuert den Boombasssound und diesen Clicksound ab 1:14 bei. Außerdem sind Bassdrum und Sidesnare getriggert, wobei ich da nur etwas Click und Noise bei der Snare sowie einen in natura etwas kurios klingenden BD-Sound zum Natursignal zugemischt habe. Insgesamt macht es aber genau die Sounds, die ich für diesen Track haben wollte. Es verhilft den Hauptdarstellern (BD und Snare) zu einer besseren Präsenz in dem ansonsten elektronischen Umfeld. Bei dem oben angesprochenen, kommenden Video wird das noch deutlicher werden.


    lg
    max

    Gefâllt mir sehr! Musik ist interessant, dein Getrommel dazu energiereich und passend.
    Ist das das Einzige was du mit dem Australier zusammengemacht hast oder kommt noch was längeres, weitere Tracks?


    Vielen Dank nochmal!


    Timlod: erst war es nur als einmalige Sache gedacht aber mittlerweile überlegen wir, da vielleicht mehr draus zu machen.


    lg
    max

    Hallo Leute,


    ein kleines Projekt mit einem in Australien lebenden Elektroproduzenten, dem Krabbz Soundsystem, habe ich mal zum Anlass genommen, ein kleines Video zu machen. Auch wenn mir vollkommen schleierhaft ist, warum Teile des Videos bei youtube asynchron geworden bei sind, wollte ich das hier mal zeigen.


    Der Soundtrack ist übrigens nicht editiert, heisst, dass ich das Ding am Stück eingespielt habe und nichts nachträglich editiert wurde. Am schönsten ist es in HD.


    Viel Spaß!


    http://www.youtube.com/watch?v=IaUwUi7MoDc


    lg
    max

    Und auch, wenn der Rat sehr abgegriffen ist aber der beste Drum n Bass Drummer wird man, wenn man Drum n Bass hört. Am besten solchen, der nicht von Menschen gespielt wurde. Das ist nämlich der orginale.


    lg
    max

    Das Video würde ich auch gegen was Hörbareres ersetzen, die Musik ist allerdings geil! Endlich mal was Mutiges, was auch künstlerisch draufhaut. Geil auch das Fehlen dieser penetranten Metalklischees im Artwork. Großes Kino ist der Refrain von I am dolphin diving watching underwarter (ab 1:25). Sehr fett.


    lg
    max

    Vielen Dank!


    Zwei Dinge sind ganz interessant gewesen in der letzten Zeit. In der Druckausgabe des Spiegels (Montag erschienen) ist ein recht interessanter Bericht zum Thema Urheberrecht und seine mögliche Modifikation in bezug auf die aktuellen Gegebenheiten.


    Und äußerst spannend fand ich auch den missratenen Börsengang von facebook. Ein Unternehmen, welches einen auf frei und gut macht, übertrifft alle Erwartungen im Drang, sich möglichst schnell auf der Leute Kosten zu bereichern, die doch dann alle schön friedlich und vernetzt eine bessere Welt formen sollen.


    Ich bin angewidert und hoffe, dass es bald Alternativen gibt. Solche Monopole sind einfach Mist. Gut finde ich, dass jetzt mal öffentlich wird, dass es auch bei facebook ausschließlich um Geld geht. Die Datensätze, die facebook bereits über seine Nutzer und Suchanfragen generiert hat, sollen den Wert der Goldreserven Italiens haben. Natürlich nur virtuell. Mal sehen, wie tief die Aktie stürzt, nachdem die ersten Erfolgsprognosen für die 15 Milliarden Dollar Klage da ist, die amerikanische Datenschutzanwälte im Auftrag von facebook-nutzern eingereicht haben...


    Ansonsten bin ich zu folgendem Schluss gekommen: die größten Unternehmen im Bereich Verwertung machen trotz Netz offenbar wieder einen guten Schnitt. In Deutschland auch dank der Abmahnungspraxis. 400 Millionen Euro sog, Anspruchsvolumen sind schon ordentlich, aufgrund der Rechtslage dürfte davon einiges auch geflossen sein.


    Verfolgt werden offenbar nur Vergehen, bei denen Songs der größten Acts runtergeladen wurden, die darunter gehen leer aus. Ich vermute auch, dass der Schluss, dass die großen Plattenfirmen wieder in kleine Acts investieren, wenn nur wieder mehr Geld da ist, nicht mehr stimmt. Auch wenn es bitter ist, aber ich befürchte, dass sich die Situation für die mittlere, in der prä-Netzzeit sozialisierte Künstlerschicht nicht mehr verbessern wird, zumindest nicht auf der klassischen Ebene.


    lg
    max

    Es gibt dazu zwei grundlegende Dinge zu sagen. Das erste ist, dass ein guter Trommler tatsächlich in gewissem Rahmen die Lautstärke anpassen kann. Mit der Erfahrung lernt man, wann man das machen sollte und wann man vielleicht ohne Rods nicht mehr weiterkommt. Genau dies gilt aber für jeden guten Musiker. Die Parameter dafür sind Musikrichtung, räumliche Beschaffenheit und technische Gegebenheiten (hat der Gitarrist nur seinen Rebel 15W Amp dabei, müssen die anderen Kompromisse machen. Ist der Sänger schwer erkältet, ebenso.)


    Und damit kommen wir zu Punkt zwei, denn die innere Dynamik eurer Band scheint grundlegend nicht zu stimmen. Wenn die Sängerin nur Flüsterton kann, dann ist das für den Rest der Band keine Situation, die Spaß macht. Das bedeutet nämlich, dass sie vielleicht Töne trifft, sie aber nicht entsprechend kräftig artikulieren kann. Das ist aber die Aufgabe einer Sängerin oder eines Sängers! Das ist ein Phänomen, welches ich hier in den Studios häufig sehe bzw. höre. Meistens ist es bei Mädels der Fall: sie singen zu leise, dadurch muss das Mic aufgedreht werden und fängt an zu rückkoppeln. Dann kommt: "SO kann ich nicht richtig singen, das ist hier zu laut!" Der Rest der Band guckt sich erst betreten an und dann alle den Drummer.


    Schuldiger gefunden, denn schließlich sind Sänger rar, also müssen alle leiser. Im Bluesrock klingt das sch..., um es mal ganz deutlich zu sagen. Manche Musikrichtungen brauchen Lautstärke, Druck, Schweiß, Adrenalin. Wenn alle damit beschäftigt sind, leise zu spielen, damit man die piepsende Sängerin hören kann, dann wird es eine Karikatur. Umgekehrt gilt das natürlich auch für leise Musikstile.


    Ein Schlagzeug ist ein Schlagzeug und Dynamik ist Dynamik. Wenn Bandmitglieder nicht in der Lage sind, akustische Musik mit einem Schlagzeug zu spielen, dann müssen sie vielleicht selbst ein bisschen üben.


    Die Punkte 1-4, die der Vater da aufzählt, sind so, wie sie da stehen, alle falsch. Die Aussage "leise klingt immer besser" ist eine Platitüde von Leuten, die so tun wollen, als hätten sie Ahnung. Die Sache ist ein komplexes Thema, hier erscheint es mir aber relativ eindeutig. Wenn die Sängerin die Musik offenbar nicht kann, würde ich mich fragen, ob mir das so Spaß macht. Und ob Bluesrock in Küchenradiolautstärke authentisch ist und mich als Trommler weiterbringt, wäre eine bedenkenswerte Frage.


    lg
    max