Beiträge von intuitiv

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    Original von Onkeljürgen
    .. Die Sängerin hat eine soulige tiefe Stimme. ..


    lol! nach ein paar Bier wird Ihre Stimme immer besonders soulig. Bestechende Kritik, Onkel.


    daan96 - was ich an Punkrock vor allem mag, ist die Energie. Leider klingt Euer Take nicht nur dumpf, er fühlt sich auch so an. Ehrilich, in dieser Band sollte sich jeder einzelne einen Lehrer suchen und arbeiten, sonst macht Euch irgendwann das unkoordinierte Lärmen auch selbst keinen Spaß mehr.
    Aber nur Mut. Sendungsbewusstsein ist jedenfalls vorhanden.

    Um noch mal was konstruktives beizusteuern: erstens sind 200 € ein zu knappes Budget, selbst der Schrott bei Conrad kostet mehr Geld. Wenn Du spezifizieren könntest wozu Du die Boxen einsetzen willst, Beschallung oder nur im Proberaum, wenn Beschallung, dann in welchem Rahmen (wie viele Zuhöhrer), kann man dir auch sagen, was Du ausgeben musst und wofür.

    Zum Thema timing gibt es viele verschiedene Ansichten. Es gibt nicht wenige gute Schlagzeuger, zu den bekannteren zählen auch renommierte Virtuosen wie Jack DeJohnette oder Billy Cobham, die weniger ein exakt konstantes Timing spielen, als ein inneres. Auch weiss jeder gute Jazz-Drummer, dass es einiges bringen kann, ein klein wenig zu schieben, wenn die Sache gerade nicht so richtig kocht und in der Orchestermusik befindet sich sch schliesslich das Tempo in der Hand des Dirigenten und dieser variiert es im Sinne des Werkes.


    Konstanz ist also nicht unter allen Umständen wichtiger oder erwünschter Parameter einer Interpretation, aber die Fähigkeit etwas wirklich genau spielen zu können, wenn es erforderlich ist, sollte zum technischen Repertoire jedes Musikers gehören und besonders in der modernen Pop-Musik gibt es eigentlich nie einen Job bei dem hundertprozentig konstant exakte Genauigkeit beim timing nicht erforderlich ist. Viele benutzen eigentlich immer einen Klicktrack, aber auch zum Klick spielen will gelernt sein und das bringt mich zum eigentlichen Punkt:


    Wie alle anderen technischen Fertigkeiten fällt auch die Fähigkeit konstant genau zu spielen den meisten nicht in den Schoß. Genauigkeit muss man üben. Die gute Nachricht ist allerdings, dass man dazu am besten einfach beim üben ein Metronom benutzt. Als Schlagzeuger muss man darauf achten, dass man sein Metronom auch hört. Das klingt nach einer Binsenweisheit, aber ich treffe immer wieder Leute die sich ein Metronom gekauft haben, dass keinen Kopfhöhrerausgang hat oder eines, dessen Kophöhrerausgang untermotorisiert ist und die benutzten ihren Klick dann lediglich, wenn sie auf dem Pad üben, was nicht ausreicht.


    Ich würde Dir zur Lösung Deines timing-Problems dringend empfehlen mit einem Lehrer zu arbeiten, aber es gibt ja ein paar Kleinigkeiten, die Du ohnehin tun solltest:


    Übe die Dinge, die Du spielst in einem sehr langsamen Tempo und lass das Metronom Viertel angeben. Dabei siehst Du schnell, ob Du genau spielst und was Du nicht genau spielst. Oft ist es überraschend, was man alles in einem langsamen Tempo nicht so exakt zu spielen vermag, wie man dachte.


    Übe Dein Zeug in verschiedenen Tempi. Eine elegische Ballade in 72 bpm fordert andere Fertigkeiten als ein uptempo Swing in 280 bpm. Beides kann schwierig sein und zwischen diesen extremen gibt es einige Tempi die spezielle Herausforderungen bereithalten - ein Lehrer wird Dir auch dabei helfen.


    Wenn du meinst, dass Du Dein generelles Schleppen ein wenig im Griff hast, fang damit an Dein Metronom nicht mehr nur Viertel angeben zu lassen. Stell es mal auf Halbe, lass es Triolen spielen, danach nur die Eins jedes Taktes und dann nur noch die Eins jedes zweiten Taktes und so weiter. So kontrollierst Du effizient, ob Du Dein Timing verbessert hast und lernst gleichzeitig, nicht zu statisch zu spielen, denn vollkommene Genauigkeit bedeutet schließlich nicht, dass es auch groovt.


    Eine Sache die das Timing auf fast organische Weise verbessert ist auch zu Platten zu spielen oder einfach viel mit Musikern zu spielen die ein gutes Timing haben, aber ich kann nur wiederholen: beim üben einen Klick zu benutzen und "richtig" zu üben verbessert das timing am schnellsten.

    Vielen Dank für Euer freundliches Lob, es sind ja eine Menge Fragen offen und vielleicht kann ich ein paar davon beantworten. So ungefähr der Reihe nach:


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    Wie bist du dazu gekommen Filmmusik zu machen?


    Durch einen Job bei einem Kollegen, der mich gefragt hatte, ob ich ein bisschen was für ihn trommeln und seine Filmmusik mischen kann. Die Regisseurin dieses Films war bei dem Termin anwesend und wir hatten eine Menge Spaß bei der Arbeit. Na - und irgendwie so bin ich dann da reingerutscht.
    Ich hatte allerdings früher schon einige Bühnenmusiken für Theaterstücke geschrieben und ein paar Kurzfilme gemacht, mich einigermaßen ernsthaft mit Komposition befasst, also.


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    Bekommst du den ganzen Film und komponierst dann einzelne Stücke dazu?


    Je nach dem. Den fertigen Film eher nicht sondern den Rohschnitt, also eine Schnittfassung die der Regisseur vor dem eigentlichen Schnitt angefertigt hat, um seine Vorstellungen grob darzulegen. Der eigentliche Schnitt und die Komposition der Musik laufen dann meist gleichzeitig und am Ende wird der fertige Ton und die Musik auf den fertigen Schnitt gemischt. Bis dahin muss ich dann fertig sein.


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    Siehst du den Film beim Einspielen?


    Ich habe einzelne Szenen oder den Rohschnitt in Logic oder FinalCut, so das ich dazu Komponieren kann. Direkt beim einspielen sehe ich selten das Bild. Jedenfalls habe ich keinen Luxus-Riesen-PLasmabildschirm im Aufnahmeraum. Höchstens einen kleinen Monitor. Wenn ich allerdings Glück habe und jemand finanziert ein Orchester, dann hat der Dirigent die Szenen beim einspielen der Musik vor Augen.
    Ich selbst brauche die Bilder hauptsächlich um zu versuchen und zu vergleichen was möglich ist und um eine Haltung zum Film zu entwickeln. Manche Bilder brauchen Unterstützung, andere Karikatur, oder akustischen Kontrast. Viele brauchen überhaupt keine oder nur wenig Musik.


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    .. mich würde mal interessieren wie die Szene zu diesem Stück in einem Film aussieht ..


    Das hier habe ich noch nicht verkauft (weshalb ich es auch so freimütig hochlade - noch niemand hat ein Nutzungsrecht exklusiv), ich habe es ursprünglich zu einer Sequenz gemacht, in der eine Kamera von 45° oben über eine nordische Landschaft fliegt (Lappland o.ä.). Leider habe ich die Szene nicht mehr auf dem Rechner.


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    Wie kann man denn bei einer Interpretation richtig liegen?


    Ich weiss es auch nicht. Aber man kann definitiv falsch liegen und Musik kann einem Bild wirklich schaden zufügen. Durch Prätentenz oder übergewichtige musikalische Strukturen - es kann alles Mögliche schief gehen. Wenn man versucht Fehler zu vermeiden, eine eigene Vision, einen Standpunkt zu entwickeln und nicht (beliebte Technik) die Arbeit anderer Komponisten einfach zu etwas zusammenbastelt, dass auf den ersten Blick aussieht, als wäre es neu, kommt meist wenigstens etwas heraus, über das man diskutieren kann.
    Ich persönlich finde Regisseure toll, die selber etwas von Musik verstehen. Stanley Kubrick war so einer: er hat György Ligeti zwar nie dafür bezahlt, dass er dessen Musik verwendete, aber wenigstens hatte er die gebührende Hochachtung für dessen Werk. Wes Anderson hat auch tolle Musik in seinen Filmen.


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    Spielst Du auch "gewöhnliches Bandzeugs" oder liegt Dein Schwerpunkt ausschließlich auf Ambience und Klängen?


    Zuletzt war ich ein einem Piano Trio. Ein kleiner Job. Ich schreibe auch schon mal etwas abseits von Minimal oder New Yorker Schule - etwas, dass man als gemäßigte Avantgarde bezeichnen könnte.

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    Original von seppel
    ..travis barker spielt viel schneller als du!


    Danke, dann kann er ja früher Feierabend machen. :D


    Hr. Barker scheint ja in diesem Forum richtige Kontroversen auszulösen. Erstaunlich, denn es ist doch eigentlich unübersehbar, dass der ein toller Schlagzeuger ist, der seine Hausaufgaben gemacht hat. Wie kann man da anderer Meinung sein?
    Ich habe einen Schüler, der ziemlich auf Travis und Blink abfährt und muss sagen, die Erkenntnis, dass es nicht uncool ist Punkrock zu spielen und trotzdem brav seine Rudiments zu üben und die Stick Control durchzuarbeiten, hat Ihm nicht geschadet.


    Das war jetzt aber echt off topic oder?

    Wie in der Galerie angekündigt und um damit die Vorstellung zu komplettieren habe ich auch gleich noch ein bisschen Musik hochgeladen.


    Das hier ist ein Stück (Filmmusik) für Kontrabass und zwei Schlagzeuger. Den Bass habe ich programmiert und die Schlagzeugstimmen gepielt. Die meisten dieser eher synthetisch klingenden Geräusche sind übrigens ganz handgemacht. Es ist ein mit dem Bassbogen gestrichenes Ridebecken.


    Das ganze heisst 21 PVC. Viel Spaß.

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    Original von strangequark..aufgenommen klingt ein Set eben auch anders.


    Ja sicher. Aber ich nehme fast jede Woche etwas auf und ganz ehrlich, niemand macht aus einem Yamaha 9000 RC mit tiefen Kesseln und Pin-Stripes, einen Jazz-Sound.


    Haargenau so ist das auch mit Deinen Vintage Sounds - die Basis sollte stimmen und noch einmal:


    Wie Du spielst ist wirklich die Hauptsache.

    Mikrofonierung ist ein völlig (!) anderes Thema, dass abgesehen davon wie das Instrument aufgenommen wurde, deshalb nicht so wichtig ist, weil auch damals gute Aufnahmen Rückschlüsse auf den Klang des Instruments zuließen.

    Das ist eine ziemliche Bandbreite finde ich. Mitch Mitchell (Jimi Hendrix) oder Ian Paice (Deep Purple) klangen auch damals schon sehr unterschiedlich. Es wäre hilfreich, wenn Du konkret und möglichst detailliert sagen könntest wie es genau klingen soll.


    Entscheidend sind Kesseldurchmesser und Tiefe, Kesselmaterial und die Felle und (klar) deren Stimmung. Oft wird aber unterschätzt, wie wichtig die Spieltechnik für die Klangfarbe ist. Um den Sound eines anderen Schlagzeugers zu erreichen, genügt es keinesfalls, sein Equipment zu kopieren.


    Als typischer Siebziger-Sound wird oft zum Beispiel ein Remo CS Fell auf Toms empfunden das, zusätzlich leicht gedämpft, etwas tiefer als das Resonanzfell (auch CS oder Ambassador clear) gestimmt ist. Aber das war in den Sechzigern und Siebzigern nicht selten anders.


    Mitchells Sound bei der Jimi Hendrix Eperience war von seinen musikalischen Vorbildern wie z.B. Elvin Jones geprägt. Er verwandte ziemlich ausschließlich traditionelle Setups (Premier, Ludwig, Gretsch) mit 12X8 oder 12X9 TT, sowie der 5" Supraphonic, die er aber später durch Toms oder eine zweite Bassdrum ergänzte ohne das sein Spiel sich dadurch grundlegend verändert hätte. Einschichtige Felle, oft Ambassador coated, prägten seinen Sound genau so, wie seine traditionelle Spielweise und seine tiefe Sitzposition.


    Ganz anders als Mitchell ist Ian Paice, ein bekennender Autodidakt (und Innovator), der - nach eigener Aussage - offenbar hat der Mann Humor, über keinerlei Technik verfügt. Paice ist sozusagen ein Mann der tiefen Kessel und zunächst kamen die von Ludwig. Auf alten Deep Purple Platten ist die 6,5" oder sogar 8" tiefe Supraphonic oder Black Beauty prägend. Heute baut ihm Pearl etwas sehr ähnliches in 6,5" als Signature. Übrigens ist auf alten Fotos gut zu sehen, dass Hr. Paice schon früher einen sehr ordentlichen traditional grip spielte aber ziemlich hoch sitzt. Heute spielt er meines wissens Remo coated Ambassdor Felle, die er nicht dämpft. Überhaupt ist die Resonanz großer Kessel und wenig oder keine Dämpfung, bei kraftvollem Anschlag sehr ausschlaggebend für seinen Klang.


    Du siehst, ich wiederhole mich: das Thema ist sehr umfangreich und wenn Du es ganz genau wissen willst, solltest Du ein konkretes Klangbeispiel nennen.

    Ist ja klasse: auch im Drummerforum gibt´s Flamewars und ich (neues Mitglied seit heute) muss logischerweise meinen Senf dazu tun. :D


    Ich (gelernter Schlagzeuger) arbeite seit einigen Jahren als Komponist und es kommt relativ häufig vor, dass ich mit einem Laptop unterwegs bin um Aufnahmen zu machen. Im Moment habe ich dafür ein Powerbook 1,67 mit 2GB RAM und einer 100 GB (5200 U/Min) Platte sowie ein MotU 828 MKII.
    Ich hatte noch nie ein einziges Problem.


    Dein Preisrahmen ist allerdings für den Erwerb eines brauchbaren Laptops problematisch. Es gibt schlicht kein einziges Gerät auf der Windows-Welt zu diesem Preis, dass für mobile Aufnahmen geeignet ist - und der Ärger mit brummenden Netzteilen ist nur der Anfang der Probleme die Dich erwarten falls Du auf die Idee kommst es trotzdem zu probieren.


    Mein Tip wäre, entweder 100 € mehr auzugeben und ein iBook zu kaufen, dass für den Einsatzzweck hundertprozentig geeignet ist und zudem keinesfalls teuer als etwas vergleichbares von Acer, Asus, Toshiba oder IBM - besonders wenn Du den Werterhalt in Betracht ziehst oder auf einen Laptop zu verzichten und stattdessen einen portablen DAT oder PC-Card Recorder und ein brauchbares Mikrofon anzuschaffen.