Beiträge von Ebenezer

    Vielen Dank für alle Antworten! Auch wenn ich nicht auf jeden Beitrag einzeln eingehe, werde ich versuchen, alles Wesentliche aufzugreifen.


    Ich gehe bei meiner Frage von einem kompletten Schlagzeug, keiner Ansammlung zusammengestellter Trommeln aus. Die Beschaffenheit und die Größen der Trommeln sollten also vom Hersteller aufeinander abgestimmt sein.


    Dass der Klang, die Klangfarbe der einzelnen Trommeln, durch das Spannen der Felle aufeinander abgestimmt werden muß, stand für mich außer Frage. (Bei einem sehr minderwertigen Set in 12/13/16 hatte ich mal das folgende Problem: wenn ich die Toms in den Intervallen hatte, die ich mir wünschte, war ihr Klang so unterschiedlich, dass es nicht tolerierbar war und ich mußte von den gewünschten Intervallen Abstand nehme.)


    Die Frage, ob man eine Trommel stimmen kann und was das heißt, eine Trommel zu stimmen, ob man bei einer Trommel, wenn ihre Felle gleichmäßig gespannt sind, neben harmonischen und nichtharmonischen Obertönen auch einen Grundton hören kann, all das, so schrieb ich bereits eingangs, möchte ich in diesem Thread nicht diskutieren.


    Zu einem ausgewogenen Klang gehört m.E. vieles. An dieser Stelle, in diesem Thread, ging es mir ausschließlich um einen Aspekt, die Frage, ob es einem passieren kann, wenn man zu den "Fellspannern" gehört, dass das Schlagzeug unausgewogen klingt, weil sich beispielsweise der Abstand der Klänge zweier Toms nicht nach einer Quarte oder Quinte, sondern wie ein Tritonus (übermäßige Quarte) oder eine Wolfsquinte (verminderte Quinte), also nicht nach einem konsonanten, sondern nach einem dissonanten Intervall anhört. Oder ob diese Sorge völlig unnötig ist, weil man das ob der nichtharmonischen Obertöne ohnehin nicht hört. (Ich höre das nicht, aber das bedeutet nichts. Deshalb frage ich hier.)

    Bisher habe ich meine Trommeln unter Zuhilfenahme eines anderen Instruments gestimmt. Das Ergebnis war immer ein Kompromis zwischen den (zuvor ermittelten) Eigenfrequenzen der Kessel, meiner Vorstellung von den zu erzielenden Intervallen, dem Klangvermögen jeder einzelnen Trommel und meinen bescheidenen Fähigkeiten.


    (Ob es möglich ist, eine Trommel zu stimmen, möchte ich an dieser Stelle nicht diskutieren - allein dass das Thema zu Kontroversen führen kann, befremdet mich. Was es m.E. dazu zu sagen gibt, fand ich hier:

    Zitat

    Original von bastl ... Um die hier bereits geführte Diskussion über Akkustik-Theorie nicht wieder zunichte zu machen will ich folgendes hier zitieren:

    ...

    )


    Nun würde ich gerne das Set dergestalt stimmen, dass ich jede Trommel als wirklich selbständiges Instrument betrachte und sie so stimme, wie es ihr am besten bekommt, so, wie ihr Klang mir am besten gefällt.


    Deshalb meine Frage an die Vertreter der folgengen Ansicht:

    Zitat

    Original von DF .... Dann wäre vielleicht klar, warum man ein Tom nicht stimmen kann, sondern da eben nur nen Fell draufzieht und so lange dran rumschraubt, bis man den Klang als angenehm empfindet und zwar weniger im Bezug auf seine Tonhöhe, als auf seine Klangfarbe. ...


    Wenn ich die Felle jeder einzelnen Trommel, nur mit Hören auf ihren Klang (Sustain, Attack, Timbre) und Fühlen ihres Rebounds spanne, werden die Klangabstände zwischen den einzelnen Trommeln des Gesamtinstrumentes, vermutlich nicht konsonanten, ja nichtmal überhaupt irgendwelchen sauberen Intervallen entsprechen. Meine Frage an die Fraktion der Fellspanner: Kann ich mit dieser Herangehensweise zu einem ausgewogenen Gesamtklang des Schlagzeuges gelangen?


    (Meine Frage ist übrigens vollkommen ernst gemeint und enthält auch nicht den leisesten Anflug von Süffisanz.)

    Ergebnisse weiterer Schrauberei:


    Das war wohl die Antwort:

    Zitat

    Original von matzdrums
    der filzstreifen gehört nicht aussen angeklebt sondern innen zwischen fell und kessel. amba coated muss als schlagfell her, ein klassischer filzschlägel auf die fuma. ganz entscheidend ist hier die spieltechnik: weg vom fell. sowas wird einem zwar heutzutage gerne als energieloses spiel ausgelegt, hilft aber enorm dem modernen geklackere aus dem weg zu gehen.


    Anmerkungen:
    Vielleicht noch ein Hinweis zur Stimmung wäre wünschenswert, aber mehr, als "nicht zu labberig" stimmen, läßt sich da wohl nicht sagen.
    Der Grad der Dämpfung läßt sich - wer hätte das gedacht - durch das Positionieren des Filzstreifens regulieren.
    Das beschichtete Fell (als Schlagfell) klingt wirklich weniger brilliant, als sein klares Gegenstück.
    Wie der Klang ist, wenn auch das Resonanzfell beschichtet ist, kann ich nicht sagen - ich habe die Investition gescheut.
    Einen größeren und weicheren Schlägel konnte ich bisher nicht auftreiben. An dem positiven Effekt eines solchen (im Sinne dieses Threads), habe ich aber keinen Zweifel.


    Die eigentlich Frage dieses Threads ist mit alle dem freilich bestenfalls indirekt beantwortet. Es gibt wohl keine besonderen "Tricks", eine moderne BD noch näher an den Klang ihrer großen alten Tanten aus längst vergangenen Tagen heranzubringen - man behandele sie einfach möglichst ähnlich so, wie man jene damals behandelte.


    Vielen Dank für die rege Beteiligung!
    EE

    Zitat

    Original von matzdrums
    vergleich doch mal kurz den sound von z.b. philly jones mit dem von elvin jones oder dem von mel lewis oder dem von jack dejohnette oder dem von buddy rich oderoder ...


    Das habe ich inzwische getan und viel dabei gelernt. Auch verstehe ich jetzt Deine Antworten viel besser. Vielen Dank für diese wertvollen Hinweise!

    Hallo max,


    vielen Dank für Deine Antwort!


    Was Du zu Punkt Eins schreibst, bestätigt meine vagen Ahnungen und Vermutungen, ergänzt, konkretisiert und korrigiert sie. Vielen Dank!


    Was Du zum zweiten Punkt schreibst, ist für mich ein sehr interessanter neuer Gedanke. Ich unterschied bisher nur bei der SD zwischen der Mitte des Fells für laute krachende Schläge und der obertonreichen Randzone des Fells für leiseres filigraneres Spiel. Und ich gewann in letzter Zeit den Eindruck, dass andere Trommler diese Unterscheidung auch bei TTs machen. Daher meine Frage. Wenn ich Dich nun richtig verstehe, so meinst Du, dass eine Trommel gerade am Rand des Dead Spots (nicht am Rand des Fells) ganz besonders mächtig klingt. Darauf werde ich mal achten.


    Zitat

    Original von Luddie ...
    Bei Bassdrums lässt sich beobachten, dass gerade kleine Trommeln (18+20) irgendwie mehr Boom haben. Dies liegt zu einem großen Teil daran, dass der Schlägel nicht exakt in der Mitte auftrifft. ...


    Das wiederum - ich weiß es ist ein Widerspruch zu dem oben Geschriebenen, aber so war es eben - ist mir schon aufgefallen. Und ich habe mich immer gefragt, weshalb manche Trommler für ihre kleine "Jazz-BD", bei der man ja eigentlich gerade eher Boom, denn Kick haben möchte (, wenn man denn Jazz damit spielt), einen Riser verwenden.


    Vielen Dank für Deine Antwort - Du hast mir sehr weitergeholfen!
    EE

    Ich mochte keinen neuen Thread für diese kleinen Fragen starten, deshalb stelle ich sie hier. Ich meine, sie paßen schon irgendwie hier her.


    1. Was ist der Unterschied zwischen Punch und Attack einer Trommel?
    2. Täusche ich mich, oder schlagen Jazzer nicht nur die SD sondern auch TT und FT ganz bewußt auch außerhalb des Dead Spots an und verwenden den Wechsel zwischen Dead
    Spot und dem Bereich außerhalb desselben als musikalisches Gestaltungsmittel?

    Zitat

    Original von TwoStroke
    Wer rät, welche Farbe meine Socken haben bekommt eine ehrenvolle Erwähnung in seinem Galerieeintrag :P


    Fehlt da nicht ein "sollten, " in Deinem Satz? Sei` s drum, ich rate Dir zu schwarzen Socken; die passen zu den meisten Hose-Schuh-Kombinationen, man sieht den Dreck nicht so und außerdem kommt dieser Thread wieder nach oben.

    Zimi
    Interessant. Ich habe zwar keine Kesselpauke gestimmt, aber könntest Du vielleicht etwas mehr dazu schreiben, das würde mich sehr interessieren.


    trommelmann
    Ich verwende ein KORG TM-40. Das hat einen Stimmbereich von C1 bis C8, sollte D1 also erfassen können. Ich muß aber zu meiner Schande gestehen, dass ich das erst nach Deinem Hinweis überprüft habe.
    Ich vermute, Dein Verweis auf die Obertöne ist der entscheidende Hinweis. Aus Bequemlichkeit habe ich nur mit dem Stimmgerät gestimmt - ich hätte mit der Trommel einfach mal zum Keyboard gehen sollen. Das werde ich am nächsten WE nachholen.


    Luddie
    Klar, auf der Schlagfellseite wurde beim Anschlagen mit der Fuma wieder etwas anderes angezeigt, aber das E wurde angezeigt, wenn ich das Stimmgerät etwa eine Elle entfernt vor dem Resonanzfell positionierte.
    Der Grundsound der Trommel liegt etwa bei 3 kHz? Das wäre ein B0. Wie meinst Du das, was meinst Du mit Grundsound, die Resonanzfrequenz eines 22x18-Kessels?


    @all
    Vielen Dank für die interessanten Hinweise!

    Am WE habe ich wieder etwas mit Stimmungen rumprobiert. Ich habe sowohl Schlag- als auch Resonanzfell der Bastrommel "auf D" gestimmt. Das Stimmgerät zeigte beim Anschlagen der Felle etwa 2 Zoll vom Rand an allen Stimmschraumen ein D an. Als ich die Trommel wieder mit der Fußmaschiene anschlug, zeigte das Stimmgerät auf der Resonanzfellseite ein E. Vermag ein Forumsteilnehmer meine Verwirrung zu entwirren?

    Ergebnisse meiner Schrauberei:


    Mit eingelegtem Filzstreifen (etwa drei Zoll breit und etwa bei einem Drittel eingelegt) - egal ob nur beim Schlagfell oder beim Schlag- und beim Resonanzfell - ist mir der Klang der Trommel zu trocken, hat mir zu wenig Ton und zu viel Attack.
    Die Kombination von beschichtetem Fell als Schlag- und klarem Fell als Resonanzfell klingt in meinen Ohren nicht sehr viel anders als die umgekehrte Variante. (In beiden Fällen waren die Felle gedämpft und recht tief gestimmt, aber so, dass sie schon einen Ton gaben.)
    Ich habe mich für die letztere Variante entschieden.
    Gedämpft habe ich beide Felle und dies auf die gleiche Weise: mit einem etwa 12" langen Streifen Filz, der von außen senkrecht, oben und unten mit einem Streifen Heftpflaster befestigt, angebracht ist.
    Dem aufmerksamen Leser mag aufgefallen sein, was die einzige Neuerung gegenüber der alten Konfiguration ist: der untere Streifen Heftpflaster. Vorher hingen die Filzstreifen nur oben angeklebt senkrecht runter. Das bringt etwas mehr Dämpfung als vorher und deutlich weniger als mit eingelegtem Filzstreifen. Jetzt bin ich recht zufrieden.


    Dass eine siebenlagige 22"x18" Birkenholz-BD des 21. Jahrhunderts, mit 45° Auflagekannte und Fellen aus Mylar nicht genau so wie eine dünnwandige dreilagige 26"x14" Ahornholz-BD mit runder Auflagekannte, Verstärkungsringen und Kalbsfellen aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts klingen wird, darüber bestand ja sicher schon vor Start dieses Threads Einigkeit. Mich interessierte, was Ihr meint, wie man dem Klang zumindest nahe kommen kann.


    Ob ich mit meiner BD jetzt das höchst mögliche Maß an authentischem Klang erreicht habe, ist mir egal und es war auch nicht mein Ziel. Sie klingt weich, tief und offen mit kontrolliertem Attack und Ton. Und das war (neben dem Erfahrungsaustausch mit Euch) mein Ziel.


    Vielen Dank allen Beteiligten für die vielen hilfreichen Hinweise!

    Sorry, für diesen Beitrag neben dem Thema, aber ausgeschlafen (und ausgenüchtert) ärgert mich mein Beitrag von Gestern 21:31. Selbstverständlich ist nichts zwingend, aber wenn ich mit dem Klang meiner BD zufrieden wäre, hätte ich diesen Thread ja nicht zu starten brauchen.


    Matzdrums
    Sorry!

    Zitat

    Original von matzdrumsich benutez einfach die filzseite von den dwbeatern.


    Und der Klang Deiner (18er) BD hat mir gefallen. Dann sollte ich auch nicht so`n G´schiß machen und den Tamabeater weiterhin benutzen.

    Zitat

    Original von matzdrums ... abgespielt habe ich nur einen filzaufsatz von tama. felle hingegen habe ich schon reichlich plattgetreten.


    Sei es drum, ich werde in ein beschichtetes Fell investieren. Oder nein, ich werde einfach Schlag- und Resonazfell wechseln.

    Zitat

    Original von matzdrums ... du kannst auch einfach machen was du willst ...


    Das ohnehin.

    Zitat

    Original von matzdrums ... und hinerher hier berichten was wie geht. ...


    Klar, gerne - vorausgesetzt, es ist eines Postes wert, was ich festgestellt habe.

    Matzdrums
    Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

    Zitat

    Original von matzdrums der filzstreifen gehört nicht aussen angeklebt sondern innen zwischen fell und kessel.


    Zwingend, für einen warmen weichen (altmodischen) Klang? Ich hatte die Filzstreifen zwischen Fell und Kessel (sowohl beim Schlag- als auch beim Resonazfell) und habe das wieder geändert, weil ich die Felle ohne eingelegten Filzstreifen besser stimmen und die Dämpfung freier dosieren kann.

    Zitat

    Original von matzdrums ... amba coated muss als schlagfell her, ...


    Zwingend, für einen warmen weichen (altmodischen) Klang? Ich habe mich für ein Klares Fell entschieden, weil DF schrieb, das Coated würde ratzfatz den Filzschlegel abschmirgeln und weil ich meinte, in einem Thread gelesen zu haben, dass mehrere Teilnehmer bestätigten, dass ein klares Fell wärmer als ein beschichtetes klänge.

    Zitat

    Original von matzdrums ... ein klassischer filzschlägel auf die fuma ...


    Du meinst so ein großes zylindrisches Ding? Das habe ich mich auch schon gefragt, ob das etwas bringen könnte, weil da ja die Fläche, die das Fell trifft, größer ist und weil das Ding vielleicht auch etwas weicher ist.. Im Moment verwende ich die Filzseite des TAMA HP200B. Was meinst Du, worauf muß ich da achten? Kann ich einfach einen billigen großen klassischen Filzklöppel kaufen, der in die Fuma paßt?

    Zitat

    Original von matzdrums ... ganz entscheidend ist hier die spieltechnik: weg vom fell. sowas wird einem zwar heutzutage gerne als energieloses spiel ausgelegt, hilft aber enorm dem modernen geklackere aus dem weg zu gehen.


    Daran arbeite ich bereits.

    Zitat

    Original von chesterhead
    Dann sollten doch alle Fragen beantwortet sein. Der hat ja sehr viel zum Thema geschrieben. ?(


    Seltsam, ich finde nicht einen einzigen Thread der meine Frage mehr denn am Rande und oberflächlich behandelt.

    Hallo chesterhead,


    fein, dass Du meine Frage inhaltlich erfaßt und etwas Sachdienliches beizusteuern hast. Vielen Dank!


    Zitat

    Original von chesterhead
    Amba coated felle drauf, ....


    Schlagfell ist ein Amba Clear, Reso ein geschlossenes Amba Coated. Beide sind "auf C" gestimmt.


    Zitat

    Original von chesterhead
    ... kaum Dämpfung und nen Filzstreifen. ...


    Auf jedem Fell habe ich einen Filzstreifen mit einem (!) Pflasterstreifen von außen am Rand angebracht.


    Zitat

    Original von chesterhead
    ... Und lesen was DF vor Zeiten zum Thema schrieb.


    Ich las viel von DF.