Beiträge von intuitiv

    Mit 'dröhnenden Mitten' meine ich das folgendermaßen analysierte Klangbild:



    Auch wenn es dem Ego des Threadstarters nicht schmeicheln mag, entspricht es der Wirklichkeit. Was der Threadstarter und sein Herr Vater nicht hören können, ist hier sehr gut zu sehen: die Peaks, Notches, Bass- und Höhenarmut sind wohl auf die Färbung des verwendeten Mikrofons zurückzuführen.


    Hier haben mangelnde Fachkenntnis und Beratungsresistenz zu einem Fehlkauf geführt. Ein Fehler der eindrucksvoll Dokumentiert wurde, vielleicht lernen ja andere daraus.


    [edit] Vielleicht sinnvoll: für alle, die sich nicht so sehr auskennen, habe ich hier mal die Frequenzanalyse der Aufnahme einer Sängerin (ebenfalls eine Altstimme), mit einem neutraleren Großmembranmikrofon, dem Haun MBP-603 mit KA-1000N Kapsel als Referenz hochgeladen. Auch diese Analyse zeigt eine unbearbeitete Aufnahme:


    [/edit]

    [...] Ich frage deshalb weil ich wissen möchte ob es für 150 Euro was besseres gibt. Auf meiner Abhöre (M-Audio BX8) dröhnt nichts, obenrum ziepts ein bischen das höre ich auch. [...]


    Ich frage mich, wieso Du nicht einfach die guten Argumente für ein Kleinmembrankondensatormikrofon nachvollzogen hast. Es ist wirklich erstaunlich. Aber um die Frage zu beantworten: ja, es gibt auch in dieser Preisklasse bessere Mikrofone als das, auf das aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen Deine Wahl gefallen ist. Keines davon kostet genau 150 Euro, aber so ist das Leben. Auch chinesische Kinder brauchen ihr Schälchen Reis.


    - Haun MBC 660L - Ist, glaube ich, konkret für Thomann gebaut worden und eigentlich als Stütze konzipiert, dass heisst es rauscht etwas mehr. Es schlägt aber die chinesischen Konkurrenten in dieser Preisklasse um Längen.


    - AKG C3000 - Wenn Du unbedingt ein Großmembranmikrofon für wenig Geld kaufen musst, dann vielleicht dieses. Manche finden das Klangbild 'crisp', andere denken, so eine Abstimmung mit überbetonten Höhen sei unnötig, geradezu dazu angelegt, Anfänger sozusagen 'über´s Ohr zu hauen' und meinen dieser Sound ist ungefähr das, was Leute die keine Ahnung haben toll finden. Sicher ist aber, man kann die Höhen absenken und damit gemachte Aufnahmen saufen in der Mischung nicht so schnell ab, wie diejenige, die Du vorgestellt hast.


    Du hast mich vielleicht falsch verstanden, ich fand eigentlich das die Sängerin das beste an der Aufnahme ist. Aber gut, es dröhnen die Mitten, Du hörst es nicht auf M-Audio 8" Woofern. Es sollte mich nicht wundern, wenn auf so großen, billigen Woofern einfach alles gleich dröhnt und Du es deshalb nicht hörst. Aber selbst wenn die Deine Lautsprecher die Aufnahme einigermaßen präzise wiedergeben - Du hast gerade Dein erstes Mikrofon gekauft oder? Es ist kein Wunder, wenn Du schon in kurzer Zeit die Aspekte auf die es ankommt, viel genauer wahrnimmst als anfangs. Das hat unheimlich viel mit Erfahrungen zu tun, die Du machen wirst, wenn Du Deine Aufnahmen mischst und vergleichst. Deshalb, ich kann es nur wiederholen, ist es auch besser wenn Du mit möglichst neutral abgestimmten Equipment anfängst. Sonst müsstest Du Dich jetzt abmühen mit einem ebenfalls semioptimalen EQ-Plugin die Schwächen des Mikrofons auszubügeln. Das ist eigentlich unnötig und mit dem Haun könntest Du Aufnahmen machen, die von vornherein mehr oder weniger so klingen, wie sie klingen sollen.


    Zitat

    Für Homerecordingzwecke und für 140 Euro finde ich das aber wirklich okay.


    Das sei Dir (MadMetalMatty) auch ungenommen. Hier herrscht ja Meinungsfreiheit. Deshalb ist mir auch vollkommen unverständlich, weshalb Du diejenigen, die Ihre Kritik ein wenig mehr vertiefen als Du selbst dafür abkanzelst:


    Zitat

    Es ist ja wirklich schön, dass ihr euch alle so gut auskennt. Aber es gibt halt auch Leute, die mal anfangen.


    Es ist also besser, man lernt möglichst nichts dazu und hört stattdessen auf Personen, die ebenfalls "mal anfangen" und die eigene Meinung teilen? Ich glaube, MadMetalMatty, Du hast den Diskussionsverlauf nicht nachvollzogen. Für Leute, die sich ein wenig auskennen ist die Frage, ob die von Thomann vertriebenen Großmembranmikrofone das Beste sind, was man in der Preisklasse für Geld kaufen kann, sehr leicht zu beantworten: 'Nein'. Die Frage warum Leute meinen, sie müssten von ihren paar Kröten ausgerechnet ein Mikrofon in Großmembrantechnik erwerben, ist viel interessanter. Aber es gibt ja auch Menschen, die einen Heckflügel in Rennsport-Optik auf ihren Kleinwagen kleben, obwohl das unnütz ist. Hier entscheidet die Imagefrage, nicht Vernunft oder Kompetenz.

    Trotz des zittrigen Vibratos hat die Sängerin eine schöne, warme Stimmfarbe. Die Aufnahme ist halt, wie sie ist. Warum willst Du, dass jemand diese Aufnahme bewertet? Wenn Du selber nicht hörst, dass es matt klingt, die Mitten dröhnen, dieses Zirpen in den Höhen nervt und also glücklich damit bist, ist es doch eigentlich egal was andere meinen.

    Ich kenne selbst nur die nuBox 381. Das ist ein Lautsprecher an dem man gut sehen kann, was einen Nahfeldmonitor von einem HiFi-Lautsprecher unterscheidet. Die nuBox 381 ist darauf abgestimmt, in wenig optimalen Settings (Regal-Lautsprecher) hervorragend zu klingen. Die Box wirkt ausgewogen, transparent und sehr direkt. Aber das, was viele Besitzer dieses Lautsprechers als 'linear' empfinden, ist eigentlich nur 'ausgewogen'.


    Warum würde ich trotzdem eine HS-80 bevorzugen trotzdem die viel schlechter klingt? Weil ein Nahfeldmonitor nicht gut klingen muss! Die HS-80 ist mies, aber ehrlich. Nicht so mies, wie eine NS-10 zum Glück. Aber man bezahlt eben gute analytische Eigenschaften mit dem Verlust einer klanglichen Abstimmung, die man gerne hört. Ausserdem bildet eine HS-80 bis fasst 40 Hz ab - die Nubert klingt zwar vollständig, aber in Wahrheit ist bei 52 Hz Schluss. Eine Nahfeldabhöre, die zum mischen wirklich taugt sollte wenigstens bis 40 Hz hinunter etwas brauchbares von sich geben. Es scheint mir, unabhängig davon, was in Internetforen (dies ist auch eins...) geschrieben wird, Argumente zu geben die nicht auf 'Hörensagen' beruhen.


    Ein Adam Art Hochtöner klingt brutal ehrlich und hart - mir würde nicht einfallen damit Musik zu hören um diese zu genießen. Aber um eine Aufnahme zu beurteilen, sind das unter umständen Eigenschaften, die man gerne in Kauf nimmt. Der Art Hochtöner ist nämlich äusserst genau und schnell. Der einzige Hochtöner den ich kenne, dessen hervorragende analytische Eigenschaften nicht auf Kosten der klanglichen Qualität gehen ist der Focal Beryllium Tweeter, den ich im Moment verwende und den ich den Adam vorgezogen habe. Wegen seines unangestrengten Klangbildes und seiner überragenden Analyse-Eigenschaften gebe ich den auch so bald nicht wieder her. Ich kann damit deutlich schneller arbeiten als zuvor mit den Adam P-11 und bin abends nicht so fertig auf den Ohren.


    Ich wäre ungeheuer vorsichtig, Aussagen wie die, welche im Keyboeard oder Nubert-Forum herumschwirren zu belasten. Meinem eigenen Eindruck nach, qualifiziert den Regal-Lautsprecher nuBox 381 nichts, als guter Nahfeldmonitor zu taugen. Das Folgende ist ausdrücklich eine Spekulation, aber ich wäre nicht überrascht, wenn ein solches Gerücht seinen Ursprung in der Marketingabteilung des Herstellers hätte. Man kommuniziert quasi: 'Unsere Boxen sind so linear, sogar Musiker benutzen die im Studio'. So etwas wird manchmal zum Selbstläufer und irgendwann kauft sich tatsächlich einer so ein Ding für sein Heimstudio. Jetzt brauch der nur noch keine Ahnung zu haben, er postet in irgendeinem Forum, dass der Lautsprecher toll ist, obwohl der nur toll klingt und es besser wäre, er klänge bescheiden und dafür ehrlich. Ein paar Leute geben einem immer recht und der Praktikant aus der Marketingabteilung oder der Agentur, schreibt auch noch mal was positives. Fertig ist die Kampagne und keiner hat´s gemerkt.


    Mein konkreter Rat an den Threadstarter wäre aber ebenfalls nicht: 'gib jedenfalls mehr Geld aus', sondern wie gesagt: viel Vergnügen und kauf Dir einen Dickreiter


    Ich schreibe hier übrigens nicht über dinge, von denen ich nichts verstehe und wenn ich ein Gerät noch nie aus der Nähe gesehen habe, äussere ich mich ebenfalls nicht oder lasse einen Fragesteller auch schon mal wissen, wenn sich meine unmittelbaren eigenen Erfahrungen in Grenzen halten. Das gilt auch für den Fall, dass ich etwas nur gelesen oder von Kollegen erzählt bekommen habe. Dinge, die ich nur in Internetforen gelesen habe, erweisen sich einfach so oft als Stuss, dass es beinahe erstaunlich ist wie viel Mist geredet wird. Damit meine ich ausdrücklich keine Teilnehmer hier. Im Gegenteil, ich finde dieses Forum hat sich in den letzten Jahren eindeutig verbessert und es wird verhältnismäßig sachlich diskutiert. Nur sehr selten wird´s persönlich. Auch wenn die Faktentiefe manchmal eher an der Oberfläche schürft, kommen viele Threads zu belastbaren Ergebnissen. (Ich weiss natürlich nicht, was Moderatoren alles löschen - an dieser Stelle wäre vermutlich ein Smiley angebracht).


    [edit] überflüssige, süffisante Bemerkung über das Scheitern an der doppelten Verneinung gelöscht. Bitte herzlich um Entschuldigung. [/edit]

    Und was sagt uns das, 00Schneider? Ohne lineare Abhöre ist eine optimale Regie ebenfalls sinnlos! Das sage ich als einer, der in einer ganz ordentlichen Regie jeden Tag arbeitet und jahrelang nicht das Vergnügen hatte. Ich kenne den Unterschied. Aber Butter bei die Fische: die HS 80 ist eine gute günstige Nahfeldabhöre, die sinvolles Arbeiten erlaubt.


    Zitat

    [...] Davon abgesehen dass das [(linear oder/und phasenlinear)] auch die wenigste Studiomonitore nicht sind [...]


    Das ist eine unzulässige Übertreibung (sofern ich die Grammatik dieser Formulierung korrekt interpretiert habe). Im Nahfeld sind Phasenprobleme zwar nicht selten, aber ich kenne eigentlich keine verbreitete Abhöre mit einem konsistenten Phasenproblem. Es gab Diskussionen über die Adam S3, aber es hat sich herausgestellt, dass diese Probleme durch korrekte Aufstellung (vertikal) gelöst werden können.


    Zitat

    [...] ein "Hifi-Lautsprecher" kann per se nicht linear oder/und phasenlinear sein? [...]


    Genau, die meisten sind es nicht. Das ist auch nichts schlechtes, denn ununterbrochenes, analytisches hören ist anstrengend. Wenn ich zwölf Stunden lang in der Regie gesessen habe, bin ich heilfroh, dass die HiFi-Anlage dem Ohr ein bisschen schmeichelt.


    [edit] überflüssige, süffisante Bemerkung über das Scheitern an der doppelten Verneinung gelöscht. Bitte herzlich um Entschuldigung. [/edit]

    [...] Man arbeitet mit HiFi Lautsprechern an einer Mischung, benutzt Filter und Kompression, sorgt für Räumlichkeit und Tiefenstaffelung. Irgendwann meint man also, dass es gut klingt und ist zufrieden, geht zum Autoradio, in die Küche, zu Freunden um die Mischung zu hören und stellt fest, dass die Aufnahme hier vollkommen anders klingt als erwartet. [...]


    Darum geht es mir. Nicht mehr und nicht weniger. Was maxPhil mit "der Szene" meint, ist mir natürlich unklar aber ich kenne mehr als ein Dutzend Studios in meiner Umgebung und noch weit mehr Projektstudios wie meines, in dem Vorproduktionen und kleine Produktionen gefahren werden, die sendefähig sein müssen. Noch nie hat mir aus dieser "Szene" jemand "empfohlen" auf HiFi Lautsprechern zu mischen. Es gibt vielleicht unterschiedliche "Szene[n]", aber das ist auch schnuppe. Wer hören lernen und das oben beschriebene Phänomen vermeiden will, braucht eine lineare, phasentreue und impulsfeste Abhöre.


    In einem hast Du ganz recht, maxPhil, wenn fliegen mein Hpbby ist, bestelle ich deshalb keinen A380. Aber ich hätte gern einen Höhenmesser in meiner Cessna und bevor ich abhebe, erwerbe ich eine Fluglizenz.

    [...] das dabei sicher böse Überraschungen raus kommen, halte ich für Unsinn [...]


    Was Du für Unsinn hältst, sei dir zwar ungenommen, aber es ist in diesem Fall ein Irrtum. Die Physik gilt auch für Homerecording. Und wer ein bisschen Erfahrung hat, weiß genau was ich meine: Man arbeitet mit HiFi Lautsprechern an einer Mischung, benutzt Filter und Kompression, sorgt für Räumlichkeit und Tiefenstaffelung. Irgendwann meint man also, dass es gut klingt und ist zufrieden, geht zum Autoradio, in die Küche, zu Freunden um die Mischung zu hören und stellt fest, dass die Aufnahme hier vollkommen anders klingt als erwartet. Das ist die Regel, wenn mit einer semi-optimalen Abhöre gearbeitet wird, nicht eine Ausnahme. Wie jeder sich leicht denken kann ist es so, dass niemand hört, was der HiFi-Lautsprecher nicht wiedergibt und ausserdem schleichen sich eben zusätzlich Fehler ein, die auf Informationen beruhen, die der Lautsprecher durch Färbung verfälscht hat. Auch Ergebnisse, die Beschädigungen bewirken sind keineswegs ausgeschlossen, theoretisch oder nur per Intention zu verursachen. Es reicht aus ein paar Plugins misszuverstehen und weder zu wissen, noch zu hören was man tut. Darauf, das so schlechte Mischungen ein extremer Fall sind, habe ich absichtlich hingewiesen.


    Man kann jetzt natürlich sagen, dass sei nicht so wichtig (jeder hat das Recht irgendwas unwichtig zu finden), es geht um Homerecording und so weiter. Aber zu behaupten, dass für 'Homerecording' andere physikalische Regeln gelten, als im Studio und nur Toningenieure könnten den Unterschied hören, ist mit Verlaub, defekte Logik. Ich könnte auch sagen: ich habe keinen "Unsinn" geschrieben, sondern Erkenntnisse, die Allgemein vollkommen unstrittig sind. Ich fürchte, jetzt behauptet der Nächste ich würde insistieren, weil mein Horizont sich halt an Broadcasting, Theater und Film orientiert. Aber was ist mit all den Musikern, die auch 'nur' daheim aufnehmen um ihre Lernfortschritte zu kontrollieren und Demos zu produzieren? HiFi Lautsprecher benutzen die nur extrem selten und das ist kein Zufall.


    Ich will aber vor allem auch nicht den Eindruck vermitteln, dass ich die Sache überbewerte. Das ist nicht der Fall. Ich kenne einen Ingenieur, der mit alten Alesis Monitor One arbeitet, es gibt andere, die allein auf Fostex 6301B in kürzester Zeit Sendefähiges Material mischen und es gibt Aufnahmen aus arrivierten Studios, die wie ein alter Eimer klingen.


    Vielleicht ist Dickreiter eine sinnvolle Lektüre. Nicht nur für den Threadstarter.

    Auf Lautsprechern zu mischen, die kein lineares Frequenzspektrum wiedergeben und nicht Phasenlinear sind, führt dazu, dass sch Fehler unbemerkt einschleichen. Im Hochtonbereich und bei tiefen Bässen, kann das im Extremfall zu Ergebnissen führen, die normales HiFi-Equipment beschädigen. Das sollte man wissen und begreifen, dass es nicht damit getan ist, ein paar Anschaffungen zu machen. Es lohnt sich, die paar Euro für den Dickreiter auch noch auszugeben.


    Das Saffire Pro 40 Interface ist im übrigen mit einem Poti ausgestattet, der die Regie-Lautstärke regelt. Es sollte eine aktive Abhöre angeschlossen werden.


    Das man mit HiFi Lautsprechern irgendwie eine brauchbare Mischung hinbekommt ist nicht ausgeschlossen, es ist aber so gut wie sicher, dass sich böse Überraschungen ergeben.


    Ausserdem ist es so, dass ein Anfänger fast immer das analytische Hören zunächst lernen muss. Der absolute Beginner hört also nicht nur nichts, weil seine Abhöre lügt, er hört nicht, weil er noch nie etwas gehört hat. Deswegen haben es Musiker mit die brav ihre Harmonielehre gelernt und geübt haben, also die, welche über ein absolutes Gehör verfügen oder nah daran sind, in dieser Disziplin einfacher. Dies ist der Grund, weshalb an staatlichen Hochschulen Instrumentalunterricht und Harmonielehre zu den Lerninhalten für Toningenieure zählen.

    Beim Saffire ist ein 6 Pin Firewire Kabel (IEEE1394) mit in der Kiste. Es schadet aber nicht, ein Backup in der Schublade zu haben. Zum Lieferumfang des Saffire Pro 40 gehört ausserdem eine Leicht-Version von Ableton Live. Wenn Du Logic hast, ist Live sicher eine interessante Ergänzung. Der Vertrieb hat eine Seite zu diesem Interface, die eigentlich keine Fragen offen lässt - es gibt dort auch Software Updates. Ich wünsche viel Vergnügen mit dem ganzen Krempel.

    Zum Opus 99: ich stelle lieber kein Mikrofon in die Bassdrum um sie Aufzunehmen. Aber ich kenne das Mikrofon selbst nicht so genau. Es hat, seit AKG anfing Produktionsstätten zu verlagern um Kosten zu sparen, viel berechtigte Kritik an der Qualität der billigen Mikrofone gegeben. Osteuropa oder Asien - oft glichen sich die Probleme. Zum Beispiel spielen Fertigungstoleranzen im Mikrofonbau eine wichtige Rolle. Bei Schoeps, Neumann und Haun sind die Unterschiede zwischen gleichen Kapseln so gering, dass so genannte 'Matched Pairs' eigentlich überflüssig sind. Wenn ein Hersteller wie AKG sich breiter aufstellt und bewusst Qualitätseinbußen in Kauf nimmt, kann man sich da eben nicht mehr sicher sein. Sennheiser hat das Problem ebenfalls. Obwohl die Erfahrungen, die Sennheiser in China gemacht hat, abschreckend genug hätten sein sollen, führt für einen so großen Hersteller offenbar kein Weg mehr an dieser Lösung vorbei.


    Das ist einer der Gründe, warum so ein kleines Unternehmen wie Haun (MBHO) mit hochwertigen Produkten erfolgreich ist: die Qualität ist keine Frage, selbst ein so günstiges Mikrofon wie das MBC 660L ist ein faires Angebot. Es rauscht ein bisschen mehr, ist aber eben als Stütze konzipiert und da steht es schließlich näher an der Schallquelle. Als Overhead für die Aufnahme eines Schlagzeugs ist es jedenfalls geeignet.


    Jedenfalls ist es schon interessant, dass Haun es schafft sehr günstige und äusserst hochwertige Mikrofone in Deutschland zu entwickeln und zu bauen. Es ist eben eine kleine Firma und wenn man da anruft, weiss man, wer sich am anderen Ende der Leitung meldet. Das Kapseln von MBHO in den Mikrofonen von Audix oder Brauner arbeiten zeigt ebenfalls, dass man nicht unbedingt zu chinesischen Löhnen fertigen lassen muss.

    gemecker triffts ganz gut [...]

    Vielen Dank für die Blumen - aber ehrlich, wenn Du noch mal nachliest, was ich Dir geschrieben habe, dann findest Du ausser dem Gemecker (macht mir halt Spaß, sorry) auch noch zwei, drei Fakten, die ich mir die Mühe gemacht habe Dir freundlicherweise mitzuteilen.


    [...] als metal-schlagzeuger is die bassdrum immer das sorgenkind und der tontechniker der größte feind! [...]

    Ich glaube, dass ist ein Irrtum.


    [...] Also wollten wir ein wenig geld in equipment investieren, dass uns bei selbstproduktion gute qualität verschafft. Und da wir alle schüler und damit arbeitslos sind, ist uns diese variante die als am besten erschienen.

    Es hat imho eine Menge mit know how zu tun, ob man gute Aufnahmen macht und nicht so schrecklich viel mit Geld. Man kann eine Band mit einem geduldigen ORTF System sehr gut aufnehmen. Die erzielbare Qualität reicht für Selbstkontrolle und Demos. Ich habe schon mal eine Band mit einem einzigen ORTF Hauptmikrofon aufgenommen, die haben aus der Session eine Platte gemacht. Das lag jetzt natürlich weniger daran, dass die Aufnahme so gut klang, sondern mehr daran, dass die Leute schön gespielt haben, aber das Beispiel zeigt, was mit wenig Aufwand geht. Das ist auch nicht so sehr off topic, wie es auf den ersten Blick aussieht. Denn wenn einer gute Aufnahmen machen will, ist ein Satz trigger-Mikrofone meiner Ansicht nacheben eine Investition, die man sich sparen kann, weil man auch wirklich lernt gut zu klingen, wenn man sich aufnimmt. Ich meine, dass ist schwieriger, wenn man sich auf 127 mögliche Dynamikstufen und drei oder vier Sample Layers beschränken lässt.


    Wenn sich einer aber partout als unbelehrbar erweist, muss man schon konstatieren das ein modernes Cymbal Pad von Roland sicher eine bessere Lösung ist, als die Heimwerkerwarkt-Becken-Trigger.

    Ich finde ja persönlich, Trigger sind was für faule Säcke und Ahnungslose. Aus einer Zeit in der ich (von Berufswegen gezwungenermaßen) so etwas im Einsatz hatte, liegen irgendwo noch einige DDrum Trigger herum. Technisch hatte ich an denen nie etwas auszusetzen.


    Für mich sind Becken einzigartige Musikinstrumente, die man älteren Schlagzeugern jahrelang abschwatzt, die man von einem großzügigen Mentor geschenkt bekommt - in seltenen Fällen kommt es vor, dass man in einem gutsortierten Laden ein wirklich gutes Cymbal findet und kaufen kann. Einem guten Becken kann der geübte Schlagzeuger wenigstens dutzende verschiedene Klänge entlocken und meine liebsten würde ich nie für Geld hergeben. Warum zur Hölle, will einer Cymbals triggern? Ich verstehe es nicht, mir graut quasi, aber konnte mich dunkel erinnern, dass es mal Versuche gegeben hat, so etwas umzusetzen. Google zeigt, dass ich das nicht geträumt habe. Ich kenne niemanden, der so etwas benutzt. Ich will auch gar nicht wissen, ob das Zeug funktioniert, so gruselig finde ich das - es sieht billig und nach Hobbykeller aus und technisch gesehen habe ich ernste Zweifel. Nett von Dir Agonizer (verstehst Du den Nickname programmatisch?), dass Du nicht selber gegoogelt hast, so habe ich jetzt die Gelegenheit ein bisschen über Trigger zu schimpfen.


    Herzlich willkommen, übrigens. Wenn ich richtig gesehen habe, bist Du ganz neu hier? Nimm mein Gemecker nicht persönlich, aber wenn Du mich fragst, gehört zu einem "feinen" Tonstudio, weniger triggern und mehr gute Musiker, Musikinstrumente, Mikrofone und so weiter.

    [...] Mit dem D112 kann man übrigens ganz hervorragend arbeiten, ich verstehe überhaupt nicht, wieso hier so viele Leute behaupten, das Teil wäre schlecht! [...]


    Ich habe eigentlich nicht gelesen, dass jemand das D112 "schlecht" findet und Du hast recht, man kann damit arbeiten. Meine Erfahrung ist nur, dass dieses Mikrofon die Eigenarten eines Instruments weniger deutlich übersetzt, als ein RE20 oder auch ein D6. Egal vor welche Bassdrum ich ein D112 stelle, die Aufnahme klingt sehr deutlich nach D112. Kesseleigenschaften, Befellung und Details von Stimmungen übersetzt ein D6 genauer, obwohl auch dieses Mikrofon den Frequenzverlauf sehr stark färbt. Wenn ich eine Bassdrum optimal aufnehmen will, ist für mich aber eigentlich nicht hauptsächlich und auch nicht ausschließlich entscheidend, welches dynamische Mikrofon davor steht. Ich benutze zusätzlich gerne ein Kondensatormikrofon. Das AKG C414 B-XLS eignet sich wegen der eingebauten Pegelabsenkung. Der Tieftonbereich wird ausserdem schön betont ohne so weich zu klingen, wie Aufnahmen mit zum Beispiel einem U-87.

    [...] Wäre dieses hier für mich geeignet, wenn ich ohne Mischpult arbeiten möchte: presonus firepod ? Hat es einen genügenden Mikrofonvorverstärker? Weiss leider nicht, woran ich das erkennen kann. [...]

    Die Anzahl der Mikrofonvorverstärker wird dokumentiert. Acht sind genug und Standard in dieser Geräteklasse. Ich habe noch nichts schlechtes über dieses Interface gehört. Interessant ist sicher ausserdem das Fosusrite Saffire, für nur wenig mehr Geld ist das Gerät sehr umfassend ausgestattet.

    Vermutlich besitzt Du auch ein Audio-Interface. Wenn dieses genügend Mikrofonvorverstärker bietet, brauchst Du keine zusätzlichen. Wenn nicht, gibt es Mikrofonvorverstärker, die Du analog oder auch über eine Adat-Schnittstelle mit Deinem Interface/Wandler verbinden kannst. Ein Mischpult ist nicht notwendig. Logic Express ist ungefähr dasselbe wie Logic 8, es fehlt nur weniges und was an Bord ist, reicht vollkommen aus um zu mischen.


    Wenn Du genaueres wissen willst, erzähl doch mal, was Du für einen Rechner und Interface benutzt. Da Logic keinen modernen Mac überfordert, ist eigentlich nur wichtig welches Interface oder Wandler im Einsatz ist.

    Die Weiterentwicklung besteht in erster Linie im Neodym-Magneten. Die Beta-Serie hat deshalb durchgehend mehr Dampf und einen besseren Signal-Rauschabstand. Falls Du nicht ununterbrochen äusserst leise trommelst, ist dieser Fortschritt keine unbedingte Notwendigkeit.

    Danke für den Tip, ich finde die drei Songs komplett super. Wenn der Rest des Albums da mithalten kann, bin ich hocherfreut. Ich bin ja hier (also hier bei mir) der einzige Jazzer der so eine krude Affinität für Countrymusic hat. Bill Frisell hat mir ja schon öfter als Sekundant gedient - da gibt´s listige Platten auf denen Joey Baron trommelt. Jetzt Brian Blade im Duett mit Emmylou Harris - ich kenne ein paar Leute, die werden sich ganz schön auf die Füße kotzen. Ich liebe es.

    [...] Wie wärs wenn ich mir ein zweites C1000S besorge, die als Overhead hernehme und auf die Einzeltom-Mikrofonierung verzichte?

    Das wäre sicher nicht so gut, als wenn Du für die OH Mikrofonierung weniger färbende Kleinmembrankondensatoren benutzt. Das C1000 ist ja als eierlegende Wollmilchsau bekannt und man kann es zur Not für fast alles verwenden. Wenn man aber die gute Idee, auf die Stützen der toms zu verzichten umsetzen will, gibt es deutlich geeignetere (und bereits genannte) Lösungen. Wenn die Stützen wegfallen, braucht man eine nüchterne, vollständige Aufnahme vom OH.

    [...] Demnach sind Großmembram-Mikrofone für Overhead Aufnahmen wohl weniger geeignet. [...]


    Man soll nicht alles glauben, was in der Zeitung steht - oder man soll nicht die falschen Schlüsse daraus ziehen. Ob Großmembranmikrofone als Overhead oder Hauptmikrofon sinnvoll sind, hängt davon ab, welches Ergebnis man erreichen will. Das Großmembrankondensatoren 'besser' sind oder 'notwendig', ist dagegen Unfug.


    Folgendes wurde mit Neumann U67 und U87 als OH und Hauptmikrofon aufgenommen: PVC - Snippet und zeigt ungefähr (wenn man die ganze Kompression mal subtrahiert) in welche Richtung die Färbung durch diese Mikrofone eine Aufnahme bringen kann: warm und mächtig viel Fleisch im Tieftonbereich, man hört die typische Charakteristik der Röhrenmikrofone. Nüchtern ist anders, aber in diesem Fall war das Ergebnis erwünscht.