Beiträge von intuitiv

    Jorge Rossi:


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    Für mich reicht die Klangqualität aus, um eine Übersetzung zu erlauben und es hat sich mir eigentlich sofort erschlossen worum es geht. Die Klangqualität stand bei dieser Aufnahme ziemlich offensichtlich nicht im Fokus des Interesses. Es ist deshalb auch nicht so sinnvoll die Klangqualität vertieft zu diskutieren. Ich habe hier ein paar dutzend "Trade Winds" Platten herumliegen. Das sind alles Produktionen bei deren Herstellung ein einziges Mikrofon irgendwo herumgestanden hat und irgendwo anders in dem Restaurant standen Chet Baker oder Charlie Parker. Kein vernünftiger Mensch würde darüber meckern, dass der Bass kaum zu hören ist und der Rest bescheiden klingt. Wir sind froh, dass wir die Aufnahmen haben. Jede andere Haltung wäre doch ziemlich beckmesserisch.


    Deshalb finde ich es toll, wenn hier für Spontanität Raum ist. Wenn nur Produktionen vorgestellt würden die zeigen, dass der Urheber im Tonstudio gut klingt, wäre die Hörzone vielleicht nur ein Or wo es darum geht, sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen. Es ist doch schön wenn man auch mal schnell eine Idee teilen kann, bei der es nur um Musik geht. In Zeiten, in denen es immer weniger Musiker gibt, weil die Musiker sich alle einen Computer gekauft haben und daran herum basteln anstatt zu üben, finde ich das geradezu notwendig Das sage ich als jemand, der davon lebt Musik zu produzieren, nicht nur als Musiker.


    Es ist für mich sehr wertvoll ab und zu so einen Input von einer Seite zu kriegen, die ohne ein Forum wie dieses einfach nicht da wäre und es macht mir Spaß hier Sachen zu begegnen, die ich von alleine nicht auf der Tagesordnung gehabt hätte. So kann ich mich mal wieder hinsetzen und Dinge üben, auf die ich nicht von alleine gekommen wäre. Das hält frisch. Ich habe diese Geschichte nicht sofort rund vom Blatt spielen können und es hat Spaß gemacht, den Groove zwanzig Minuten zu üben. Deshalb ist mir die Klangqualität der Aufnahme nicht so wichtig und ich glaube dieses Ride finde ich ziemlich geil. Also, Danke Andy Lindner. Wenn Dich die Kritik in diesem Thread davon überzeugt hat, dass Du dieses Ride loswerden solltest, schick mir bitte ´ne Nachricht.

    Ein typisches Low-Budget-Pult aus der Zeit als die Homerecording-Fraktion noch Mischpulte brauchte. Der Rauschspannungsabstand der Mikrofonvorverstärker dürfte sicher mit einem Focusrite Octopre oder Octopre LE nicht vergleichbar sein. Wenn Du Mikrofonvorverstärker benötigst, ist so etwas also die bessere Wahl. Diese Geräte bieten ausserdem eine zuverlässige 48 V Phantom-Stromversorgung.


    Es sollte mich ausserdem wundern, wenn sich so ein altes Ding in technisch einwandfreiem Zustand befindet. Die Wartung und Reparatur ist ziemlich umständlich. Ich würde die Finger davon lassen.

    ... Der Sound mag durch die Plexiglaswände vielleicht besser werden, aber wer braucht auf nem Livekonzert bitte CD-Qualität? ...


    Ich bin eigentlich immer froh, wenn eine Show so gut wie möglich klingt. Die Gefahr, dass es "zu gut" klingen könnte scheint mir in diesem Fall eher nicht zu bestehen.


    Übrigens ist Plexiglas nicht gerade der Werkstoff, den ich bevorzugt zum Einsatz bringen würde, wenn es im Studio darum geht akustische Bedingungen zu gestalten. Diese Dinger kommen zum Einsatz um Übersprechungen und Direktschall zu begrenzen. Plexiglas ist beliebt, weil es transparent ist und man den Drummer sehen kann, nicht weil es gut klingt.


    Im Studio kommen eher Absorber zum Einsatz.

    Viel bedenklicher, als die Ankündigung sich um 220 V für alle zu "bemühen" finde ich das Prinzip, die Kunden dazu zu nötigen ihre eigenen Stromverteiler ("Mehrfachsteckdosen") anzuschleppen. Nach meiner Erfahrung ist so etwas geradezu gefährlich.


    Plexiglas Wände sind immer ein akustischer Kompromiss. Die Reduktion der Übersprechungen bezahlt man schließlich damit, dass man den Klang des Schlagzeugs stark beeinträchtigt. Deshalb ist jedenfalls eine flexible Lösung sinnvoll. Drei einzelne Wände, die nicht zu hoch sind, versetzen den Ingenieur in die Lage entscheiden zu können, in welcher Weise diese Maßnahme eingesetzt wird. Oft ist es zum Beispiel eine Gute Idee, nur zwei dieser Wände, links und rechts des Schlagzeugs aufzustellen. Wie gesagt, ein guter FOH-Mann will nicht nur Übersprechungen reduzieren, er ist auch daran interessiert den Klang des Schlagzeugs nicht zu verderben. Die Konstruktion dieses Beschallers ist wahrscheinlich nicht flexibel genug, ausserdem sind die Wände sehr hoch. Ich wäre überrascht, wenn damit zufrieden stellende Ergebnisse erzielt werden.


    Die Statements dieses Kandidaten wirken tatsächlich ein wenig desillusioniert und feindselig. Wenn der in Wirklichkeit auch so merkwürdige Laune hat, würde ich sicher nur ungern mit ihm arbeiten. Das "geflogene Pult" und der unfreiwillig komische Zirkus, der um den (mager bestückten) Mikrofonpark gemacht wird irritieren mich und lassen ernsthafte Zweifel an seiner Qualifikation aufkommen. Mehr als ungewöhnlich, sind auch die Äusserungen dieses Mannes über seine Aufnahmen. Ich will ihm nicht vorschnell Inkompetenz unterstellen, aber das wirkt alles fachlich etwas unbeholfen.


    Andererseits: wenn ich den Mann buche, dann vertraue ich ihm auch und lasse ihn seine Arbeit machen. Ihr werdet ja sehen, was dabei herauskommt. Stellt ein paar fachkundige Bekannte ins Publikum und lasst Euch berichten, wie die Show geklungen hat.

    ... "Wenn dir das nicht gefällt, bist du eben zu doof dafür, es zu verstehen" ...


    Wir sind uns ganz einig - ich habe nur auf den Unterschied zwischen Ignoranz und Dummheit hingewiesen und darauf, dass es durchaus sehr gebildete Ignoranten gibt und auch ziemlich dumme oder ganz durchschnittliche - das ist egal. Man einfach sagen: Wer Musik schätzt, der sollte sich möglichst neugierig zeigen. Es lohnt sich. Wer Musik benutzt um seine Persönlichkeit (oder je nach bedarf seine Persönlichkeitsdefizite, manchmal Persönlichkeitsstörungen) zu definieren, zu therapieren oder zu kleiden kann das auch tun: je nach Nutzer eignet sich Arnold Schoenberg dazu ebenso wie Bach oder die Distillers. Bildung oder Verblödung spielt dabei keine Rolle und jeder kann mit Musik das tun was Ihm gefällt und das ist nicht gut oder schlecht sondern einfach die Wirklichkeit. Wir hören Musik bei der Arbeit oder konzentriert nach Feierabend, im Stau, bei der Fortpflanzung, in Clubs, Fahrstühlen, Konzertsälen und ich habe selbst ungefähr eintausend Platten auf dem iPod - ich höre Musik bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Es ist nie das Gleiche, alles ändert sich ständig, wir reden über Luft, die sich bewegt. Aber Neugier zahlt sich aus. Manchmal ist es ja geradezu eine Sehnsucht, die uns in die Arme der Musik treibt. Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass Musik die mir unbekannt ist, sich erschließt wenn ich ihr Gehör schenke. Es gibt dümmere Menschen als mich und glücklicherweise auch intelligentere.


    Ich verstehe, was Ihr (hallo CrossStick) meint - ich bin natürlich auch schon Snobs begegnet. Aber die gibt´s unter Punkrockern wie auch im Konzertsaal.


    Und ja, maxPhil hat ebenfalls recht, es gibt sogar formelhaften Freejazz. Ein lieber Kollege kam neulich nach einem Abschlusskonzert der Hochschule ganz traurig zu mir und sagte: "Ich glaube man sollte die alle schrittweise an harte Drogen heranführen." Er hatte die Neugier vermisst und die fehlt nicht selten wenn Musiker fest überzeugt sind, es gehe in der Musik hauptsächlich darum, keine Fehler zu machen. Neulich habe ich diesen Stones-Film von Martin Scorcese gesehen (Shine A Light - ein toller Film) und die Stones machen echt mehr Fehler als jede andere Band. Manchmal klingt es, als würde nur noch Darryl Jones (der Bassist) verhindern, dass der ganze Laden auseinander fliegt. Aber wer gesehen hat, was diese Leute für eine Beziehung zur Musik haben (es ist mehr als Spielfreude) der weiss, warum es eine tolle Show war.


    Wenn einem Baby Sommers spiel nicht gefällt würde ich nicht sagen:

    Zitat

    "Wenn dir das nicht gefällt, bist du eben zu doof dafür, es zu verstehen."

    Ich würde sagen: " Hör´s Dir noch mal an, wenn es Dir immer noch nicht gefällt hör Dir weiter Dave Weckl an (OK, das nur schweren Herzens). Hör Dir Travis Barker an, hör Dir Tony Williams an oder Ed Thigpen, Jorge Rossi oder Mat Young - den Drummer der Distillers. Jemanden der etwas gibt, wenn er musiziert. Der Stil ist Wurst.

    Obwohl man sagen kann, dass es für manchen nötig ist sich mit dieser Musik etwas zu befassen, bevor sie verstanden, also erfasst und gefühlt werden kann, hat das nicht das geringste mit erworbenem Wissen zu tun. Intellektuelle haben also zum Glück keinen originären Musikgeschmack. Ich kenne Intellektuelle, die behaupten "nur Klassik" zu hören und wenn man die fragt, ob sie damit die Wiener Klassik meinen, stellt man schnell fest, dass solche Leute gewöhnlich mit "nur Klassik" einfach alles von Gregorianischen Gesängen, über die Romantik, bis zur frühen Moderne bezeichnen. Mit Klassik meinen die eigentlich alles und nichts. Es gibt auch solche, die hören nur die Avantgarde und denken, sie seien bessere Menschen. Die haben auch selten recht damit und Menschen, die in einer Franz Marc Ausstellung mit den Worten "Dit kannick selba..." protestieren und festellen, Pferde seien gar nicht blau, können viel schaden anrichten. Die Geschichte hat es bewiesen.


    Sicher - man verliert eine Menge in der freien Improvisation, aber man gewinnt viele Dinge, die musikalisch nicht anders zu erreichen sind.


    Wenn ich einen kleinen Rat loswerden darf: lasst Euch nicht davon abschrecken, dass Musik nerven kann. Wir sind zu oft in Hörgewohnheiten gefangen die unser Wahrnehmungsvermögen konditioniert haben. Gute Musik verdient immer, dass wir uns einlassen - dass wir uns berühren lassen. Ausserdem ist Musik nicht ausschließlich dazu da konsumiert zu werden wie Fastfood. Es gibt natürlich auch miserablen Free Jazz oder Free Jazz, der mir absolut nicht gefallen mag, was ich als Indiz dafür deute, dass es in jedem Stil Qualitätsunterschiede gibt. Aber bitte, bitte: wenn Ihr Musiker sein wollt, hört zu. Lieber einmal mehr, als einmal zu wenig. Wer das nicht tut, versäumt mit großer Wahrscheinlichkeit etwas wesentliches.


    Für mich persönlich, dass wird jetzt wahrscheinlich niemand überraschen, ist es ausserdem ein großes Glück und sehr beruhigend, dass es Musik gibt die mit absoluter Sicherheit ungeeignet dafür ist, Menschen das Gehirn weich zu dudeln und Fahrstühle oder Supermärkte zu beschallen.


    Baby Sommer ist einer dem die Musik viel zu verdanken hat. Wer sicher gehen will, sich nicht selbst als Ignorant zu denunzieren, sollte also sehr aufpassen über wen er sich das Maul zerreißt.

    ... OHs pur und ohne Schminke ...


    Das Original klingt natürlicher, nicht so brachial. Die Filter oder der Kompressor (wahrscheinlich dieser) haben also eine gewisse Härte addiert. Ich komprimiere das OH Signal in der Mischung eigentlich fast nie. Wenn dann im Mastering mehr Headroom zur Verfügung steht, ist es um so besser. Ein verbreiterter Fehler ist es, der Versuchung nachzugeben die Mischung am Klang einer fertigen Produktion zu orientieren. Bei mir geht es In dieser Arbeitsphase zentral darum, Lautstärkeverhältnisse anzupassen. Kompression, Filter und künstlicher Raum sind Themen die, wenn überhaupt, eher zum Ende der Mischung in´s Spiel kommen. Wenn mir nur Filter und Kompression zur Verfügung stehen, die den Klang der Aufnahme eher verschlechtern, ziehe ich daraus Konsequenzen.


    ... Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß wir einen Gig deshalb nicht bekommen, weil auf unserem Demo das Drumset aus Sicht des Drummers gemsicht ist ...


    Das habe ich auch nicht behauptet. Wenn Du meinst anders herum klingt es besser, Euer Booker oder Eure Agentur und mögliche Veranstalter sind damit zufrieden - schön. Um Veranstalter zu beeindrucken ist ein Video auf dem Ihr mit einem (enthusiastischen) Publikum zu sehen seid ohnehin geeigneter. Zwar vermisse ich ein dominantes Argument, dass dafür spricht die Panpots zu benutzen um die Aufnahme "umzudrehen", aber wie ich schon sagte:

    Zitat von intuitiv

    ... Dies ist ein freies Land. ...

    Noch etwas: neulich hat mir ein Kollege erzählt, er platziere das OH System (apropos Abstand zur Schallquelle) in der Höhe, wo die kleinen Haare auf seinem Handrücken anfangen zu kribbeln. Schön und gut - die Methode kam mir auch nicht sonderlich wissenschaftlich vor, aber ich bin ja neugierig (besonders, wenn etwas zu kribbeln verspricht) und, sagt es bitte nicht weiter, ich hab´s ausprobiert. Der Schlagzeuger hat etwas doof geguckt (icke, der tolle Klang-Schamane), aber leicht unterhalb der Höhe in der ich meine Mikrofone aufgestellt hatte war eine leichte Schwingung spürbar. Nun ist so etwas wahrscheinlich auch spürbar, wenn ich die Hand in alle möglichen anderen Orte (ich meine Orte an denen Mikrofone nichts zu suchen haben) stecke und deshalb Habe ich mich entschlossen auch zukünftig statt der Hand die Ohren zu verwenden.

    ... diese Tabelle ist jetzt langsam ein bisschen "verbraucht" ...


    Es ist eben eine besonders aufschlussreiche und leicht verständliche Übersicht - ich hoffe ausserdem immer, dass sich die Interessierten mal den kompletten Wuttke geben.


    Ferndiagnosen sind gar keine einfache Sache. Man kann da ganz schön schief liegen - es bringt meist mehr, wenn Du selber Deine theoretische Grundlage komplettierst (sonst steigt man bei der Berechnung der Mikrofonbasis schnell aus) und vor allem auf dieser vernünftigen Grundlage operierend viel ausprobierst und dabei Dein Gehör gebrauchst.


    Wenn ich einen Tip geben muss würde ich sagen, dass man den niedrigen Raum hört. Ausserdem klingt es, als ob die Mikrofone ein wenig nah an der Schallquelle stehen. Direkt vor einer Wand ist auch nicht immer der beste Platz im Raum, um ein Schlagzeug aufzustellen. Es ist echt schwierig sicher zu sein, ob ich das höre oder ob ich die Informationen die ich habe hören möchte. Ich würde jedenfalls gerne mal die OHs ohne Kompression hören.


    Falls ich die Dimensionen Deines Sets richtig einschätze würde ich mit einer Mikrofonbasis von mindestens 1,20 m anfangen. Die Mikrofone 50 cm über der Schallquelle aufzustellen erscheint mir ein wenig knapp und ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass es optimal ist Dein OH System direkt unter die Decke zu hängen. Für mich würden sich neben der Frage: "Wenn dieser Raum so niedrig ist, warum nehmen wir das Schlagzeug nicht in einem anderen Raum auf?" ausserdem Fragen stellen wie: "Kann man das Schlagzeug niedriger aufbauen?" oder konkret: "Muss der Abstand zwischen Becken und Toms wirklich so groß sein, wie er auf dem Foto aussieht?". "Muss das Ride Becken, dass Du so oft spielst eigentlich so weit links stehen?" ist auch eine Frage, die mir einfällt nachdem ich den Mix gehört habe. Als Musiker kann man eine Menge Sachen gut machen kann, die einem Toningenieur die Arbeit erleichtern oder manchmal auch ermöglichen. Aber es gibt nicht nur was zu Meckern. Ich fand schon immer, dass dieses MMX ein ungeheuer gutes Schlagzeug ist und wie Deine Aufnahmen zeigen, klingst Du auch richtig gut darauf. Trotzdem wäre mein Vorschlag wie gesagt: das Ride dorthin, wo jetzt das 12" Tom steht oder darüber, wenn dieses 12" unbedingt an seinem Platz bleiben muss und alle Becken ein ganzes Stück tiefer aufbauen. Das Problem des Übersprechens von Schallquellen wird manchmal überschätzt.


    Zum Panning möchte ich nur noch bemerken, dass zwar die Leute ganz recht haben die angemerkt haben, dass jeder pannen kann wie er will. Dies ist ein freies Land. Was wir hier versuchen ist aber nicht die Wirklichkeit zu reproduzieren. Mit einer Aufnahme schaffen wir (mit technischen Mitteln und hoffentlich auf kreative Weise) die Illusion einer musikalischen Darbietung. Man sollte sich Fragen, für wen man das tut. Für den Schlagzeuger der Band oder für das Publikum? Der Gedanke, dass der größte Teil des Publikums eine Band nur selten vom Sitzplatz des Drummers hinter dem Schlagzeug aus hört, scheint mir nahliegend.

    Mittlerweile ist die Diskussion zwar etwas vom ursprünglichen Thema abgewichen, aber es ist trotzdem wichtig oder?


    Als ich vor 28 Jahren meinem damaligen Lehrer eröffnete, dass ich die Musik zum Beruf machen wolle, antwortete der (bevor er in seinen schrottreifen Saab stieg) mit den Worten: "... das ist ein hartes Brot ..." . Der Mann sollte recht behalten. Mittlerweile übe ich den Beruf seit fast zwanzig Jahren aus. Die ersten zehn davon waren mehr oder weniger von an Not grenzender wirtschaftlicher Armut geprägt. Nicht wenige Kollegen leiden darunter während des größten Teils ihres Berufslebens. Es gibt Künstler, deren Einkünfte in so krassem Missverhältnis zur Qualität Ihrer Arbeit stehen, dass man darüber in Wut geraten könnte. Aber ich will nicht jammern. Wer sein wirtschaftliches Handeln professionalisiert oder (genau wie seine juristischen Angelegenheiten) an kompetente Dritte delegiert, hat heute einige Möglichkeiten von seiner Arbeit leben zu können. Nebenbei gesagt, unterrichte ich schon lange nicht mehr.


    Eins steht fest: es gibt nicht zu viele gute Musiker oder gute Musik in diesem Land. Wer sich berufen fühlt, talentiert und fleißig genug ist, kann etwas daraus machen. Alles andere reguliert der Markt gar nicht so schlecht. Ich habe noch keinen total unfähigen kennen gelernt, der einen Haufen Schüler unterrichtet oder sich sonst irgendwie vor Arbeit nicht retten kann. Da muss keiner Angst vor haben. Wie gesagt, ist es sogar für im genialen Bereich talentierte Kollegen manchmal nicht einfach, die Miete für eine bescheidene Altbauwohnung in der Hauptstadt zusammen zu bekommen. Besonders wenn es Persönlichkeiten sind, die im Bereich Marketing über keinerlei natürliche Begabung verfügen.

    Ja, die MKH-40 klingen besser auf der ganzen Linie: keine "billig klingende" Hochtonverfälschung zum Beispiel. Wer ein Mikrofon im Schrank hat, dass das hier leistet:



    und ein E 664 aus der Budget-Serie des selben Herstellers vorzieht, macht einen Fehler. Hier kann man das gut hören, wenn mich nicht alles täuscht.


    Was spricht eigentlich gegen AB mit den MKH 40, ausser das es jeder so macht? Ich habe bei kleinen Sets mit ORTF sehr gute Erfahrungen gemacht und ausserdem ist es ein ziemlich unkompliziertes System. Mein aktuelles Stück in der Hörzone ist mit ORTF Stereo aufgenommen - das Set ist aber auch ein vierteiliges kleines Jazz-Kit. Größere Schlagzeuge nehme ich mit AB Stereo Hauptmikrofon auf.


    Ich habe Jörg Wuttkes übersichtliche Tabellarische Zusammenfassung der Stereo-Mikrofonierungen ja schon mehrmal in verschiedenen Threads eingestellt, es ist aber vielleicht auch hier nützlich.



    Aus "Jörg Wuttke - Mikrofonaufsätze, zweite Erweiterte Auflage" Der Links führt zur Schoeps-Homepage, der Download ist kostenlos, die Lektüre Pflicht. Alle denen 11 MB auf einmal zu viel sind, können das Buch auch Kapitelweise herunterladen.

    Mein Aufnahmeraum ist leider klein und trocken. Ausser einer grundlegenden Akustik-Optimierung habe ich vier Primacoustic Freeport XT Absorber, die je nach Aufnahmesituation möglichst sinnvoll platziert werden. Der Raum hat einen schönen dichten Grundklang ohne stehende Wellen oder Flatterechos, aber er ist eigentlich zu klein - besonders für Schlagzeug Aufnahmen. Wenn alles klappt, ziehe ich nächstes Jahr in optimale Räume um.


    Künstlichen Hall gibt es hier also auch. In der Hauptsache Impulsantworten des Lexicon PCM 96 auf dem Space Designer. Kurz gesagt handelt es sich um einen Raum für das Sopran, einen für´s Schlagzeug, einen Snare-Raum, Ambience und einen Kammermusiksaal, in den alle Instrumente gemischt werden.

    Danke für die netten Antworten. Es ist ein 20" Constantinople Light Ride und ein 18" Istanbul Thin Chrash, dass ich als Ride spiele. Les Folies Bergère ist ein Cabaret / Club in der Rue Richer in Paris. Viele von Josephine Bakers legendären Auftritten haben dort stattgefunden und es ist unser Versuch Musik zu einer solchen Party machen. "Les Folies Bergère" heisst ungefähr "Die verrückten Hirtinnen" oder besser "Schäferinnen".