Hi Knautschke,
ich zitiere mal einige Kriterien aus Ursula Branscheids Djembebuch.
Zum Sound:
Bass soll viel Wärme und Bauch haben.
Slap muß schrill sein.
Diese beiden Extreme müssen der Djembe entlockt werden können.
Verarbeitungskriterien:
Das Längenverhältnis Corpus zu Fuß sollte ca 1 : 1 sein.
Innenverarbeitung muß sauber sein, keine Späne, sie bremsen den Schall aus.
Das Loch im Inneren muß an der engsten Stelle ca. Faustgroß sein. Wandstärke 2 - 3cm.
Ist das nicht der Fall erhalten wir zu wenig Volumen, kaum Baß,da das zu dicke Holz schlechter mit, die Resonanz ist vermindert.
Die Schnüre tragen ebenfalls nicht unerheblich zur Qualität des Instruments bei: Im Normalfall finden wir hier 8 oder 16fach geflochtene Perlonschnüre vor.
Schlechtes Seil kann schnell reißen, zumal ein immenser Zug auf der Schnur lastet.
An den Ringen sollten genügend Knoten sein, so daß der Abstand zwischen den senkrecht verlaufenden Schnurabschnitten nicht zu weit ist. Das hat zur Folge, daß man gleichmäßig spannen kann, der Zug auf die
Schnur ist geringer, bzw. besser verteilt.
Die quer verlaufende Schnur, die die senkrecht verlaufenden Schnurabschnitte miteinander kreuzweise verknüpft, sollte höchstens einmal reihum verarbeitet sein. Ist schon beim Kauf fast bis oben hin alles
querverknotet, ist weiteres knoten und somit spannen des Fells kaum mehr möglich. In diesem Falle muß ein Fachmann bemüht werden, der die Querreihen wieder aufmacht und die Grundspannung der längs verlaufenden Schnüre erhöht.
Die drei Ringe sollten aus 6-8mm dickem Baustahl bestehen.
Wichtig ist, daß der oberste Ring (manchmal unter dem Fellkragen versteckt) nicht größer ist als der darunter befindliche. Beim Spannen wird dieser dann über den unteren rutschen und man kann das Fell nicht
stimmen.
Der allerunterste Ring sollte möglichst nah am Fuß sein. Hängt er zu weit oben, verschmälert sich die ganze Spannvorrichtung, wir haben kaum Spielraum zum Stimmen.
Die obersten Ringe sollten sich mindestens 2cm unterhalb der Fellkante befinden Sind sie etwa auf Fellhöhe oder nur knapp darunter, besteht Verletzungsgefahr beim Spielen
Das Holz sollte nicht zu leicht sein, sonst erhalten wir zu wenig Baß, da es zu wenig Resonanz zeigt Bei Hartholz gibt es ein für uns günstigeres Schwingungsverhalten, einen schöneren Baß
Ein ganz besonderes Holz für Djemben ist sicherlich das des vorallem in Guinea wachsenden Lenke-Baumes Es hat eine rote Färbung in verschiedenen Schattierungen und ist sehr schwer Eine solche Djembe ist allerdings nicht leicht zu bekommen und auch nicht ganz billig. Dafürwird man mit einem ganz besonderen Klang des wertvollen Instrumentes belohnt
Das Fell sollte keine Beschädigungen aufweisen Es kann dann (mit lautem Knall) plötzlich reißen.
Wenn es schön rasiert ist, ist das Spielen für die Hände übrigens schonender
Es sollte zudem immer noch etwas Fellkragen vorhanden sein Ist das Fell, nachdem es die beiden oberen Ringe durchlaufen hat, zu knapp abgeschnitten, besteht die Gefahr, daß es beim nächsten Stimmen
durch die Ringe durchrutscht In diesem Falle muß das Fell ausgewechselt und somit alles neu geschnürt werden. Einen Fellwechsel sollte man von einem Fachmann vornehmen lassen. Das Fell sollte möglichst von einer afrikanischen Ziege stammen, deutsche Ziege ist zu fettreich, ihre Haut klingt nicht gut! Ein eingeweichtes Fell auf den Djembencorpus zu spannen dauert mehrere Tage, es muß zudem entweder zu zweit oder mit speziellen Werkzeugen gespannt und speziell geknotet werden.
Ich habe in Spanien auf einem Markt eine Solodjembe gekauft, billig und gut. Der Aha - Effekt auf den Gigs ist immer gegeben.
In Abwandlung einer berühmten Textzeile von Bob Dylan:
Die Embe my friend, is blowing in the wind
Greez, Trommeltier