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Ich glaub naemlich nicht, dass sie mehr als BD und Cymbals hoert. BD wegen Trittschall und Cymbals wegen der hohen Frequenzen.
Das stimmt so leider nicht. Je höher die Frequenz, desto kürzer ist die Welle. Je tiefer der Ton, desto größer ist daher die Wahrscheinlichkeit, dass auch Mauern durchdrungen werden. Sicherlich kennt ihr das Phänomen von den Prollkisten aus denen Technomusik dröhnt. Was man bereits aus einiger Entfernung hört, ist ausschließlich Bass bzw. untere Mitten.
Es gibt so eine Faustregel von Akustikern, die besagt, dass man etwa einen halben Meter dicke Innendämmung braucht, um einen Basston unterhalb 200 hertz um etwa 10 (?, ich glaube, es waren 10) db nach aussen hin zu reduzieren.
Teppiche, Eierpappen (das die was zur Aussendämmung bringen, ist übrigens eine wissenschaftlich belegte Legende), Noppenschaumstoff usw. sind in erster Linie zur Innendämpfung, also zu akustischen Optimierung eines Raumes geeignet, vermindern allerdings oft auch das Dringen kurzwelliger Frequenzen nach Aussen.
Daher ist es wichtig, die problematischen, weil tiefen (BD, tiefe Toms), oder sehr lauten (Snare, BD) Lärmquellen im Ansatz zu reduzieren, obwohl das natürlich die Spielfreude reduziert.
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- Becken entweder Selbstbau (siehe DIY-Ecke und Gsälzbär's Eintrag) oder Kauf von Becken und Drummodul im Modulpaket (vorzugsweise dann als TD12 oder TD20, wenn Du Wert auf authentisches Spielgefuehl und hohe Qualitaet legst., ansonsten ein einfaches Roland (TD3, TD6) oder Yamaha.)
Wenn du (Drummler) nicht absehen kannst, dass du mehrere Jahre in deinem Keller bleiben musst, würde ich von der Anschaffung teurer Module wie dem TD-12/TD-20 dringend abraten. Preis: 1200-1900 Euro.
Ich würde auf eine Lösung hinarbeiten, die so aussieht: statte das Set erstmal mit Meshheads aus und guck, was passiert. Kann ja sein, dass du das Gefühl und den Sound nicht magst und deine Nachbarin trotzdem abgenervt ist, weil sie mittlerweile auf jeden Pieps aus deiner Wohnung mit Schreikrämpfen reagiert. Dann kannst du dir die Anschaffung irgendwelchen E-drumzeugs direkt sparen. Wenns gut geht, hast du dann alle Möglichkeiten, deinem Meshheadset wieder Sounds zu verleihen durch Modul, Trigger usw.
Weiterhin hat sunshinebiggi recht mit der Sache mit dem Musizieren. Eine Stunde ist gesetzlich erlaubt. Ich würde versuchen, mich mit deiner Nachbarin irgenwie zu einigen. Es macht nämlich wenig Spass, mit dem Gefühl zu üben, dass einem jemand am liebsten den Hals zudrücken würde.
Tatsache ist, diese Lärmsache ist immer schwierig und es gibt nur wenige Patentrezepte. Eines kann ich dir aber sagen: du wirst auf akustischem Wege keinen fetten Sound in deiner Situation machen können. Bestimmt wirst du irgendwann einen Proberaum mit gleichgesinnten finden, wo du dann richtig aufdrehen kannst. Bis dahin allerdings solltest du die Sachen ausprobieren, die soviel Originalschall wie möglich reduzieren und sowenig kosten wie möglich.
beste Grüße
luddie