Beiträge von Frabo73

    ^^ ^^ :D 8o weil es nicht in ihr Weltbild passt? Wer in seiner eigenen kleinen Weltanschauung und ohne Berichte und Meldungen aus der Branche seine Thesen bildet, der darf natürlich in seinem heilen fiktiven Kosmos leben. Fakten ignorieren hilft natürlich, dass hat die Geschichte oftmals bewiesen. Ihnen viel Erfolg bei der Verarbeitung der Realität, in naher Zukunft. Übrigens hat die Branche schon seit vielen Jahren mit dem Eintreten einer Sättigung des Marktes, bei bestimmten Produktgruppen, gerechnet.

    Schon witzig ihr Fachkommentar. Weshalb gibt es wohl weniger Musikhäuser? Stimmt, mehr Kunden bedeutet weniger Bedarf an Geschäfte. Alte Regel in der Marktwirtschaft. Mit den Vertrieben lässt sich einfach recherchieren im Netz. Welcher Hersteller auf einmal mehr Marken im Sortiment zugekauft hat. Selbst alte Traditionsgeschäfte schließen die Pforten. Just Music hat Geschäfte in Dortmund und Hamburg geschlossen. Nicht gerade kleine Käffer. Thomann hat sich vor Jahren bei der GeWa eingekauft. Sakae ist nach der Übernahme durch Korg nur noch ein Schatten ihrer selbst. Yamaha hatte in den letzten Jahren etliche kleinere Marken aufgekauft. Auch Protection Racket scheint nun unter deren Vertrieb gelandet zu sein. Sonor bietet mit seiner AQ1 und AQ2 Serie Shell Sets made in China ab ca. 1200 € an. Bei anderen Herstellern oder Marken bekommt man Sets made in Taiwan. MP aus Ibbenbüren hatte auch in diesem Jahr die Hausmesse abgesagt, wegen Überarbeitung des bisherigen Konzepts. Dafür hatten die zwei Jahre lang Zweit gehabt. Die Wahrheit dürfte am momentanen Desinteresse der Lieferanten liegen, denn das Jahr 2023 war generell ruhig. Weshalb sollten die Aussteller dann Stände mieten und noch weitere unnötige Zusatzkosten durch Messe-Deals verursachen? Es gibt etliche langjährige Außendienstler die der Branche den Rücken gekehrt haben oder zu kleinen Premium Manufakturen gewechselt haben, da diese nun bei den großen Vertrieben nicht mehr gelistet sein wollten und einen kleinen Außendienst selbst aufbauen. Bei den Vertrieben wurden die nicht aktiv angeboten, wegen zu geringer Gewinnspannen. Die sind lieber auf den Fachmessen und Veranstaltungen der Hochschulen und suchen den intensiveren Kontakt zu den Berufsmusikern, Dozenten und Studenten. Anstatt mit teuren Endorsern zu imponieren werden Berufsmusiker präsentiert die aus Überzeugung die Instrumente auf der Bühne nutzen. GeWa dürfte beispielsweise immer noch einen geeigneten Product Manager für deren eigenen E-Drums suchen. Musikinstrumente sind noch keine bedrohte Tierart, aber die Artenvielfalt ist schon stark ausgedünnt.

    Dann googeln sie doch wie viele Musikhäuser in den letzten Jahren vom Markt verschwunden sind. Sei es durch Insolvenz, keine Nachfolger gefunden oder freiwillig aufgehört haben. Auch bei den Vertrieben und/oder Herstellern sieht es nicht besser aus. Weshalb gibt es aktuell denn recht weniger Neuheiten auf dem Markt. Man bringt alte begehrte legendäre Klassiker auf den Markt oder eine billige Serie von beliebten Modellen, gerade bei Hardware, Snares und Becken. Da kommt das x-te Signature Modell in leichter Modifikation auf den Markt. Sonor scheint mit seiner Kompressor Snare gefloppt zu sein. Es werden massenhaft Demo Modelle, B-Waren oder Retouren angeboten. Auch auf Gebrauchtmarktportalen findet man schon von Musikern einige Angebote. Die Snares sind hochpreisig, made in China und nun kein Wow-Sound. Da ist mittlerweile schon ein Verkaufsargument, wenn die US-Felle von Remo drauf sind. Bei den Preisen hätte ruhig ein Snare Bag dazugepackt werden können.

    Der Gebrauchtmarkt und die Lager der Geschäfte sind übervoll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sonor und co noch lange durchhalten.

    Sag das nicht. Paiste hat für diverse Becken momentan mehrere Monate Lieferzeit…

    Könnte dass daran liegen dass Paiste weniger auf Halde produziert? Die fertigen ja nicht täglich jede Serien und in riesigen Stückzahlen. Schaut man mal auf Portale für Gebrauchtinstrumente, da wird man gerade erschlagen. Entweder verkleinert einer seine Sammlung Hobbyaufgabe, Band Auflösung oder sonstiges. Ist man nicht gerade auf etwas spezielles fixiert, dann findet man genug Auswahl in gutem Zustand. Preislich gibt es dazwischen auch einmal Traumtänzer, die ignoriert man einfach. Die Musikmesse ist ja auch nicht mehr in Frankfurt und ist nun in Süddeutschland angesiedelt. Frankfurt lag für die Händler, gesamtdeutsch gesehen, idealer. In Süddeutschland ist aber umsatztechnisch gesehen der stärkere Markt. Wobei viele Vertriebe die Frankfurter Musikmesse eh gemieden hatten oder nur sehr kleine Stände hatten. Es ging da mehr um den persönlichen Kontakt zu den Händlern wo der Außendienst gar nicht bis kaum hin kam. Für die Asiaten war es eine Möglichkeit mit den großen Musikhäusern in Kontakt zu treten und Geschäfte zu tätigen.



    Der Gebrauchtmarkt und die Lager der Geschäfte sind übervoll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sonor und co noch lange durchhalten.

    Sag das nicht. Paiste hat für diverse Becken momentan mehrere Monate Lieferzeit…

    Vielleicht wurde die Produktion ein wenig angepasst?

    Davon abgesehen, auch von Paiste gibt es mehr Becken auf dem Markt, als wir sie je spielen könnten.

    DEr Onlinehandel werde zulegen. Bezieht sich die Statistik nur auf den Musikalienhandel oder ist da von der Bekleidung, den Erotikartikeln bis hin zum Notebook oder Dekorationsartikel alles mit drin. Die Pandemie hat den Versandhandel attraktiver gemacht. Paketshops, Abholpoints und Paketstationen sind begehrt. Die Skepsis ist geschwunden und meistens hat man das Paket 48 Stunden nach Bestellung Zuhause. Kein hinfahren zum Geschäft, keine vorgegebenen Öffnungszeiten, kulante Rückgabe und in den eigenen vier Wänden ausprobieren und anschauen. Nach Ankündigung der Retoure nimmt beispielsweise DHL das Paket von Zuhause des Kunden mit. Keine Parkplatzsuche oder Parkgebühren usw. Trotzdem fehlen diese Verkäufe im stationären Handel und ein Logistiklager für den kleinen Händler ist nicht finanzierbar, geschweige denn schnell realisierbar. In den letzten Jahren gab es im Bereich der Holz- und Blechblasinstrumente Fusionen bzw. wurden Hersteller aufgekauft oder deren Namensrechte erworben. Bei den großen amerikanischen E-Gitarren Herstellern sieht es auch nicht rosig aus. Gerade in den Vertriebsstrukturen gab es deutliche Personalveränderungen. Einen kompletten Niedergang wird es nie geben. Irgendein Multimilliardär kauft dann die Hütte und sei es als Steuersparmodell. Hauptsache satte Verluste generieren und langsam die Verluste reduzieren. Oder ein anderer Hersteller kauft die auf. Hat Yamaha ja erfolgreich viele Jahre vorgemacht. Ist es für den Kunden denn ein echter Wettbewerb oder Innovationsgarant wenn 3 Hersteller dann zusammen die 12 wichtigsten Marken am deutschen Musikmarkt anbieten und beherrschen? Zu einem Vertrieb gehören SAKAE, Natal, Mapex, VOX zum anderen Gretsch, PDP, DW und Pearl ist eigenständig und dann noch Sonor die ja unter Regie von Fernost stehen. Viele davon lassen dann noch in Taiwan als OEM fertigen. Es ist jetzt vom großen Markt die Rede und nicht vom Edel Hersteller handgefertigter Sets oder Snares. Ziemlich jeder kramt seine alten erfolgreichen Students Sets raus und lässt diese meist lieblos in Fernost günstig fertigen und hofft auf den Verkaufserfolg des alten Ruhms. Ganz wichtig Pappel und Mahoganyholz und am Snarekorpus muss Holz zu sehen sein und Remo Taiwan Felle. Da reichen mir persönlich meine Bassdrum, Snare, nebst solider Hardware, Hi-Hat und Becken und alles gebraucht erstanden.

    ... und dann gibt es Kiddos, die eventuell sogar Multiinstrumentalisten sind und verschiedene Instrumente schon bespielen können wie kleine Götter. Die brauchen vermutlich keine Print-Medien zusätzlich, aber es gibt also noch Hoffnung ... :D

    Das bezweifle ich gar nicht. Seit Jahren schließen Musikgeschäfte. Entweder geben die auf oder finden keinen Nachfolger. Gehen Sie mal zu einer Bank und sagen Sie benötigen einen Kredit über 300.000€ um ein Musikhaus zu übernehmen. Selbst wenn Sie die notwendigen kaufmännischen Kenntnisse besitzen und Personal führen können. Dann kommt die Bank mit einer "amtlichen" Statistik wie viele Kunden Sie täglich maximal haben werden und was die durchschnittlich ausgeben. Was ihre Gewinnspanne ist und wie hoch ihre Ausgaben seien werden. Also wenn Sie keine Lebensgefährtin haben die sich mit Instrumente und Beratung auskennt und am besten zwei erwachsene Kinder mit gehobener kaufmännischer Ausbildung und Instrumente beherrschen, dann vergessen Sie es einfach. Es sei denn, Sie sind der Drum Gott im Umkreis von 200 Kilometern und auf Tournee mit internationalen Größen gewesen. Der Markt wird kleiner und Berufsmusiker ist auch nicht mehr der Traumberuf. Lehrer an städtischen Musikschulen werden kaum verbeamtet und an privaten Musikschulen eh nicht machbar. Orchester werden auch immer rarer und kleiner. In der Pandemie hing die Branche in der Luft, weil zu unbedeutend. Freier Mucke zählt nicht in die Rentenversicherung ein und unsichere Auftragslage. Eine siebenköpfige Band auf Hochzeiten, Firmenjubiläen oder anderen Events sind doch ausgestorben. Studiomusiker auch Illusion. Die Eltern sind nur am Musik hören interessiert. Habe das gut 15 Jahre selbst erlebt. Was???!!!!!!! Die Blockflöte kostet 34,50 €. Die brauchen die sechs Monate einmal die Woche für höchstens 30 Minuten - nach sechs Monaten ist eh vorbei mit Musik. Es gibt noch was für € 7,90 aus Kunststoff. Antwort von den Eltern: dass ist eigentlich noch zu teuer. Jetzt kommen Sie.

    Eventuell noch Beats am Laptop zusammen basteln.

    Seit Jahren ist bereits E-Musik Zubehör bei Thomann des Bestseller. DJ und co...

    Es ging in dem Kontext um die Jugend. Ich habe selbst gut 14 Jahre in der Branche gearbeitet. Was funktioniert ist Studio, DJ-Bereich samt Software und Synthesizer. Zur Pandemie boomte alles rund um Podcast. Viele Amateur Bands haben nach der Pandemie nicht mehr zusammen gefunden. Der Akustik Schlagzeug Bereich ist stark rückläufig und dafür ist der Bereich E-Drums gefragt. Premier hat in Deutschland keinen Vertrieb mehr, nachdem das mit TRIUS krachend gescheitert war. SAKAE weg und nun dafür SAKAE Osaka in Hand von Korg. Könnte sogar sein dass Mapex für die auch fertigt. Steht ja nur noch Designed in Osaka drauf. Die Edel Snares stammen noch aus Japan. Das Sortiment ist aber recht dünn und in Deutschland gibt es die Drums aktuell wohl schwer, schon eher das Cajon. Dixon tut sich auch schwer bei vielen Händlern und das obwohl die Qualität stimmt und Dixon auch für andere Hersteller deren Taiwan Linien als OEM fertigt oder Komponenten zu liefert. Sonor seine AQ-Serie stammt aus China und die geht ab gut 1300 € los als Shell Set. Die Kämpfen im Schülerbereich auch seit Jahren um ihre Existenz. Pearl ist mit der Neuauflage des Export Sets auch unkreativ und made in China. Yamaha ist nach der letzten schweren Geldstrafzahlung extrem ruhig geworden und lebt von der Treue der Lehrerempfehlungen, die aber zeitlich auch endlich sein dürfte und das Preis-Leistungs-Verhältnis war schon deutlich attraktiver.

    Die Zeitschriften -ob nun Print- oder Onlineausgabe- sind obsolet. Die großen Hersteller und Marken (Sonor, Pearl, DW, Ludwig, Tama, Mapex, Sabian, Paiste, Meinl, Remo, Evans ....) bekommen ihre Möglichkeiten ihre Produkte zu forcieren. Die Produkte von Herstellern oder Marken die keinen oder nicht relevanten Vertrieb für Deutschland haben finden auch nicht oder kaum statt. Die müssen dann Werbung schalten. In Tagen von Social Media, Onlineshops und Webseiten der Hersteller ist so eine Zeitschrift unbedeutend und teurer. Die Hersteller/Vertriebe und Endorser posten es eh auf ihrer eigenen Webseite und Social Media Kanäle. Da wird ein mehr minütiges Video und Soundbeispiele hochgeladen und die sind Aussagekräftiger als ein Printbeitrag mit blumigen Worten. Die Umsätze und Kundenzahlen in der Branche brechen seit etlichen Jahren weg und die Pandemie hat es noch verstärkt. Kein Unterricht bzw. ungewisse Grundlagen und Onlineunterricht haben es nicht erleichtert. Keine Proben und keine Auftritte. Instrumente spielen ist nicht mehr cool in der Jugend. Games convention, Influencer oder Hartz aber Herzlich und co sind angesagter. Eventuell noch Beats am Laptop zusammen basteln.