Zitat
Übe das schon ne ganze Zeit, aber da braucht man echt Jahre um das flüssig hinzubekommen..
Das stimmt leider. Mein Tipp ist (welchen ich übrigens von Wolfgang Haffner habe), möglichst oft Sticks in der Hand zu haben, damit einfach herumzuspielen und in allen erdenklichen Formen damit umzugehen (zB beim Fernsehen). Also keine explizite Übung. Dadurch steigert man aber das Gefühl für die komplexen physikalischen Gesetze, denen der Stick, aber eben auch man selbst (und eigentlich alle Dinge auf der Erde) unterliegen.
Sticks sind eben nicht nur zwei Holzstäbe, die man irgendwie beherrschen muss, sondern sie haben ein umfangreiches Eigenleben. Ich sage mir immer: die eine Hälfte zB eines schnellen Doubles steckt in mir, die andere aber bereits im Stick, man muss "nur" herausfinden, wie man sie herausbekommt.
Ohne ins Detail gehen zu wollen, aber technisch kann ich nur raten, sich ein Practicepad samt Sticks dorthin zu stellen, wo man sich am meisten aufhält (Schreibtisch, Arbeitsplatz...). Man greift dann in Pausen automatisch dazu.
Die zweite Sache: niemals drücken, wenn man einen offenen Wirbel, zB Doublestroke, spielen möchte! Was viele vergessen: es ist ein DOPPELschlagwirbel, also ZWEI Schläge pro Hand. Und soviele müssen es auch bis in höchste Geschwindigkeiten hinein bleiben. Viele erliegen nämlich der Versuchung, irgendwann zu drücken. Kontrolle, Sound und Lautstärke gehen dann flöten.
Daher ein Tipp, um sich dies abzugewöhnen: auch mal den zweiten Schlag betonen.
Der weniger routinierte Schlagzeuger erschrickt erstmal, weil er feststellt: er ist erschreckend langsam...:) Mich hat es damals jedenfalls schockiert und ich wollte mein Geld zurück
Zum Thema Geschwindigkeit/ Wechsel zwischen Arm-Handgelenk-Fingern: physikalisch-anatomisch geht das gar nicht anders. Je höher die Geschwindigkeit, desto geringer muss die zu bewegende Masse sein. Daher sind bei hohen Geschwindigkeiten im Grunde nur noch die Finger im Spiel. Ein schneller Double mit komplett ausgeführter Armbewegung wäre krafttechnisch gar nicht möglich.
Merke daher: die Beziehung Drummer-Stick ist eine sehr komplizierte, von Missverständnissen und Zickigkeiten begleitete Freundschaft, welche der ständigen Pflege bedarf. Per Du ist man leider erst nach einigen Jahren