Beiträge von Luddie

    Ich würde mich dem Oliver Stein anschließen, was dieses Gephase angeht. Auch die Dumpfheit, das Stereobild mit Schräglage und die merkwürdige innere Dynamik lassen das ganze nicht wirklich gut klingen. Das Problem ist jedoch immer die Perspektive: kommt ein 14-jähriger Schüler zu mir und fragt, wie er Aufnahmen machen kann, dann hat er/sie meistens noch keine Vorstellung davon, wie es klingen soll. Dementsprechend gibt es Rückfragen. Das Ohr ist wenig geschult und Technik, Musikalität und der eigene Sound sind in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess.


    Wenn jedoch ältere Schüler (mindestens 20 aufwärts) mit der derselben Frage kommen, dann haben die meistens schon tonnenweise (professionelle) Referenzen im Kopf und die Hoffnung, mit ein paar Tipps und günstigem Zeug in die Richtung zu kommen. Das erweist sich leider meist als Illusion. Warum?


    1. die bitterste Antwort ist sicherlich eine oft größere Diskrepanz in den technischen und musikalischen Fähigkeiten und der Irrglaube, dass bei "modernen Aufnahmen der Sound ja sowieso nachträglich gemacht" wird. Das ist bei vorwiegend akustisch gespielter, moderat klingender Musik schlicht falsch. Wer als Trommler also seine innere Dynamik nicht versteht, wird sich bei Aufnahmen jedesmal wieder wundern, warum die Becken so laut und der Groove trotzdem so schlapp klingt. Die Sache kann man natürlich auf den Rest der Band erweitern.


    2. bei Sparlösungen ist oft nicht in erster Linie das Equipment schuld, sondern die Bedienung. Zu einer wirklich guten Proberaumaufnahme gehört mehr, als den anderen zu sagen: "so, heute Aufnahme". Wichtig ist vielmehr, viele gemeinsame Testläufe zu spielen und den Gesamtsound so zu kalibrieren, dass die Limitierung im Aufnahmeequipment eben direkt bei der Aufnahme bedacht wird. Denn wenn die Gitarre im Raum zu laut ist und man sich aufgrund weniger Mics für eine Raumaufnahme entscheidet, dann wird die Gitarre auf allen diesen Mics zu laut sein und so wird es auch bleiben, denn...


    3. ...es fehlt den meisten Aufnahmeamateuren das Wissen darum, wie man derart schwerwiegende Aufnahmefehler danach in der DAW wieder ausbügelt. Ein Teufelskreis :)


    Die Wahrheit ist, dass bei professionellen Produktionen sehr gute Musiker in guten Räumen mit so wenig Equipment wie nötig aufgenommen werden, welches zudem von exzellenter, passender Qualität ist und fachkundig bedient wird.


    Ich empfehle in diesem konkreten Fall, das Vorstellen von Soundbeispielen im Forum zu stoppen und stattdessen eine oder mehrere Referenzaufnahmen anzuhören, die musikalisch in eure Richtung gehen. Diese Aufnahmen sollten alle Bandmitglieder kennen und mit ihnen einverstanden sein. Dann geht es bei den kommenden Proben darum, eine Balance zu finden aus guter Hörbarkeit beim Spielen und einem ausgewogenen Mix der aufgenommenen Instrumente zueinander. In diesem Prozess solltet ihr eure Aufnahmen immer wieder mit den Referenzaufnahmen abgleichen. Das tut zwar oft weh, ist aber ein wirklich effektiver Weg. Dann solltet ihr euch anhand guter Literatur zum Thema (keine Foren!) einen Überblick über die Grundlagen des Recordings und MIxings in einer DAW verschaffen. Diese Dinge werden einen gewaltigen Sprung für euren Sound darstellen, dafür würde ich glatt meine Hand für ins Feuer legen.


    Aber eines sollte klar sein: wettbewerbsfähiger Sound wird mit ein paar Zooms in einem Betonbunker niemals entstehen. Zumindest nicht mit dem Großteil der Musik, in denen der natürliche Klang der Instrumente zum tragen kommt.


    Sollte es nur darum gehen, euch mal kurz zu kontrollieren, würde ich keinen Euro mehr in weiteres Zeug investieren. Es lohnt sich einfach nicht. Da reicht dann tatsächlich ein Zoom oder ein Smartphone.


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    Körper, deren Frequenzen sich gleichen oder ähneln, regen sich gegenseitig zum Schwingen an, was man sympathische Übertragung nennt. Gerade in akustisch nicht optimierten Räumen und lauten Instrumenten kann das auftreten, bzw. tritt meistens in irgendeiner Form auf.


    Da helfen physikalische Entkoppelung (ein Tom mal von der BD nehmen), andere Stimmung (ein Tom vom anderen wegstimmen) oder die Behandlung des Raumes. Abdämpfen kann in manchen Situationen auch die richtige Wahl sein. Alles so lassen wie gehabt wird keine Veränderung bringen. Ansonsten handelt es sich um ein Schlagzeug, was in gewissem Rahmen immer so reagiert.


    Viele Unerfahrene stimmen auch generell zu tief, in der irrigen Annahme, das würde fetter und durchsetzungsstärker klingen. Richtig ist allerdings meistens, dass es matschiger und leiser wird (besonders im Kontext mit Musik). Zudem hört man beim Stimmen viel schlechter, ob man exakt unterwegs ist. Und dementsprechend fischen die meisten im Trüben, wenn es darum geht, Soundprobleme möglichst genau zu lokalisieren und zu beseitigen.


    Und als letzte Möglichkeit kann es sein, dass eines deiner Toms eine sog. Raummode aktiviert, den Raum also genau auf der Frequenz zum Dröhnen anregt, die dir so negativ auffällt. Lösung wieder: umstimmen oder den Raum behandeln.


    Was genau du tun musst, wird dir allerdings keiner hier sagen können, denn keiner kennt deine Situation. Ausprobieren ist angesagt und vor allem die Frage, ob diese Resonanzen tatsächlich so stören. Ein berühmter Kollege lässt immer sein großes Kit komplett aufbauen, weil er das mitresonierende Ganze als Teil seines Sounds betrachtet. Der kann allerdings auch super spielen und stimmen und ist in insgesamt sicherlich optimaleren Umgebungen unterwegs als der durchschnittliche Amateurtrommler.


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    Macht doch erstmal Musik! Man braucht diese Dinge, die ihr da kaufen wollt, nicht. Die braucht man nur, wenn man wirklich Geld mit einer festen Band verdient und überzeugt ist, dass diese Werkzeuge die Gesamtperformance wirklich verbessern. Und wenn man einen festen Livemischer hat, dem man nicht jedesmal erklären muss, was man da macht. Im Amateurbereich sind externe Mischer schon mit viel weniger überfordert als ihr da kaufen wollt. Was habe ich da schon für kuriose Sachen erlebt.


    Wie oft spielt ihr denn live und in welchem Rahmen?


    Ich würde vorschlagen, dass ihr erstmal im Studio checkt, wie ihr "funktioniert", danach eure Proben per Pocketrecorder mitschneidet und euch auf den künstlerischen Output inkl. Sound konzentriert. Es ist eine bittere Erkenntnis, aber ich würde jeder jungen Amateurband deutlich davon abraten, in Zeug zu investieren, was keiner in der Band beherrscht. Wenn du dich selbst ins Thema Sound reinfuchsen willst, dann besorge dir ein Interface der 500 Euro Klasse und fange erstmal mit wenigen Mics an. Damit kannst du dann auch gute Demos mit der ganzen Band machen (wenn du grundlegende Techniken irgendwann beherrschst: Funktionsweisen der Mikros, Bedeutung der Raumakustik, passende Stimmung, Beherrschung der DAW). Sound muss man lernen. Das sind alles langwierige Prozesse, die dem Erlernen eines Instrumentes in nichts nachstehen. Das dauert alles. Und macht großen Spaß. Aber wer sich die Zeit nicht gibt und glaubt, teures Zeug macht automatisch teuren Sound, wird viel Geld verlieren und gefrustet sein.



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    Ein ganz vorsichtiger Einwand. Deine bisherigen Posts lassen darauf schliessen, dass ihr insgesamt wenig bis gar keine Ahnung von der Materie habt, aber unbedingt Geld ausgeben wollt. Ob es klug ist, nach kurzer Forenberatung 6000 Euro (!) für ein System auszugeben, deren Komponenten offenbar keiner von euch bisher so richtig durchdrungen hat, würde ich bezweifeln. Kaufen, aufbauen und losspielen wird da erstmal garantiert nicht passieren. Sich ohne jede Erfahrung mit so hohen Gesamtkosten auf die Bühne zu stellen, finde ich gewagt.



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    Und solche Leute wohnen hiel in Blemen?? Supel!! :)


    HongDing finde ich super! Allein der Name! Die haben offenbar Tama aufgekauft. Rätselhaft bleibt, warum sie in Photoshop nicht auch wenigstens die schiefen Logos begradigt haben, wenn sie doch ihren Firmensitz auch damit gebastelt haben.


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    Die Frage ist tatsächlich gut, viele meiner Schüler haben dieses Problem und man muss ehrlicherweise sagen, dass es tatsächlich bei vielen erstmal zu einem Einbruch bei Freizeitaktivitäten kommt. Ich habe zwar keine Ausbildung, weiß aber von vielen, die eine machen oder gemacht haben, dass die erste Zeit recht ungewohnt und anstrengend ist. Viele schaffen es als frische Azubis nicht, direkt nach der Arbeit noch konzentriert zu üben. Da sollte man sich nicht stressen, dann geht nämlich der "fun" von dem Simon Philips spricht, flöten.


    Ich muss leider auch anmerken, dass es bei einigen sogar zum Abbruch der Trommelei kommt. Anstrengende Ausbildung, vielleicht ein Partner, der es nicht schätzt, dass dann das WE für das "Hobby" geopfert wird. Manche merken das erst nicht, und dann stellt sich Frust ein. Den Satz "...habe dann bis zur Ausbildung viel gespielt und dann kam das irgendwie irgendwann zum Erliegen: Kinder, Hausbau..." höre ich gerade bei älteren Schülern/Studenten oder Workshopteilnehmern nicht selten.


    Insofern keine schlechte Idee, sich das vorher klar zu machen. Viele träumen ja auch insgeheim immer ein bisschen davon, die Trommelei doch beruflich zu machen. Eine Ausbildung beendet diese Träume in der Regel erstmal.


    Ich empfehle aber den Proberaum auch sehr. Das ist nämlich - neben der Übemöglichkeit natürlich - auch ein kleines Refugium, in welchem man selbst der Chef ist.


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    Persönlich spricht mich diese Musik nicht so sehr an. Ich finde sie sehr glatt und zielgruppenorientiert. Aber wenn die Zielgruppe sie mag und man vor vollen Häusern ordentlich abrocken kann, ist es doch super!


    Die Produktion klingt nicht homogen, löst sich nicht von den Speakern. Das Schlagzeug ist eher lieblos programmiert (copy and paste style), es wurde auf Variation weitgehend verzichtet. Die Sounds passen nicht gut zum Song, die Snare bellt in den Gesang, zudem stimmen die Räume nicht. Allgemein würde ich nur dann programmieren, wenn die Programmierung Teil des musikalischen Ausdrucks ist. Bei solchem Rock gibt es keinen Grund, zu programmieren. Denn, wie man oben sieht, bedeutet der Griff zum Sample nicht, dass der Song am Ende fett klingt, im Gegenteil.


    Ich würde Bands wie euch immer folgendes dringend empfehlen: versucht nicht zu klingen wie die (oft aufwendig und teuer produzierten) US-Vorbilder. Sucht einen eigenen Sound, vielleicht auch deutsche Texte. Ich finde es bei dieser Art Musik schlimm, wenn einen die Sprach- und Grammatikfehler in den üblichen Herzschmerz-willstdumitmirgehen-bleibhier-kommzurück - Texten anspringen.


    Jemand, der beruflich produziert, würde euch vermutlich erzählen, dass im ganzen Paket die Authentizität fehlt. Ich hoffe, du nimmst das konstruktiv auf, es ist jedenfalls so gemeint.


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    Hier findet sich ein weiteres Shootout mit noch wesentlich mehr Typen.


    Recordingshacks Kick Mics


    Auch dort klingt das D6 im Vergleich zum D112 wie vermutet. Ich empfehle, die Wavefiles herunterzuladen (55MB)


    Nach wie vor kurios, wie dieses Ergebnis hier zustande kam. Aber da sieht man wieder mal, wie wichtig es ist, alle diese Dinge bei sich im Raum zu testen. So würde ich jedenfalls auch sagen, dass irgendetwas nicht stimmt. Das D112 hat - wie ich finde - tatsächlich einen recht charakteristischen Sound, diese leicht honkig-holzige Mittigkeit. Vor allem fehlt beim D6 hier wirklich dieser PA-mässig tighte Tiefbass/Kick-Sound.


    Vielleicht ist auch an deinem Helixboard was kaputt? Mal auf anderen Kanälen versucht?


    Aber nunja, so isses eben :)


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    Der Knackpunkt in diesen pdfs ist aber, dass die Verschiebung immer vorzeitig wieder "aufgelöst" wird. Eine Verschiebung solange weiterlaufen zu lassen, bis sie wieder die 1 trifft, ist natürlich auch eine Option, klingt allerdings selten wirklich musikalisch.


    In den pdfs steht am Ende jeder zweitaktigen Übung ein +X. Die Zahl X sagt, um wieviel man den Takt "auffüllen" muss, damit das Pattern auf der nächsten 1 wieder starten kann.


    Wenn man einen Takt mit einer durchgehenden Dreierverschiebung spielt, dann passen da 5 Dreier (-Groupings) rein. 5x3 sind aber nur 15 Sechzehntel, wir brauchen aber 16. Würde einer fehlen. Also 5x3+1.


    Ich überlege, im Rahmen meiner BeatBauer Serie demnächst auch kleine Videos zu machen, mit so einem könnte ich vielleicht mal anfangen. :)


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    Ja, genau. Meistens wird von Gruppierungen gesprochen, wenn zB ein Takt mit 16 16teln nicht wie üblich in 4er oder 2er Gruppen aufgeteilt wird (was eben eher konventionell klingt), sondern in 3er, 5er oder 7er, was dann also akustisch vom Standard abweicht. Soweit ich weiß, ist das auch Jost Nickels Spezialität in diesen Workshops.


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    Nummer 2 ist das D6: starke Betonung von Kick und Subbass, wenig Mitten.


    Nummer 1 ist das D112: pöckig, eher mittig.


    Das D6 gilt mittlerweile als Mic, an dem man für einen modernen Sound eher wenig schrauben muss. Das gilt übrigens für die gesamte D-Reihe von Audix.


    Das D112 klingt nicht mehr wirklich "modern", man kann es allerdings vermutlich etwas besser formen, da die Mitten noch vorhanden sind.


    Ich selbst benutze das Beta52 und finde es immer sehr schön. Allerdings mische ich fast immer noch ein weiteres Mic dazu, entweder ein Kleinmembraner oder ein Bändchenmic.


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    Abgesehen davon, dass Nils absolut recht hat, könnte man es auch so erklären, dass ein eher weicher, instabiler Körper mehr Energie absorbiert. Die Extreme wären hier zB einerseits eine Trommel mit Pappelkessel (weiches Holz) und andererseits eine Snare mit dickem, gegossenem Metallkessel.


    In der Musik kann das bedeuten, dass die stabilere Trommel weiter trägt, die Projektion auf weitere Distanzen verbessert sich also. Höhen und obere Mitten werden wieder abgegeben, bleiben nicht im Material. Die labilere Trommel wird dagegen möglicherweise im Nahbereich fetter und wärmer klingen.


    Ein dickes Fell klingt eher fetter, weil es Obertöne wegnimmt und träger (also mit niedriger Frequenz) schwingt. Addieren tut es nichts.


    Es gilt der Merksatz, dass Mitten und Höhen vom menschlichen Ohr als präsenter wahrgenommen werden. Alle Geräusche und Konstruktionen, die diese Frequenzen begünstigen, werden als lauter empfunden.


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    Ich beziehe bei solchen Fragen immer den Charakter des Schülers mit ein und überlege, was "am Ende" herauskommen soll. Idealerweise kommt ein flexibler, groovender, weltoffener und intelligenter Trommler und Mensch heraus, der ähnliche Ansichten hat wie man selbst (der Lehrer) und seine Ziele auf ähnliche Weise erreicht.


    Allerdings ist mir irgendwann aufgefallen, dass das oft Wunschdenken ist. Und ja, es gibt Schüler, die einfach niemals einen guten Groove hinlegen werden und die niemals verstehen werden, worauf es beim Musizieren ankommt. Die wollen ein Instrument spielen und nehmen eben Schlagzeug.


    Und dann gibt es eine weitere Erkenntnis: 30-45 Minuten pro Woche sind nicht viel Zeit. Wenn ein Schüler in bestimmten Bereichen große Schwierigkeiten hat, dann hüte ich mich, einen Großteil der Zeit auf diese Schwächen zu verwenden, sondern versuche, die Stärken zu fördern. Groovt dieser 11-jährige also und geht mit dem Instrument auf, dann ist das toll und ich würde versuchen, mit ihm zusammen zu trommeln. Dann entwickelt sich nämlich automatisch ein inneres Timing, denn jemand, der "groovt" hat ein Gefühl dafür und wird sich dem Getrommel eines Lehrers irgendwann anpassen.


    Ich finde das absolut ok und gut, denn es entlastet mich als Lehrer von bestimmten Erwartungen. Wenn ein 10-jähriger großen Spaß am Kit hat, aber noch nicht im Kontext spielen kann, dann ist das ok. Wobei ich sagen muss, dass ich alle Schüler im Kontext spielen lasse. Entweder im Duet mit mir, mit dem Click oder mit Musik. Manche mögen das, manche nicht so gerne. Bei denen, die es nicht mögen, sage ich, dass an den paar Minuten kein Weg vorbei führt und es danach ja auch erstmal vorbei ist. Bei Erwachsenen gilt das natürlich nicht, denn bei denen verstehe ich mich viel mehr als Dienstleister, d.h. ich nötige keinem 25-jährigen etwas auf, was er nicht will. Es geht da um Spaß und Motivation.


    Laut mitgezählt habe ich selbst quasi nie, ich singe oder summe eher beim Spielen. Ich mache die Zählerei aber mit den Schülern, denen das hilft. Und dort finde ich es prima. Ich selbst bin übrigens Freund nahezu digitaler Präzision am Kit. Es regt mich bei mir selber extrem auf, wenn minimale Unsauberkeiten auftauchen. Das liegt auch daran, dass ich seit 20 Jahren auch viel elektronische Musik höre und spiele und es dort einfach nicht geht, im Timing zu wackeln. Aussagen, dass das Zählen die Basis von Groove und Musik ist, sind Unsinn, wenn sie den Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erheben.


    Fazit: bleibt ein Schüler irgendwo stecken, empfiehlt es sich, viele Wege zu gehen, um ihm/ihr dort heraus zu helfen. Funktioniert ein Weg partout nicht, gehe ich einen anderen, bzw. stelle das Thema erstmal zurück. Man muss sich als Instrumentallehrer immer klar machen, dass man in 99% der Fälle nur ein (manchmal sehr kleiner) Teil der Freizeitgestaltung des Schülers ist. Ganztagsschulen, AGs, weitere Hobbys, Sportveranstaltungen am Wochenende, Freunde/Partner usw. lassen heutzutage ja selbst sehr motivierten Schülern kaum Raum, sich wirklich am Instrument zu entwickeln, so schade das auch ist.


    Also entspannen und sehen, wie es für Lehrer und Schüler am angenehmsten funktioniert. Das ist zwar sicherlich nicht die CLICK-Antwort, ich bin aber auch davon überzeugt, dass es solche Antworten in so einem Zusammenhang meistens nicht gibt.


    ...die gibt es nur auf die Frage, welches das beste 17" Crash für Metal ist! ;)


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    So gut der Mann spielt und auch klingt, aber ich finde diese "Wisch"-Technik ist nicht wirklich praktikabel. Wichtiger ist es - wie beim Spielen einer Trommel - darauf zu achten, dass die Bewegung kontrolliert ist, also irgendwann stoppt.


    Becken gehen - wie Felle und Sticks und Sehnen - in dem Moment kaputt, wenn sie der Energie nicht ausweichen können, sie sie also direkt im Material abbauen müssen. Da ist diese Wischtechnik natürlich auch prima, sie hat allerdings eine Schwachstelle: die Bewegung, die dafür nötig ist, läuft der vertikalen Bewegung zuwider, mit der man optimalerweise Schlagzeug spielen sollte. Wer diese Wischtechnik mal in hohen Tempi ausprobiert hat, wird merken, dass sie Unruhe in den Bewegungsablauf bringt, weil man aus einem vertikalen ruckartig in einen eher horizontalen Bewegungsablauf und wieder zurück wechseln muss.


    Fazit: wer kontrolliert Trommeln spielen kann, kann auch kontrolliert Becken spielen. Wer das noch nicht so gut kann, sollte alle anderen Tipps in dem Video anwenden: anwinkeln und nicht zu hoch hängen (eine weite Distanz zum Instrument erschwert es, die nötige Bewegung und Kraft richtig anzuschätzen). Bei Aufnahmen können zu hoch hängende Becken zudem das Verhältnis von Becken zu Restkit kaputt machen (Becken nah an den Overheads, Rest weit weg).



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