Zitat
Original von Drummer_Basti
daher pegle ich immer nach meien wandlern ein. auch wenn der m80 angeblich klippt hört man nichts auf der aufnahme.
...
ich geh mit dem gain am preamp so weit hoch bis der wandler noch -3 db headroom hat. und dabei gehts mir nicht um den rauschabstand. bei mir rauscht da eh nix.
natürlich mag das wohl auch eine frage der philpsophie sein...
meine bzw. unsere (studiokollegen) philosophie ist es keine kompromisse einzugehen.
und nur auf -10 db einzupeglen weil man zu faul ist bei der aufnahme nachzupegeln ist ein zu großer kompromiss
Alles anzeigen
sicherlich ist die dBFS-Anzeige des Wandlers maßgeblich - aber der Preamp sollte auch den Pegel liefern können, um den Wandler auf 0 dBFS zu bringen - und das möglichst verzerrungsfrei. Wenn der Preamp für 0dBFS am Wandler bereits ständig im roten Bereich arbeitet, dann kann das den Sound durchaus deutlich verändern - je nach Design der Ausgangsstufe des Preamps mehr oder weniger (gut). Der Urei LA22 z.B. fährt bei hohen Pegeln seinen Ausgangsübertrager in die Sättigung - das ist ein durchaus angenehmer Effekt.
Aber das mit dem Nachpegeln verstehe ich nicht - wenn Du die rote Lampe gesehen hast, weil der Drummer sein Set mit der Stemmbank verwechselt hat und nicht genug Headroom da war, dann ist es zu spät zum Nachregeln - die Aufnahme hat den Clip drauf und ist versaut.
Diskutier doch noch mal mit Deinen Studiokollegen, was genau für einen Kompromiss ihr da eingeht - wie gesagt - die Auflösung eines digitalisierten Signals wird nicht dadurch größer, dass man den genutzten Bereich eines maximal verfügbaren Bereiches nach oben verschiebt - dies wäre nur dann der Fall, wenn die Dynamik des zu wandelnden Signals höher ist als die maximal zur Verfügung stehende Dynamik des Wandlers.
Macht doch mal einen Test - ihr routet das gleiche Signal (z.B. die Bassdrum) auf zwei Gruppen des analogen Pults - damit geht ihr in euren Wandler - links auf -10dBFS, rechts auf -3dBFS. Dann normalisiert ihr die Aufnahmen in der Workstation auf jeweils 0dBFS - wie groß ist dann der Soundunterschied?
PS: macht einen Blindtest draus (d.h. nur der Bediener weiss, welches Signal das ursprünglich niedriger ausgesteuerte ist - der sagt aber nichts und gibt auch keine Meinung ab. Die anderen wissen nur Signal A oder B und müssen sich dafür entscheiden, welches besser klingt - erst danach erfolgt die Auswertung). Um die Macht der Selbst-Suggestion zu erleben mach eine zweite Runde mit dem exakt gleichen Signal (egal ob das -10er oder das -3er, aber normalisiert) und gib es einmal beim Abhören als das -10er, einmal als das -3er aus - während die Testhörer die Samples hören. Was wollen wir wetten, dass das als -3er ausgegebene Signal besser beurteilt wird? Solche Versuche können sehr spassig sein...