So... wie angekündigt hier die Ergebnisse meiner Selbstbauversuche:
Bild 1 | Bild 2 | Bild 3 | Bild 4
Bild 1 zeigt das komplette Set, die Bilder 3 bis 4 das Innenleben der Kessel.
Zum Aufbau:
1. Günstige 10er bzw 12er Toms bestellt. In der Mitte durchgesägt (Stichsäge mit Sperrholzblatt, damit es nicht ausfranst), so daß man aus einem Tom zwei Pads erhält. Die Kessel habe ich hinterher einfach mit Deko-Fix Klebefolie beklebt (hatte keine Lust zum Lackieren).
2. Aluprofilschienen (Trockenbau / Rigips) aus dem Baumarkt besorgt und wie schon hier im Thread beschrieben in die Kessel eingebaut (mit Höhenverstellung).
3. In die Mitte des Profils eine 18mm dicke Schicht Schaumgummi (Rohrisolierung) eingeklebt (mit doppelseitigem Klebeband. Das Zeug eignet sich prima, auch zum fixieren aller weiteren Schichten). Das Schaumgummi fühlt sich nach dem einkleben fast schon gelatineartig an und bietet eine gute Auflage für den weiteren Aufbau.
4. Auf das Schaumgummi eine Metallplatte (Baumarkt: Ein 40x60x2 mm Flacheisen, gibts im Regal mit den Metallwinkeln für 79 Cent/Stück). Wiederum mit doppelseitigem (=Teppich)Klebeband auf den Schaumstoff geklebt.
5. Auf die Metallplatte ein selbstklebendes kreisrundes Moosgummi (40mm Durchmesser) aus dem Baumarkt (Hersteller ist die Firma Hettich, nennt sich "Rutschstop").
6. Auf das Moosgummi (mit Teppichklebeband) den Piezo (von Conrad, wie weiter oben im Thread empfohlen).
7. Auf den Piezo ein original Roland Schaumstoffkegel (bei Thomann zu beziehen, Suchwort: cushion). Bei der gesamten Konstruktion darauf achten, daß die Kegelspitze am Ende möglichst genau in der Fellmitte sitzt!
8. Zuletzt das Aluprofil in der Höhe so justieren, daß die Spitze des Roland Kegels 2 mm weit über den Kesselrand hinausragt (ohne Rim).
9. Mesh Fell aufziehen und ordentlich spannen (vielleicht ein klein wenig weicher als ein normales Fell).
10. Für ein Stereopad kann ein zweiter Piezo an den Innenrand des Kessels geklebt werden (doppelseitiges Klebeband).
11. Den/die Piezo(s) mit den angelöteten Kabeln an eine Buchse (hab' mich für XLR entschieden) anlöten. Diese kann von vornherein in die Kesselwand oder innen in das Aluprofil eingebaut werden.
Fertig ist das DIY E-Pad.
Bei meinem TD-6V habe ich folgende Einstellungen gewählt:
Basic Trigger Settings:
- Pad: PD125
- Sensivity: 9
- Triggerkurve: Linear (für die Toms) oder EXP2 (für die Snare)
- X-Talk individuell anpassen, falls andere Pads "einstreuen"
Advanced Trigger Settings:
- Lediglich die Rim Sensivity einstellen, bis der Rim Trigger zuverlässig und wie gewünscht auslöst. Die restlichen Settings so lassen.
Ergebnis:
Ich bin mit den Eigenschaften der Pads sehr zufrieden. Selbst kritische Spieltechniken wie Flams oder Presswirbel werden zuverlässig wiedergegeben. Beim ersten Versuchsaufbau (mit einem kleineren Moosgummi unter dem Piezo) war eine deutliche Hotzone in der Fellmitte spürbar. Nachdem ich die "Rutschstop" Moosgummis einfach in der vollen Größe verwendet habe, hat sich diese Zone soweit vergrößert, daß nur noch zum äußeren Drittel des Feldes hin ein leichter Rückgang der Anschlagsempfindlichkeit festzustellen ist. Bei einem 12" Pad macht das aber nichts aus, zumal ein(e) "echtes" Tom/Snare zum Rand hin auch leiser wird.
Die Dynamik entspricht mit den obigen Einstellungen annähernd denen eines echten Drumsets. Ich verwende das E-Drum-Kit zusammen mit dem Drumkit From Hell Superior im Heimstudio und bislang war jeder davon begeistert (auch ein ansonsten recht kritischer und eingefleischter "Akkustik-Drummer" aus meiner Nachbarschaft).
Zum Thema positional sensing kann ich nichts sagen, da dies von meinem Modul nicht unterstützt (und mit dem Drumkit from Hell auch gar nicht benötigt) wird.