Beiträge von DS

    Nach gestriger Begutachtung kann ich nur sagen: lohnt sich. Sympathische Band mit Spaß an der Musik. Hat mir gut gefallen.


    Grüße!

    Seven: Bruce Fairbairn hatte leider mal gar nichts mit dem schwarzen Album zu tun, das waren Bob Rock als Produzent und Randy Staub als Engineer.


    Es gibt eine DVD über das Schwarze Album, aus der Classic Albums Serie, die letztens auch auf arte lief. Da wird ein wenig darüber erzählt. Bei youtube gibt ein paar Schnipsel, z.B. hier und hier.

    Um es nochmal klar zu machen: Ich rede vom Verändern konventioneller Aufnahmen, nicht von vollprogrammierten Schlagzeugspuren. Mein Argument ist lediglich, dass das zwei verwandte Prozesse sind. Komplettes Programmieren mag vorkommen, dürfte aber deutlich seltener sein. Welche Bands das machen, weiß ich nicht. In irgendeiner Form editiert (in der Art und Weise wie holsteinbilly es ausgeführt hat) ist aber im Grunde jeder halbwegs kommerzielle Release der letzten 5-10 Jahre, davon kannst Du mal getrost ausgehen.


    Achso, fällt mir noch ein, hat aber so gar nichts mit Metal zu tun: Auf Farin Urlaubs erstem Soloalbum hat er mangels Fähigkeiten Snare und Blech zu programmierter BD gespielt.

    Beispiele zu nennen ist vollkommen überflüssig, eigentlich. Abgesehen davon, dass ich mir diese ganzen kruden Namen eh nicht merken kann. Gehen wir die Einzelaspekte doch mal durch:


    Gerade im Metalbereich klingt doch keine Bassdrum so, wie sie aufgezeichnet wurde, da wird getriggert ohne Ende. Und wo man schonmal triggert, kann man auch gleich den ein oder anderen Schlag, der nicht 100%ig in time ist oder zu schlapp/zu laut kam auch gleich anpassen. Auch die meisten Snaresounds dürften zu >50% aus Samples bestehen.


    Dynamikbearbeitung dürfte das gängigste Mittel überhaupt sein, um Schlagzeug "bigger than life" klingen zu lassen, und wenn es "nur" Gates und Kompressoren sind, die man einsetzt.


    Und wenn das alles nichts hilft, kann man immer noch alles auseinanderschnippeln, neu zusammenfügen, loopen und so weiter und so fort. Dass das gängige Praxis ist, sollte eigentlich keinen mehr überraschen. Und das nicht erst, seit Computer fürs Editing benutzt werden. Metallicas schwarzes Album ist auch schon komplett zusammengepuzzelt worden.

    Och, ich würd das gar nicht so kritisch sehen. Ist Euch klar, wie viel an vermeintlich natürlichen Schlagzeugaufnahmen bei Euren Heldenbands, auch und gerade im Rock- und Metalbereich, gepfuscht ist was Timing, Dynamik und Sound angeht? Das ist soo weit gar nicht mehr von Drumcomputern entfernt. Und ob das Ergebnis hinterher langweilig, steril oder sonstwie klingt, hängt halt davon ab, wie das Ganze programmiert worden ist und ob man anständige Samples hat, mit denen man arbeiten kann.


    Wenn man auf einem Song einen fetten Streicherteppich haben will, dann greift man doch auch wie selbstverständlich zum Keyboard oder Sampler und programmiert den Kram. Echte Streicher sind ja auch viel zu teuer und aufwändig und im Endeffekt merkt es doch eh keiner. Oder? ;)


    Ich würde selbstverständlich trotzdem, wenn die Möglichkeit auch nur halbwegs besteht, das echte Schlagzeug benutzen.

    Möglich ist das, das Problem dabei hast Du Dir aber selber schon aufgezeigt: Der Pegel, den so eine Tretmine erwartet, ist eben relativ niedrig im Gegensatz zu einem Linepegel, wie er aus dem Insert eines Mischers kommt. Vermutlich wird Dein Kompressor also eher nach Fuzz klingen als nach sonstwas. Probieren schadet aber sicherlich nicht. Ich würde dabei aber nicht nur auf Pegelprobleme nach oben hin achten, sondern auch nach unten, will sagen wieviel Rauschen Du Dir mit einfängst und ob unter dem Strich noch genügend Signalqualität rauskommt.

    Wie maxPhil schon sagt, es wird alles gleichmäßig verzögert, also ist es wurscht. Es sei denn, Du steuerst externe Quellen an, die Du dann mitlaufen lassen willst o.Ä. Aber dann hättest Du eh mit jeder Latenz ein Problem, egal wie kurz. Die Auswirkung für Deine Festplatte ist einfach die, dass sie mehr Zeit für den Zugriff auf die ganzen Dateien hat und nicht so schnell ins Straucheln gerät.

    50 Spuren sind einfach zu viel, überleg Dir mal, wieviel Daten (die dann wahrscheinlich auch noch quer auf der ganzen Platte verteilt sind) die arme Festplatte durch den Bus drücken muss, da geht jeder die Puste aus. Spätestens wenn Ihr dann noch irgendwelche Sampleplayer einsetzt, die erstmal große Datensätze an Samples laden müssen, ist Feierabend.


    Lösung: weniger Spuren, so einfach ist das. Oder Ihr nutzt mehrere Festplatten und verteilt die Audiodaten. Am simpelsten wäre es aber doch z.B. die Schlagzeugspuren für die gesamte Länge des Songs laufen zu lassen und dafür dann die Plugins zu automatisieren, wenn Ihr unterschiedliche Einstellungen für Verse, Bridge, Chorus, etc. haben wollt.

    Na das klingt doch insgesamt deutlich ausgewogener. Etwas zu verbessern gibt es aber immer. Mir wär die Snare immer noch einen Tacken zu weit vorn, aber Du stehst ja offenbar drauf, also geht das wohl so in Ordnung. Das böse C-Wort drängt sich natürlich immer noch auf, aber das lass ich jetzt mal.

    Es ist ja nicht das Mikro, das wummert, sondern die Trommel. Und das tut sie nicht, weil das Mikro zu nah dran ist, sondern weil sie akustisch vermutlich an die Bassdrum ankoppelt und mitschwingt. Einfachste und effektivste Methode ist Umstimmen. An den Symptomen rumdoktorn (Abkleben, Eq, Gate) kann man immer noch.


    Nochmal wegen des Clippings: Die mp3-Komprimierung maskiert das etwas, die Spitzen sind nicht 100% gerade abgekappt, weshalb Analysesoftware nicht alles korrekt anzeigt. Wie gesagt, das Ding mal im Editor aufmachen und reinzoomen. Zum Angucken besonders schön sind gleich die erste Snare und die erste Eins vom Grundgroove bei ca. 3 Sekunden (hier >70 Samples).


    Welche Software wie viele Clips anzeigt hängt von der Konfiguration dieser Software ab und wie diese Clipping definiert. Ganz Konservative vermeiden generell Fullscalesamples, andere lassen 2 aufeinanderfolgende Samples zu, spätestens bei 3 Samples bei 0dBFS ist sich die Welt einig, dass Clipping vorliegt. Durch die mp3-Konvertierung liegen diese Samples aber nicht mehr zwangsläufig tatsächlich an Fullscale an, sondern minimal darunter, weshalb die meisten Programme keinen Clip mehr signalisieren.


    Bei diesen Beispielen hier muss aber entweder beim Aufnehmen (ganz schlecht) oder beim Mix (dann kann man es noch ändern) alles Mögliche rot aufgeleuchtet haben.


    Es macht übrigens auch aus der Sicht der benutzten Preamps keinen Sinn, so laut aufzunehmen. Die werden dadurch nämlich auch heißer gefahren als sie eigentlich sollten und geraten leichter aus ihrem optimalen Arbeitspunkt.


    Ich weiß, ich weiß, man will ja die kostbaren Bits auch alle ausnutzen. Humbug. Wenn das Zielmedium eh CD-Qualität oder weniger hat (mp3) und man mit 24bit aufnimmt, hat man mehr als genug Reserven. Ein Signal, das bei -48dB (!) bei 24 bit aufgezeichnet wurde hat noch die gleiche Auflösung wie ein 16bit-Signal.


    Stimmen die Verbindungen zwischen den einzelnen Komponenten (Preamp/Mischer --> Soundkarte auf +4dBu bzw. -10dBV), ist ein bei -18 bis -12dBFS peakendes Signal vollkommen in Ordnung. Dann arbeitet der Pre so wie er soll und es ist noch massig Auflösung übrig (die in der realen Welt eh nicht ausgeschöpft werden kann).


    Klar ist das dann lumpig leise, wenn man den ganzen Tag nur mp3-Player auf den Ohren gewöhnt ist. Laut gemacht wird das Ganze aber erst im Mix (auch da bitte auf Clipping achten) und vor allem beim Mastern, vorher nicht.

    Gast: Ich hab aber ne Ahnung. An meinem PC liegt es nicht, sondern an Deiner Aufnahme. Bums aus.


    Ich hoffe ich muss Dir jetzt nicht erklären, warum ein Schlagzeug auf einer kommerziellen Produktion mehr Lautheit hat als Deine Aufnahme. Wenn Du es genauso laut haben willst, dann dreh halt Deinen Verstärker auf.


    Edit: Und freu Dich über das Mehr an Punch, das Deine Aufnahme gegenüber der totkomprimierten Superduperscheibe hat.

    Na logisch, die Aufnahme an sich ist ja auch schon übersteuert, d.h. da geht dann nichts mehr über 0dBFS. Erst dann würde aber die Delta oder das Pult Übersteuerung anzeigen. Tatsache ist aber, dass die abgehackten Transienten hörbar verzerren. Guck Dir mal gerade die Snareschläge in einem Sampleeditor an. Zwischen 40 und 60 Samples schnurgerade bei 0dBFS. Das nennt man Clipping.